Petersilie selber pflanzen, schneiden & lagern

Wer gerne Petersilie isst, kann das beliebte Küchenkraut mit wenig Aufwand selber auf dem Balkon oder im Garten pflanzen. Damit der Anbau auch gelingt, zeigen wir hier, wie man die Petersilie aussäen, pflegen, schneiden (ernten) und lagern kann. So haben Sie jederzeit frische Petersilie zum Würzen bereit und können zusätzlich noch Vorräte für den Winter anlegen.

Video: Anleitung zum Pflanzen, Pflegen und Ernten von Petersilie

Petersilie selber pflanzen, schneiden & lagern

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Steckbrief und Herkunft

Petersilie (auch Peterling, Peterle, Suppenwurzel oder Bittersilche genannt) ist ein beliebtes deutsches Küchenkraut. Sie gehört zur Familie der Doldenblütler. Die Pflanzen können (bei richtiger Überwinterung) zwei Jahre überleben, bis sie nach der letzten Blüte eingehen bzw. das Blattwachstum einstellen.

Für den eigenen Anbau sind zwei Arten – die krause und die glatte Petersilie – interessant. Dabei ist die glatte Petersilie besonders aromatisch.

  • Bekannte Sorten der glatten Petersilie sind: „Einfacher Schnitt“, Gigante d’Italia, Gigante di Napoli und Laura.
  • Beliebte Sorten der krausen Petersilie sind: Afrodite, Grüne Perle, Mooskrause 2 und Riccio Verde.
Petersilie Aussehen und Wuchs

Eckdaten zum Anbau im Überblick:

  • Pflanzabstand: 15-20 cm (pro Pflanze) / 20 bis 30 Zentimetern Reihe
  • Samen sind graubraun
  • Saattiefe: 1 – 2 cm
  • Keimdauer: 15 – 30 Tage
  • Keimtemperatur: 12 – 20 ° C
  • Lebensdauer: zweijährige Pflanze
  • Blütezeit: Juni – August
  • Pflanzzeit: Von April bis August kann man die Petersilie vorziehen und auspflanzen
  • Erntezeiten – im ersten Jahr: März bis Oktober – im zweiten Jahr: März bis Juni/Juli

Aussehen und Wuchs

Im ersten Jahr können die Pflanzen eine Wuchshöhe von 30 cm und einen Durchmesser zwischen 15 und 20 cm erreichen. Die jungen Triebe werden in der Mitte der Pflanze gebildet, während sich die reifen Blätter außen befinden. Aus der inneren Rosette wachsen die gefiederten, dunkelgrünen (krausen oder glatten) Blätter.

Im zweiten Jahr kann die Petersilie 30 bis 90 cm hoch und 20 bis 30 cm breit werden. Ab Juni beginnt die Pflanze Blütenstängel auszubilden, aus dem gelblich-grüne Doldenblüten wachsen. Dort werden dann auch bis zum Herbst die Samen gebildet, die man zur Vermehrung der Pflanze nutzen kann.

Anschließend stellt die Petersilie das Wachstum ein und ist für eine weitere Ernte unbrauchbar.

Da beide Sorten – im Vergleich zu anderen Küchenkräutern – nur relativ langsam wachsen, sollte man entsprechend viele Pflanzen kultivieren, wenn man viel ernten will. Bei gelegentlicher Ernte reichen ca. 2 bis 4 Pflanzen aus. Wer die Familie jedoch übers ganze Jahr versorgen will, sollte durchaus 10 und mehr Pflanzen kultivieren.

Petersilie selber säen / vorziehen

Auf dem Fensterbrett kann man die Petersilie bereits ab Februar aus Samen vorziehen. Die Aussaat im Freien kann von April bis August erfolgen. Die Petersilie ist ein Dunkelkeimer, d. h. der Samen muss zum Keimen mit Erde bedeckt sein.

Petersilie keimt relativ langsam, d. h. im warmen Gewächshaus kann es 1 bis 3 Wochen – im Freiland bis zu 6 Wochen dauern, bis sich nach der Aussaat die ersten grünen Spitzen zeigen. Damit er überhaupt keimt, sollte der Boden eine Temperatur von mindestens 12 Grad Celsius haben.

Am einfachsten funktioniert das Aussäen / Keimen in einem Blumentopf oder Blumenkasten, da man hier Unkräuter gut fernhalten kann. Im Freiland ist er bei der langen Keimdauer viel schwerer zu erkennen und zu pflegen.

Petersilie aussäen säen vorziehen

Damit die Pflege und Ernte später einfacher wird, empfehle ich einzelne Pflanzlöcher in ca. 10 – 15 cm Abstand zu machen und dort jeweils etwa 4-6 Samen einzustreuen. Dies hat den Vorteil, dass er später in übersichtlichen Büschen wächst.

Verteilt man den Samen flächig, wird das Ganze ein schwer zu pflegendes Chaos. Alternativ geht noch eine sauber gezogene Rille. Der Boden sollte während dieser Zeit immer gut gegossen werden.

Vorzucht Petersilie Keimlinge wachsen

Obwohl Petersilie winterhart ist, reagiert er als Jungpflänzchen sehr empfindlich auf tiefe Temperaturen. Daher empfehlen wir Jungpflanzen im Warmen vorzuziehen und erst Mitte Mai (nach den Eisheiligen) dauerhaft ins Freie zu bringen.

Vorgezogene Petersilie pflanzen

Wer keine Lust auf viel Arbeit im Vorfeld hat, kann sich im Supermarkt / Gärtnerei auch vorgezogene Petersilie kaufen. Bei größeren Töpfen lassen sich die Pflanzen leicht vierteln und so in übersichtlichen Büschen umpflanzen. Das kostet zwar ein paar Euro, aber dafür bekommt man ihn gleich so, wie man ihn haben will.

Unserer Erfahrung nach reichen etwa 4 bis 8 gut gedeihende Büsche aus, um die ganze Familie in der warmen Jahreszeit komplett mit Petersilie zu versorgen. Oftmals bleibt sogar noch reichlich Ernte über, sodass auch für den Winter noch etwas eingefroren werden kann.

Der Vorteil ist klar – es geht einfacher zu pflanzen und man bekommt schneller die Ernte.

Standort und Boden

Petersilie mag am liebsten den Halbschatten, wo er nahezu ideal gedeiht. Zu sonnige Plätze führen leicht dazu, dass das Laub vorzeitig verwelkt. Sie braucht weder Dünger noch ein spezielles Pflegeprogramm – wichtig ist nur, ihn regelmäßig zu gießen. Trockenheit verträgt er nur kurze Zeit – ebenso ist er gegen anhaltende Staunässe empfindlich.

Angemerkt sei noch, dass alle bisherigen Versuche von uns ihn im Freiland – d. h. im Beet auf ebenen Boden – anzupflanzen kläglich gescheitert sind. Entweder wurde er nach kurzer Zeit von Insekten verspeist oder gleich mit Stumpf und Stiel komplett von Mäusen in den Erdboden gezogen. Er scheint bei allen Tieren im Garten besonders beliebt zu sein.

Nur in einem Hochbeet, Blumenkasten oder Blumentopf überlebt er bei uns so lange, dass man auch als Mensch was abbekommt.

Achtung vor giftiger Hundspetersilie: Pflanzen Sie Petersilie immer so, dass Sie ihre Pflanzen eindeutig identifizieren können. Denn es gibt auch die natürlich vorkommende & giftige Hundspetersilie, die und der krausen Petersilie sehr ähnlich sieht. Wählen Sie daher Standorte, die Sie frei von anderen Sorten halten, um die beiden Arten klar auseinander halten zu können.

Petersilie mag durchlässige, humusreiche und tiefgründige Böden. Um die Bodenqualität zu verbessern, kann man ihn im Herbst bereits mit Kompost oder organischem Dünger anreichern. Verkrustete Böden können zum Problem werden, d. h. dort wächst die Petersilie nur schwer oder gar nicht.

Pflege: Gießen und Düngen

Beim Wasserbedarf ist die Petersilie recht anspruchslos, sodass es ausreicht immer dann zu gießen, wenn der Boden oberflächlich ausgetrocknet ist. Zu lange Trockenperioden mag sie nicht. Trockenheit erkennt man bei Petersilie schnell am gelben, welkenden Laub – spätestens dann sollte dringend nachgegossen werden.

Da Petersilie ebenso keine Staunässe mag, sollte man sie nur in Blumentöpfe mit Entwässerungsloch geben bzw. im Garten in entsprechend durchlässige Böden stellen. Wer Petersilie im Topf mit frischer Blumenerde zieht, braucht sie gar nicht zu düngen, da die Erde für die Wachstumsperiode von zwei Jahren gewöhnlich genug Nährstoffe hat.

Im Garten bevorzugt die Petersilie eher neutrale Böden. Ist der Boden zu sauer (z. B. in der Nähe von Eichen oder Nadelbäumen), wächst sie schlecht oder bekommt schnell gelbe Blätter. Hier kann man mit der Zugabe von etwas Kalk den Boden neutralisieren.

Ansonsten reicht es im Garten aus, vorab im Herbst ein wenig Kompost – evtl. noch Hornspäne – in den Boden einzuarbeiten, um den Bedarf an Stickstoff, Kalium und Phosphor zu decken.

Petersilie schneiden & ernten

Um die Pflanzen kräftig werden zu lassen, sollten sie Unkraut und welke Triebe möglichst regelmäßig entfernen – sie kosten die Pflanze Kraft und nehmen jungen Trieben das Licht.

Die Petersilie sollte mindestens 3 große Triebe (länger als 15 cm) haben, bevor man anfängt sie zu schneiden / ernten. Als Vorgehensweise empfehlen wir zuerst die äußeren, ältesten und längsten Blätter inklusive Stängel zu schneiden. Schneiden Sie die Stängel ca. 1 bis 2 cm über dem Boden ab – das verschafft den jungen Trieben wieder Licht und regt das Wachstum der Pflanze an.

Grundsätzlich versucht die Mutterpflanze ständig neu auszutreiben. Wer also viel ernten will, sollte die Petersilie immer soweit frei schneiden, dass die Blätter von allen Seiten gut Licht bekommen. Werden die Pflanzen zu buschig bzw. bekommen die Jungtriebe zu wenig Licht, verkümmern sie, werden welk und sterben ab.

Sprich – wer die Pflanzen nicht regelmäßig schneidet, hat irgendwann nur noch wenige starke Blätter und viel verwelktes Laub darunter. Achten Sie bei der Ernte darauf, dass am Ende genug Blattgrün übrig bleibt, dass die Pflanze gut nachwachsen kann.

Gerade im Sommer werden die Pflanzen recht stark wachsen und es kann reichlich geerntet werden. Manchmal soviel, dass man gar nicht mehr alles direkt essen kann. Schneiden Sie die Petersilie trotzdem, denn man kann die überschüssige Ernte mit einfachen Methoden frisch halten und lagern.

Blüte der Petersilie

Achtung! Ab dem zweiten Jahr fangen die Pflanzen im Sommer (Juni / Juli) an zu blühen. Dabei bildet sich in den Blättern und vor allem im Samen giftiges Apiol. Apiol kann allergische Reaktionen hervorrufen – höhere Dosen führen sogar zu Leber- und Nierenschäden. Im Mittelalter wurde dieses Gift als Mittel zum Schwangerschaftsabbruch genutzt. Blühende Petersilie / -samen sollten Sie also keinesfalls mehr essen!

Vermehrung

Grundsätzlich kann man die Petersilie blühen lassen und abwarten, bis sich in den Blüten die Samen bilden. Wichtig ist es lange genug zu warten, bis die Samen eine dunkle Färbung bekommen, damit sie später keimfähig sind.

Da die Samen giftiges Apiol enthalten, sollte man sie nicht selbst verzehren bzw. auch vor Kindern gut geschützt aufbewahren. Allerdings ist dies recht umständlich bzw. arbeitsaufwendig, d. h. es ist einfacher sich den Samen zu kaufen oder fürs nächste Jahr gleich vorgezogene Petersilie zu besorgen.

Gute und schlechte Nachbarn

Wird der Petersilie im Garten gepflanzt, sollte in den nächsten drei bis vier Jahren an dieser Stelle keine neue Petersilie mehr nachgesetzt werden. Das Doldenblütengewächs mag seine alte Wuchsstelle nicht und ist somit mit sich selbst unverträglich. Auch andere Doldenblütler, wie Möhre, Fenchel oder Pastinake, sollten nicht direkt nach der Petersilie gepflanzt werden.

Gute Nachbarn für die Petersilie im Garten sind Tomaten, Radieschen, Gurken, Schnittlauch, Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Rettich, Kohlgewächse und Zucchini.

Ungeliebte Nachbarn sind auch andere Doldenblütler wie z. B. Möhren, Dill, Sellerie, Fenchel oder Kerbel. Man sollte auch nie Salat und Petersilie direkt nebeneinander pflanzen.

Krankheiten und Schädlinge

Petersilie ist bei vielen Gartenbewohnern sehr beliebt und wird – speziell auch beim Anbau im Freiland – von Schnecken, Mäusen gerne verspeist. Aber auch Wurzelgallenälchen, Blattläuse, Drahtwürmer und Engerlinge machen sich gerne daran zu schaffen. Zudem können Nematoden, Pilze und Maden sie zum Faulen bringen.

Wenn die Petersilie gelb wird, kann dies verschiedene Ursachen haben. Zuerst sollte die Ursache gefunden werden, bevor man die richtige Rettungsmethode wählt. Da dieses Thema etwas umfänglicher ist, können Sie sich hierzu unsere Tipps und Ratschläge im Artikel „Petersilie wird gelb“ ansehen.

Gegen Nematoden kann man Tagetes oder Ringelblumen in der Nähe pflanzen. Fäulnis kann meist mit einem durchlässigen Boden verhindert werden. Zudem sollten die Jahre davor keine Doldenblütler am Standort gewachsen sein.

Da es sich in den meisten Fällen nicht lohnt kranke Pflanzen aufzupäppeln, ist eine Entsorgung über den Hausmüll die erste Wahl.

Überwintern

Petersilie ist winterhart und kann somit auch nach stärkeren Frösten im nächsten Jahr wieder gut austreiben. besondere Vorkehrungen im Freilnad braucht man daher nicht zu treffen.

In Innenräumen kann man die Pflanze an einem kühlen, lichten Standort gut über den Winter bringen. Da kaum Laub nachwächst, sollte man sie aber nur wenig erntenund ihr ein wenig Ruhe gönnen.

Verwendung in der Küche

Bei der Petersilie kann man sowohl das Laub als auch die Stängel gut zum Würzen von warmen Speisen oder kalten Salaten verwenden. Waschen Sie hierzu Ihre Ernte gut mit klarem Wasser ab, um Schmutz oder kleine Tiere aus dem Garten zu entfernen. Petersilie ist sowohl roh als auch gekocht gut zu verwenden.

Petersilie haltbar machen / lagern

Wenn Sie frischen Petersilie auf Vorrat halten wollen, schneiden Sie die Stängel (wie Schnittblumen) unten ab, binden Sie sie zu einem Busch und geben ihn ein Glas mit Wasser.

Bei Zimmertemperatur hält er so ca. eine Woche in der Küche – im Kühlschrank sogar bis zu drei Wochen. Damit er möglichst lange frisch bleibt ist es wichtig, alle 3 Tage das Wasser zu wechseln bzw. nach ca. 1 Woche die Stängel unten neu anzuschneiden.

Petersilie haltbar machen lagern

Ist die Ernte sehr reichlich, können Sie sich auch einen Vorrat für den Winter anlegen. Schneiden Sie bei gekräuselter Petersilie nur die Blätter klein und geben Sie sie in eine verschließbaren Behälter. Glatte Petersilie schneiden wir inklusive Stängel, da diese recht weich bzw. nicht so holzig sind, wie Gekräuselte.

Petersilie einfrieren

Den Behälter können Sie in die Gefriertruhe tun, in der sich der Petersilievorrat etwa ein Jahr lang hält. Beim Auftauen werden die Blätter zwar etwas matschig, haben jedoch noch das volle Aroma. Damit sind sie zwar nicht mehr zum Garnieren geeignet, man kann damit aber noch jederzeit Suppen, Soßen, Dressings etc. hervorragend würzen.

Viel Spaß beim Pflanzen, Ernten und Lagern von Petersilie!

Andrea Munich