Pädagogik Ausarbeitung: Die Bedeutung des Spielens

In diesem Text befasse ich mich mit der Bedeutung des Spiels, speziell in Bezug auf die kindliche – oder ich möchte lieber sagen, auf die menschliche Entwicklung.

Einleitung

„Kinder sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun. Denn wenn man genügend spielt, solange man klein ist, dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später sein ganzes Leben lang schöpfen kann. Dann weiß man, was es heißt, in sich eine warme, geheime Welt zu haben, die einem Kraft gibt, wenn das Leben schwer wird.“
Astrid Lindgren

Die Bedeutung des Spiels hat sich gewandelt und tut es immer noch: im Lauf der Geschichte, je nach Kultur und Gesellschaft und ganz individuell entsprechend der Überzeugung des Einzelnen. Dies liegt in der Natur des Begriffs: Bedeutung ist nichts, das einer Sache innewohnt, sondern Bedeutung gibt es immer nur für jemanden, für Menschen.

Dennoch lässt sich eine bestimmte Bedeutungszuschreibung mit Begründungen verallgemeinern und plausibilisieren. Ich möchte zeigen, dass Spielen in unserer Gesellschaft und unserer Zeit einen Stellenwert haben sollte, den es leider in weiten Teilen noch nicht hat.

Das Thema ist daher für mich von besonderer Relevanz für die Erziehungswissenschaft (und damit auch die Entwicklungspsychologie). Wir befinden uns derzeit in einer lebhaften Diskussion, die ich etwas vereinfacht in zwei Pole teilen will.

Auf der einen Seite haben wir die Fokussierung auf die frühe Förderung, die nicht früh genug beginnen kann (die verantwortungsbewusste Mutter beschäftigt sich damit schon in der Schwangerschaft).

In Vorsorgeuntersuchungen und Leistungstests im Kindergarten sollen Entwicklungsverzögerungen oder -abweichungen, die wir dank den Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie sehr genau diagnostizieren können, erkannt werden und geeignete pädagogische und therapeutische Maßnahmen ergriffen werden.

Spätestens seit dem „Pisa-Schock“, der 2002 eine breite Öffentlichkeit erfasste, steht das deutsche Schulsystem unter scharfer Kritik. Neben der notwendigen Reformierung der Schule diskutiert man auch die Vorverlegung von Bildung und Unterricht in den Kindergarten.

Die andere Seite, auf der ich mich mit dieser Hausarbeit positioniere, warnt vor weiteren Lösungsansätzen dieser Art. Man spricht von „einer noch früheren einseitigen Intellektualisierung (Quellennachweis 1), einer Pädagogisierung und Institutionalisierung der Kindheit (Quellennachweis 2). Wo man früher einfach mal sagen konnte: „Das verwächst sich“, sorgt man sich heute, ob das entsprechende Verhalten noch normal ist oder eine Abweichung.

Und wenn ja, was sind die Ursachen? Es könnte ja auch eine Hochbegabung dahinter stecken, die ganz andere Fördermaßnahmen verlangt?

Ob Hoch- oder Minderbegabung, da das Spielen als primäre Lernform des Kindes gilt, ist es das Förder-Mittel der Wahl und wird entsprechend in Kindererziehung (privat oder institutionell) und Therapie funktionalisiert.

Das geplante, beaufsichtigte, pädagogisierte Spielen (ist es dann eigentlich noch Spielen?) verdrängt immer mehr das freie Spiel. Das freie Spielen hat aber einen ganz eigenen, unersetzlichen Stellenwert und Nutzen in der kindlichen Entwicklung.

Ich werde zunächst auf Definitionen des Begriffs Spiels eingehen und vorstellen, welche Wirkungen, welchen Nutzen des Spielens die Wissenschaft beobachtet.

Dann werde ich die Sorge und Behauptung vorstellen und begründen, dass das freie Spielen in unserer Gesellschaft in bedenklichem Ausmaß zurückgeht und schließlich dafür argumentieren, dass diese Entwicklung in das genaue Gegenteil verkehrt werden sollte: Der Stellenwert des Spielens sollte (im Vergleich zu früher) nicht ab- sondern wesentlich zunehmen.

Quellennachweise

1. Pohl, Gabriele (2006): Kindheit – auf’s Spiel gesetzt: Warum Spielen nötig ist, damit Kinder ihre körperlichen, seelischen und geistigen Fähigkeiten entfalten können und was sie dazu brauchen. Berlin: Dohrmann, S. 18

2. Vgl. Zurek, Adam (2007), Ist das Kinderspiel noch zu retten? Bedrohung des Spiels und Befreiung im Spiel. In: Psychologie & Gesellschaftskritik. Heft 4: Kinder.Spiel. 31. Jahrgang (2007), Nr. 124, S. 57

Charakterisierung des Spielens

Zunächst einmal halte ich es für wichtig, zu betonen, dass Spielen eine Tätigkeit, ein Prozess ist. Wenn wir für eine Tätigkeit ein Hauptwort erfinden, distanzieren wir uns davon, machen es zu einem Ding, das man haben kann. Ein gutes Beispiel dafür ist das Hauptwort „Liebe“. Liebe ist kein Ding, das man haben kann. Man kann sie nicht besitzen und auch nicht verlieren. Man kann nur selbst lieben und man kann geliebt werden. Jeder kann es jetzt tun oder eben auch lassen und nur wenn er es tut, „gibt es Liebe“.

Kinderspiel spielen PädagogikWarum ist mir das wichtig zu betonen? Weil wir auch das Spielen nicht verordnen, besitzen oder kaufen können.

Wir können Spiele entwerfen und initiieren, Spielzeug verkaufen, aber Spielen entsteht nur, wenn jemand aktiv und freiwillig eine Tätigkeit spielerisch vollzieht. Deshalb habe ich im Titel das Verb ’spielen‘ verwendet und will dies auch weiterhin tun.

Wenn man sich die anerkannte Definition für Spiel des Philologen und Kulturhistorikers Johan Huizinga anschaut, wird das auch deutlich: Er verwendet das Hauptwort Spiel und definiert dann eine Tätigkeit:

Spiel ist eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung, die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum nach freiwillig angenommenen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird, ihr Ziel in sich selber hat und begleitet wird von einem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewußtsein des ‚Andersseins‘ als das ‚gewöhnliche Leben‘. (Quellennachweis 3)

Eine eindeutige und umfassende Definition von Spielen ist schwierig. Dies ist immer wieder versucht worden und immer fand dann jemand Beispiele oder Begründungen, warum die jeweilige Definition entweder zu eng oder zu weit ist.

Zum Beispiel betrachtet man es gemeinhin als eine zentrale Eigenschaft von Spielen, dass es mit Spaß verbunden ist. In manchen Texten wird der Ernst als der Gegenbegriff zum Spiel vorgeschlagen. (Quellennachweis 4)

Jedoch wird auch in diesen – eigentlich in allen Definitionen von Spiel, die ich gefunden habe – festgestellt, dass ein „heiliger Ernst“ ebenfalls essentiell zum Spiel gehört. Wer spielt, der ist in das Spiel versunken, er ist hineingezogen und handelt mit heiligem Ernst – ansonsten ist er ein Spielverderber. Dieses Mitgehen ist dem Spiel nicht äußerlich, sondern wesentlich. Der Gegenbegriff zu Spiel ist nicht Ernst, sondern Nichtdabeisein, Nichtdrinsein.

Wie bei vielen anderen Begriffen ist es schwer, die Grenzen scharf abzustecken: Ab wann ist ein Spiel kein Spiel mehr? Ist ein Bundesliga-Fußballspiel, bei dem es um viele Millionen Euro geht noch ein Spiel oder nicht vielmehr Arbeit/Geschäft? Darf ein Spiel anstrengend sein? Huizinga nennt die Freude: Was also, wenn man sich im Spiel ärgert?

Die meisten Autoren nennen als notwendige Merkmale des Spiels, dass es als Gegenstück zur Arbeit keinen Zweck außerhalb seiner selbst (exotelisch) haben darf (Quellennachweis 5)und der Realitätsbezug wechseln muss. (Quellennachweis 6)

Damit ist aber vieles „Spielerisch-tätig-Sein“, das der Flowforscher Csikszentmihalyi untersucht hat, kein Spiel(en) mehr. Der Sudbury-Gründer Greenberg bezeichnet auch manche Tätigkeit eines Forschers als Spielen.

The mind of a person at play must be engaged in some creative fancy; I generally call this mental activity „model-building“. Play is model-building in action. It is the mind’s laboratory, testing in the physical domain the fancies it has come up with in its purely mental exercises. Play does what every experiment, every „reality check“, does: it provides feedback to the brain about the consequences of its models when played out in the real world environment. (Quellennachweis 7)

Nach den beiden oben genannten Kriterien fallen diese Tätigkeiten aber nicht mehr unter den Oberbegriff „Spielen“.

Meiner Ansicht nach grenzen wir so Spielen häufig aus der Welt aus, verbannen es in Schonräume und beschneiden letztlich den spielenden genauso wie den arbeitenden Menschen. Meine Hypothese ist, dass es eher Pole eines Kontinuums sind: Ab einem bestimmten Maß zunehmender exotelischer und abnehmender autotelischer Motivation sprechen wir nicht mehr von Spielen, sondern von reiner Arbeit – die im Extrem letztlich krank macht. (Quellennachweis 8)

Ich bin mir dessen bewusst, dass eine bestimmte Definition oder Charakterisierung eine Entscheidung ist, die wir auch anders hätten treffen können, und keine unhintergehbare Wahrheit.

Aus den oben genannten Gründen habe mich für folgende essentielle Spiel-Merkmale entschieden:


  • freiwillige, intrinsisch motivierte Tätigkeit (auf die Frage, ob extrinsische Motivation hinzu kommen kann, werde ich noch eingehen)

  • d.h. Spielen findet primär zum Selbstzweck (autotelisch) statt, jedoch wird ein Spielziel festgelegt. (Quellennachweis 9)

  • d.h. es ist nicht mit materiellen Interessen verbunden, oder anders: materiellen Profit zu erzielen, ist nicht der Zweck des Spielens

  • es findet nach freiwillig angenommenen, aber unbedingt bindenden Regeln statt

  • in der Regel mit Freude und Genuss verbunden

  • gleichzeitig ist der Spieler ganz ins Spiel versunken und nimmt es sehr ernst

  • es ist eine Herausforderung, aber keine Überforderung für ihn

  • das Zeiterleben ist weitgehend ausgeschaltet

  • es ist immer eine aktive Tätigkeit

Wenn man sich diese Kennzeichen von Spielen ansieht, kann man sich vorstellen, warum Spielen in der Geschichte häufig verteufelt und verachtet wurde. Bekannt dafür sind das Mittelalter, der deutsche Pietismus in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts und der englische Puritanismus vom 16. bis ins 18. Jahrhundert.

So galt das Spiel im Mittelalter über lange Zeitspannen hinweg als Gotteslästerung. Nach der 1713 in Kraft getretenen Allgemeinen preußischen Schulordnung sollten Kinder „zu ‚wahrer Gottseligkeit‘ und ‚christlicher Klugheit‘, abseits von Spiel und Vergnügungen aller Art (Quellennachweis 10) erzogen werden. „Pietistischer Haltung entsprach es (…), dass ein Pastor, wenn er Kinder spielen sah, sie mit einem Rohrstock schlagen konnte, um ihnen dieses unfromme und nutzlose Tun zu verleiden. (Quellennachweis 11)

Natürlich: Die Entwicklung des freien Willens, der Kreativität, Tätigkeiten, die primär auf die Erfahrung von Lust und nicht auf die Produktion materieller Werte und Profite gerichtet waren, stellten im Grunde eine Gefahr für die Gesellschaft und die bestehenden Herrschaftsverhältnisse dar. Solche Tätigkeiten konnten allenfalls einer kleinen Elite oder als kurze Regeneration von und für die Arbeit gestattet werden.

Selbstständiges Denken und Entscheiden, eigene Interessen sind in Gesellschaften, in denen nur die Kirche und der Kaiser die Macht haben soll, und in Gesellschaften, in denen der Großteil der Menschen fast ausschließlich schwere, monotone, mechanische Arbeit verrichten soll, nicht nur nicht erforderlich, sondern höchst unerwünscht.

Die Erkenntnis, dass das frühe einseitige Abrichten des Kindes letztlich zu Stillstand und Niedergang der Gesellschaft führt, setzte sich allerdings im Zeitalter der Aufklärung nach und nach durch. Jean-Jacques Rousseau, die Philanthropen Johann Bernhard Basedow, Johann Christoph Friedrich GutsMuths und später Friedrich Fröbel erkannten, dass das Spiel als wesentliche kindliche Entwicklungs- und Lernform geschützt und gefördert werden musste.

Quellennachweise:

3. Huizinga, Johan (1938/202006): Homo ludens. Vom Ursprung der Kultur im Spiel. Reinbek: Rowohlt, S. 37

4. Vgl. Kramer, Wolfgang (2002): 6. Bedeutung von Spielen, URL: http://kramer-spiele.privat.t-online.de/vortraege/vortrag6.htm [13.09.2010]

5. Vgl. Oerter, Rolf (1997): Psychologie des Spiels. Weinheim: Psychologie Verlags Union, S. 5 „Wer durch Klavierspiel sein Geld verdient, der arbeitet.“

6. Ebd., S. 9

7. Greenberg, Daniel: Play. URL: http://www.sudval.org/05_underlyingideas.html#02 [13.09.2010]

8. Vgl. Csikszentmihalyi, Mihaly (2010): Flow – der Weg zum Glück. Der Entdecker des Flow-Prinzips erklärt seine Lebensphilosophie. Freiburg im Breisgau: Herder, S. 150: „… alles, was wir tun, ist teils autotelisch (…), teils aber exotelisch …“

9. Vgl. ebd. S. 138: Im einfachsten Fall: „… wenn ein Kind z.B. mit Bausteinen spielt und einen Turm errichten möchte, dann ist sein gegenwärtiges Ziel, einen Stein auf den nächsten zu setzen …“.

10. Richter, Wilhelm (1981): Berliner Schulgeschichte. Berlin: Copress, S. 32, zitiert nach Binger, Lothar u.a. (1993): Kinderspielräume. Berlin-Kreuzberg: Transit Buchverlag, S. 20

11. Binger, Lothar u.a. (1993): Kinderspielräume. Berlin-Kreuzberg: Transit Buchverlag, S. 21

Situation heute & Nutzen des Spielens

Die Bedeutung des Spielens für die kindliche Entwicklung ist so weit anerkannt, dass es im Jahr 1989 von den Vereinten Nationen in die UN-Kinderrechtskonvention aufgenommen wurde:

Artikel 31, Absatz 1:
Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes auf Ruhe und Freizeit an, auf Spiel und altersgemäße aktive Erholung sowie auf freie Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben.

Wie kam es dazu? Welcher Nutzen wird dem Spielen heute zugeschrieben?

Nutzen des Spielens

Spielen ermöglicht Kindern, ihre Kreativität zu nutzen und dabei ihre Vorstellungskraft, Geschicklichkeit, physische, kognitive und emotionale Stärke zu entwickeln. Das Spiel ist wichtig für die Gehirnentwicklung (Quellennachweis 12) und fördert die Konzentrationsfähigkeit.

Kinder spielen ErziehungMittels Spielen können Kinder in sehr frühem Alter in die Welt um sie herum eingreifen und mit ihr interagiere (Quellennachweis 13). Spielen ist nach Piaget eine wichtige „Gegenreaktion gegen den Sozialisationsdruck und den Zwang der allgemeinen Wirklichkeit (Quellennachweis 14), da Kinder im Spiel eine Welt erschaffen und erkunden können, die sie für sich haben und die sie bewältigen können.

Dabei entwickeln sie neue Kompetenzen, die ihr Selbstvertrauen und ihre Resilienz stärken, die sie brauchen, um gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen zu meistern. Indem Kinder Erwachsenenrollen einnehmen, verarbeiten sie Ängste. (Quellennachweis 15)

Aber nicht nur zur Problemlösung dient das Spiel, sondern auch zur Wunscherfüllung: „das Spiel ist als eingebildete, illusionäre Realisation unrealisierbarer Wünsche zu verstehen. (Quellennachweis 16)

Durch freies Spielen lernen Kinder zusammenzuarbeiten, zu teilen, zu verhandeln, Konflikte zu lösen und für ihre eigenen Interessen einzustehen. (Quellennachweis 17) Sie erfahren ihre Gefühle, Freude genauso wie Wut und Enttäuschung, lernen sie auszuleben, genauso wie sie zu kontrollieren. „Jedes Rollenspiel, in dem sich das Kind in die Rolle eines anderen hinein zu versetzen versucht, ist eine Einübung in Empathie“. (Quellennachweis 18)

Wenn die Kinder selbstbestimmt spielen können, üben sie, Entscheidungen zu treffen, entdecken ihre eigene Geschwindigkeit, ihre Interessensgebiete und beginnen, sich selbst aktiv zu gestalten. (Quellennachweis 19)

Greenberg nennt es „die Fähigkeit, Beschäftigungen nachzugehen, bei denen es keine festen Vorgaben“ gibt. Aristoteles nannte diese Beschäftigung „Muße“ und legte dar, „dass Kultur von Muße abhängt und dass das Ausmaß, in dem die Menschheit fähig ist, Muße zu genießen, dem Ausmaß entspricht, in dem sie fähig ist, ihre Beschränkungen zu überwinden und sich weiterzuentwickeln. (Quellennachweis 20)

Eine schöne Illustration des kindlichen Lernvorgangs gibt die Kindertherapeutin Gabriele Pohl in ihrem Buch „Kindheit – aufs Spiel gesetzt“:

Ich beobachte ein 3-jähriges Kind, wie es mit Wasser spielt:
Es wirft ein Blatt ins Waschbecken, belädt es mit einem Stein, das Blatt geht unter, eine Plastikschüssel kommt dazu, eine Murmel kommt hinein, die Schüssel schwimmt, die Murmel wird direkt ins Wasser geworfen und beim Sinken beobachtet, die Plastikschüssel wird umgedreht und unters Wasser gedrückt, flutscht hinaus, wird wieder umgedreht und mit Wasser gefüllt, sie sinkt auch nach unten, ein Stein wird in die Schüssel gelegt: ‚der Kabeteen‘, erklärt das Kind, die Schüssel wird mit der Murmel durchs Wasser gezogen, immer schneller und schneller, der Kapitän fällt ins Wasser, bleibt eine Weile am Grund liegen, wird wieder herausgezogen und liebevoll abgetrocknet. ‚Sons kriegda Snupfn!‘ Was macht das Kind da? Es spielt versunken und ernst, es scheint sich einer schwierigen Aufgabe zu widmen, das kann ich sehen, aber was bezweckt es?
Natürlich wird es mir nicht antworten: Ich stelle Versuche an zum Thema: Masse, Wasserverdrängung, Volumen und Schwerkraft, außerdem ist mein soziales Thema Macht und Ohnmacht, ich habe meine Sozialfähigkeit geübt und den Zusammenhang zwischen Unterkühlung und Erkältung hergestellt. Ich habe meinen Tastsinn benutzt und meinen Wärmesinn geschult.
Aber das ist es. (Quellennachweis 21)

Heißt das, das Spielen in unserer Gesellschaft endlich den Stellenwert bekommt, den es braucht, um diese Wirkungen für viele Kinder zu entfalten?

Obwohl diese zentralen Funktionen nun einschlägig bekannt sind und in der modernen westlichen Gesellschaft für viele einen hohen Stellenwert haben, erfährt das Spielen immer noch nicht die Wertschätzung und den Raum, der dafür nötig wäre.

Quellennachweis:

12. Vgl. Ginsburg, Kenneth R. (2007): The Importance of Play in Promoting Healthy Child Development and Maintaining Strong Parent-Child Bonds. URL: http://aappolicy.aappublications.org/cgi/content/full/pediatrics;119/1/182#SEC9 [14.09.2010]

13. Vgl. ebd.

14. Oerter, Rolf (2007), Zur Psychologie des Spiels. In: Psychologie & Gesellschaftskritik, a.a.O., S. 13

15. Vgl. Ginsburg, Kenneth R., a.a.O.

16. Wygotski (1980), S. 443, zitiert nach Oerter, Rolf (2007), Zur Psychologie des Spiels. In: Psychologie & Gesellschaftskritik, a.a.O., S. 13

17. Vgl. Ginsburg, Kenneth R., a.a.O.

18. Pohl, Gabriele, a.a.O., S. 46

19. Vgl. Ginsburg, Kenneth R., a.a.O.

20. Greenberg, Daniel (2006): Ein klarer Blick. Neue Erkenntnisse aus 30 Jahren Sudbury Valley School. Leipzig: tologo verlag, S.21

21. Pohl, Gabriele, a.a.O., S. 28

Gründe für den Rückgang des freien Spielens

Die Fachleute, die dies kritisieren, nennen dafür folgende Gründe:

Seit „die Spielzeug-, Medien-, Freizeit- und Konsumindustrie (…) die Kinder mit verlockenden Spielangeboten und mit anderen neuartigen Aktionsrahmen (Unterhaltung, Konsum, Animation)“ in einem in der Menschheitsgeschichte erstmaligen Ausmaß „konfrontiert“, geht das freie Spielen stetig zurück. „Ihr Ziel ist (…) eine frühe Anpassung der Kinder an gesellschaftliche Normen, Handlungs- und Wertorientierungen“. (Quellennachweis 22)

Welche gesellschaftlichen Handlungs- und Wertorientierungen können das sein? Auf diese Weise werden Kinder von klein auf an Konsumieren und Passivität gewöhnt, anstatt ihre Phantasie zu gebrauchen und aktiv ihre Welt zu gestalten. Wenn dies für die Mehrheit der Bevölkerung immer noch die gewünschte Lebenshaltung ist, „müssen die freien Spielmöglichkeiten (…) auf subtile Weise eingeschränkt werden.“ (Quellennachweis 23)

Auf die Spielzeugindustrie werde ich in einem späteren Kapitel noch einmal eingehen.

„Verinselung“ der Kindheit: In vielen Wohngebieten können Kinder nicht frei außerhalb des Hauses spielen, sondern befinden sich unter der Dauerbeobachtung und -protektion der Erwachsenen. Das Leben und Spielen der Kinder wird jedoch von anderen Lebensbereichen abgegrenzt, indem eigene „Spielräume“ geschaffen werden (Spielplatz, Ganztagsbetreuung, nachschulische Förderprogramme (neudeutsch: enrichment-Programme), Vereine. (Quellennachweis 24)

Hinzu kommt, dass die Spielplätze TÜV-geprüft sein müssen. Herumliegende Stein- oder Holzhaufen (früher, zumal in der Nachkriegszeit, selbstverständliche Umweltbedingungen) bedeuten für Kinder das herrlichste Spielmaterial, für besorgte Eltern und verantwortliche Behörden aber höchste Gefahrenquellen. „Überbesorgte Eltern und Erzieher schränken die Möglichkeit der Lebenserfahrung, die Möglichkeit, Selbstsicherheit zu gewinnen und eigenverantwortlich handeln zu lernen, erheblich ein.“ (Quellennachweis 25)

Schule Erziehung SpielenDer straffe Vollzeitstundenplan des allseitig geförderten Kindes (und der fördernden Familie):

Vor allem die Kinder der Mittel- und Oberschicht erfahren zunehmend Hektik und Druck und erleben immer weniger die positiven Wirkungen des selbstbestimmten Spielens. Was Leistungsdruck und vorausschauende Zukunftsgestaltung angeht, müssen sie schon früh ähnliche Erwartungen erfüllen wie Erwachsene.

Den Eltern wird überall vermittelt, dass gute Eltern ihren Kindern so viel Förderung wie möglich angedeihen lassen und dafür sorgen, dass ihre Kinder an einer breiten Vielfalt von Aktivitäten teilnehmen.

Von klein auf bekommen die Kinder vorgeblich pädagogisch wertvolle Filme, Computerprogramme, Bücher und Spielsachen, die sie ausgewogen und angemessen für eine optimale Entwicklung stimulieren sollen. (Quellennachweis 26)

Amerikanische Programme wie „Baby Einstein“ und „Brainy Baby“ geben den Eltern direkt zu verstehen, dass, wenn sie diese Dinge nicht nutzen, ihr Kind zurückbleiben wird. (Quellennachweis 27)

Neben der Verdrängung des freien Spiels ist eine häufige Folge, dass viel der gemeinsamen Eltern-Kind-Zeit dafür verwendet wird, sich über die besonderen Anregungen zu informieren, sie zu organisieren oder die Kinder zwischen diesen hin- und her zu fahren. Unverplante Zeit gibt es kaum noch.

Neben der Zeit wird auch ein erheblicher Teil der finanziellen Ressourcen in das investiert, was als optimale Förderung vermarktet wird. (Quellennachweis 28)

Der Charakter des Spielens wird immer noch verkannt und verzerrt, indem es in weitem Maße fremdbestimmt wird und vorrangig als Erfüllungsgehilfe des Lernens betrachtet wird:

Der Pädagoge Prof. Dr. Dieter Spanhel spricht daher von einer „Pädagogisierung des Spiels, d.h. seine Unterordnung unter das Lernen (…): Spielen als Lernmedium im Kindergarten, in Schule (…), Wirtschaft (…), Freizeit (…) und (…) als Therapie. (…) In der Erziehung haben wir bisher zu einseitig versucht, das Spiel nur für eine Verbesserung, Beschleunigung und Effektivierung der Lernprozesse zu nützen.“ (Quellennachweis 29)

Spiel und Arbeit werden immer noch als Gegensätze verstanden. Bestenfalls ist Spiel das, was man in seiner Freizeit nach der produktiven Arbeit tut. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ ist typisches deutsches Arbeitsethos.

Wenn schon Spiel, dann sollte es möglichst nützlich sein. Engagierte Eltern sind erleichtert, wenn sie wissen: „In diesem Rollenspiel übt sie, sich in andere Rollen hinein zu versetzen“ oder „er übt seine Motorik“. Es fällt viel leichter, die Jungen stundenlang Fußball spielen zu sehen, anstatt Dutzende altersgemäße Zeichnungen herzustellen, wenn man weiß, dass sie sich bis zur Pubertät vorrangig grobmotorisch entwickeln müssen, da sie für mehr als doppelt so viel Muskelmasse wie Mädchen die Muskel- und Nervenbahnen entwickeln müssen. (Quellennachweis 30)

Noch besser scheint es aber zu sein, wenn man aktiv den Nutzen des Spiels gestaltet, in dem man die „Zone nächster Entwicklung“ (Wygotski) kennt und die geeigneten, von der Fachwelt sorgfältig entwickelten Spiele aussuchen kann.

„Diese Funktionalisierung des Spiels ist ein Zeichen, dass es nicht ernst genommen wird, weil man weder dem eigentlichen Spiel vertraut, noch daran glaubt, dass Wissen-Wollen etwas ist, was Kindern gemäß ist“. (Quellennachweis 31)

Quellennachweis:

22. Spanhel, Dieter (2006): Die Bedeutung des Spiels für die Entwicklung der Kinder in einer mediengeprägten Alltagswelt. URL: http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Kindheitsforschung/s_332.html

23. Ebd.

24. Vgl. ebd.

25. Pohl, Gabriele, a.a.O., S.88

26. Vgl. Ginsburg, Kenneth R., a.a.O.

27. Vgl. Barbaro, Adriana; Earp, Jeremy, (2008): Consuming Kids. The Commercialization of Childhood. Northampton, MA: media education foundation. DVD. URL: http://www.youtube.com/watch?v=JCT7h-jwCWA

28. Vgl. Ginsburg, Kenneth R., a.a.O.

29. Spanhel, Dieter, a.a.O.

30. Birkenbihl, Vera F. (2010): Entwickeln Jungen und Mädchen sich gleich oder nicht? S. 48. In: unerzogen – Magazin. Ausgabe 1/10. Leipzig: tologo verlag.

31. Pohl, Gabriele, a.a.O., S. 36

Allein … man merkt die Absicht und ist verstimmt

Einen Aspekt müssen wir bei der Funktionalisierung des Spielens aber bedenken.

Die Motivationspsychologie unterscheidet zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation. „Der Begriff intrinsische Motivation bezeichnet das Bestreben, etwas um seiner selbst willen zu tun (weil es einfach Spaß macht, Interessen befriedigt oder eine Herausforderung darstellt).

Spiel Kinderspiel WeihnachtsmannBei der extrinsischen Motivation steht dagegen der Wunsch im Vordergrund, bestimmte Leistungen zu erbringen, weil man sich davon einen Vorteil (Belohnung) verspricht oder Nachteile (Bestrafung) vermeiden möchte.“

Obwohl „die wissenschaftliche Debatte, ob externe Belohnung intrinsische Motivation vermindert“ (Quellennachweis 32) oder sogar ganz verhindert, noch nicht abgeschlossen ist, gibt es doch viele Studien, die einen solchen „Korrumpierungseffekt“ aufzeigen.

So ergab sich in einem Experiment von Lepper, Greene & Nisbett (1973), daß Kinder, die beim Malen mit besonderen Buntstiften großen Spaß hatten, die Arbeit (entgegen der gängigen behavioristischen Verstärkungstheorie) weniger häufig wieder aufgriffen und weniger lange fortsetzten, wenn sie inzwischen dafür belohnt worden waren. Offensichtlich hatten die Kinder aufgrund der Belohnung Zweifel daran bekommen, ob ihnen das Zeichnen als solches wirklich so viel Spaß macht. (Quellennachweis 33)

Der Flowforscher Csikszentmihalyi führte in den USA und in Deutschland Studien durch, in der er jeweils Eishockey- und Fußballspieler interviewte.

Das Ergebnis war, dass die amerikanischen Eishockeyspieler alles sehr ernst nahmen und sich überhaupt nicht entspannt fühlten, wenn sie spielten. Denn in den USA ist Eishockey mit sehr viel Geld verbunden und wird auch als Türöffner für (andere) Karrieren gesehen. Die Fußballspieler hingegen

gingen voll und ganz in ihrem Spiel auf, genossen es und erfreuten sich an jedem gelungen Tor. (…) in Deutschland verhielt es sich gerade umgekehrt – die Fußballer waren nicht spielerisch, dafür aber die Eishockeyspieler umso mehr. (…) Der Unterschied, der zwischen den Sportarten zustande kommt, ist aufs jeweilige Belohnungs- bzw. Bewertungssystem zurückzuführen. (…)

Wenn du ihm [dem Spieler] für ein gutes Spiel einen Mercedes oder ein Haus in Aussicht stellst, wird er nicht mehr wissen, warum er eigentlich spielt – nämlich dass er um des Spieles willen spielt. (…) er wird um die Hauptsache gebracht – die Lust am Spielen selbst. (Quellennachweis 34)

Quellennachweis:

32. Wikipedia (2010): Intrinsische und extrinsische Motivation. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Intrinsische_und_extrinsische_Motivation [14.09.2010].

33. Holzkamp, Klaus (1991): Lehren als Lernbehinderung? URL: http://www.kritische-psychologie.de/texte/kh1991a.html [14.09.2010].

34. Csikszentmihalyi, M., a.a.O., S. 172f.

Spielzeug das sich selber spielt

Wie bereits genannt, hat auch die Spielzeug- und Unterhaltungsindustrie großes Interesse an der Vermarktung des Spielens. Die Umsätze sind gigantisch, der positive Effekt – außer auf die Konten der Geschäftstreibenden – sehr zweifelhaft.

Während früher Spielen noch kaum mit Objekten, Spielsachen, verknüpft war und die wenigen Spielsachen für die Kinder noch eine sehr persönliche Bedeutung hatten, änderte sich dies in der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts dramatisch. Mit dem Beginn des Kinderfernsehens (der Mickey Mouse Club startete 1955 im amerikanischen Fernsehen) und den darin auf die Kinder abgestimmten Werbesendungen stiegen die Umsätze zwischen 1955 und 1985 um das Zehnfache. (Quellennachweis 35)

Nachdem 1984 die amerikanische Regierung die Deregulation des Kinderfernsehens beschloss und damit einhergehend die Verknüpfung von Zeichentrickfilmen mit käuflichen Spielsachen erlaubt wurde – wodurch ausgedehnte, etwa 20-minütige Werbesendungen entstehen – stieg der Umsatz noch einmal drastisch an. Der Film „Consuming Kids“ nennt als aktuelle Zahl für die Kaufkraft allein der amerikanischen Kinder 40 Milliarden Dollar.

Spielzeug für KinderSelbst diese beeindruckende Summe ist aber nur Kleinkram im Vergleich zu den geschätzten 700 Milliarden Dollar, die amerikanische Erwachsene für kinder-bezogene Produkte von Kleidung über spezielle „Kindernahrungsmittel“ bis zu Spielwaren ausgeben.

Um diese Umsätze zu halten, muss natürlich immer wieder neuer Bedarf geschaffen werden, denn warum sollte sonst ein Kind die 30. Puppe, Roboterfigur oder das 50. Auto haben wollen? 1985, ein Jahr nach der Deregulierung, basierten die 10 meistverkauften Spielsachen alle auf Kinderfernsehsendungen. (Quellennachweis 36)

Es werden immer ausgefeiltere Spielsachen entwickelt, die selbst fast alles können und über Werbung im Fernsehen eine Identität bekommen, so dass jedes Kind sie haben will. Zusätzlich zum Spielzeug selbst werden Abbilder der jeweiligen populären Figuren auf alles und jedes, bevorzugt auf Kleidung, aufgedruckt, womit jedes Kind zeigen kann, von welcher „coolen“ Figur es ein besonderer Fan ist.

Jedoch je ausgefeilter ein Spielzeug ist, desto eingeschränkter sind seine Spielmöglichkeiten. Je weniger ausgestaltet es ist, desto mehr Fantasie kann das Kind einsetzen. (Quellennachweis 37)

Laut dem Entwicklungspsychologen Prof. Dr. Rolf Oerter macht

die Substitution [Umdeutung] eines Gegenstandes dann besonders Schwierigkeiten, wenn dieser einen anderen Gegenstand realistisch darstellt. Man kann zwar einen Stuhl als Auto benutzen, viel weniger jedoch ein (Spiel-)Auto als Stuhl.

Das Symbolspiel erfordert vom Kind beträchtliche kognitive Leistungen, allem voran die Fähigkeit, sich gegen den Augenschein etwas vorzustellen und gemäß dieser Vorstellung und nicht gemäß dem Augenschein zu handeln. Wenn das Kind beispielsweise einen gelben Baustein als Banane bezeichnet und ihn in einem Verkaufsspiel als Banane weiterverkauft, so handelt es gegen den Augenschein (…) (Quellennachweis 38)

Symbolspiel ist also mit diesen modernen Spielsachen kaum noch möglich.

Ein bekanntes Beispiel ist die Barbie: Sie ist „nicht nur in ihrer Rolle festgelegt, sondern auch mit einer das Spiel begrenzenden Geschichte und einem festgelegten Umfeld versehen. Das heißt, eine solche Puppe hat für sich allein so gut wie keinen Spielwert. Er entsteht erst dann, wenn die Puppe mit den nötigen Accessoires ausgestattet ist. (…) das Spiel mit der Barbie ergibt sich nur aus dem Konsum.“ Die Barbie vermittelt zwei Botschaften: „Weiblich und anziehend ist nur, wer mager und langbeinig ist wie ein Model und (…): Lebenswert ist das Leben nur, wenn ich konsumieren kann.“ (Quellennachweis 39)

Immer mehr Spielsachen sind zudem so ausgefeilt, dass sie alles selbst machen, sie sind einfach vollkommen, es gibt nichts mehr an oder mit ihnen, was gestaltet werden könnte.

Michael Ende hat diese Entwicklung bereits 1973 in seinem Roman „Momo“ beschrieben, in dem Momo mit der Puppe Bibi-Girl verführt werden soll. Diese kann laufen, sprechen und besitzt alle Accessoires, die man sich nur wünschen kann. „Guten Tag, ich bin Bibi-Girl, die vollkommene Puppe, ich gehöre dir, alle beneiden dich um mich. – Ich will noch mehr Sachen haben!“ (Quellennachweis 40)

Der bekannte Kinderbuchzeichner Ali Mitgutsch erzählt von „diesen berühmten Hong Kong-Eisenbahnen, die heulen, Feuer spucken, selber fahren und selber umkehren; also Spielzeug, das sich selber spielt und wo das Kind nur noch zukucken kann.“ (Quellennachweis 41)

Der Film „Consumer Kids“ spricht denn auch davon, dass eine Generation von „super consumers“ herangezogen werden soll. (Quellennachweis 42)

Quellennachweis:

35. Vgl. Barbaro, A.; Earp, J., Consuming Kids, a.a.O.

36. Vgl. ebd.

37. Vgl. Pohl, G., a.a.O., S. 60

38. Oerter, Rolf (2007), Zur Psychologie des Spiels. In: Psychologie & Gesellschaftskritik, a.a.O., S. 19f.

39. Pohl, G., a.a.O., S. 63f.

40. Vgl. ebd., S. 67

41. Mitgutsch, Ali (2009): Interview. In: Kinder-Gaudiblatt, Nr. 4, 2009, S. 8

42. Vgl. Barbaro, A.; Earp, J., Consuming Kids, a.a.O.

Erziehungsziel – was für eine Gesellschaft wollen wir?

One of the things I believe in the pit of my stomach is that we have been educating people for many years to be a certain type of person. We’ve been educating for a society that may have past. We need more and more creative people in society. We need more and more people who will make things connect, who will go in strange directions. We don’t only need good workers. Those days are over.

Sir Simon Rattle (Quellennachweis 43)

Eingangs schrieb ich, dass Spielen für uns „einen bestimmten Stellenwert haben sollte“. Immer wenn man solche normativen Aussagen macht, so sollte (!) man dazu den Kontext angeben, wozu es so sein sollte, was ist das Ziel dabei? Und mit welcher Begründung ist dieses Ziel erstrebenswert?

Familie Kinderspiel ErziehungDies gilt auch für Diskussionen über Erziehung, angefangen von „kleineren“ Fragen wie die Verwendung eines Tragetuchs statt eines Kinderwagens bis zu solchen Fragen, ob man das Kind auf eine Regelschule schicken sollte oder lieber eine Schule ähnlich wie Summerhill oder Sudbury Valley. (In denen die Kinder selbst bestimmen können, was, wann, wo, wie lange, mit wem sie lernen und spielen wollen.)

Denn welche Erziehungsmethoden man für richtig oder falsch hält, hängt (neben der eigenen Sozialisierung) im wesentlichen davon ab, welches Erziehungsziel dahinter steht. (Ich blende dabei aus, dass man auch noch über die Wirkungen einer Methode streiten kann, und berufe mich darauf, dass die oben beschriebenen Wirkungen des (freien) Spiels auf breiter und fundierter wissenschaftlicher Basis anerkannt sind.)

Selbstverständlich hat der frühere und heutige Umgang mit Spielen und Spielsachen auch einen Nutzen.

So können wir davon ausgehen, dass wenn wir beispielsweise Gewalt, Schulzwang und herkömmliches Leistungssystem, Gehorsam als Prinzip und unreflektierten frühen Konsum befürworten und unterstützen, wir damit tendentiell und auf breiterer Basis von äußerer Zustimmung und Motivation abhängige, die Lösungen in Konsum suchende, Herausforderungen eher als Problem denn als Chance sehende Menschen sozialisieren, die aber bereit sind, ohne langes Hinterfragen sich in bestehende Verhältnisse einzupassen. (Quellennachweis 44)

Leider ist es meist so, dass Kinder gar keine Möglichkeit mehr haben, selber auf Entdeckungs- und Abenteuerreisen zu gehen. (…) Und das ist bitter festzustellen, dass wir statt Menschen zu lehren, ihr Leben selbst zu gestalten, wir sie eher lehren, ihr eigenes Leben zu vergessen und sie zu guten Konsumenten erziehen – das scheint wünschenswert zu sein, das erfreut die Wirtschaft und die Politik, die sich dann darauf verlassen können, dass es auch in Zukunft Menschen geben wird, die nicht an sich selbst denken und keinerlei Initiative an den Tag legen, die sich aber dafür gut manipulieren lassen. (Quellennachweis 45)

Welches Erziehungsziel steht also dahinter, wenn wir sagen, wir sollten ein anderes Verständnis und einen höheren Stellenwert von Spiel in unserer Gesellschaft haben?

„Als das Ziel der menschlichen Entwicklung gilt in meinen Augen die Freiheit als diejenige Eigenschaft, die uns am meisten vom Tier unterscheidet.“ (Quellennachweis 46)

Nun war Freiheit in der Geschichte der Menschheit zwar schon manches Mal das Ideal von Gesellschaften, in den seltensten Fällen aber (langfristige) Realität. Warum sollte das heute anders sein? Befinden wir uns hier in der Gesellschaft von Idealisten, die ihre Kinder nicht auf die Realität einer Elllbogen-, „Leistungs“- (gängiges Schlagwort, dem m. E. ein Fehlverständnis des Begriffs „Leistung“ zugrunde liegt, aber das ist ein anderes Thema) und Konsumgesellschaft vorbereiten?

Wie im obigen Zitat Sir Simon Rattle sind sich heute viele Menschen, auch Wissenschaftler darin einig, dass Ideale wie Freiheit, Eigenverantwortung, Kreativität nicht mehr nur einer kleinen Elite vorbehalten, sondern für viele Menschen möglich sind.

Das „postindustrielle“ oder auch sogenannte „Informationszeitalter“

befreit einen immer größer werdenden Prozentsatz der Menschheit davon, sich gänzlich auf die nötigsten Überlebensbedürfnisse zu konzentrieren. Ein kleiner Bruchteil der Arbeit, die man tut, wird benötigt, um grundlegende Bedürfnisse nach Essen, Kleidung und Unterkunft zu befriedigen.

Das Zeitalter der Muße für jedermann ist greifbar. … die Herausforderung des Erwachsenendaseins besteht in der Zukunft darin, seine Muße im vollen Maße seiner Fähigkeiten zu nutzen, fähig zu sein, jedes Bisschen seines Könnens, seines innovativen Potenzials und seiner Kreativität zu nutzen. Spielen ist der Dreh- und Angelpunkt der Zukunft. Es ist kein Randthema. Es ist der Schlüssel zur Zukunft. (Quellennachweis 47 & 48)

Wissen sammeln, speichern, sortieren kann der Computer, vorgegebene Arbeitsabläufe ausführen, monotone oder schwere Arbeit verrichten, das können mehr und mehr Maschinen übernehmen, aber Zusammenhänge, Bedeutung herstellen und „spielerisch Neues, noch nie da Gewesenes fantasieren, denken und ausprobieren“ (Quellennachweis 49), das kann keine Maschine dem Menschen abnehmen. In der Wirtschaft kennt man das als die zunehmende Nachfrage nach „Soft Skills“ und „Schlüsselqualifikationen“.

Die Fähigkeit für diese „Skills“ hat jeder Mensch. Ob er sie aber tatsächlich ausbildet und praktisch anwenden kann, wird durch die Sozialisierung in der Kindheit erheblich erleichtert oder erschwert.

Die (…) Verschaltungen zwischen den Nervenzellen, die unser Denken, Fühlen und Handeln bestimmen, sind abhängig davon, wie wir unser Hirn benutzen, was wir denken und empfinden. Diese Nervenwege (…) werden ‚im Laufe unseres Lebens und in Abhängigkeit davon, wie oft wir sie in unseren Gedanken beschreiten, zu leicht begehbaren Wegen, zu glatten Straßen oder gar zu breiten Autobahnen. Wem es wichtig geworden ist, sein Ziel möglichst schnell durch die Nutzung des existierenden Autobahnnetzes zu erreichen, der übersieht allzu leicht verträumte Pfade, die sonnigen Feldwege und die beschaulichen Nebenstraßen, die ebenfalls dorthin führen. Sie wachsen so allmählich zu und sind irgendwann kaum noch begehbar.‘ (Quellennachweis 50)

Im Spiel erprobt das Kind „Neues, noch nie Dagewesenes, Dysfunktionales. Es ist hierin schöpferisch und somit bereitet das Spiel, nach Sutton Smith, auf ‚die unvorhersehbare, nicht auf die vorhersehbare Zukunft vor.'“ (Quellennachweis 51)

Quellennachweise:

43. Rattle, Simon: SIR SIMON RATTLE über MUSIKERZIEHUNG. URL: http://www.rhythmisit.com/de/php/index_noflash.php?HM=2&SM=2&CM=11 [14.09.2010].

44. vgl. Branden, Nathaniel (2005): Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls: Erfolgreich und zufrieden durch ein starkes Selbst. München: Piper, S. 246

45. Csikszentmihalyi, M., a.a.O., S. 122f.

46. Pohl, G., a.a.O., S. 26

47. Greenberg, D., a.a.O., S. 24

48. Vergleiche dazu auch einen Auszug aus der Rede der Soziologie-Professorin Frigga Haug zur Eröffnung des 3. Deutschen Sozialforums im Herbst 2009:

„Denn Arbeitslosigkeit ist ja nicht einfach ein Mangel und Anzeiger für Armut. Sie ist nach der anderen Seite hin nichts anderes als der Nachweis, dass sich die Produktivkräfte der Arbeit soweit entwickelt haben, dass wir die notwendige Arbeitszeit für das Überleben erheblich reduzieren können, sie zeigt also Reichtum an -, freilich nicht für diejenigen, die arbeitslos werden.

Wenn gesellschaftlich weniger Arbeit für das Notwendige gebraucht wird, wären die Menschen freigesetzt, endlich die vielen Tätigkeiten aufzunehmen, zu denen aus purer Not in der Form der Überarbeit bislang die Zeit nicht reichte.“

Haug, F. (2009): Teilzeitarbeit für alle. URL: http://www.friggahaug.inkrit.de/documents/hitzacker091016.pdf

49. Pohl, G., a.a.O., S. 113

50. Pohl, G., a.a.O., S. 108

51. Pohl, G., a.a.O., S. 3

Fazit

Ich habe eingangs den Bogen gespannt zwischen früher Förderung und freiem Spiel und mich auf der Seite der Vertreter des freien Spiels positioniert. Tatsächlich sehe ich eine bedenkliche Tendenz der modernen Gesellschaft zu „Normierung“ und „Pädagogisierung“ von frühester Kindheit an.

Mit den Normen, die uns beispielsweise die Entwicklungspsychologie liefert, steigt der Druck auf Kinder und Eltern. Ist es ein Glück oder eher ein Fluch, dass man dann für jede „Entwicklungsverzögerung“ auch die passende Therapie (Logopädie, Ergotherapie, Spieltherapie usw.) hat?

Elisabeth Beck-Gernsheim beschreibt es in ihrem Buch „Die Kinderfrage“ recht treffend:

Das Kind darf immer weniger hingenommen werden, so wie es ist, mit seinen körperlichen und geistigen Eigenheiten, vielleicht auch Mängeln. Es wird vielmehr zum Zielpunkt vielfältiger Bemühungen.

Möglichst alle Mängel sollen korrigiert werden (nur kein Schielen, Stottern, Bettnässen mehr), möglichst alle Anlagen sollen entwickelt werden (Konjunktur für Klavierstunden, Sprachferien, Tennis im Sommer und Skikurs im Winter).

Ein neuer Markt entsteht, mit immer neuen Programmen für das allseitig zu fördernde Kind. Und schnell nehmen die neuen Möglichkeiten den Charakter neuer Pflichten an. Denn die Eltern können nicht nur, Nein: sie sollen nun auch das Kind mit Zahnspange und orthopädischen Einlagen, mit Skikurs und Sprachferien versorgen. (…) dies alles verlangt den fortwährenden Einsatz der Eltern, vor allem der Mütter. (Quellennachweis 52)

Können wir also schlussfolgern, dass der derzeit so populäre Ruf nach mehr und immer früherer Förderung schlecht ist und stattdessen das freie Spielen (All-)Heilmittel für sehr viele Probleme sein könnte?

Kinderspiel Familie Erzieher Ich denke, was noch viel zu wenig in den Medien und auch in der Fachwelt bedacht oder zu bedenken gegeben wird, ist, dass es in einer so ausdifferenzierten Gesellschaft – die aber dennoch auch wissenschaftlich im Wesentlichen in drei Schichten unterteilt wird – kaum eine konkrete Lösung für die anstehenden Herausforderungen geben kann.

Ich gehe derzeit von der Annahme aus, dass wir sowohl die Problembeschreibung als auch die propagierten Lösungen mehr danach differenzieren müssen, ob wir eher die sogenannte „Unterschicht“ oder die „Mittel-“ und „Oberschicht“ betrachten. (Quellennachweis 53)

Ein Beispiel aus meiner Erfahrung: Bei meiner Arbeit in einem offenen Kinderclub in einem sogenannten „sozialen Brennpunkt“ fiel mir auf, dass diese Kinder im Alter von 4 – 13 Jahren den ganzen Nachmittag sich selbst überlassen zu sein scheinen. Die Kinder (auch die 4-jährigen) kommen ohne Erziehungsberechtigte irgendwann im Lauf des frühen Nachmittags vorbei, bleiben evtl. durchgehend da oder auch nicht, und gehen schließlich am Ende der Öffnungszeit selbstständig nach Hause (oder jedenfalls wo anders hin).

Da ich selbst einen 4-jährigen Sohn habe, den ich nicht allein über die Straße gehen lasse, habe ich darüber gestaunt.

Von einem Vollzeitstundenplan, ständigem pädagogisierten Spiel unter „Dauerbeobachtung und -protektion“ kann hier jedenfalls keine Rede sein.

Wie es scheint, haben die Kinder in diesem Stadtviertel zumindest außerhalb ihrer Wohnungen auf den ersten Blick die Möglichkeit zum freien Spiel. Jedoch haben die Kinder auch zahlreiche Probleme, ein großer Prozentsatz besucht die Förderschule. (Quellennachweis 54)

Wenn man die sehr unterschiedlichen Lebenssituationen der Kinder in unserer Gesellschaft berücksichtigt, scheint die Polarisierung, die ich eingangs formuliert hatte: freies Spielen vs. frühe Förderung natürlich etwas verkürzt und in einigen Fällen nicht treffend.

Dies wären meiner Ansicht nach interessante, weiterführende Fragen:

Kann man den „Bedarf“ nach mehr und früherer Förderung je nach Schichtzugehörigkeit differenzieren?

Welche Umgebung und Bedingungen müssen Kinder vorfinden, damit sie im freien Spielen die beschriebenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten lernen, anstatt diese in einem institutionalisierten Rahmen gezielt vermittelt zu bekommen?

Wann oder wie verlernen Kinder das freie Spielen?

Inwiefern könnte dann das „freie Spielen“ zur „frühen Förderung“ werden?

Quellennachweise:

52. Beck-Gernsheim, E. (1997): Die Kinderfrage. München: C. H. Beck, S. 103

53. Üblicherweise gemessen mit den Indikatoren Bildung, Einkommen, Stellung im Beruf.

54. Ob diese Kinder allerdings innerhalb ihrer Familien frei spielen können, bezweifle ich. Ich nehme an, dass häufig ein relativ autoritärer Erziehungsstil zu finden ist, wie ihn Csikszentmihalyi beschreibt: In der Studie „Home Rules“ wurden Haushalte in Baltimore (Maryland) untersucht und herausgefunden, dass es 500 – 600 Regeln in jedem Haushalt gibt, die sich alle darauf beziehen, was man nicht tun darf. Das Kind steckt in einem Wald von Verboten – am Ende landet es vor dem Fernseher, dort stört es am wenigsten.

Vgl. Csikszentmihalyi, M., a.a.O., S. 124

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Haug, Frigga (2009): Teilzeitarbeit für alle als eine zeitgemäße Unterwanderung festgefahrener Politik, gewohnter Vorstellungen, eingerosteter Identitäten, Ungleichzeitigkeiten und Ungerechtigkeiten. URL: http://www.friggahaug.inkrit.de/documents/hitzacker091016.pdf [15.09.2010].

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Priska Buchner