Meditationszeiten: Wie oft / wie lange soll ich meditieren?

Damit eine Meditation ihre Wirkung überhaupt entfalten kann, muss man – je nach Art der Meditation – eine bestimmte Zeitspanne meditieren. Zudem braucht es regelmäßige Übung, um die Meditation zu erlernen und zu vertiefen. Hier finden Sie einige Erfahrungswerte über Meditationszeiten, die Ihnen eine grobe Orientierung geben sollen.

Wie oft und wie lange soll ich meditieren?

Für jede Meditationsart gibt es ein Minimum an Übungszeit, die benötigt wird, damit die Meditation einen Effekt erzielen kann. Wenn Sie sich eine Meditationsform auf Philognosie auswählen, werden Sie dort immer die jeweiligen Angaben finden.

wie oft meditieren, wie lange meditieren

Wenn Sie keine Zeitvorgaben haben und längere Meditationen anstreben, können Sie sich an den folgenden Überlegungen orientieren.

Jeder Mensch muss sich erst an sein Asana und Mudra gewöhnen und braucht eine bestimmte Zeit, um seine Konzentration zu schulen. Haben Sie größere Asanaprobleme im Drachensitz, beginnen Sie mit 20 Minuten. Darunter machen Meditationsübungen wenig Sinn. Steigern Sie sich Stück für Stück.

Langfristig empfiehlt sich eine Meditationsdauer von 60 Minuten, da die weiterführenden Meditationsphänomene und erwünschten Wirkungen etwa ab dieser Meditationsdauer auftreten. Darüber hinaus erzielen Sie Fortschritte – wie bei allen Übungen – um so schneller, je intensiver Sie sich ihnen widmen.

Meditationszeit wie lange

Allerdings gibt es auch Ausnahmen – sogenannte Kurzmeditationen – die man nur 5 bis 15 Minuten lang ausführt. Kurzmeditationen dienen hauptsächlich der Entspannung (Stressabbau) und Psychohygiene (z. B. emotionale Ausgeglichenheit). Daher werden sie auch als „Entspannungsübungen“ bezeichnet – weisen aber alle Elemente einer Meditation auf.

Diese Art der Meditation ist zur Harmonisierung des Geistes (Abschalten negativer Gedanken, Stimmungen usw.) und zur Entspannung des Körpers geeignet. Phänomene höherer Stufen sind damit aber nicht zu erreichen.

Häufigkeit und Regelmäßigkeit der Meditation

Die größten Fortschritte machen Sie, wenn Sie täglich meditieren. Mit Meditationen an mindestens fünf Tagen pro Woche erzielen Sie auch Fortschritte, wenn auch vermutlich langsamer. Regelmäßig zu meditieren ist entscheidend!

Kommt etwas sehr Wichtiges an einem Tag dazwischen, ist es besser, an diesem Tag wenigstens 20 Minuten zu meditieren, als ganz auszusetzen.

Haben Sie eine volle und besonders stressige Arbeitswoche, planen Sie Ihre Meditationszeiten ein! Planen Sie Ihre Meditationen genauso ein, wie Essen, Schlafen oder sonstige Tätigkeiten, die wichtig für Sie sind. Sie haben auch die Möglichkeit z. B. 3 x täglich 20 Minuten zu meditieren, wenn es Schwierigkeiten macht, eine längere, zusammenhängende Zeit zu meditieren.

Die Meditation wird Ihnen helfen, mit solch stressigen Situationen gelassener und damit effektiver umzugehen. Dann wird auch ein voller Tag kein Problem mehr sein, denn Sie planen gezielt über den Tag verteilt Ihre Meditationen ein, können sich lockern und sich wieder erfrischt Ihren Tätigkeiten widmen.

Wenn Sie sich täglich Ihren Meditationen widmen, brauchen Sie vermutlich auch weniger Schlaf. Zumindest ist das ein Erfahrungswert von Fortgeschrittenen, denn der Körper und Geist (Psyche) bekommen über den Tag verteilt immer wieder Erholungspausen, die sie dringend benötigen. Auch werden Sie die fortschreitenden Erfolge Ihrer Konzentrationsfähigkeit auf den Alltag übertragen können. Je besser Sie sich auf Ihre Tätigkeiten konzentrieren können, desto schneller und besser werden Ihre Ergebnisse sein.

Planen Sie feste Zeiten ein

Planen Sie Ihre Meditationen zu festen Uhrzeiten ein. Es handelt sich dabei um eine weitere Hilfe, sich an das Meditieren zu gewöhnen. Wer z. B. sein Essen regelmäßig zu einer bestimmten Tageszeit einnimmt, wird sich daran gewöhnen und entsprechend zu diesen Zeiten auch das Bedürfnis nach Essen verspüren. Der Vorteil davon: Der Hunger kommt einem nicht bei irgendeiner wichtigen Tätigkeit dazwischen und lenkt von dieser ab.

Ähnlich funktioniert das bei Meditationen. Manche meditieren gerne zu einer festgelegten Uhrzeit abends, weil es dann ruhiger ist. Das Tageswerk ist getan, die Kinder im Bett. Andere wollen lieber direkt nach dem Aufstehen oder nach dem Kaffee meditieren, bevor der Arbeitstag beginnt und sich so auf ihn einstimmen.

Andere wiederum wollen lieber inmitten des Tages meditieren, wenn das halbe Tageswerk geschafft ist, denn dann ist eine Ruhezeit willkommen. Und es gibt Menschen, die alle drei Zeiten für ihre Meditationen beanspruchen. Planen Sie Ihre Meditationszeiten zu einer festen Tageszeit ein. Das erleichtert die Gewöhnung und beschleunigt Ihre Fortschritte erheblich.

Wenn es Ihnen dann zu einem Bedürfnis geworden ist, meditieren zu wollen, wenn Ihr Asana immer bequemer wird, die Meditationen länger und konzentrierter verlaufen, haben Sie die erste größere Hürde genommen.

Üben Sie regelmäßig die Meditation

Selbst wenn Sie anfangs mit einem Minimum von 20 Minuten täglich beginnen, ist das eine gute Investition in sich selbst. Doch steigern Sie Ihre Zeiten Schritt für Schritt und bleiben Sie konsequent. Wenn Sie sich 20 Minuten vorgenommen haben, dann meditieren Sie auch 20 Minuten. Wenn Sie sich vorgenommen haben, 60 Minuten zu meditieren, dann halten Sie diese 60 Minuten auch durch, selbst wenn es zu Störungen kommt. Doch bleiben Sie diese Zeit sitzen, egal wo es zwickt, wenn das Telefon klingelt oder „Langeweile“ aufkommt.

Wer etwas Neues lernen will, braucht regelmäßige, wiederkehrende Zeiten, die er konsequent für sein Lerngebiet nutzt, auch wenn es mal schwierig und nervig werden sollte. Das ist beim Erlernen der Meditation nicht anders.

Motivieren Sie sich mit Meditationszielen

Natürlich hängt die Länge und Häufigkeit der Meditationen auch immer von den eigenen Zielen ab, die mit der Meditation verfolgt werden. Wer z. B. gelassener mit seinem voll geplanten, stressigen Alltag umgehen will, wird womöglich mit einer täglichen Meditationsdauer von 3 x 20 Minuten den gewünschten Effekt erreichen.

Jemand, der die Meditation für sich selbst entdecken, die Meditation als Weg der Selbstverwirklichung in sein Leben integrieren will, wird seine Zeiten verlängern müssen, um fortgeschrittene Lockerungs- und Konzentrationsstufen erreichen zu können. Das ist im erstgenannten Beispiel von Kurzmeditationen sehr unwahrscheinlich.

Wenn Sie über Ziele in der Meditation nachdenken, wählen Sie etwas, das Sie auch erreichen können. Beispiele hierfür sind:

  • Ich sitze regungslos im Asana (höre auf herumzuwackeln)
  • Ich konzentriere mich voll und ganz auf das Mantra und habe höchsten 5 kurze Unterbrechungen (Abschweifungen).
  • Mein Rücken bleibt unbewegt und gerade (kein Absacken / Beugen der Wirbelsäule mehr)
  • Ich bleibe wach und konzentriert (Abschalten von Tagträumen)
  • Mein Sitz wird immer bequemer (Sitzzeiten vom Asana schmerzfrei verlängern)

Ziele wie „Ich will erleuchtet werden“ – „Außerkörperliche Phänomene erleben“ – „Vollkommen ausgeglichen und gelassen sein“ etc. führen bei Anfängern nur zu Frust. Wie bei jeder neuen Fähigkeit muss man die Grundlagen beherrschen, bevor man die Meisterklasse erreicht. Sie können jedoch sicher sein: Wenn Sie regelmäßig üben, werden Sie auch recht bald Fortschritte bemerken. 10 kleine Schritte ergeben langfristig einen großen Schritt.

Wenn Sie in Meditationen immer weiter fortschreiten, werden Sie selbst merken, wie viel Sie tun müssen, um das zu erreichen, was Sie erreichen wollen. Bleiben Sie einfach dran und Sie werden Ihr Ziel erreichen!

Tony Kühn