„Anti-Stress-Meditation“ ist eine Meditationsform, die in vielen Situationen praktiziert werden kann. Zwischen Wohnung und Arbeitsplatz, Schreibtisch und Kinderzimmer, bieten sich mehrere Gelegenheiten diese energetische und entspannende Technik auszuüben.
Vor allem in stressigen Zeiten, die wenig Raum für Erholung und das Abschalten von den Turbulenzen des familiären oder beruflichen Lebens lassen, eignet sich diese, kaum bekannte Art der Mini-Meditation.
Anmerkung: Einige Begriffe habe ich bereits an anderer Stelle erklärt. Falls Ihnen ein Begriff nicht geläufig ist, klicken Sie einfach auf den Link, um zur Beschreibung zu gelangen.
Was ist eine Anti-Stress-Meditation?
Die „Anti-Stress-Meditation“ ist am Prinzip der „Mantram-Meditationen“ angelehnt. „Mantram-Meditation“ bedeutet, ein Wort zu wiederholen, es leise in Gedanken zu sprechen. Die Konzentration wird auf dies Wort, das Mantram gelenkt.
Ein Mathematiker, der beispielsweise seine ganze Aufmerksamkeit auf die Lösung einer komplizierten Gleichung konzentriert, bekommt von dem, was um ihn herum passiert, kaum mehr etwas mit. Er ist viel zu sehr in seine Aufgabe vertieft. In unserem Fall ist das Objekt der Wahrnehmung das Mantram, auf welches die Konzentration gelenkt wird.
Andere Gedanken und Geräusche, die mit dem Mantram nichts zu tun haben, treten in den Hintergrund bzw. werden nicht mehr wahrgenommen.
Ist die Konzentration soweit fortgeschritten, dass das Mantram im Vordergrund steht, lassen die Hintergrundgedanken nach (also all die Plagegeister, die uns zuflüstern, was dringlich und wichtig ist, was "unbedingt noch getan werden muss" etc.). Wir nehmen eine Auszeit von uns selbst, werden ruhig und gelassen, können in diesem Zustand wieder Kräfte sammeln und schneller regenerieren. Dies ist Sinn und Zweck dieser Kurzmeditation.
Wie lange dauert eine Anti-Stress-Meditation?
Die Dauer der „Anti-Stress-Meditation“ beträgt etwa 15 bis 20 Minuten. Man kann sie zwei- bis dreimal täglich ausführen. Wem anfänglich der „Zeitstress“ im Nacken sitzt, beginnt mit 10-minütigen Meditationen, sollte sich aber diese Zeit als Minimum setzen, da der Lockerungsprozess frühestens nach ca. 5 Minuten einsetzt.
Wer erste Erfolge der Meditation beobachtet, sollte die Dauer auf 15 bis 20 Minuten ausdehnen. Je kontinuierlicher meditiert wird, desto schneller stellen sich Erfolge und positive Wirkungen ein. Es dauert einige Zeit, bis die Kurzmeditation zur Gewohnheit wird. Empfehlenswert ist nicht nur für Anfänger: Einmal pro Tag ist besser als gar nicht.
Da die Meditation in kurzer Zeit ausgeführt werden kann und keine Hilfsmittel benötigt, bieten sich viele Gelegenheiten ihrer Ausübung an. Ob im sommerlichen Park, im Geschäft zur Mittagspause, zu Hause, in Bus oder Bahn, in Wartezimmern oder Cafès – die Möglichkeiten sind vielfältig.
Was brauche ich zum Ausführen der Kurz-Meditation
Zum Ausführen der Anti-Stress-Meditation benötigen Sie:
- ein Mantram,
- ein Asana (ich empfehle hier die Gottstellung oder das Savasana),
- einen Wecker oder eine Uhr mit Countdown,
- einen Stuhl.
Für diese Meditationsart wird deshalb das Asana der "Gottstellung" empfohlen, da man sie nahezu überall einnehmen kann. Es genügt eine Sitzgelegenheit, die nicht zu weich ist. Wer die Möglichkeit hat sich hinzulegen, kann auch die Totenstellung (Savasana) einnehmen, da sie die Lockerung fördert.
Wie führe ich die Meditation aus?
- Stellen Sie sich Ihren Wecker.
- Setzen Sie sich bequem mit geradem Rücken auf einen Stuhl.
- Schließen Sie die Augen.
- Beginnen Sie mit dem Mantram.
- Sobald der Wecker klingelt, spannen Sie den ganzen Körper kurz an und beenden die Meditation.
- Öffnen Sie die Augen.
Tipps zur Ausführung: Setzten Sie sich so auf einen Stuhl, dass der Rücken aus eigener Kraft gerade gehalten werden kann (nicht anlehnen).
Lassen Sie die Schultern und Arme locker nach unten hängen und die Hände locker auf den Oberschenkeln liegen. Die Augen sind geschlossen. Das hat den Vorteil, dass visuelle Reize als Quellen der Störung ausgeschlossen werden. Lassen Sie die Atmung ruhig, tief und locker werden.
Falls Sie sich anfangs noch nicht so gut konzentrieren können, bleiben Sie locker und gelassen. Sobald Sie sich dabei ertappen, dass Sie tagträumen oder nachdenken, nehmen Sie das Mantram einfach wieder auf.
Nachdem der Wecker geklingelt hat, werden Sie bemerken, dass Sie deutlich ruhiger und gelassener sind – frische Energie getankt haben.
Wo kann ich diese Meditationsform ausführen?
Da man für diese Meditation nur eine Sitzgelegenheit braucht, kann man sie an vielen unterschiedlichen Orten ausführen. Im Büro zur Mittagspause, bei der Bus- oder Zugfahrt, im Wartezimmer beim Arzt oder in irgendeiner Behörde. Nutzen Sie diese Freiräume sinnvoll zum Energietanken und Entspannen!
Viel Spaß beim Experimentieren mit dieser Kurzmeditation!