Kräuter haltbar machen & konservieren / trocknen

Kräuter konservieren und haltbar machenKräuter haben uns schon seit Urzeiten viel zu bieten. Sie duften, würzen, schmecken und versorgen uns mit wichtigen Nährstoffen. Darüber hinaus gelten sehr viele Kräuter als Heilpflanzen. Wer auch in der kalten Jahreszeit von ihnen profitieren will, sollte wissen, wie man sie richtig konserviert, damit sie möglichst wenig Inhaltsstoffe verlieren. Im folgenden Tipp werden Ihnen mehrere Methoden vorgestellt, wie Sie Kräuter konservieren und haltbar machen können.

Eigener Anbau von Kräutern

Ein privater Anbau von Kräutern lohnt sich immer. Denn die meisten Inhaltsstoffe bleiben erhalten, wenn sie frisch verarbeitet werden. Wer sie erntet und gleich frisch verwertet, braucht sich über die richtige Zeit der Ernte keine Gedanken zu machen. Auch wer keinen Garten hat – Kräuter sind genügsame Pflanzen und gedeihen auch auf dem Balkon oder der Fensterbank.

Allgemein lässt sich sagen, dass der wichtigste Inhaltsstoff der Kräuter ihre ätherischen Öle sind. Sie haben desinfizierende und Bakterien tötende Wirkung. Auch enthalten sie das entsprechend typische Aroma ihrer Würze. Kräuter sind reich an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Daher ist es wichtig zu wissen, wie man sie konserviert, damit möglichst wenig ihrer wertvollen Inhaltsstoffe verloren gehen.

Nicht alle Methoden des Konservierens sind für alle Kräuter gleichermaßen geeignet. Auch ihr Geschmack hängt davon ab, wie sie haltbar gemacht wurden. Dazu mehr weiter unten.

Die richtige Zeit der Kräuterernte

Da sich die ätherischen Öle der Kräuter sehr schnell verflüchtigen können, ist die richtige Zeit der Ernte für das anschließende Konservieren wichtig. Denn eine Konservierung – selbst die schonendste – ist immer mit dem Verlust von Inhaltsstoffen verbunden. Wenn Sie die günstigste Zeit der Ernte nutzen, ist der Anteil an Inhaltsstoffen sehr hoch und damit die Heil- und Würzkraft der Kräuter auch nach dem Konservieren.

Kräuter haltbar machen konservieren richtig erntenJede Heilpflanze und Kraut hat seine eigene ideale Erntezeit. Daher können hier nur allgemeine Tipps gegeben werden. Ernten Sie Kräuter vor der Mittagshitze an sonnigen Vormittagen, sobald der Nachttau abgetrocknet ist. Ernten Sie Kräuter vor ihrer Blütezeit. Denn dann sind in der Regel ihre Aromen und Inhaltsstoffe am stärksten ausgeprägt. Es gibt hier nur einige Ausnahmen, z. B. Oregano, der auch während seiner Blütezeit geerntet werden kann.

Für einen glatten Schnitt benötigen Sie ein scharfes Messer oder Schere. Die Stängel sollten nicht gequetscht werden, was für das Zerkleinern von Kräutern generell gilt. Schneiden Sie nur so viel von den Kräutern ab, dass etwa die Hälfte stehen bleibt. So wachsen Ihre Pflanzen schnell wieder nach. Das gilt natürlich nicht für jene Kräuter, die noch sehr jung und klein sind. Sie sollten erstmal in Ruhe gedeihen können.

Richtige Erntezeit von Kräutern

Die richtige Zeit der Ernte ist insbesondere für das Konservieren wichtig. Verwenden Sie die Kräuter gleich frisch weiter, können Sie das ganze Jahr über ernten.

Vorbereitung der Kräuter für das Konservieren

Eine schnelle Weiterverarbeitung von frischen Kräutern ist wichtig, da sich vor allem ihre ätherischen Öle schnell verflüchtigen können. Die geernteten Kräuter sollten trocken und sauber sein. Wenn die Blätter oder auch Blüten der Kräuter sehr fein und zart sind, sollte man sie nach Möglichkeit nicht waschen, sondern den Staub und die Erdpartikel vorsichtig abschütteln.

Ansonsten brausen Sie die Kräuter kurz unter fließendem Wasser ab, legen sie auf ein Handtuch oder Papiertuch und tupfen sie trocken. Wenn Sie die Wurzeln von Kräutern konservieren wollen, entfernen Sie mit einer weichen Bürste die Erde und achten darauf, die Wurzelrinde nicht zu verletzen.

Kräuter einfrieren und konservieren

In der Regel sind tiefgekühlte Kräuter aromatischer als getrocknete. Sie sollten aber, wenn sie aus dem Eisfach genommen werden, sofort verarbeitet werden, am besten, bevor sie aufgetaut sind. Wer z. B. ein Kraut für seinen Eintopf verwenden will, gibt es kurz, bevor die Garzeit um ist, in den Eintopf – also nicht mitkochen lassen!

Es gibt zwei Methoden des Einfrierens:

  • Geben Sie Ihre Kräuter unzerkleinert in einen Gefrierbeutel. Sie können auch kleinere Mengen in mehreren kleinen Gefrierbeuteln einfrieren.
  • Zerkleinern Sie die Kräuter und geben sie in einen Eiswürfelbehälter, der mit Wasser aufgefüllt wird. Zum Mengenverhältnis: 1/3 Wasser auf 2/3 Kräuter. Diese Variante ist sehr praktisch. Denn die Kräutereiswürfel lassen sich gut portionieren und einzeln herauslösen.

Einfrieren eignet sich für folgende Kräuter sehr gut: Schnittlauch, Petersilie, Basilikum, Dill, Kerbel, Minze, Salbei, Estragon, Koriander, Liebstöckel, Fenchel, Majoran, Oregano, Bohnenkraut, Thymian, Melisse.

Tiefgefrorene Kräuter halten sich bis zu einem Jahr im Tiefkühlgerät.

Kräuter durch Trocknen haltbar machen

Kräuter trocknen konservierenKräuter zu trocknen, ist das älteste und verbreitetste Verfahren. Im Gegensatz zu gefrorenen Kräutern sollten sie eine Zeit lang mitgekocht bzw. gegart werden – z. B. wenn ein Kräutertee gekocht wird. Denn erst dann lösen sich ihre Inhaltsstoffe und ihr Aroma.

Es gibt drei Methoden, Kräuter zu trocknen:

  • Binden Sie die Kräuter zu kleinen Sträußen zusammen und hängen sie kopfüber an einem luftigen, schattigen Ort auf (keine direkte Sonneneinstrahlung). An warmen Sommertagen bietet sich diese Methode an.
  • Kräuter können auch gut im Backofen getrocknet werden. Verteilen Sie die Kräuter großzügig auf den Rost, der mit einem Handtuch oder Papier ausgelegt wurde. Allerdings ist die niedrigste Stufe bei vielen Backöfen zu heiß (50 Grad). Lassen Sie die Backofentür ein Spaltbreit offen, damit es nicht zu heiß wird und die Feuchtigkeit der Kräuter entweichen kann.
  • Wer ein Dörrgerät zu Hause hat, sollte es auch zum Trocknen von Kräutern nutzen. Stellen Sie es auf 30 Grad ein.

Die letzten beiden Methoden eignen sich besonders gut im Herbst, wenn es draußen zu feucht ist. Das Trocknen von Kräutern kann Stunden dauern, so lange, bis die Kräuter bei der Berührung rascheln. Streifen Sie die getrockneten Blätter vom Stil ab und geben sie am besten in ein abgedunkeltes (braunes) Glas oder Keramikgefäß.

Zum Trocknen sind nicht alle Kräuter gleichermaßen gut geeignet. Aber es gibt Kräuter, deren Aroma durch Trocknen noch intensiviert wird. Besonders gut geeignet sind: Bohnenkraut, Dill, Liebstöckel, Minze, Majoran, Oregano, Zitronenmelisse, Thymian, Salbei, Rosmarin.

Konservierung: Einlegen von Kräutern in Essig oder Öl

Da die ätherischen Öle in vielen Kräutern fettlöslich sind, hat sich das Einlegen in Öl oder Essig ebenfalls als sehr gute Konservierungsmethode bewährt. Ein weiterer Vorteil: Es lassen sich leicht individuell bevorzugte Gewürzmischungen zusammenstellen.

Die Methode ist einfach. Die getrockneten Kräuter werden in ein lichtgeschütztes, verschließbares Glas, z. B. Flasche, gegeben und mit Öl oder Essig aufgefüllt und täglich bewegt (vorsichtig „schütteln“), solange die Kräuter ziehen.

Kräuter im Öl sollten mindestens 4 Wochen ziehen und dann abgefiltert werden. Wenn Sie die Kräuter in den Mittelpunkt stellen wollen, wird nur so viel Öl aufgegossen, dass die Kräuter mit dem Öl bedeckt sind. Soll ein Öl aromatisiert werden, geben Sie weniger Kräuter hinzu. Olivenöl eignet sich hervorragend für das Konservieren von mediterranen Kräutern. Raps- und Sonnenblumenöl sind relativ geschmacksneutral und passen zu allen Kräutern.

Wenn Sie Ihre Kräuter in Essig einlegen wollen, verwenden Sie am besten eine möglichst neutrale Sorte. Apfel- und Weinessig eignen sich gut. Der Kräuteressig sollte gut zwei Wochen ziehen, bevor er abgeseiht wird.

Besonders geeignete Kräuter für das Einlegen in Öl sind die zarten Kräuter, z. B. Bärlauch und Basilikum. Aber auch Rosmarin, Salbei und Bohnenkraut eignen sich gut.

Geeignete Kräuter für das Einlegen in Essig: Thymian, Salbei, Rosmarin, Pimpinelle, Minze, Lorbeer, Melisse, Basilikum, Dill, Estragon, Kerbel.

Viel Erfolg beim richtigen Konservieren und Haltbarmachen Ihrer Kräuter!

Cassandra B.