Kann man das Aloe Vera Gel – als Wasser oder Trinkgel – trinken? Kann man aus den Blättern Smoothies machen oder sind Teile der Pflanze giftig? Hier wollen wir Ihnen einige wichtige Grundlagen vermitteln, die bei der innerlichen Verwendung von Aloe Vera zu beachten sind.
Welche Teile der Aloe Vera kann man trinken?
Viele kennen die Aloe Vera als Heilpflanze, die sehr häufig und wirkungsvoll in der Kosmetik eingesetzt wird. Da sie über 150 wirksamen Substanzen enthält, die der Haut in der speziellen Kombination guttun, wird oft vermutet, dass auch die ganze Pflanze essbar bzw. trinkbar sein muss.
Hier ist wichtig zu wissen, dass nur das durchsichtige Blattgel der Pflanze zum Verzehr geeignet ist, aber nicht das gesamte Blatt. Denn das Blattgrün und die darunter befindliche Latexschicht, enthält ein Gift namens Aloin, welches die Aloe zur Abwehr von Fressfeinden herstellt. Dieses Gift enthält Anthrachinone und ist auch für Menschen (vor allem Schwangere) durchaus bedenklich.
Eine der bekanntesten Eigenschaften des Aloins ist sein abführender Effekt. Wenn es in mäßigen Mengen eingenommen wird, kann es den Stuhlgang anregen und bei Verstopfung helfen. Im Übermaß eingenommen, kann Aloin zu starken Durchfällen, Bauchkrämpfen und Austrocknung führen. Aus diesem Grund haben einige Länder die Verwendung von aloinhaltigen Aloe Vera-Präparaten als OTC-Abführmittel eingeschränkt oder verboten.
Daher ist es wichtig nur das reine Gel – als Trinkgel oder zu einem Wasser verdünnt – zu trinken. Nur dann sind auch die folgenden positiven Wirkungen auf den Körper zu erwarten.
Positive Wirkungen der Aloe Vera
Wer nur das reine Gel in der richtigen Dosierung zum Trinken verwendet, kann sich auf viele positive Wirkungen freuen, die die Heilpflanze unserem Körper bieten kann. Bemerkenswert ist ihre verdauungsfördernde Wirkung. Einige Studien deuten darauf hin, dass sie dazu beitragen kann, die Symptome des Reizdarmsyndroms zu lindern und Entzündungen im Magen-Darm-Trakt zu reduzieren.
Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass Aloe Vera zur Senkung des Blutzuckerspiegels bei Menschen mit Diabetes Typ 2 in der Lage ist. Ein weiterer Vorteil sind die antioxidativen Eigenschaften. Sie enthält eine Reihe von Antioxidantien. Diese können helfen, schädliche freie Radikale im Körper zu neutralisieren. Diese antioxidativen Eigenschaften könnten auch helfen, das Immunsystem zu stärken und den Körper vor verschiedenen Krankheitserregern zu schützen.
Ein weiterer Vorteil der innerlichen Einnahme von Aloe Vera ist die mögliche positive Wirkung auf die Gesundheit der Haut. Es gibt Hinweise auf eine Verbesserung der Elastizität der Haut und eine Verringerung der Zeichen der Hautalterung. Außerdem können die Inhaltsstoffe der Aloe Vera zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen. Dies wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus.
Auf die Qualität des Trinkgels achten!
Wer Aloe Vera Gel kaufen will, sollte darauf achten, dass es Lebensmittelqualität hat. Denn oft wird Aloe Vera Gel mit vielen Zusätzen – für die äußerliche Anwendung – für kosmetische Zwecke angeboten. Solche Zusätze mögen für die Haut unbedenklich sein, sind es jedoch für die Verdauung nicht. Hier kann man beim Kauf auf die Reinheit des Gels achten – also möglichst 100 % reines Gel ohne Zusätze kaufen.
Manchmal findet man beim Gel die Bezeichnung „whole leaves“, was bedeutet, dass das ganze Blatt verwendet wurde – also auch giftiges Aloin enthält. Solche Produkte sind ebenfalls nur zur äußeren Anwendung geeignet.
Wer eine Pflanze zu Hause hat, kann sich aus deren Blättern auch selbst Aloe Vera Gel oder Saft machen (siehe Link). Hier finden Sie bei uns eine Anleitung, die zeigt, worauf sie bei der Herstellung achten müssen. So können Sie am ehesten sicher sein, ein reines Gel ohne schädliche Zusätze zu bekommen. Alternativ kann man sich auch große Blätter aus biologischen Anbau kaufen, die zwischen 700 und 1000 Gramm schwer sind. So können Sie recht günstig größere Mengen des Gels selbst herstellen, ohne eine eigene Pflanze ziehen und pflegen zu müssen.
Smoothies aus dem ganzen Blatt sind giftig!
Heute ist es in Mode gekommen, vor allem auch grüne Smoothies – möglichst aus der ganzen Pflanze – zuzubereiten. Sie gelten als besonders gesund, da wir oft auch Pflanzenteile achtlos abschneiden und wegwerfen, die wertvolle Substanzen enthalten. Dies gilt jedoch nicht für die Aloe Vera, da hier direkt unter dem Pflanzengrün die Latexschicht mit dem Aloin sitzt.
Früher wurden Drinks aus dem ganzen Blatt zubereitet, da das Aloin in geringeren Mengen nur eine abführende Wirkung hat. Daher galt es als natürliches Abführmittel. Allerdings kann es bei höheren Konzentrationen zu vielen negativen Wirkungen – bei Schwangeren auch zum Schwangerschaftsabbruch – führen. Wenn man also Aloe Vera in den Smoothie geben möchte, dann nur das reine Gel der Pflanze ohne Zusätze.
Welche Mengen zum Trinken werden empfohlen?
Ob die Substanzen der Aloe Vera dem Körper schaden oder nutzen, ist auch eine Frage der Dosierung. Daher wollen wir Ihnen einen ungefähren Richtwert geben, damit Sie die Menge besser einschätzen können, die Sie zu sich nehmen können. Hier unterscheiden wir grob zwischen Aloe Vera Wasser und Gel. Dabei sollte man wissen, dass das sogenannte „Aloe Vera Wasser“ im Grunde nur verdünntes Gel ist, d. h. es wurde zusätzlich mit Wasser stark verdünnt, sodass es trinkbar wird.
Aloe Vera Saft: Man kann sich lebensmittelechten Aloe Vera Saft zum trinken kaufen, wobei der Grad der Verdünnung – je nach Hersteller – recht unterschiedlich ausfallen kann. Hier kann man als Faustregel ansetzen, dass man zwischen 30 und 90 ml pro Tag pur – oder in Saft oder Smoothie vermischt – trinken sollte. Im Zweifelsfall achten Sie auf die Empfehlungen des Herstellers.
Aloe Vera Gel: Reines Aloe Vera Gel ist von seiner Konsistenz her zu zähflüssig, um es direkt zu trinken. Hier kann man ein bis zwei Esslöffel des Gels in Wasser, Saft oder einen Smoothie mischen, um die optimale Wirkung zu erreichen.
In seltenen Fällen reagieren Menschen allergisch auch die Inhaltsstoffe der Aloe Vera. Wenn Sie Aloe Vera noch nie getrunken haben, ist es ratsam, mit einer kleinen Dosis zu beginnen. Auf diese Weise kann sich Ihr Körper an die neue Situation gewöhnen. Außerdem haben Sie so Zeit, eventuelle Nebenwirkungen zu erkennen.
Vorsicht bei Medikamenten!
Wer aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit gezwungen ist, Medikamente einzunehmen, sollte vorab abklären, ob die Einnahme von Aloe Vera unerwünschte Nebenwirkungen verursachen kann. Hier sollten sie auf jeden Fall mit ihrem Arzt sprechen und klären, ob bzw. welche Wirkungen auftreten können. Je nach Art der Medikation können hier die Inhaltsstoffe der Aloe förderlich oder hinderlich sein.
Wenn Sie diese Ratschläge bedenken, können Sie sich über die vielen positiven Wirkungen des Aloe Vera Gels beim Trinken freuen. Denn mit Bedacht angewandt, sind die Substanzen des Gels durchaus eine wertvolle Ergänzung zur normalen Ernährung.
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