Auch im Flugzeug gibt es Benimmregeln, die wir in diesem „Flugzeug-Knigge“ zusammengefasst haben. Denn gute Umgangsformen helfen auch beim Fliegen das Wohlwollen der Mitreisenden zu erhalten. Hier erfahren Sie, was „Gutes Benehmen“ im Flugzeug heißt und welche Verhaltensweisen bei solchen Reisen angemessen sind.
Richtiges Benehmen beim Fliegen
Ob Geschäftsreisen oder Urlaub – Gründe zum Wegfliegen gibt es viele. Doch nicht jeder weiß, wie man sich auf engstem Raum eines Flugzeugs so benimmt, dass sich weder andere Fluggäste belästigt fühlen, noch sich das eigene Verhalten ungünstig auf die Sicherheit und einen reibungslosen Ablauf auswirkt.
Im Flugzeug ist es eng, nicht nur in der Economy-Class. Deshalb ist es hier besonders wichtig, auf gutes Benehmen zu achten. Ihre Mitreisenden haben kaum die Möglichkeit sich zurückziehen zu können. Selbst die Toleranzschwelle von gutmütigen Menschen wird auf engstem Raum durch rücksichtsloses Verhalten schnell überschritten. Tragen Sie mit diesen 10 Verhaltensregeln zu einer guten Stimmung im Flugzeug bei.
Flugzeug-Knigge: Benimm-Regeln beim Fliegen
1. Flugzeug-Knigge – Sicherheitskontrolle
Vermeiden Sie schlechte Witze, wenn Sie durch die Sicherheitskontrollen gehen. Auf die Frage, was sich in Ihrer Tasche befindet, finden es die Beamten meistens nicht lustig, wenn Sie mit: „Eine Bombe!“ antworten. Vermeiden Sie solche Äußerungen auch, wenn Sie nicht in die USA fliegen. Solch eine Erwiderung könnte Sie in manchen Ländern sogar vor einem Richter oder ins Gefängnis befördern.
2. Benehmen beim Boarding
Trotz der Enge – achten Sie darauf nicht zu drängeln und nicht an Sitze oder andere Fluggäste zu stoßen. Bewegen Sie sich behutsam, bleiben sie ruhig. Das beginnt schon beim Boarding – es gibt hier nichts zu gewinnen – sie müssen nicht als Erster durch das Gate kommen!
Das Flugzeug wird erst abheben, wenn sich alle eingecheckten Fluggäste an Bord befinden. Lassen Sie sich aber beim ersten Aufruf nicht zu viel Zeit. Pünktlichkeit gehört auch hier zum guten Ton, ebenso ein insgesamt zügiger Ablauf. Lassen Sie andere Fluggäste nicht warten.
3. Benimmregeln beim Gepäck verstauen
Es gibt immer wieder Fluggäste, die ihr Gepäck verstauen, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass sie damit einen Stau verursachen. Lassen Sie zuerst andere Passagiere vorbei, bevor Sie mit dem Verstauen Ihres Gepäcks in den Ablageflächen beginnen.
Besonders rücksichtslos und verletzungsgefährdend verhalten sich Rucksackträger, die sich – auf der Suche nach einem Platz für ihr Ungetüm – nach rechts und links drehen, und es dabei anderen Gästen um die Ohren schlagen.
Beziehen Sie beim Verstauen Ihres Gepäcks auch den Platz unter dem Vordersitz ein. Denn es kommt bei anderen nicht sonderlich gut an, wenn Sie Ihr Kleingepäck auf bereits verstautes Gepäck oder gar Kleidungsstücke pressen. Wenn sich noch genügend Platz im Ablagefach befindet, legen Sie die Kleidungsstücke anderer Fluggäste auf Ihr Gepäck – so zerknittern sie nicht.
4. Freundliche Begrüßung und Gespräche
Wenn Sie Ihren Platz erreicht haben, begrüßen Sie Ihre Reihennachbarn. Sie müssen sich weder vorstellen, noch Ihre Hand zur Begrüßung reichen. Jeder hat das Recht, zu lesen, ein Nickerchen zu machen und in Ruhe gelassen zu werden.
Vermeiden Sie es Ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Üblich ist höchstens ein kleiner Smalltalk. Auch wenn Sie sich nicht mit Ihrem Sitznachbarn unterhalten haben, verabschieden Sie ihn am Zielort freundlich mit einem kurzen Gruß.
Wenn Sie nicht alleine reisen, achten Sie bei Gesprächen darauf, was Sie erzählen. Nicht alles ist für andere Ohren geeignet. Achten Sie auch auf die Lautstärke Ihrer Unterhaltung. Sehr laute Gespräche können Ihren Mitreisenden schnell lästig werden.
5. Flugzeug-Knigge – Platztausch
Wenn Sie zusammen mit einem Geschäftskollegen oder Freunden reisen, aber keinen Sitzplatz neben ihnen bekommen haben, können Sie einen Platztausch arrangieren. Sprechen Sie jedoch mit Ihrem Flugbegleiter, ob er sich darum kümmern kann.
6. Aufstehen während des Flugs
Wenn Sie auf Toilette – oder Ihre Beine vertreten – wollen, bitten Sie Ihren Reihennachbarn freundlich, dass er Sie durchlässt. Ein knappes: „Ich muss mal durch“, gilt als unhöflich. Vermeiden Sie beim Aufstehen unbedingt, sich an der Rückenlehne Ihres „Vordermanns“ hochzuziehen.
Das rüttelt ihn nicht nur durch, sondern birgt auch das Risiko, dass Sie seine Haare erwischen. Wenn Sie zurück an Ihren Platz kommen, setzen Sie sich kontrolliert hin, anstatt sich in den Sitz plumpsen zu lassen. Ihre Hinterleute werden darüber froh sein.
Wenn Sie zu jenen Menschen gehören, die verhältnismäßig oft Bewegung brauchen, buchen Sie einen Platz am Gang! Wer oft aufsteht und einen Fensterplatz belegt, kann ziemlich schnell nerven.
7. Benimmregel: Verstellen der Rückenlehne
Fragen Sie den Gast hinter Ihnen, ob es ihn stört, wenn Sie die Rückenlehne verstellen. So können Sie vermeiden, dass er sich den Kaffee über Hose, Notebook oder Buch kippt.
Verstellen Sie die Rückenlehne immer langsam, nie ruckartig, unabhängig von der Richtung.
8. Kampf um die Armlehnen
Vor allem bei Dreierreihen kann der Ellenbogen-Kampf um die mittleren Armlehnen recht nervig sein.
Überlassen Sie den Passagieren auf dem mittleren Sitz beide Armlehnen. Der Sitz in der Mitte ist beengter, als ein Platz am Gang oder am Fenster. Wenn Sie gerne Zeitung lesen, falten Sie sie klein, denn Ihr Nachbar will nicht unbedingt mitlesen.
9. Richtiges Benehmen – Boardservice
Im Flieger gilt – der Fensterplatz wird zuerst bedient. Das hat praktische Gründe, denn so wird das Risiko etwas vom Nachbarn zu verschütten, klein gehalten. Wenn Sie am Gang oder in der Mitte sitzen, reichen Sie Getränke und Essen an den Fensterplatz-Fluggast, weiter.
Unterlassen Sie es den Service unter Zeitdruck zu setzen. Gehen Sie mit dem Rufknopf sparsam um und bitten Sie erst dann um Nachschub, wenn auch den anderen Passagieren serviert wurde.
Beim Essen und Trinken gilt die Regel, beide Arme dicht am Körper zu halten. Es gilt als nicht angemessen eigenes Essen oder Getränke (auch Dutyfree-Getränke) zu verzehren. Eine Ausnahme sind Billigflüge auf Kurz- oder Mittelstrecken, bei denen kein Essensservice angeboten wird.
Halten Sie sich mit Alkohol zurück! Lallende oder kichernde Fluggäste stören erheblich. Vermeiden Sie es im angetrunkenen Zustand einzuchecken. Hier besteht das Risiko, wieder von Bord gehen zu müssen.
Es ist unüblich, Trinkgeld im Flieger zu geben. Das Personal handelt als Gastgeber. Es ist angehalten, Trinkgelder von Fluggästen an karitative Einrichtungen zu spenden.
10. Knigge – Nach der Landung
Applaudieren nach der Landung ist out! Denn damit wird dem Flugpersonal ein gewisses Misstrauen offenbart. Wenn es dennoch passiert – zeigen Sie gute Miene, anstatt andere mit entsprechenden Blicken oder Grimassen zu strafen. Wenn Sie zu jenen Menschen gehören, die unter Flugangst leiden: Klemmen Sie sich Ihre Hände einfach unter beide Oberschenkel.
Verlassen Sie das Flugzeug zügig, wiederum mit der nötigen Aufmerksamkeit weder zu drängeln, stoßen, noch anzuecken. Doch Kinder, die alleine reisen und gehbehinderte Personen verlassen zuletzt den Flieger. Das hat praktische Gründe, denn leere Gänge sind leichter zu passieren.
Video: Benimmcheck im Flugzeug von Galileo
Dieser Artikel wurde Ihnen von studienreisen.de zur Verfügung gestellt. Hier finden Sie auch ein vielfältiges Angebot an Studienreisen von Gebeco in viele verschiedene Länder.“
Ich wünsche Ihnen einen guten Flug!