Risiko Sonnenstudio: 8 Tipps zum gesunden Bräunen

Etwa 16 Millionen Deutsche besuchen regelmäßig ein Sonnenstudio. Gebräunte Haut gilt immer noch als schick. Doch die Sehnsucht immer so auszusehen, als würde man gerade von einem Karibikurlaub zurückkommen, hat einen hohen Preis.

Hautkrebs ist auf dem Vormarsch, und zwar mehr denn je. Trotzdem werden die Risiken, die von zu häufigen oder zu langen Besuchen auf der Sonnenbank ausgehen noch immer unterschätzt. Ich möchte Ihnen hier aufzeigen, welche Risiken im Sonnenstudio lauern und wie Sie richtig mit ihnen umgehen.

Worin besteht das Risiko, sich im Sonnenstudio zu bräunen?

Nach neusten Untersuchungen werden ca. 140.000 Deutsche pro Jahr neu an Hautkrebs erkranken. Die Gesamtzahl der Betroffenen liegt bei etwa 500.000 Patienten.

Risiko Solarium

Experten sind sich einig, dass es für diese besorgniserregende Entwicklung zwei Ursachen gibt: Einerseits verbringen die Menschen immer mehr Zeit in der Sonne. Andererseits werden Solarien immer populärer. Mittlerweile gibt es etwa 12.000 Sonnenstudios und 90.000 Geräte im Land.

Risiken für Jugendliche im Sonnenstudio …

Eine Umfrage der Zeitschrift Healthy Living (im Jahre 2007) ergab, dass jedes fünfte Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren häufig ins Sonnenstudio geht. Unter den Gymnasiastinnen ist es sogar jedes vierte Mädchen. Kein Wunder also, dass auch unter Teenagern der gefährliche, schwarze Hautkrebs keine Seltenheit mehr ist.

Die Schäden an den Hautzellen, die zu Hautkrebs führen, werden im Jugendalter angelegt, wenn sich die Haut noch entwickelt. Je früher man anfängt, sich der UV-Strahlung auszusetzen, desto länger ist die Zeitspanne, während der man erkranken kann. Nicht umsonst regten Hautärzte ein Solariumverbot für Jugendliche unter 18 Jahren an. Im Jahre 2009 wurde vom Bundestag ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. Demnach dürfen Jugendliche unter 18 Jahren in kein Sonnenstudio mehr gehen.

Welche Folgen kann ein unbewusster Umgang mit dem Sonnenstudio haben?

Hautkrebs ist natürlich die bekannteste und schlimmste Folge von ausgedehnten Sonnenbädern. Darüber hinaus gibt es aber noch ein weiteres Argument für verantwortungsvollen Umgang mit der Sonne …

Die UV-Strahlung sorgt nicht nur für die begehrte Bräune, sondern auch für eine viel schnellere Alterung der Haut. Das heißt: Runzeln und Falten bilden sich viel früher. Wer sich in jungen Jahren, also auch als junger Erwachsener, dauernd unter die Sonnenbank oder in die Sonne legt, muss damit rechnen, schon im mittleren Alter nicht mehr an eine bronzefarbene Schönheit zu erinnern, sondern eher an eine vertrocknete Pflaume.

Wie bei Schokolade und Alkohol gilt auch für die Sonne: die Menge macht’s. „In unsere Sprechstunde kam eine Frau, die sah aus wie 60 – war aber erst 40 Jahre alt. Sie ist seit ihrem 16. Lebensjahr (in dieser Zeit gab es noch kein Gesetz für Minderjährige) mindestens einmal pro Woche ins Solarium gegangen“, sagt Dr. Beate Volkmer vom Dermatologischen Zentrum Buxtehude.

Doch was sollten wir beachten, damit der Gang ins Sonnenstudio nicht zum Risiko wird? Dazu habe ich eine kleine Sammlung von Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen können, die begehrte Bräune gesund zu erhalten.

Sonnenstudio: 8 Tipps zum gesunden Bräunen!

  • Reduzieren Sie Ihre Besuche im Solarium. Die Anzahl der Sonnenbäder pro Jahr (natürliche und künstliche Bestrahlung) soll 50 nicht überschreiten.
  • Die Sonnenbänke sollten zum Gerätetyp II oder III gehören. Gerätetyp II sind Sonnenbänke, die in Solarien mit sehr gut ausgebildetem Personal benutzt werden dürfen. Typ III bezeichnet in Solarien erlaubte Standardbänke. Die Typklassifizierung richtet sich nach der UV-Strahlenabgabe der Röhren. Je niedriger die Typklasse, desto höher das UV-Strahlenrisiko.
  • Gehen Sie nur in Sonnenstudios mit speziell geschultem Personal. Fragen Sie das Personal ohne Scheu nach ihrer Qualifikation. Meiden Sie grundsätzlich Selbstbedienungsstudios mit Münzautomaten.
  • Das Personal sollte Sie auf mögliche Gesundheitsschäden hinweisen und es darf keine medizinische Beratung über die gesundheitsfördernde Wirkung der Bestrahlung leisten.
  • Nutzen Sie das Solarium nicht zur Vorbereitung auf Ihre Urlaubsreise. Die Vorbräunung führt nicht zur Erhöhung des UV-Eigenschutzes.
  • Wenn Sie an Hautkrankheiten leiden und trotzdem ins Sonnenstudio gehen wollen: Halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt.
  • Schminken Sie sich bereits einige Stunden vor dem Sonnenbad ab und benutzen Sie auch kein Parfum.
  • Tragen Sie während der Bestrahlung immer eine Schutzbrille aus UV-undurchlässigem Material. Geschultes Personal händigt Ihnen die Brillen ungefragt aus.

Ich wünsche Ihnen eine gesunde Bräunung!

Gerda Börne