Die Aloe Vera soll man einfach mit Stecklingen bzw. den Blättern vermehren können. Aber funktioniert die Vermehrung mit dem Einpflanzen der Blätter wirklich? Wir haben drei Methoden ausprobiert – sehen Sie hier, was tatsächlich mit den Aloe Vera Stecklingen passiert.
Video Test: Blätter einpflanzen und Aloe Vera vermehren?
Beim Thema Pflege / Vermehren der Aloe Vera sind leider auch Fake News weit verbreitet. Daher haben wir in diesem Video unsere Tests zur Vermehrung der Aloe Vera mit Stecklingen / Blättern für Sie festgehalten.
Vorbereitung: Blätter von der Mutterpflanze trennen
Bevor wir mit dieser Art der Vermehrung anfangen können, müssen zuerst Blätter von der Aloe Vera abgetrennt werden. Bei den Stecklingen soll man so vorgehen, dass man die Blätter möglichst nah am Stamm abgetrennt, um am Ende möglichst das komplette Blatt zur Verfügung zu haben.
Als Nächstes soll man die so gewonnenen Stecklinge einige Tage liegen lassen, damit die offenen Stellen (oder Wunden) sich schließen bzw. „abheilen“ können. Sobald dies geschehen ist, kann man sie anschließend in Wasser oder Erde wurzeln lassen (siehe die folgende Beschreibung der beiden Methoden).
Andere Ratgeber behaupten gar, dass man nur „Blattabschnitte“ braucht, d. h. man schneidet die Blätter in ca. 10 cm lange Stückchen und bekommt so schon aus einem Blatt zahlreiche „Ministecklinge“.
Wie vermehrt man die Aloe Vera mit Blättern?
Die so gewonnenen Stecklinge der Aloe Vera, sollen dann mit drei Methoden vermehrt werden können, die wir im Folgenden kurz beschreiben wollen …
Methode: Blätter in Wasser wurzeln lassen
Hierzu braucht es nur ein Glas mit etwas Wasser, in das die Stecklinge eingesetzt werden. Man füllt das Wasser dabei nur so weit auf, dass die Unterseite des Blattes ca. 5 cm im Wasser steht.
Anschließend muss man nur noch einige Tage warten, bis das Blatt anfängt Wurzeln auszutreiben und kann es dann direkt in einen Blumentopf mit Sukkulentenerde einpflanzen.
Methode: Stecklinge in Erde wurzeln lassen
Bei dieser Methode wird das Blatt direkt in den Blumentopf mit Sukkulentenerde gegeben und angegossen. Man spart sich also den Schritt mit der vorherigen Wurzelbildung über das Wasserglas.
Dabei kann der Steckling gleich in der Erde seine Wurzeln austreiben und so eine neue Mutterpflanze bilden.
Methode: Geschnittene Blätter einpflanzen
Noch mehr Arbeit kann man sich sparen, wenn man kleine Blattabschnitte direkt in die Erde gibt. Zudem scheint es sehr effektiv zu sein, da man schon aus einem Blatt viele neue Pflanzen gewinnt. Somit könnte jeder schon mit wenigen Blättern in kurzer Zeit eine ganze Aloe Vera Plantage mit neuen Mutterpflanzen versorgen.
Ergebnis: Was ist mit den Stecklingen passiert?
Da diese Methoden erst einmal sehr vielversprechend klingen, haben wir sie natürlich selbst ausprobiert. Damit würde man sich viel Aufwand sparen, da die bewährten Methoden – die Aloe Vera mit Samen oder Ablegern zu Vermehren – doch um einiges aufwändiger sind.
Ergebnis: Blätter im Wasser verrotten
Wie sie in der obigen Abbildung erkennen können, verfaulen die Blätter im Wasserglas schon nach wenigen Tagen – und zwar ohne Ausnahme. Eigentlich war dieses Ergebnis erwartbar, da selbst große und kräftige Aloe Vera Mutterpflanzen keine Staunässe (stehendes Wasser) vertragen.
Das erklärt auch das in YouTube-Videos, die diese Art der Vermehrung bewerben, nur der erste Schritt – das Einsetzten ins Wasserglas – gezeigt wird.
Ergebnis: Stecklinge in der Erde verfaulen
Beim Einsetzen der Blätter in Erde erzielen wir leider das Gleiche – alle Blätter beginnen zu verfaulen. Der einzige Unterschied ist, dass der Verrottungsprozess etwas langsamer vonstattengeht.
Fairerweise soll angemerkt werden, dass es zumindest einer Aloe-Vera-Farm schon gelungen sein soll, dass ein Blatt tatsächlich angewachsen ist. Doch unter dem Strich war auch hier die Erfolgsquote so minimal, dass man diese Art der Vermehrung nicht empfehlen kann. Man vernichtet dabei zu viele Blätter – und damit auch ihr wertvolles Gel.
Ergebnis: Geschnittene Blätter einpflanzen
Die radikalste Methode mit den geschnittenen Blätter erweist sich bei uns am schnellsten als Flop. Hier erkennt man schon nach wenigen Tagen, dass alle Blattabschnitte verrottet sind. Eine Wurzelbildung ist noch nicht einmal im Ansatz erkennbar.
Welche Aloe-Arten lassen sich so vermehren?
Wie bei allen Mythen und Fake-News, die sich schnell im Internet verbreiten, enthalten diese Methoden einen wahren Kern. Denn es gibt tatsächlich Aloe Arten – wie die Aloe Arborescens – bei denen die Vermehrung über Stecklinge so funktioniert.
Damit scheinen einige Autoren vorschnell geschlossen zu haben, dass eine Vermehrungsmethode einer Art auch alle anderen übertragbar ist, ohne es jedoch selbst auszuprobieren. Es gibt auch YouTube-Videos, die diese Art der Vermehrung zeigen, wobei die Macher eine Aloe Arborescens zeigen und sie für eine Aloe Vera halten – sprich die beiden Arten verwechseln.
Fazit: Vermehrung der Aloe Vera mit Ablegern
Wer seine Aloe Vera erfolgreich vermehren will, sollte das mit Ablegern bzw. ihren Kindeln tun. Diese Methode der Vermehrung praktizieren wir seit Jahren ohne Probleme und zielen mit über 90 % eine gute Erfolgsquote. Selbst Anfängern gelingt diese Art der Vermehrung recht einfach, da die Aloe Vera im Grunde eine sehr robuste Pflanze ist, die viele Fehler verzeiht. Wer sich einen Überblick über alle Aloe Vera Themen bei uns verschaffen will, kann sich diesen Links ansehen.
Viel Erfolg beim Vermehren Ihrer Aloe Vera!
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