Aloe Vera vermehren: Ableger / Kindel einpflanzen

Wer seine Aloe Vera vermehren will, kann beim Umtopfen ihre Ableger abtrennen und neu einpflanzen. Die Vermehrung mit den Aloe Vera Kindel ist die einfachste und erfolgreichste Methode, bei der man nur wenige Dinge beachten muss. Erfahren Sie hier, was wichtig ist und wie man dabei vorgeht.

Video: Ableger abtrennen, umtopfen & einpflanzen

Ein wichtiger Punkt der Pflege von Aloe Vera ist die Frage, wie man sie vermehrt. Am besten trennt man die Ableger beim Umtopfen ab und pflanzt sie dann separat wieder ein.

Wie man dabei praktisch vorgeht, können Sie sich in unserem Video ansehen oder im folgenden Text nachlesen.

Aloe Vera mit Ableger vermehren

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Wie vermehrt sich die Aloe Vera?

Die Pflanze vermehrt sich natürlicherweise über die Bildung von Ablegern und das Ausbilden von Samen. Leider ist es unter deutschen Klimaverhältnissen recht selten, dass die Aloe Vera Blüten austreibt und somit Samen produziert. Insofern ist diese Vermehrungsmethode für die meisten hier nicht machbar.

Ab dem zweiten Jahr bilden die Mutterpflanzen jedoch auch bei uns regelmäßig ein bis drei Kindel aus, die man für die Vermehrung nutzen kann. Diese Ableger kann man beim Umtopfen abtrennen und dann separat einpflanzen, was recht einfach ist und selbst Anfängern zu 90 % gelingt.

Aloe Vera mit Ableger Kindl

Im Internet hält sich hartnäckig das Gerücht, dass man die Aloe Vera auch über Stecklinge gut vermehren kann. Dabei soll man die Blätter abschneiden und sie in Wasser oder Erde geben, bis sie Wurzeln ausbilden.

Wir haben diese Methode ein paar Jahre immer wieder ausprobiert, wobei alle Versuche fehlgeschlagen sind – sprich – alle Stecklinge sind eingegangen. Vielleicht schreibt hier der eine vom anderen ab, ohne jemals die Methode selbst zu testen. Oder die Aloe Vera wird mit der Aloe Arborescens verwechselt, die man sehr gut mit Stecklingen vermehren kann.

Wann bilden sich die Kindel?

Je nach Wachstum bilden die Mutterpflanze etwa ab dem zweiten Jahr ein bis drei Kindel aus. Dies geschieht in der warmen Jahreszeit – also zwischen März und Oktober – in der die Pflanze die besten Wachstumsbedingungen hat. Ab November bis Februar fällt sie in eine Art Winterruhe, in der weder die Mutterpflanze noch die Ableger deutlich wachsen.

Ableger Wachstum

Wie groß die Ableger werden hängt von der Größe der Mutterpflanze ab. Kleinere Pflanzen (bis zu 30 cm Blattlänge) produzieren Kindl mit bis ca. 10 cm Blattlänge, während große Pflanzen (ab ca. 60 cm Blattlänge) Kindl mit bis zu 20 cm (und mehr) Blattlänge in einem Jahr erzeugen.

Da wir zum Vermehren möglichst große und kräftige Ableger haben wollen, belassen wir die Kindel bis zum Umtopfen der Aloe Vera (zwischen März und April) an der Mutterpflanze.

Welche Aloe Ableger sind zum Vermehren geeignet?

Anhand der folgenden Abbildung wollen wir Ihnen zeigen, welche Ableger zum Vermehren der Pflanze geeignet sind.

welche Ableger zum Vermehren nehmen

Der Pfeil 1 zeigt auf einen Ableger, der direkt aus dem Stamm der Aloe wächst. Da er keine Wurzeln hat und nur durch einen groben Schnitt abgetrennt werden kann, ist er zum Vermehren nicht geeignet. Entweder lässt man ihn beim Umtopfen an der Mutterpflanze (dann verzweigt sie sich) oder schneidet ihn ab, wenn die Mutterpflanze möglichst groß und kräftig werden soll.

Der Ableger (Pfeil 2) ist nahezu ideal zur Vermehrung. Er ist ca. 12 cm lang, hat sich gut von der Mutterpflanze separiert und bereits eigene Wurzeln ausgebildet.

Der Ableger bei Pfeil 3 ist mit ca. 4 cm Länge etwas kümmerlich und hat kaum eigenes Wurzelwerk. Grundsätzlich kann man sagen – je kleiner der Ableger, desto kleiner seine Überlebenschance. In diesem Fall würden wir ihm nur eine 50%ige Chance geben, das Abtrennen und Umtopfen zu überleben.

Wann sollte man die Ableger abtrennen?

Die beste Zeit die Ableger von der Mutterpflanze zu trennen und neu einzupflanzen, ist während der Umtopfzeit – also zwischen März und April. Da wir beim Austopfen sowieso die Wurzeln der Mutterpflanze freilegen, kommt man so auch optimal an die Wurzeln des Ablegers heran.

Aloe Vera Ableger austopfen umtopfen

Da wir sie während der gesamten Wachstumszeit (und im Winter) in Ruhe gelassen haben, konnten so die Kindel möglichst groß werden bzw. genügend Wurzelwerk ausbilden.

Wie gehe ich beim Umtopfen der Aloe Vera Ableger vor?

In unserem Artikel „Aloe Vera richtig umtopfen“ haben wir bereits eine komplette Anleitung gegeben, was man zum Umtopfen braucht, was man vorbereiten muss und wie man dabei vorgeht. Wer die grundlegende Vorgehensweise noch nicht kennt, kann sie dort nachlesen.

Sobald die Mutterpflanze ausgetopft und ihre Wurzeln von der alten Erde befreit ist, können wir vorsichtig versuchen die Ableger abzutrennen. Manchmal lassen sich die Wurzeln des Ablegers leicht separieren und manchmal ist das Wurzelwerk des Ablegers ziemlich dicht mit den Hauptwurzeln verflochten / verwachsen.

Aloe Vera Wurzeln abtrennen

Wenn die Wurzeln der Kindel zu stark verwachsen sind, müssen wir sie mit einem Schnitt (mit einem Messer oder Schere) abschneiden. Hierbei sollte einerseits möglichst das komplette Wurzelwerk des Ablegers erhalten bleiben und andererseits möglichst wenig von der Hauptwurzel weggeschnitten werden.

Die Mutterpflanze verträgt einen Wurzelschnitt normalerweise recht gut, solange er nicht zu radikal ist. Die Ableger legen wir dann beiseite und pflanzen sie anschließend in kleinere Tontöpfe wieder ein.

Damit sie in etwa die Größe der Töpfe abschätzen können, haben wir als Beispiel in der folgenden Abbildung verschieden große Ableger auf die entsprechenden Töpfe verteilt.

Ableger umtopfen Topfgröße wählen

Das Eintopfen selbst ist leicht – hier geben Sie nur Sukkulentenerde zusammen mit den Ablegern in den Topf. Eingetopft werden die Ableger bis zur unteren Blattgrenze. Am Ende drücken wir die Erde rundherum so weit fest, dass der Ableger stabil im Topf steht.

Aloe Vera Kindel pflegen / gießen

Im Unterschied zu heimischen Pflanzenarten, wird das Kindel nach dem Umtopfen nicht eingesumpft, sondern nur mäßig angegossen. Gerade so viel, wie dass sich die Wurzeln mit der umgebenden Erde gut verbinden können.

Aloe Ableger gießen pflegen

Beachten Sie unsere Tipps zum richtigen Gießen und Düngen der Aloe Vera. Denn der Hauptgrund warum die meisten Aloen eingehen ist, dass sie keine Staunässe vertragen. Hier können schon drei bis vier Tage reichen, um die Wurzeln zum Faulen zu bringen und diese Fäulnis ist nicht – oder nur noch sehr schwer – zu stoppen.

Sobald die Aloe Kindel eingepflanzt sind brauchen sie nicht besonderes mehr beachten – sprich – man pflegt sie dann genauso wie die Mutterpflanzen.

Aloe mit Ablegern als Busch wachsen lassen

Man kann die Ableger übrigens auch bei der Mutterpflanze belassen, wenn die Aloen eher klein gehalten werden sollen. Denn wenn man sie „nur“ als Zierpflanze halten will und nicht so große Räume hat, ist es oft besser, dass sie klein und buschig wächst.

Lässt man die Mutterpflanzen ohne Konkurrenz wachsen, werden Sie in wenigen Jahren richtig groß. Blattgrößen von 60 cm und mehr sind da keine Seltenheit. Und solche „Brummer“ passen dann auf keine Fensterbank mehr.

Aloe Vera Busch aus Ablegern

Aloe Vera Ableger machen – ein Geschenk für Freunde

Ein kleiner Tipp zum Abschluss: Verschenken Sie doch übrige Ableger an Freunde. Die Aloe Vera ist bei vielen Deutschen sowohl als Zierpflanze, als auch für ihr heilendes Gel sehr beliebt. Da die Ableger – auch ohne Eintopfen – problemlos ca. 2 bis 3 Wochen überleben, ist beim Verschenken keine Eile geboten.

Viel Erfolg beim Vermehren Ihrer Aloe Vera mit Ablegern!

Petra Sütterlin

Gedanken zu „Aloe Vera vermehren: Ableger / Kindel einpflanzen“

  1. Ich habe zwei größere Aloe Vera Kindel, aber eines hat wahrscheinlich zu wenig Wurzeln (eine große, die abgebrochen ist). Habe nun im Internet gelesen, dass man Wurzeln ziehen kann, wenn man die Bewurzelungsstelle in Wasser stellt. Aber geht das denn? Müssten die Wurzeln nicht faulen, da die Aloe keine Staunässe mag?
    Wäre wirklich dankbar für eine baldige Hilfestellung.

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