ADS / ADHS: Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom im Erwachsenenalter

ADHS gibt es auch bei Erwachsenen. Mit diesem kostenlosen Test können Sie sich selbst einschätzen, inwiefern Sie oder Ihr Partner von ADHS betroffen sind bzw. betroffen sein könnten. Der Test ersetzt keine fundierte Diagnose eines Fachmanns, aber die Selbsteinschätzung kann wertvolle Hinweise geben, ob das Thema für Sie relevant ist oder nicht.

Wie wirkt sich ADS im Erwachsenenalter aus?

Aufmerksamkeitsstörungen führen zu schlechten Schulleistungen und behindern den beruflichen Werdegang. Die Ausbildung wird oft abgebrochen, der Ausbildungsplatz schnell und die Arbeitsstelle häufig gewechselt. Hyperaktivität und Impulsivität stören oft die Entwicklung normaler sozialer und partnerschaftlichen Beziehungen. Dabei fallen im Umgang mit Bekannten und Freunden aggressive Verhaltensmuster auf, schwankende Stimmungslagen (zwischen übermäßiger Zuneigung und Ablehnung) und Überschreiten sozialer Regeln und Grenzen. Folge des Verhaltens können Ausgrenzung bis hin zur Isolation und Zerstörung des Selbstwertgefühles sein. Dies wiederum verstärkt die unangemessenen Verhaltensweisen, ein Teufelskreis.

Viele junge Erwachsene mit ADS kennen aber auch ihre Stärken und nutzen ihre erhöhte Belastbarkeit bei ausreichend starker Motivation für einen Weg in die Selbständigkeit (ca. 18 % gegenüber 5 % bei Menschen ohne ADS). Hinsichtlich einer erhöhten Zahl an Erkrankungen in den Bereichen Angst und Depression bei Menschen mit ADS ergeben sich in Studien Hinweise.

Selbsteinschätzungs-Test ADS / ADHS

Mit diesem kostenlosen Test können Sie sich selbst einschätzen, inwiefern Sie oder Ihr Partner von ADHS betroffen sind bzw. betroffen sein könnten. Der Test ersetzt keine fundierte Diagnose eines Fachmanns, aber die Selbsteinschätzung kann wertvolle Hinweise geben, ob das Thema für Sie relevant ist oder nicht.

1. Sind Sie oder Ihr Partner im Alltag fahrig, unkonzentriert und vergesslich?
2. Sie oder Ihr Partner haben Probleme Ihren Alltag zu organisieren?
3. Sie oder Ihr Partner geben leicht auf?
4. Sind Sie oder Ihr Partner streitlustig und reagieren Sie oder Ihr Partner explosiv?
5. Sind Sie oder Ihr Partner leicht reizbar und schnell frustriert?
6. Neigen Sie oder Ihr Partner zu Tagträumen?
7. Sind Sie oder Ihr Partner schnell von einer Sache begeistert, es fällt Ihnen aber schwer dann auch durchzuhalten?
8. Können Sie oder Ihr Partner schlecht zuhören und unterbrechen den Anderen im Gespräch?
9. Sind Sie oder Ihr Partner Opfer von Stimmungsschwankungen und wirken daher launisch?
10. Neigen Sie oder Ihr Partner zur Vergesslichkeit?

 

Tipps für Erwachsene im Umgang mit Problemen im Alltag

Mit einer Reihe von Hilfen lassen sich Ablenkungen reduzieren und man kann sich auf die Aufgaben in der beruflichen und privaten Umgebung besser konzentrieren:

  • Suchen Sie sich einen ruhigen Arbeitsplatz, wo Sie nicht durch Ihre Umgebung abgelenkt werden. Ihre Konzentration hält dann länger an. Geräusche lassen sich beispielsweise mithilfe von Oropax ausblenden.
  • Entwickeln Sie Routineabläufe. Routine hilft gegen das Chaos. Erledigen Sie die Routinearbeiten am besten immer zur gleichen Zeit, am gleichen Tag.
  • Arbeitsabläufe planen, auch die langweiligen. Unterteilen Sie eine große Aufgabe in mehrere kleine. Loben und belohnen Sie sich nach jedem Teilschritt selbst. Planen Sie dabei auch Ruhepausen ein und halten Sie diese ein.
  • Liste aufstellen. Stellen Sie jeden Tag eine Liste der Dinge auf, die zu erledigen sind. Bringen Sie diese in eine sinnvolle Reihenfolge.
  • Arbeiten zu Ende führen. Beginnen Sie nie ein neues Projekt, bevor Sie nicht die letzte Aufgabe beendet haben. Mehrere Aufgaben gleichzeitig benötigen zu viel Kraft, Ausdauer und Konzentration.
  • Nutzen Sie Notiz- und Terminkalender. Schreiben Sie alles, was Sie nicht vergessen wollen, auf. Halten Sie eine sinnvolle Ordnung im Notiz- oder Terminkalender, und trennen Sie beispielsweise Telefonnummern und Verabredungen. Haben Sie das Notizbuch immer dabei.
  • Ähnliche Dinge zusammen aufbewahren. Hierdurch behalten Sie die Übersicht und ersparen sich mühsames Suchen.
  • Fragen statt Vermuten. Wenn Sie etwas nicht verstanden haben, fragen Sie noch einmal nach.
  • Nehmen Sie sich Zeit für andere! Planen Sie bewusst Zeit für Freunde und Familie ein und zeigen Sie Ihren Freunden und Angehörigen Ihre Wertschätzung.
  • Nehmen Sie Hilfe an!
  • Schlafen Sie ausreichend und treiben Sie Ausgleichssport.

Die Sache mit der Konzentration

Konzentrationsfähigkeit ist keine absolute Fähigkeit, die ein Mensch haben kann oder nicht hat. Auch Kinder mit ADHS können sich konzentrieren, wenn sie motiviert sind. Motivation ist dabei eine Triebfeder der Konzentration. Die Ausdauer bei der Konzentration wird einmal individuell von der Sache bestimmt, aber auch von der aktuellen Stimmung, vom Können und von den Wahrnehmungsreizen aus der Umgebung.


Die auf dieser Webseite zur Verfügung gestellten Informationen dürfen auf keinen Fall als Ersatz für professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte oder Psychiater angesehen werden. Der Inhalt der Webseiten und die Auswertung persönlicher Daten durch das ADHS-Monitoring Programm kann und darf nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.


Dr. Walter Hultzsch