Petersilie wird gelb: Was tun?

Wenn die Petersilie gelb wird – d. h. sich das Laub gelb färbt und vertrocknet – kann dies verschiedene Ursachen haben. Manchmal sind nur einzelne Blätter betroffen – im Extremfall geht die ganze Pflanze ein. Um die Petersilie zu retten, müssen wir die Ursache finden und die richtige Methode zu Rettung wählen. In diesem Überblick erklären wir, wie es dazu kommt und was zu tun ist.

Gelbe Blätter entfernen / schneiden

Bevor wir auf die einzelnen Ursachen eingehen, will ich vorab empfehlen, alle gelben Blätter an der Petersilie zu entfernen. Sie nehmen den jungen Trieben nur das Licht und hindern die Pflanze – auch unter guten Bedingungen – gesund zu wachsen.

Petersilie wird gelb was tun

Da sie von Innen nach Außen wächst, sollte aber mindestens der Kern (Mitteltrieb) erhalten bleiben. Äußere Blätter können hingegen problemlos abgeschnitten werden, ohne der Pflanze zu schaden. Diese Empfehlung gilt natürlich nur für alle nachfolgenden Probleme, bei denen man die Pflanze noch retten kann.

Die meisten der nachfolgenden Probleme sind vermeidbar, wenn Sie unsere Tipps im Artikel „Petersilie selber pflanzen, schneiden & lagern“ beachten.

Gelbe Blätter bei gekauften Pflanzen

Manche kaufen sich vorgezogene Petersilie direkt aus dem Supermarkt, um sie frisch zu ernten. Solche Pflanzen sind für den direkten Verzehr gedacht und in den Töpfen nur relativ kurz haltbar.

Die Töpfe sind viel zu klein, d. h. zu viele Pflanzen wurden auf zu engem Raum gesetzt. Ebenso ist die Erde oft minderwertig und enthält zu wenig Nährstoffe für ein gesundes Wachstum. So halten die Pflanzen nur wenige Monate, bevor sie gelb werden und eingehen.

Deshalb ist hier die wichtigste Maßnahme, die Pflanze in einen größeren Topf (mindestens doppelt so groß) mit frischer Blumenerde umzutopfen. Dabei kann man die Petersilie auch gut in zwei Hälften teilen. In ausreichend frischer Erde erholt sich die Pflanze meist gut und kann dann bis zu zwei Jahren in der Küche gedeihen.

Sonnenbrand

Wer vorgezogene / gekaufte Petersilie ins Freie stellen will, sollte sie langsam an die Sonne gewöhnen. Pflanzen aus dem Gewächshaus haben noch keine direkte Sonne gesehen und sind daher sehr empfindlich gegen UV-Strahlung.

Gelbe Blätter bei Sonnenbrand

Stellt man sie zu schnell ins direkte Sonnenlicht, bekommen die Blätter einen Sonnenbrand, d. h. sie werden gelb und sterben ab. Gewöhnen Sie die Petersilie deshalb langsam im Halbschatten über einige Wochen ans UV-Licht. Erst nach dieser Eingewöhnungszeit sind die Blätter robust genug, um auch mehrere Stunden direkter Sonneneinstrahlung zu vertragen.

Standort

Grundsätzlich mag die Petersilie einen halbschattigen Standort, um gut zu gedeihen. Wenn die Blätter sich gelb färben, kann dies ein Indiz für zu intensive UV-Strahlung bzw. ein zu sonnigen Platz im Freien sein. In diesem Fall verbrennen die Blätter und werden gelb. Speziell im Gewächshaus vorgezogene Pflanzen sind dafür anfällig.

Hier wäre die richtige Maßnahme, die Pflanze zuerst in den Schatten zu stellen. Sind noch nicht zu viele Blätter verbrannt, wird sie sich dort erholen und neu austreiben. Sobald sie wieder austreibt, kann man auf einen halbschattigen Standort wechseln.

Trockenheit

Die Petersilie ist etwas zickig, was den Wasserbedarf – sprich das Gießen – betrifft. Gießt man zu wenig, werden schon nach wenigen Tagen die äußeren Blätter gelb – vertrocknen – und sterben ab. Hier sollte der aufmerksame Gärtner die Warnzeichen des Wassermangels möglichst früh bemerken, um ihn zu beheben.

Blätter gelb vertrocknet

Schneiden Sie alle gelben, verwelkten Blätter ab und gießen Sie die Pflanze wieder regelmäßig. Da die Petersilie einen hohen Kalkbedarf hat, ist kalkhaltiges Leitungswasser bestens geeignet. Optimalerweise gießt man nur den Wurzelbereich und lässt die Blätter trocken.

Solange das Herz intakt ist, wird sich die Pflanze mit ausreichend Wasser wieder gut erholen.

Staunässe – zu viel Gießen

Aber auch Staunässe – also dauerhaft zu feuchte Erde – werden bei der Petersilie schnell zu einem Problem. Bekommt sie über längere Zeit nasse Füße, faulen die Wurzeln im Boden und die Pflanze stirbt ab.

Daher sollte Sie immer einen Topf mit Wasserloch – und keine geschlossenen Blumentöpfe – verwenden. Falls Sie einmal zu viel gießen, kann das überschüssige Wasser so in den Untersetzer ablaufen und weggeschüttet werden.

Ein Tipp ist, die Feuchte der Erde vor dem Gießen mit einem Feuchtigkeitsmesser – oder einfach mit dem Finger – zu prüfen. Sie sollte mindestens bis in 1 cm Bodentiefe gut trocken sein, bevor man erneut gießt.

Schädlinge und Pilze im Boden

Wer Gartenerde oder den eigenen Kompost mit in den Blumentopf gibt, riskiert Pilze und Parasiten einzubringen. Gerade im Kompost tummeln sich oft Wurzelläuse, Nematoden, Maden oder Pilzsporen, die die Wurzeln der Petersilie angreifen. Ist das Wurzelwerk geschädigt, werden die Blätter ebenfalls gelb und die ganze Pflanze stirbt ab.

Schädlinge und Pilze im Boden

Verwenden Sie daher bei Zimmerpflanzen nur gekaufte Blumenerde, die frei von solchen Schädlingen ist. Man erkennt so einen Befall oft erst dann, wenn man die Pflanze austopft und die Wurzeln komplett freilegt bzw. aufschneidet. Sichtbar sind dann nur einige Schädlinge – wie Nematoden – andere sind für das bloße Auge zu klein. In den meisten Fällen ist der Schaden aber so groß, dass man die Pflanze nur noch entsorgen kann.

Im Freien wird die Petersilie gerne von der Möhrenfliege befallen. Hier hilft nur ein Insektennetz als Vorbeugung. Aber auch Wühlmäuse und Schnecken finden die junge Petersilie lecker und fressen die Pflanze ab. Daher empfehle ich sie draußen nur in Hochbeeten oder Töpfen zu kultivieren.

Sind Wurzelläuse die Ursache für gelbe Blätter, kann man diese mit Brennsesselsud, Kaffee oder schwarzen Tee bekämpfen.

Gelbe Flecken mit einem hellgrünen oder weißen Mosaikmuster auf den Blättern können auf eine Infektion mit dem Petersilie-Y-Virus hindeuten. Er wird oftmals durch Blattläuse verursacht bzw. übertragen. Zur Rettung kann man versuchen, die gelben Blätter zu entfernen und die Pflanze komplett mit Brennsesselsud zu duschen.

Petersilie Y Virus Blätter

Erkennen Sie eine schwache gelb-weißliche Verfärbung auf den Blättern – manchmal mit einem Rotstich – können Viren wie Nekrosen dafür verantwortlich sein. Eine Rettung der Pflanze ist aber schwer bis unmöglich – d. h. sie sollten sie im Müll (und nicht auf dem Kompost) entsorgen.

Verdichteter Boden

Am schönsten gedeiht die Petersilie in humusreichen, lockeren und tiefgründigen Böden. Ist die Erde zu schwer, zu sehr verdichtet oder verkrustet, kann es zu Sauerstoffmangel an den Wurzeln kommen. Entweder entwickelt sich die Petersilie dann nur sehr spärlich / langsam oder geht ebenfalls ganz ein.

Diesem Problem kann man abhelfen, wenn man den Boden vor dem Einpflanzen gut auflockert und zusätzlich etwas Blumenerde oder Sand zum Auflockern beigibt.

Ausgelaugter Boden

Die Petersilie ist zwar relativ anspruchslos, was die Bodenart angeht, hat aber mit ausgelaugten Böden Probleme. Wurde die Erde vorab nie gedüngt oder erneuert, fehlen ihr wichtige Nährstoffe wie Kalk, Stickstoff, Kalium oder Magnesium.

Einen Molybdän- oder Magnesiummangel kann man daran erkennen, dass sich zunächst weiße Flecken auf den Blättern bilden, ehe sie gelb werden und absterben.

In diesem Fall kann man die Pflanze entweder in frische Erde umtopfen oder in das Gießwasser einen mineralischen Flüssigdünger beimischen. Sind die Nährstoffe erst wieder ausreichend vorhanden, wird sich die Pflanze erholen.

Falsche Fruchtfolge

Wer an einem Standort über mehrere Jahre Petersilie oder andere Doldenblütler gepflanzt hat, wird feststellen, dass sie dort immer schlechter wächst oder irgendwann ganz verkümmert. Petersilie mag weder sich selbst noch andere Doldenblütler – wie z. B. Fenchel, Möhren, Dill oder Sellerie – als Vorgänger.

Gelbe Blätter durch falsche Fruchtfolge

Die falsche Fruchtfolge macht sie auch anfälliger für Schädlinge und Pilze. Insofern raten Gärtner nur Standorte zu wählen, bei denen mindestens drei Jahre vorher keine Doldenblütler gepflanzt wurden.

Mehltau auf Petersilie

Wenn Sie einen weiß- gräulichen Belag auf den Blättern erkennen, könnte die Petersilie von Mehltau befallen sein. Mehltau ist ein Pilz, der häufig in der Natur vorkommt und von anderen Wirtspflanzen – wie z. B. Holunderbüschen – über den Wind auf andere Pflanzen übertragen wird.

Die Anfälligkeit gegen Mehltau steigt, wenn viele Pflanzen sehr eng stehen oder die Blätter beim Gießen oft feucht werden. Gegen Mehltau gibt es keine sanften Mittel, d. h. die Pflanze muss im Mülleimer entsorgt werden. Gesunde und kräftige Pflanze sind davon aber recht selten betroffen.

Sind gelbe Blätter noch essbar?

Bislang sind keine Risiken für die Gesundheit bei gelben Blättern bekannt. Natürlich will niemand Stroh – von ganz trockenen Halmen – essen, aber manchmal haben die Blätter nur einen kleinen gelblichen Stich. Allerdings verlieren Sie immer mehr Aroma, je gelber sie werden. Bei der Petersilie kann man übrigens die ganze Pflanze – also Blätter und Wurzeln roh oder gekocht essen.

Nur wenn die Petersilie im zweiten Jahr anfängt zu blühen, bilden die Samen einen Giftstoff namens Apiol aus. Dieser ist gesundheitlich bedenklich, d. h. die Pflanzen sollten ab diesem Zeitpunkt keinesfalls mehr geerntet und gegessen werden.

Andrea Munich

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