Welche Wasserarten / Wassersorten gibt es?

Wasser ist ein Grundnahrungsmittel des Menschen. Doch herrscht Unklarheit darüber, inwiefern sich z. B. Trinkwasser von Quellwasser, Mineralwasser, Heilwasser, Tafelwasser oder Destilliertem Wasser unterscheidet.

Lesen Sie im folgenden Artikel, worin sich die genannten Wassertypen unterscheiden, damit Sie wissen, welches Wasser sich für Ihre Zwecke eignet.

Welche Wasserarten gibt es?

Wer sich einmal mit dem Thema Wasserarten beschäftigt, wird erstaunt sein wie viele es gibt. Die Auswahl, die wir hier im Artikel besprechen, richtet sich nach unserem täglichen Gebrauch von Wasser – was das Kochen, Trinken und Reinigen – anbelangt. Andere Wassertypen wie Grundwasser, Süßwasser oder Brackwasser lassen wir hier Außen vor.

Wasserarten Wassersorten

Die chemische Formel für Wasser H2O kennt jeder. Wasser ist eine chemische Verbindung aus den Elementen H (Wasserstoff) und O (Sauerstoff). Wasser kommt in der Natur in allen drei Aggregatzuständen vor, d. h. im flüssigen, festen (Eis) und im gasförmigen Zustand (Wasserdampf).

Doch Wasser kommt in der Natur nicht in Reinform vor. Es enthält gelöste Stoffe, vor allem Salze und Ionen, die nicht immer in gut messbaren Bereichen liegen. Deshalb sollte man rudimentär darüber Bescheid wissen, worin sich die Wassertypen unterscheiden. Das kann hier nur in allgemeiner Form geschehen, was schon allein dadurch nachvollzogen werden kann, wenn man bedenkt, wie viele Sorten Mineralwasser es gibt.

Was ist Trinkwasser?

Beim Trinkwasser handelt es sich um Süßwasser, d. h. Wasser, in dem keine oder nur sehr geringe Mengen von Salzen enthalten sind (Salinität unter 0,1 %). Dieses Wasser hat einen so hohen Reinheitsgrad, dass es zum Trinken oder Kochen geeignet ist. Hier gelten bestimmte gesetzliche Vorgaben (Regelwerk DVGW), die beim Aufbereiten des Süßwassers zum Trinkwasser einzuhalten sind.

Allerdings bekommt das Trinkwasser, vor allem aus unseren Leitungen, immer größere Kritik, z. B., wenn es durch alte marode Leitungen fließt und schädliche Stoffe aufnimmt.

Trinkwasser sollte eine bestimmte Konzentration von Mineralstoffen enthalten, aber keine Mikroorganismen, die krankheitserregend sind.

Häufig in Wasser gelöste Mineralstoffe sind: Calciumionen, Magnesiumionen und Natriumionen mit den zugehörigen Anionen als Carbonate, Hydrogencarbonate, Chloride und Sulfate.

Welche Anforderungen aktuell für Trinkwasser in Deutschland bestehen, können Sie in der Trinkwasserverordnung, auf Wikipedia im Artikel „Trinkwasserverordnung“ nachlesen.

Wassersorten: Was ist Mineralwasser?

Mineralwasser muss aus einem unterirdischen Wasservorkommen stammen, d. h., es wird aus dem Grundwasser gewonnen. Es wird direkt an der Quelle abgefüllt und muss einen gewissen ursprünglichen Reinheitsgrad aufweisen (es darf nicht aufbereitet werden, wie Trinkwasser). Seine Inhaltsstoffe dürfen nur geringfügig schwanken und es benötigt eine amtliche Anerkennung.

Mineralwasser

Beim Mineralwasser greifen andere Verordnungen als beim Trinkwasser. Die Mineral- und Tafelwasserverordnung sieht strengere mikrobiologische Grenzwerte beim Mineralwasser als beim Trinkwasser vor. Kontrolliert werden diese durch die Lebensmittelüberwachung. Allerdings gelten sie nur für den Ort der Abfüllung, nicht für den Weg bis zum Verbraucher. Beim Trinkwasser ist dies anders. Die Vorschriften gelten für den Ort der Entnahme.

Jede Quelle, aus der Mineralwasser entnommen wird, muss amtlich anerkannt sein. In Deutschland gab es im Jahr 2008 ca. 800 Quellen.

Wie oben schon angedeutet, darf das Mineralwasser – im Gegensatz zum Trinkwasser – in seiner ursprünglichen Zusammensetzung nicht verändert werden. Es dürfen Eisen-, Schwefel-, Mangan- und Arsenverbindungen entzogen werden. Es darf Kohlenstoffdioxid (CO2) zugesetzt oder entfernt werden, doch darauf muss auf dem Etikett hingewiesen werden. Kohlensäure zuzuführen dient vor allem der Haltbarkeit des Wassers. Ein stilles Wasser ist wesentlich kürzer haltbar.

Mineralwässer weisen häufig einen erhöhten Gehalt an Radionukliden auf, wobei das Umweltamt insbesondere zu hohe Urangehalte anmahnte. Es gibt an, dass maximal 10 µg Uran pro Liter für Erwachsene akzeptabel sind (= 0,000001 Gramm). Dabei bezieht es sich nur auf die toxikologische Wirkung, nicht auf eine mögliche Strahlenbelastung, die unterhalb von 60 Mikrogramm Uran/Liter nicht ins Gewicht fällt. Eine Liste aus dem Jahre 2009 für den Urangehalt gängiger Mineralwässer finden Sie hier: „Uran im Mineralwasser„.

Mineralwässer fallen nicht in die Kategorie der Grundnahrungsmittel, wie das normale Trinkwasser. Deshalb wird es – wie alle anderen Getränke auch – mit 19 % und nicht mit 7 % Umsatzsteuer versteuert.

Trink- und Mineralwässer können zur Mineralstoffbedarfsdeckung eines Menschen beitragen. Da dieser Bedarf jedoch bei einem gesunden Menschen, der sich ausgewogen ernährt, vorwiegend durch feste Nahrung abgedeckt wird, macht es nach einer ernährungsphysiologischen Untersuchung aus dem Jahr 2009 keinen Unterschied, ob man Trinkwasser oder Mineralwasser zu sich nimmt.

Wasserarten: Was ist Quellwasser?

Quellwasser stammt aus natürlichen, schadstoffgeschützten und unterirdischen Wasserreservoiren. Es wird direkt am Ort der Quelle abgefüllt.

Bei Quellwasser handelt es sich ursprünglich um Oberflächenwasser, das durch seinen Weg in die Tiefe verschiedene Gesteinsschichten passierte und dadurch nicht nur gefiltert wurde, sondern auch Mineralsalze und Spurenelemente aufnehmen konnte.

Wassersorten Quellwasser

Quellwasser entspricht allen Anforderungen des Trinkwassers und zusätzlich den gesetzlichen Vorgaben der Mineral- und Tafelwasserverordnung.

Es muss natürlich rein sein, d. h., es darf nicht im Nachhinein chemisch oder durch Filtertechniken aufbereitet werden. Der ursprüngliche Charakter des Wassers darf nicht verändert werden. Nur dann ist es erlaubt, dass Eisen, Mangan, Schwefelverbindungen abgetrennt werden.

Was ist Tafelwasser?

Beim Tafelwasser handelt es sich um ein künstlich hergestelltes Getränk, das zur Erfrischung dient. Normalerweise besteht Tafelwasser aus Trinkwasser, das angereichert wurde. Es ist also kein natürliches Mineralwasser, sondern Wasser, das verschiedene Wasserarten enthalten darf (natürlich auch Mineralwasser). Es darf überall zusammengemischt und abgefüllt werden. Eine amtliche Anerkennung ist nicht erforderlich, wohl aber qualitätshygienische Anforderungen.

Industriell hergestellte Tafelwässer dienen als Grundlage vieler koffeinhaltigen Erfrischungsgetränke. Sie unterliegen den Vorgaben der Trinkwasserverordnung. Oft werden diesem Wasser zuvor alle Inhaltsstoffe entzogen (demineralisiert) und dann wieder Mineralstoffe zugegeben (wegen des Geschmacks, der gleich bleiben soll).

Sodawasser kann ein Tafelwasser oder Mineralwasser sein. Es enthält mindestens 570 mg Natriumhydrogencarbonat pro Liter und Kohlendioxid.

Was ist ein Heilwasser?

Auch Heilwasser stammt aus unterirdischen, natürlichen, schadstoffgeschützten Wasserreservoiren. Es muss wie das Quellwasser (und natürliche Mineralwasser) direkt an der Quelle abgefüllt werden. Darüber hinaus besitzt es aufgrund seiner Zusammensetzung (Mineralstoffe und Spurenelemente) eine wissenschaftlich nachgewiesene heilende, lindernde und vorbeugende Wirkung. Eine amtliche Zulassung ist erforderlich. In Deutschland hat Heilwasser den Status eines Arzneimittels. Es wird innerlich (Trinkkuren) und äußerlich (Bäder) angewendet.

Was ist destilliertes Wasser?

Destilliertes Wasser ist frei von Ionen, Spurenelementen und Verunreinigungen, die im Trinkwasser oder Quellwasser vorkommen. Es wird gerne als Lösungs- und Reinigungsmittel verwendet.

Destilliertes Wasser wird künstlich hergestellt und durch Verdampfen und Kondensation (Destillation) gewonnen. Durch den Verbrauch von hoher Energie ist es ökologisch fragwürdig und natürlich teuer. Um ein noch „reineres“ Ergebnis zu erhalten, wird das Wasser mehrfach destilliert.

Wird destilliertes Wasser getrunken, ist es erst dann gesundheitsgefährdend, wenn große Mengen über eine längere Zeit eingenommen werden. Gefährlich wird es, wenn es direkt in die Blutbahn gelangt (etwas bei Infusionen). Das gilt allerdings auch für normales Trinkwasser.

Viel Erfolg bei der Wahl des für Sie geeigneten Wassers!

Cassandra B.