Aloe Vera: Überblick über die Zier- & Heilpflanze

Die Echte Aloe Vera – auch Aloe vera barbadensis miller genannt – ist hierzulande als Zier- und Heilpflanze sehr beliebt. Da man sie selber leicht anbauen und ihr wertvolles Gel vielseitig nutzen kann, wollen wir Ihnen hier einen Überblick über diese außergewöhnliche Pflanze geben.

Geschichte und Mythos

Die Aloe Vera wird auch Echte Aloe genannt. Sie ist eine von über 500 Arten der Aloe Gewächse. Ihren Ursprung hat sie vermutlich auf der Arabischen Halbinsel. In vielen subtropischen und tropischen Gebieten der Erde wächst sie heute wild und wird vielerorts auch kultiviert.

Im Jahre 1753 wurde sie erstmals wissenschaftlich vom schwedischen Naturforscher Carl von Linné beschrieben. Über 5000 Jahre alte Aufzeichnungen des ägyptischen und sumerischen Volkes belegen, dass die Aloe Vera bereits zu dieser Zeit medizinisch verwendet wurde.

Geschichte und Mythos der Aloe Vera

Als Blut der Götter und als Pflanze der Unsterblichkeit wurde sie im alten Ägypten betitelt. Die für ihre Schönheit weltbekannten Damen Kleopatra und Nofretete sollen die Aloe Vera bereits als Hautpflege genutzt haben. Auch die alten Griechen wurden kurz nach den Ägyptern auf die Aloe Vera aufmerksam.

Alexander der Große kurierte Verletzungen seiner Kämpfer mit dem Gel der Aloe Vera Blätter aus. Im Fernen Osten sollen Samurai ihre Körper vor schweren Kämpfen mit Aloe Vera eingerieben haben, um diese der Legende nach unverwundbar werden zu lassen.

Die Maya glaubten, dass die besonders reine Seele der Aloe Vera Pflanze für die vielen Heilungserfolge verantwortlich ist. In Mexiko ist es bis heute noch üblich, Aloe Vera Blätter über die Eingangstür der eigenen Häuser zu hängen, um alle Arten von Krankheiten fernzuhalten.

Aloe Vera als Heilpflanze

Die Aloe Vera ist eine Jahrtausend alte Heilpflanze, welche bereits lange vor unserer Zeit gegen die verschiedensten körperlichen und seelischen Leiden eingesetzt wurde. Ihre größte Bekanntheit erlangte sie als feuchtigkeitsspendende und entzündungshemmende Wunderpflanze der Kosmetikindustrie.

Unzählige Pflegecremes, After Sun Lotions oder Wundsalben enthalten Auszüge der Aloe Vera. Daneben werden Aloe Vera Trinkgele, Aloe Vera Säfte, Aloe Vera Pulver oder getrocknete bis kandierte Pflanzen zum Verzehr angeboten. Über 200 wertvolle Inhaltsstoffe befinden sich im durchsichtigen Gel der Echten Aloe, welches im Blattinneren liegt und den Großteil des gesamten Blattes ausmacht.

Aloe Vera als Heilpflanze

Das Versprechen ist seit Tausenden von Jahren stets dasselbe geblieben: Die Aloe Vera macht äußerlich schön und innerlich gesund. Sie sorgt für eine zarte Haut, eine entspannte Seele und gesunde Organe.

In der Tat konnten wissenschaftliche Tests bereits bestätigen, dass die Aloe Vera positiven Einfluss auf bestimmte Krankheitsbilder nehmen kann. Sie ist für sich allein gestellt zwar kein Allheilmittel, kann jedoch eine wertvolle Unterstützung auf dem Weg in eine stabile Gesundheit sein.

Aloe Vera selber anbauen und pflegen

Die Aloe Vera ist hierzulande auch als Zimmerpflanze sehr beliebt. Da sie sehr robust, pflegeleicht und schön anzusehen ist, kann sie auch von Anfängern leicht kultiviert werden. Manche schätzen ihr Aussehen, während andere sie gleichfalls zur Gewinnung des begehrten Gels und Safts nutzen.

Aloe Vera pflegen

Was man zur Pflege der Aloe Vera wissen muss, wollen wir in einer Übersicht kurz darstellen.

Wahl des Standorts

Als Wüstenpflanze liebt die Aloe Vera es warm, trocken und sonnig. Zwischen 20 und 30 Grad gedeiht sie am besten. Sie möchte gerne am sonnigen Südfenster stehen und fühlt sich im Sommer aber auch auf dem Balkon oder im Garten wohl. Allerdings verträgt sie keine Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt, weshalb man sie spätestens vor den ersten Nachtfrösten zum Überwintern hereinholen muss.

Sobald die Tage kürzer werden regt das mangelnde Licht und die fallenden Temperaturen die Blütenbildung der Aloe an. Die typische Blüte der Pflanze können sie in unserem Artikel „Aloe Vera Blüte: Wann und wie blüht sie?“ ansehen.

Sukkulentenerde für Aloen

Die Aloen sehen aufgrund ihrer Stacheln zwar Kakteen ähnlich, zählen aber zu den Sukkulenten, die natürlicherweise in nur warmen Klimazonen wachsen. Sie gedeihen am besten in Sukkulentenerde, die man kaufen oder selber mischen kann. Heimische Blumenerde ist weniger geeignet, da sie oft mit den falschen Substanzen vorgedüngt ist.

Aloe Vera Erde - Sukkulentenerde selber mischen

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Richtiges Gießen und Düngen

Da die Pflanze ursprünglich aus wüstenähnlichen Gegenden kommt, sollte man bei der Aloe Vera auf das richtige Gießen und Düngen achten. Der Wasserbedarf ist je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich. Während sie im Winter nur alle paar Monate Wasser braucht, kann der Wasserbedarf im Sommer auf 1 bis 2 Mal pro Woche steigen.

Aloe Vera richtig gießen und düngen

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Als Faustregel kann man sagen, dass sie zwar längere Dürrezeiten gut übersteht, aber bei Staunässe schon innerhalb weniger Tage verfault. Damit Sie gut und schnell wächst, braucht sie eine bestimmte Nährstoffkombination, die man mit Kakteen- und Sukkulentendünger am besten abdeckt.

Umtopfen und Vermehren

Bei der richtigen Pflege wird sie in den Sommermonaten enorm wachsen. Damit ihr der Topf nicht zu klein wird, sollte man die Aloe Vera im Frühjahr regelmäßig umtopfen. So wird sie innerhalb von 4 Jahren so groß, dass man ihre Blätter ernten und damit selbst Gel oder Saft herstellen kann.

Aloe Vera richtig umtopfen – Anleitung

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Zudem treibt sie in der Wachstumsphase mehrere Ableger aus. Mit diesen Kindel oder Ablegern lässt die Aloe sich ganz einfach vermehren. Leider wird im Internet auch der Mythos verbreitet, dass man sie ebenso mit Stecklingen (Blättern) vermehren kann. Wir haben es getestet. Unsere Ergebnisse können Sie im Artikel „Aloe Vera mit Stecklingen vermehren?“ ansehen.

Aloe Vera mit Ableger vermehren

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Blätter schneiden und ernten

Da Aloe schnell wachsen, muss man sie vor dem Umtopfen oft noch in Form schneiden, damit sie in den neuen Topf passt. Allerdings sollte man beim Schneiden und Ernten der Aloe Vera Blätter einiges beachten, was sie im verlinkten Artikel nachlesen können. Denn sobald die Pflanze groß genug ist, kann man ihre Blätter auch zur Herstellung von Aloe Vera Saft oder Gel verwenden.

Aloe Vera Blätter schneiden & aufbewahren

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Kranke Aloen erkennen und behandeln

Falls ihre Aloe Vera braune Blätter bekommt oder gar zu faulen anfängt, geht es ihr nicht mehr gut. Hier ist oft schnelles Handeln angesagt, wenn man die Pflanze noch retten will. Woran man kranke und gesunde Aloen erkennt, welche Ursachen es gibt und was Sie dagegen tun können, haben wir im Artikel „Aloe Vera Blätter werden braun“ ausführlich beschrieben.

Aloe Vera Gel und Saft selber machen

Wer Wert auf pures oder möglichst reines Aloe Vera Gel oder Saft legt, kann beides selber aus eigenen Pflanzen herstellen. Gerade in der Naturkosmetik will man wissen, welche Inhaltsstoffe der Saft oder das Gel enthält.

Denn die Beliebtheit dieser Heilpflanze hat auch die Industrie erkannt, weshalb man mittlerweile in vielen Produkten Aloe Vera Bestandteile vermarktet. Aber leider muss man als Verbraucher hier sehr aufmerksam sein, was die Qualität der Produkte angeht.

Denn in China spart man beispielsweise nicht mit Pestiziden und Herbiziden beim Anbau. Es werden unnötig viele Zusatz- und Konservierungsstoffe verwendet oder der Anteil der Aloe Substanzen ist nur in unwirksam, niedrigen Dosen beigefügt.

Wer auf diese Dinge Wert legt, kann unsere Anleitung „Aloe Vera Gel & Saft selber machen“ verwenden. Die Qualität des Gels lässt sich auch für Anfänger gut anhand der Gelfarben unterscheiden. Wer Gel selber erntet, kann hier nachlesen „Aloe Vera Gel ist gelb, rosa, lila, rotbraun oder braun„, welche Ursachen die Gelfärbungen haben und wie man daran die Qualität ablesen kann.

Aloe Vera Gel

Im Aloe Vera Gel befinden sich all die wertvollen Wirkstoffe der Echten Aloe. Es ist das Elixier der Heilung. Das Gel macht den mit Abstand größten Anteil der Blätter aus. Die dunkelgrüne äußere Blatthaut ist hauchdünn.

Aloe Vera Gel

Zwischen dieser und dem durchsichtigen Gel liegt eine dünne Latexschicht, in der die Pflanze Aloin – einen Abwehrstoff gegen Fressfeinde – produziert. Man erkennt es an der gelben Farbe, die als Flüssigkeit beim Schneiden der Blätter austritt.

Das Aloin erkennt man an seiner gelben Farbe – es wirkt äußerlich hautreizend und innerlich angewandt als starkes Abführmittel. Für Tiere und kleine Kinder kann es tödlich sein. Daher wird bei der Gelherstellung das Aloin und das Blattgrün so weit wie möglich entfernt. Aus dem gereinigten Gelfilet wird auch der Aloe Vera Saft hergestellt.

Aloe Vera Saft

Die Bezeichnung „Aloe Vera Saft“ ist etwas irreführend. Denn eigentlich bezeichnet man damit den gelben Blattsaft, welcher zwischen der grünen Blatthaut und dem durchsichtigen Gel liegt – sprich das Aloin. Es schmeckt fürchterlich bitter und gilt gemeinhin eher als gesundheitsschädlich.

Der handelsübliche Aloe Vera Saft wird aber nur aus dem puren Gelfilet hergestellt. Das Aloin wird vorab entfernt. Der Saft wird dabei aus dem gereinigten Gelfilet gewonnen, welches man zerkleinert / mixt und filtriert.

Aloe Vera Saft

So bekommt man Aloe Vera Saft ohne weitere Feststoffe. Diesen kann man pur kaufen oder als Mix mit Fruchtsäften oder Wasser mischt. Da es schwer ist das Aloin vom Gel zu trennen, raten wir selbst gemachten Aloe Vera Saft nur für äußere Anwendungen zu verwenden.

Gekaufter Aloe Vera Saft ohne Aloin kann bedenkenlos getrunken werden. Da es sich hier meist um ein Mischprodukt mit vielen Zusätzen handelt, kommt er jedoch nicht an die Qualität des frischen Gels heran.

Aloe Vera Gel und Saft selber machen

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Die Inhaltsstoffe der Aloe Vera

Die Aloe Vera besitzt über 200 wertvolle Inhaltsstoffe, welche im Gel der Pflanze liegen. Das Gel besteht zu 99 Prozent aus reinem Wasser. Somit ist die Quantität der einzelnen Inhaltsstoffe nicht besonders hoch. Was sie dennoch besonders macht, ist ihre Zusammensetzung. Nur wenige Pflanzen bieten ein derart großes Spektrum an heilenden Substanzen, welche in idealer Weise ineinander greifen.

Hier eine kleine Auswahl an wertvollen Wirkstoffen:

  • Mucopolysaccharide
  • Anthrachinone
  • Glykosaminoglykane (Acemannan)
  • Salicylsäure
  • Saponine
  • Enzyme
  • Aminosäuren
  • geringe Mengen an Vitaminen
  • Mineralstoffe
  • und andere Kohlenhydrate

Wer sich detaillierter über die Inhaltsstoffe und deren Wirkung informieren will, kann hierzu unseren Artikel „Aloe Vera Inhaltsstoffe der Blätter“ lesen.

Anwendungsgebiete der Aloe Vera

Die Anwendung der Aloe Vera sind weitreichend. Die Pflanze kann sowohl gegen bestimmte Erkrankungen eingesetzt werden, im Zuge eines ganzheitlichen Wellnessprogramms, oder ganz einfach als feuchtigkeitsspendende Pflege nach dem Duschen oder gesunde Zutat für den morgendlichen Smoothie.

Die Aloe Vera wird in der Pflanzenmedizin für eine ganze Reihe an Krankheiten genutzt:

  • Trockene Haut
  • Sonnenbrand
  • Neurodermitis
  • Schuppenflechte
  • Rosacea
  • Akne
  • Ekzeme
  • Herpes
  • Innere und äußere Pilzinfektionen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Insektenstiche
  • Verbrennungen
  • Verletzungen der Haut
  • Rheuma, Gicht, Arthritis und Arthrose
  • Diabetes
  • Arteriosklerose
  • Seelische Leiden

Da Aloe Vera dank der vielen wertvollen Inhaltsstoffe ganzheitlich wirkt, kann sie zu den meisten Krankheiten unterstützend eingesetzt werden. Denn nur die ganzheitliche Therapie greift dort, wo die Krankheit entsteht.

Die äußere Anwendung

Die meisten wenden die Aloe Vera äußerlich – z. B. zur Pflege von Haut und Haaren – an. So ist die Echte Aloe Bestandteil unzähliger Hautcremes, Pflegegels und Wundsalben. Besonders trockene oder erkrankte Haut spricht wunderbar auf die Aloe Vera an.

Am besten ist jedoch die Anwendung des frischen Gels direkt aus der Pflanze. Es eignet sich, dünn bestrichen, als Tagescreme, dick bestrichen als feuchtigkeitsspendende Maske. Auch nach dem Sonnenbaden oder Schwimmen ist die Anwendung von Aloe Vera Gel sinnvoll.

Aloe Vera anwenden äußerlich

Aufgrund der antibakteriellen und antimykotischen Wirkung eignet sich die Aloe Vera auch als Therapie gegen bakterielle Infektionen der Haut, und sogar gegen Pilzbefall ganz hervorragend. Sie pflegt Wunden, hält Entzündungen fern und sorgt somit für ein klares und gesundes Hautbild. Das Aloe Vera Gel kann zur täglichen Pflege sowohl pur, als auch mit weiteren Pflegestoffen des Vertrauens eingesetzt werden.

Die innere Anwendung

Eine innere Anwendung der Aloe Vera kann vielfach unterstützend und heilungsfördernd auf den Organismus wirken. Durch ihre entzündungshemmende Wirkung, gepaart mit antibakteriellen, antiviralen und antimykotischen Eigenschaften, ist sie in der Lage, den Körper ganzheitlich von innen heraus zu unterstützen.

Dies ist auch dann sinnvoll, wenn sich Krankheiten äußerlich, etwa auf der Haut zeigen. Denn Hauterkrankungen finden ihren Ursprung nicht selten im Körperinneren. Besonders die Darmgesundheit profitiert von der Aloe Vera. Die Darmschleimhaut wird gestärkt, indem Pilze, Viren und Bakterien in Schach gehalten werden.

Dies sorgt wiederum für eine bessere Durchblutung, was eine optimierte Aufnahme von Nährstoffen zur Folge hat. Wird die Darmschleimhaut ausreichend genährt, verdichtet sie sich und lässt schädliche Abfallstoffe nicht wieder in den Blutkreislauf hinein.

Die Gesundung des Darms überträgt sich auf den gesamten Körper, denn der Darm ist der Sitz der Gesundheit. 20 – 30 ml Aloe Vera Gel können bis zu 3 Mal täglich eingenommen werden. Ideal ist die Einnahme auf leeren Magen, etwa 30 Minuten vor den Mahlzeiten.

Mögliche Nebenwirkung der Aloe Vera

Die Aloe Vera gilt gemeinhin als gut verträgliche Heilpflanze. Nur wenige Menschen reagieren allergisch auf die Echte Aloe. Sollten Unverträglichkeitsreaktionen wie Juckreiz, Brennen oder strake Rötungen auftreten, wird die Behandlung abgesetzt und nicht weiter fortgeführt.

Aloe Vera Nebenwirkungen

Eine weitere Reaktion kann möglicherweise auf das im gelben Pflanzensaft enthaltene Aloin auftreten. Aloin wirkt stark abführend. Diese Wirkung kann bei Verstopfung durchaus erwünscht sein, sollte aber immer von einem Arzt verschrieben und begleitet werden.

Hier genügt eine Tagesmenge von 20 mg bereits aus, um eine Wirkung zu erzielen. Die maximale Tagesdosis an Aloin liegt bei 40 mg. Im reinen Aloe Vera Gel ist kein Aloin enthalten. Bei Aloe Vera Saft sollte überprüft werden, ob das gesamte Blatt verarbeitet worden ist.

Vorsicht bei Aloin, Aloe arborescens, Ganzblatt-Produkten

Die Aloe-Art „Aloe arborescens“ wird angespriesen mit dreimal so vielen Wirkstoffen wie die Aloe Vera. Und auch mit großen Mengen Aloin, das angeblich entzündungshemmend sein soll. Hauptsächlich wirkt es jedoch abführend, kann bei Schwangeren zum Schwangerschaftsabbruch führen oder sogar krebserregend sein.

Aloin als Arzneimittel bei Obstipation/ Verstopfung

Aloinhaltige Produkte gegen Verstopfung (Obstipation) sollten nur auf Anweisung eines Arztes eingenommen werden. Es sollte weder in der Schwangerschaft und Stillzeit noch von Babys oder Kindern eingenommen werden. Es ist ausschließlich bei Verstopfung angezeigt und da auch nur kurzzeitig.

Bei Missbrauch (Überdosierung) oder chronischem Gebrauch treten Nebenwirkungen wie Elektrolytverluste, Pigmenteinlagerung in die Darmmukosa auf, die sich nach dem Absetzen in der Regel wieder zurückbilden. Ein Kaliumverlust kann zu Störungen der Herzfunktion und Muskelschwäche führen.

Aloe Vera Aloin

Das gelbe Aloin kann bei Tieren zu Krämpfen, Nierenversagen, Lähmungen, Darmblutungen und schweren Leberschäden führen. Wir haben dies hier so ausführlich dargestellt, damit Sie ein Gespür für das Risiko von Aloin bekommen und entsprechend aufmerksam dafür beim Kauf von Aloe Vera Produkten sind.

Die aufgeführte maximale Tagesdosis gegen Verstopfung (20-30 mg Aloin) dient auch zur Einschätzung des Risikos beim selbst hergestellten Aloe Vera Gel. Es gibt viele weitaus risikoärmere Mittel gegen Verstopfung, weshalb man Aloin-Produkte besser ganz vereiden sollte.

Aloe Vera für Kinder

Die Echte Aloe kann sowohl an Erwachsenen, als auch an Kindern angewendet werden. Während Babys und Kleinkinder aufgrund von möglichen Verdauungsstörungen die Aloe Vera nur in sehr geringen Mengen einnehmen sollten, ist die äußerliche Anwendung sogar sehr zu empfehlen.

Vor allem Säuglinge leiden häufig unter Wundheit und Infektionen der Haut, Kinder unter kleineren Wunden und aufgeschlagenen Knien. In diesen Fällen ist Aloe Vera das Mittel der Wahl.

Aloe Vera für Tiere

Für viele Haustiere, unter anderem Katzen, Hunde und Vögel, ist das Aloin in der Aloe Vera hochgiftig. Bereits kleine Mengen reichen aus, um Magenblutungen, Lähmungserscheinungen, starken Durchfall und Krämpfe auszulösen.

Da kleinste Spuren von Aloin auch im Aloe Vera Gel nicht zu 100 Prozent auszuschließen sind, sollte von der innerlichen Anwendung an Tieren vollständig abgesehen werden.

Möglich ist die äußerliche Behandlung von Wunden und Hauterkrankungen mit Aloe Vera Gel. Es muss jedoch sichergestellt werden, dass das Haustier die behandelten Stellen nicht ablecken kann. Die meisten Haustiere lassen Aloe Pflanze in Ruhe. Falls das nicht der Fall ist, stellen Sie sie so auf, dass sie für die Tiere nicht erreichbar sind.

Aloe Vera Produkte kaufen oder selbst ernten?

Unzählige Aloe Vera Produkte befinden sich im Handel. Neben einzelnen Bestandteilen der Aloe Vera in Pflegecremes, Wundsalben, Gesichtswasser, Deos oder After-Sun Lotions können auch pure oder mit anderen Flüssigkeiten verdünnte Gels und Säfte erworben werden.

Beim Kauf von Aloe Vera Produkten sollte unbedingt auf Qualität geachtet werden. Um Herbizide und Pestizide zu vermeiden, kaufen Sie nur Bio-Produkte, bei denen diese Stoffe verboten sind. Da aufgrund der großen Nachfrage immer mehr Monokulturen entstehen, sollte man sicherstellen, dass die Aloe Farm sich auch auf nachhaltigen Anbau verpflichtet.

Aloe Vera kaufen

Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Farbstoffe, Aromen oder Liquids zur Verdünnung sollten in keinem reinen und hochwertigen Produkt enthalten sein. Einen Kauf von Aloe Fertigprodukten empfehlen wir nur, wenn Sie diese innerlich anwenden wollen.

Wer die Aloe Vera nur äußerlich – z. B. für kosmetische Zwecke verwenden will – kann das Gel oder den Saft auch selber gewinnen. Nur so kann man bei einer gewissenhaften Herstellung sicher sein, dass keine unnötigen Zusatz- und Konservierungsstoffe im Gel enthalten sind.

Die Echte Aloe ist in beinahe jedem Gartencenter zu günstigen Preisen erhältlich. Um von Anfang an eine gute Ernte zu gewährleisten, sollte die Pflanze mindestens drei Jahre alt sein und bereits über entsprechend große Blätter verfügen.

Alle sechs Monate können Sie drei bis vier der äußeren Blätter ernten. Die Blätter werden ganz einfach aufgeschnitten, und das Gel nach dem von uns beschriebenen Verfahren entnommen.

Selbst gemachte Aloe Vera Gel oder Saft, lassen sich mit verschiedenen Rezepten gut in speziellere Pflegeprodukte weiterverarbeiten.

Damit sollten Sie nun einen guten Überblick über die Aloe Vera haben. Falls Sie noch Fragen haben, können Sie diese in den Kommentaren stellen.

Quellen und Verweise

Deutsches Aloe Vera Zentrum für Pflanzengeschichte – https://www.deutsches-aloe-vera-zentrum.de/aloe-vera-infos/pflanzengeschichte.html/?SID=fg82ri0m5a37du6edurkiefvgm

Geschichte der Aloe Vera auf den Kanarischen Inseln – https://www.lanzaloe.com/de/blog/historia-del-aloevera-en-canarias.html

Bundesinstitut für Risikobewertung – Nahrungsergänzungsmittel mit anthranoidhaltigen AloeGanzblattzubereitungen bergen gesundheitliche Risiken: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Kapitel 3.1.3.1.2 Arzneimittel

Aloe Vera Team

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