Fleisch, Gemüse & Obst richtig einfrieren

Das Einfrieren von Fleisch, Gemüse und Obst ist eine hervorragende Methode für das Frischhalten von Lebensmitteln. Eine solche Vorratshaltung funktioniert, wenn man einige wichtige Regeln beachtet. Lesen Sie hier, welche Produkte sich für das Einfrieren eignen und was man beachten sollte, damit die Lebensmittel frisch und ihre Nährstoffe erhalten bleiben.

Lebensmittel haltbar machen

Das Einfrieren von Lebensmitteln stoppt bzw. verlangsamt die Stoffwechselvorgänge enorm und hemmt das Wachstum von Mikroorganismen. Vitamine und Mineralstoffe bleiben weitgehend erhalten. Der Zustand bzw. die Frische der Lebensmittel ist daher vom Zeitpunkt des Einfrierens abhängig.

Einfrieren von Fleisch, Gemüse und Obst

Eingefroren sollte bei mindestens Minus 18 Grad Celsius (Geräte mit 4 Sternen). Gibt es während der Frostzeit Schwankungen nach oben, so verkürzt das die Haltbarkeit eingefrorener Produkte.

Zeitnahes Einfrieren verlängert die Haltbarkeit

Frieren Sie Lebensmittel – so frisch wie möglich ein. Das gilt sowohl für die eigene Ernte als auch für den Einkauf. Auch Fleisch oder fertig gekochte Gerichte sollten Sie zeitnah einfrieren.

Je schneller Sie Ihre Lebensmittel einfrieren und je frischer Ihre Lebensmittel sind, desto mehr Nährstoffe und Vitamine bleiben erhalten. Am besten überlegt man sich direkt nach dem Einkaufen, welche Lebensmittel haltbar gemacht werden sollen. Denn je länger die Lebensmittel auf den Kälteschlaf warten, desto höher der Qualitätsverlust.

Je frischer Sie Ihre Lebensmittel einfrieren, desto frischer sind sie nach dem Auftauen und desto länger haltbar sind sie. Achten Sie auch auf eine gute Qualität von Lebensmitteln, die Sie einfrieren wollen.

Einfrieren der Lebensmittel richtig vorbereiten

Bevor Sie Gemüse oder Obst einfrieren, sollten diese geputzt (und gut abgetrocknet, damit die Oberfläche nicht vereist), geschält und entsteint werden. Schneiden Sie das Obst oder Gemüse in handliche Stücke.

Einfrieren Obst und Gemüse

Gemüse sollten Sie vor dem Einfrieren blanchieren (kurzes Eintauchen – 2 bis 4 Minuten – in heißes Wasser, bzw. heißes Überbrühen). Denn ansonsten verliert es Farbe, Geschmack und Vitamine.

Um Obst länger haltbar zu machen, kann man es pürieren und ggf. Zucker zugeben. Manches Obst enthält sehr viel Flüssigkeit, verliert also nach dem Auftauen seine Konsistenz (z. B. Erdbeeren). Daher kann man es schon vor dem Einfrieren pürieren. Obst mit hohem Wasseranteil, z. B. Äpfel oder Birnen, können Sie im zerschnittenen Zustand ebenfalls blanchieren, damit es seinen Geschmack, Vitamine und Farbe behält.

Auch das Einkochen von Obst ist eine gute Möglichkeit der Vorbereitung für anschließendes Einfrieren. Generell gilt: Größeres Obst, z. B. Aprikosen, Rhabarber, Äpfel etc. sollte niemals am Stück eingefroren werden, sondern immer geschnitten (oder püriert).

Wer Kräuter einfrieren oder anderweitig konservieren will, sollte sich folgenden Artikel durchlesen: Kräuter haltbar machen & konservieren / trocknen.

Fleisch können Sie roh oder gekocht einfrieren. Fleisch, das Sie roh einfrieren, sollte gut abgehangen sein. Gut abgehangenes Fleisch bekommen Sie bei Ihrem Fleischer. Lösen Sie das Fleisch vom Knochen und entfernen alles, was Sie vor einer Zubereitung entfernen würden (z. B. das Fett vom rohen Fleisch). Geflügel können Sie am Stück, also mit Knochen einfrieren – es sollte jedoch ausgenommen und natürlich gewaschen / gut abgetrocknet werden.

Fisch können Sie in einem Stück einfrieren, jedoch vorher ausnehmen, d. h. alle Innereien entfernen. Ein kleiner Trick beim Einfrieren von Fisch hilft enorm, damit er nach dem Auftauen frisch und saftig schmeckt: Nach dem Ausnehmen und Säubern des Fisches lässt man ihn anfrieren. Bevor man ihn endgültig einfriert, taucht man ihn in Salzwasser ein. Dadurch erhält er im anschließenden Kälteschlaf eine schützende Eisschicht.

Wenn Sie gekochte Lebensmittel einfrieren oder vorab erhitzen (z. B. Blanchieren), dann warten Sie, bis sie abgekühlt sind. Denn, wenn Sie warme Gerichte einfrieren, werden andere schon gefrorene Lebensmittel angetaut, was deren Haltbarkeit verkürzt. Frieren Sie gekochte Lebensmittel zeitnah ein, d. h. nicht länger als 2 h stehen lassen (ansonsten vermehren sich zu viele Bakterien). Um eine Abkühlung zu beschleunigen, können Sie – z. B. den Topf – in sehr kaltes Wasser (Eiswasser) stellen.

Was eignet sich zum Einfrieren?

Man kann fast alles einfrieren, vorausgesetzt man bereitet – wie oben beschrieben – die Lebensmittel richtig vor.

Brot, Baguette, Brötchen und einige Kuchen (z. B. Rührkuchen) können ohne Probleme eingefroren werden, auch in Scheiben geschnitten. Insbesondere Baguette oder Brötchen müssen für die Zubereitung nicht aufgetaut werden, sondern können noch im gefrorenen Zustand in den Backofen. Wenn Sie z. B. das Brot oder die Brötchen mit etwas Wasser oder Milch bestreichen, bekommen diese eine wunderbare knackige Kruste. Doch auch hier gilt: Je frischer sie eingefroren werden, desto frischer nach dem Auftauen.

Brot und Milchprodukte richtig einfrieren

Milchprodukte sind nur bedingt zum Einfrieren geeignet, z. B. Sahne oder Joghurt – sie flocken nach dem Auftauen aus. Hartkäse lässt sich jedoch gut einfrieren, ob am Stück oder gerieben. Eine Faustregel: Je weniger Wasser in einem Milchprodukt enthalten ist, desto besser eignet es sich zum Einfrieren.

Diese Regel lässt sich leicht auf Obst übertragen. Beeren mit hohem Wasseranteil werden nach dem Auftauen matschig. Eiskristalle verändern die Konsistenz bei Lebensmitteln. Dennoch lassen sich Beeren einfrieren und bleiben genießbar, wenn sie nicht überreif sind bzw. vor dem Einfrieren püriert werden (sie nach dem Einfrieren zu pürieren ist auch möglich, wenn man z. B. ein Fruchteis herstellen will). Ein Gegenbeispiel: Melonen hingegen eignen sich nicht zum Einfrieren, da sie vorwiegend aus Wasser bestehen.

Salat eignet sich nicht zum Einfrieren, er wird labberig – Gleiches gilt für Gurken und Tomaten.

Eier können nicht im Ganzen eingefroren werden – sie würden platzen. Deshalb muss vor dem Einfrieren das Eigelb vom Eiweiß getrennt werden.

Kartoffeln, Nudeln und Reis schmecken frisch gekocht am besten. Insbesondere Kartoffeln und Reis verändern sehr stark ihren Geschmack, wenn sie eingefroren wurden. Neben der Geschmacksveränderung werden Kartoffeln matschig, da ihre Zellstruktur beim Einfrieren zerstört wird. Deshalb ist das Einfrieren von Kartoffeln und Reis nicht ratsam. Nudeln sind nach dem Auftauen meistens weicher, was viele Menschen nicht mögen, denn auch die richtige Konsistenz wirkt sich erheblich auf das Geschmackserlebnis aus.

Richtige Verpackung zum Einfrieren

Sehr wichtig beim Einfrieren ist das richtige Verpacken! Gefriergut sollte möglichst luft- und wasserdicht verpackt sein.

Gefrierbeutel: Die im Handel erhältlichen Gefrierbeutel sind sehr empfehlenswert (für druckunempfindliche Produkte, z. B. Karotten). Sie sind reißfest und liegen am Gefriergut eng an, sodass kaum Hohlräume entstehen.

Plastikbehälter: Auch Plastikbehälter eignen sich für das Einfrieren (für druckempfindliche Produkte, z. B. Beeren), sofern es sich um frostgeeignete Behältnisse handelt. Unabhängig davon, was Sie verwenden, drücken Sie jedoch so viel Luft wie möglich heraus, um einen Gefrierbrand zu vermeiden. Ein Gefrierbrand macht die Lebensmittel ungenießbar.

richtige Verpackung zum Einfrieren

Wer ein Vakuumiergerät zu Hause hat, kann damit die gesamte Luft aus dem Gefrierbeutel entziehen. Das ist die Optimallösung, um Lebensmittel zu schützen. Es gibt aber auch Vorratsdosen im Fachhandel, wo ein manuelles Absaugen der Luft möglich ist.

Frieren Sie immer kleinere Portionen ein. Das hat mehrere Vorteile. Die Lebensmittel frosten schneller und gleichmäßiger, was Bakterienbildung verhindert. Sie tauen auch schneller und gleichmäßiger wieder auf, was gut für ihre Qualität ist. Lebensmittel zu portionieren, erleichtert darüber hinaus die Mengen abzuschätzen, die dann auch tatsächlich gegessen werden.

Selbst, wenn Sie eine große Familie haben, stopfen Sie die Gefrierbeutel oder Plastikbehälter nicht voll. Zu leicht entstehen während der Kälteausdehnung Risse im Beutel oder der Deckel löst sich vom Behälter.

Legen Sie den Gefrierbeutel flach hin, wenn Sie ihn mit Lebensmitteln füllen. Flach gefrorene Gefrierbeutel lassen sich sehr viel besser und platzsparender stapeln.

Zur Anschauung, wie man Lebensmittel platzsparend einfriert, ein Beispiel:

Wollen Sie z. B. Hackfleisch einfrieren, dann geben Sie es in einen Gefrierbeutel und klopfen es flach auf ca. 2 cm Höhe. Beim Flachklopfen entweicht der Sauerstoff aus dem Beutel. Schließen Sie den Beutel und geben ihn ins Gefrierfach. Sie können nun ganz bequem anderes Gefriergut darauf stapeln, z. B. eine ähnlich flache Lage Karotten etc. Beim Auftauen werden Sie feststellen, dass dies wesentlich schneller geht. Sogar im noch gefrorenem Zustand lässt sich Hackfleisch hervorragend schneiden. Sie sollten es aber erst dann zubereiten, wenn es Zimmertemperatur hat, sonst tritt viel zu viel Wasser aus. Das gilt auf für andere aufgetaute Lebensmittel.

Folgende Behälter bzw. Verpackungen sind für das Einfrieren nicht geeignet:

  • Glasbehälter
  • dünne Plastikbecher (z. B. Joghurtbecher) – sie bekommen schnell Risse
  • Frischhaltefolien
  • Frühstückstüten
  • Pergamentpapier (oder Packpapier)

Gefriergut richtig beschriften

Alles, was Sie einfrieren, sollten Sie ausreichend beschriften. Sie werden nach einigen Wochen oder Monaten nicht mehr wissen, was sich in der Verpackung befindet. Lebensmittel verändern im gefrorenen Zustand ihr Aussehen und können schnell verwechselt werden. Verwenden Sie zum Beschriften einen Permanentmarker bzw. Klebeetikett.

Zu einer vollständigen Beschriftung gehört:

  • um was genau es sich handelt, z. B. Erdbeeren
  • wann genau es eingefroren wurde

Der zweite Punkt – Datum des Einfrierens – wird meistens empfohlen, ist aber aus eigener Erfahrung sehr strittig. Persönlich finde ich es besser, wenn man das Mindesthaltbarkeitsdatum angibt – genauso wie es auch in den Geschäften üblich ist. Kaum einer hat später im Kopf, welche Lebensmittel wie lange haltbar sind, denn das kann erheblich variieren.

Schockfrosten von Lebensmitteln

Je schneller Ihre Lebensmittel einfrieren, desto besser für deren Qualität. Wer die Möglichkeit zum Schockfrosten hat, sollte sie kurzfristig nutzen. Frieren Sie aber nicht zu viel auf einmal ein. Das erhöht die Temperatur in Ihrem Froster nur unnötig. Bei Mengen unter 1 kg kommen Sie auch ohne Schockfrosten aus.

Beim Einfrieren von sehr weichem Obst am Stück, z. B. Beeren, gibt es einen Trick. Geben Sie die Früchte einzeln auf eine Unterlage und lassen sie im Schockfroster anfrieren. Dann erst kommen die Beeren in die Verpackung, werden beschriftet etc. und wieder in das Eisfach gelegt.

Viel Erfolg beim Einfrieren von Fleisch, Gemüse und Obst!

Cassandra B.