Schnittlauch ist gesund: Wirkung der Inhaltsstoffe

Schnittlauch schmeckt nicht nur gut, er ist auch gesund – er gilt als volkstümliche Heilpflanze. Seine Inhaltsstoffe haben viele positive Wirkungen auf unseren Körper, die wir im Folgenden für Sie zusammengefasst haben.

Steckbrief: Herkunft und Anbau

Schnittlauch gehört zu den Lauchgewächsen und ist mit der Zwiebel, Lauch und Knoblauch eng verwandt. Der wissenschaftliche Name ist Allium schoenoprasum – volkstümlich wird er aber auch Graslauch, Binsenlauch, Brislauch, Grusenich, Jakobszwiebel oder Schnittling genannt.

Da die Pflanze sehr pflegeleicht ist, kann jeder recht einfach den Schnittlauch im Garten oder Topf selber anbauen. Der Schnittlauch ist mehrjährig und winterhart, d. h. bei guter Pflege kann ein Horst bis zu 20 Jahre überleben.

Schnittlauch Heilpflanze

Heute zählt die Pflanze zu den beliebtesten deutschen Küchenkräutern, die man roh – auf dem Brot oder in Salaten – oder gekocht als Gewürz verwendet. Neben dem guten Geschmack enthält die Pflanze noch wertvolle Inhaltsstoffe, die unserer Gesundheit zugutekommen.

Seit den Römern ist die Verwendung des Küchenkrauts bekannt, das wegen seinem zwiebelartigen Aroma und seiner leichten Schärfe geschätzt wird. Neben der Petersilie ist der Schnittlauch als Wiesenkraut besonders in Deutschland und Österreich als Würzmittel sehr beliebt.

Schnittlauch eine volkstümliche Heilpflanze

Vielen ist nicht bekannt, dass Schnittlauch auch als volkstümliche Heilpflanze angesehen wird. Schon früh hat man erkannt, dass sie ähnliche gesundheitsfördernde Wirkungen wie der Knoblauch besitzt, aber in milderer Form.

Als Hausmittel wurde es gegen Appetitlosigkeit, Blähungen, Gicht, Husten und Magenentzündungen angewendet. Man sprach ihm eine belebende Wirkung zu, die auch gegen Frühjahrsmüdigkeit helfen soll. Im alten Rom war bereits die durchblutungsfördernde Wirkung bei den Männern bekannt. Zudem galt er seine Wirkung als abführend, ableitend, keimtötend, harntreibend und anregend.

Schnittlauch gesund

Bei Magenproblemen und Blähungen soll der Schnittlauch geholfen haben, die Beschwerden zu lindern.

Heute kennt man die positiven Auswirkungen auf den Blutdruck, wobei seine blutreinigende Wirkung eine Senkung des Blutdrucks bewirken kann. Wer es regelmäßig verzehrt, kann damit unter Umständen den Blutzucker senken und den Cholesterinspiegel ausgleichen.

Manche nehmen es auch zur Entgiftung, da das Chlorophyll und einige schwefelhaltige Verbindungen, die körperliche Reinigung fördern.

Da wir ihn heute nur in sehr geringen Mengen beim Würzen zu uns nehmen, dürften solche Heilwirkungen aber eher gering sein.

Richtig schneiden und ernten

Wer eigene Pflanzen im Garten oder im Topf zieht, kann frischen Schnittlauch selber schneiden. Zwischen April und September wachsen die Halme so kräftig, sodass man sie drei bis viermal in der warmen Jahreszeit ernten kann.

Die Halme sollte dabei mindestens 15 cm (oder höher) sein, aber spätestens bei der Knospenbildung geschnitten werden. Dabei kann man sowohl die Halme, als auch die Knospen und Blüten essen. Sind die Blüten aufgegangen, verholzen die Halme jedoch stark und verlieren an Aroma.

Geschnitten werden die gesamten Halme ca. 3 bis 4 cm über dem Boden. So bleibt genug Laub übrig, damit die Pflanze anschließend wieder ordentlich nachwachsen kann.

Lagerung & Verwendung der Pflanze

Wer besonders viele der wertvollen Inhaltsstoffe bekommen will, sollte den Schnittlauch möglichst frisch und roh essen. Dazu kann man ihn aufs Brot streuen, Salate damit würzen oder ihn ungekocht als Dekoration auf warmen Speisen geben.

Jede Art der Lagerung – bzw. Formen der Konservierung – verändern auch die Inhaltsstoffe, wie Sie in unserem Artikel „Schnittlauch einfrieren, trocknen – haltbar machen“ nachlesen können.

Schnittlauch Inhaltsstoffe

Die sanfteste Methode ist, die geschnittenen Halme für einige Tage ins Wasserglas zu stellen oder in einem verschließbaren Gefäß im Kühlschrank zu lagern. Dabei bleiben die Inhaltsstoffe noch weitgehend erhalten.

Sobald man die Ernte einfriert, um sie lange haltbar zu machen, gehen jedoch schon viele Wirkstoffe – z. B. einige Vitamine – verloren. Am wenigsten wertvolle Substanzen erhält der Schnittlauch, wenn er getrocknet wurde. In trockener Form ist er eigentlich „nur“ noch als Gewürz zu gebrauchen.

Nährwerte des Schnittlauchs

In der folgenden Aufzählung haben wir für Sie mehrere Tabellen zu den Nährwerten des Schnittlauchs analysiert. Je nachdem, wann er wo geerntet wurden, schwanken hierbei die Werte.

Nährwerte in 100 Gramm Schnittlauch:

  • Brennwert: 28 kcal / 119 kJ
  • Wasser: 86 bis 90 g
  • Eiweiss: 3 bis 4 g
  • Kohlenhydrate: 1,6 bis 4,4 g
  • Protein: 3 g
  • Fett: 0,7 g
  • Ballaststoffe 6 g

Der hohe Ballaststoffgehalt ist gut für die Ernährung unserer Darmbakterien.

Vitamine und Mineralien

Schnittlauch enthält aber auch viele wertvolle Mineralien und Vitamine. Auch hier schwanken die Werte, je nach Ernte und Boden. Sehen wir uns als Erstes den Mineraliengehalt an …

Mineralien in 100 g Schnittlauch:

  • Kalium – 296 mg – 434 mg
  • Kalcium 92 mg – 129 mg
  • Eisen 1,6 mg
  • Magnesium 42 mg – 44 mg
  • Phosphor 58 mg

Kalium und Phosphor werden in der Homöopathie gegen Erschöpfung und nervösen Magen eingesetzt. Der hohe Eisengehalt und das Magnesium wirken sich positiv auf die Energie der Zellen aus. Vor allem das Eisen liegt im Schnittlauch in einer Form vor, die der Körper besonders gut und leicht aufnehmen kann.

Vitamine in 100 g Schnittlauch:

  • Vitamin A: 50 µg – 218 µg
  • Vitamin B1: 0,078 mg – 0,14 mg
  • Vitamin B2: 0,115 mg
  • Vitamin B3: 0,647 mg
  • Vitamin B6: 0,138 mg – 0,42 mg
  • Vitamin B9: 105 µg
  • Vitamin C: 47,0 mg – 58,1 mg
  • Vitamin E: 0,21 mg – 1,6 mg
  • Vitamin K: 212,7 µg

Besonders hervorstechend ist dabei die Anzahl und Menge der B-Vitamine bzw. die hohe Konzentration an Vitamin C. Umgerechnet hat Schnittlauch mehr Vitamin C als ein Apfel. Selbst eine Mandarine würde in derselben Menge nur 30 Gramm Vitamin C enthalten.

Die Werte für den Nährwert, Mineralien und Vitamine sind den Analysen des „United States Department of Agriculture“ und des „Öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs“ entnommen.

Wirkungen der Inhaltsstoffe

Aktuellen Studien zufolge, soll bereits ein Esslöffel frischen Schnittlauchs reichen, um den täglichen Bedarf an Vitamin K zu decken. Vitamin K hilft, das Osteoporose-Risiko zu senken und schützt Herz und Knochen. Es ist wichtig für die Blutgerinnung und für den Bindegewebs- und Knochenstoffwechsel.

Vitamin C ist wichtig für unser Immunsystem, d. h. hilft dabei aktiv Infektionen abzuwehren.

Vitamin E schützt nicht nur unsere Zellen, sondern wirkt auch einer vorzeitigen Alterung der Haut entgegen. Ebenso ist es für die Gesundheit unseres Herzens notwendig.

Niacin oder Vitamin B3 hilft ebenfalls unserem Immunsystem und ist zudem noch an der Zellteilung und dem Energiestoffwechsel beteiligt.

Den hohen Kaliumanteil im Schnittlauch kann der Körper für die Weiterleitung von Reizen zwischen den Muskel- und Nervenzellen nutzen.

Das Kalzium wird für den Aufbau und die Regeneration von Knochen und Zähnen gebraucht.

Dosierung und Nebenwirkungen

Schnittlauch ist für die meisten Menschen – auch in größeren Mengen – gut verträglich. Allerdings gibt es Menschen, die gegen Zwiebeln oder Knoblauch allergisch sind. Da diese ebenfalls zu den Lauchgewächsen zählen, könnte somit auch der Schnittlauch eine allergische Reaktion auslösen.

Wenn sehr große Mengen verzehrt werden, kann der Schnittlauch abführend wirken oder zu Verdauungsproblemen führen.

Manche Ärzte raten zudem bei akutem und chronischen Durchfall oder bei Schluckstörungen den Schnittlauch zu meiden.

Andrea Munich

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