Die Psychologie des Herzens

Heute möchte ich Sie einladen mit mir eine Reise zu unserem Herzen zu machen. Mein Interesse gilt den emotional – spirituellen Themen, welche hinter jedem Organ stehen und sich nicht offensichtlich zeigen. Lassen Sie sich auf die Welt des analogen Denkens ein und erfahren Sie neue faszinierende Erkenntnisse und Einsichten.

Psychologie des Herzens

Bei den Naturvölkern und in früheren Kulturen wurde eine Krankheit nie isoliert von den Lebensumständen betrachtet und es war klar, dass dieser Mensch aus seiner Mitte gefallen ist. Der Mensch wurde ganzheitlich wahrgenommen. Immer wurde nach dem dahinter liegenden tieferen Sinn geforscht.

„Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt“ (Blaise Pascal)

„Hand aufs Herz“, haben wir nicht alle schon einmal den Weg der Krankheit gewählt, aus welchen Gründen auch immer? Vielleicht um den Sinn des Lebens besser zu verstehen? Sind nicht schon viele Menschen durch Leiden auf den spirituellen Weg gekommen? Oft hilft schon ein geduldiges Verständnis für die Krankheit.

Psychologie des Herzens

Antoine de Saint-Exupèry schrieb: "Man sieht nur mit dem Herzen gut". In weiteren unzähligen Redewendungen drückt sich die emotionale Bedeutung des Herzens aus:

  • Sich etwas zu Herzen nehmen
  • Seinem Herzen einen Stoß geben
  • Sein Herz ausschütten
  • Aus seinem Herzen keine Mördergrube machen
  • Das Herz auf der Zunge tragen
  • Das Herz fällt ihm vor Schreck in die Hose
  • Ein Herz und eine Seele
  • Jemandem aus dem Herzen sprechen
  • Es bricht mir das Herz
  • Das spricht mir aus dem Herzen
  • Das Herz am rechten Fleck haben
  • Sich ein Herz fassen
  • Jemandes Herz im Sturm erobern
  • Etwas kommt von Herzen
  • Ein Herz aus Gold / aus Stein haben
  • Jemanden ins Herz treffen
  • Sein Herz verlieren
  • Jemanden ins Herz schließen
  • Sein Herz verschenken
  • Auf sein Herz hören
  • Ein großes Herz haben
  • Jemandem fällt ein Stein vom Herzen
  • Das Herz am richtigen Fleck haben
  • Jemandem schlägt das Herz bis zum Hals, oder auf Herz und Nieren prüfen.

Ist ein Mensch emotionslos, wirkt er auf uns herzlos. Kaltherzige Menschen würden niemals ihr Herz verschenken aus Angst es zu verlieren, deshalb sind sie immer nur halbherzig bei der Sache.

Das Herz ist das Zentrum unseres Körpers und lässt aus den vielen Redewendungen erkennen, dass es nichts mit unserem Intellekt oder Willen zu tun hat. Eigentlich haben wir zwei Zentren: Kopf und Herz, Verstand und Gefühl, welche im Normalfall ein harmonisches Gleichgewicht halten.

„In den Tiefen meiner Seele gibt es einen wortlosen Klang“, schrieb schon der Libanesisch-amerikanische Philosoph Khalil Gibran. Auch wenn wir mit unserem Verstand glauben, dass das Zentrum unseres Bewusstseins im Gehirn liegt, wissen wir dennoch ganz genau, wenn das Herz die Stimme erhebt, löscht es den Verstand einfach aus.

In Übereinstimmung zu leben, heißt auf sein Herz zu hören. Leben wir entgegen der Stimme unseres Herzens, wird das Herz schwach. Bei einer Herzerkrankung stellt sich immer die Frage, ob wir genügend auf unser Herz hören, oder uns von den Erwartungen anderer leiten lassen.

Psychologie des Herzens Herzerkrankungen

Herzkranke Menschen sind Kopfmenschen bei denen das Herz nicht genügend Beachtung findet. So wird bei einigen Erkrankungen des Herzens der Mensch gezwungen, ständig sein Herz zu beobachten und das ganze Leben nach den Bedürfnissen des Herzens auszurichten. Damit wird es zur Notwendigkeit, sein Herz wieder in die Mitte seines Bewusstseins zu rücken.

Das Herz ist weit mehr als nur ein Muskel der wie eine Pumpe funktioniert, das ist heute den meisten Menschen klar. Vermutlich weiß inzwischen auch jeder, dass nicht das Herz den Blutkreislauf bewegt, sondern der Kreislauf bewegt das Blut.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der westlichen Welt gelten nach wie vor als die Todesursache Nummer eins. Aristoteles (384 -322 v. Chr.) philosophierte schon damals über die Dinge des Lebens und die damit verbundenen Herzensangelegenheiten. Der Grieche war der Auffassung, das Herz als Sitz der Seele einerseits und Herz und Emotion als untrennbare Einheit zu sehen sei.

Erst mit der Entdeckung des Blutkreislaufes im Jahr 1628 durch den englischen Arzt und Physiologen William Harvey eröffneten sich der Medizin neue Möglichkeiten und ebneten der modernen Kardiologie den Weg. Die kausalen Bande zwischen Herz und Psyche wurden auf einmal durchtrennt und entseelte den Körper.

Der Naturwissenschaftler Descartes (1596 -1650) lieferte die „Maschine Mensch“. Es handelte sich um ein Maschinenmodell des Körpers, das vom Herzmotor angetrieben und vom Gehirn gesteuert wurde, so dass alle Abläufe automatisch funktionierten. Erst in den letzten Jahrzehnten begann man wieder, sich auf die engen Zusammenhänge zwischen Herz und Psyche zu besinnen.

Logischerweise benötigen Herzpatienten einen Kardiologen sowie auch einen Psychologen. Während ersterer sich um die Besserung der körperlichen Symptome bemüht, obliegt zweitem die seelische Gesundheit des Patienten. Das folgende Netzwerk soll zur Vorbeugung und integrativen Herztherapie beitragen:

  • psychotherapeutische Behandlung
  • Kardiologische Therapie
  • Medikamente wie ACE-Hemmer und Beta-Blocker
  • Gesunde Ernährung
  • Versorgung mit herzstärkenden Stoffen
  • „Koronarsport“ (Herzsport)
  • Abschied von Nikotin
  • Gezieltes Stressmanagement
  • Entspannungstechniken

Herz in der traditionellen chinesischen Medizin

Die Lebensphilosophie der traditionellen chinesischen Medizin habe ich mir sehr zu Herzen genommen. In der TCM wird das Herz als Kaiser angesehen. Dieser trägt die Verantwortung für sein Reich und lebt seine natürliche Autorität. Das Herz ist die Verbindung zwischen Geist und Körper und die Blutgefäße als Kommunikationswege verteilen die rhythmischen Botschaften im ganzen Körper. Die Pflanze fürs Herz ist der Weißdorn.

Herz in der Astologie

Für mich als Astrologin gilt die Grundlage den Menschen ganzheitlich wahrzunehmen. In der Astrologie kommt immer der hermetische Grundsatz von: "Wie oben – so unten", "Wie im Großen – so im Kleinen" zum Tragen. Der Mikrokosmos und der Makrokosmos sind eins. Was wir Menschen tun, beeinflusst das ganze Universum und umgekehrt. Das ist die Folgestufe aus dem ersten hermetischen Gesetz.

Auf der Insel Kos gab es 281 vor Christi eine weltberühmte Astrologenschule, gegründet von einem babylonisch Gelehrten und Priester Berossos. Diese Schule hielt sich bis in die römische Kaiserzeit und war überall anerkannt. Ebenfalls auf Kos befand sich zur gleichen Zeit die Medizinschule von Hippokrates. Anscheinend studierten viele der Schüler auf beiden Schulen, so entwickelte sich eine Synthese der beiden Lehren von Heilkunst und Astrologie, die bis zum 17. Jahrhundert andauerte.

Theophrastus Bombastus von Hohenheim (1493 –1541) nannte sich Paracelsus. Er war ein Arzt, Alchemist, Astrologe, Theologe, Mystiker, Philosoph und Wissenschaftler. Mit Sicherheit war er einer der interessantesten Persönlichkeiten der Medizingeschichte und seiner Zeit weit voraus, was ihn nicht unbedingt beliebt machte. Für ihn musste ein Arzt auch astrologische Kenntnisse besitzen, um erfolgreich heilen zu können. Seiner Ansicht nach, gab es nichts im Himmel noch auf Erden, das nicht auch im Menschen sei.

Herz Astrologie

Das astrologische Symbol der Sonne ist ein Kreis mit einem Punkt in der Mitte. Er steht für das Göttliche, das kosmische Bewusstsein. Der Kreis ist das Ursymbol, die vollkommenste Form, aus der alles hervorgeht. Alles dreht sich um diesen Punkt, so wie sich auch alle Planeten der Ekliptik um die Sonne drehen.

Die Sonne regiert das Zeichen Löwe. Die archetypische Beschreibung dieser Kraftqualität auf den Menschen übertragen, entspricht einem selbstbewussten, lebensbejahenden Menschen, der gerne im Mittelpunkt steht.

Die Region des Solarplexus mit dem Herzen entspricht dem Sonnenprinzip. Das Herz ist unsere energetische Mitte, das Organ der Liebe. Es beansprucht die Mitte des Lebens, wird es beiseite geschoben und verdrängt, ergeben sich Probleme.

Deutungen von Herzerkrankungen

Bei Herzerkrankungen spielen neben psychischen Belastungen auch soziale Umstände eine bedeutende Rolle. Was die Herzen kränkt sind auch ungesunde Ernährungsgepflogenheiten, Übergewicht, Bewegungsmangel sowie Nikotinsucht.

Der Verlust eines geliebten Menschen oder Tieres, aber auch Liebeskummer können Gründe für ein gebrochenes Herz sein, die den Lebensmuskel beeinträchtigen. Wer seinen Emotionen keinen Ausdruck verleiht, sorgt für unterdrückte Emotionen und versetzt sein Herz in Stress.

Es ließ sich nachweisen, dass extremer emotionaler Stress, dass Auftreten eines akuten Herzinfarktes beschleunigt, wie das zum Beispiel in Regionen bei schweren Erdbeben der Fall war. Die Kündigung des Arbeitsplatzes oder andere einschneidende Lebensereignisse bedeuten eine Gefahr für das Herz.

Depressionen, mangelnde emotionale Nähe lassen unser Herz aus seinem gesunden Takt fallen. Es setzt eine Kettenreaktion in Gang bei der stufenweise Botenstoffe ausgeschüttet werden. Die erste Station ist der Hypothalamus (Schaltzentrale) im Zusammenhang von Nerven – dieser bringt den Stein ins rollen, indem er den CRF (Polypeptid) ins Blut schickt. Dieser bewirkt in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) die Freisetzung von dem lebenswichtigen Hormon ACTH – und gibt der Nebenniere das Signal, die Bildung von Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol anzukurbeln.

Dieser sinnvolle Kreislauf befähigt uns mit den drei Botenstoffen schnell auf die Situation zu reagieren, welche den Stress auslöst. Wird die Psyche jedoch andauernd in Stress versetzt, kommt der Hypothalamus nicht mehr zur Ruhe und hält damit auch das Herz in Atem.

Es gilt also als Erstes das Herz zu erleichtern, von dem was am meisten auf ihn lastet – psychischer Stress. Jedoch scheinen gerade Herzpatienten mit dem Ausspannen so ihre Mühe zu haben. Wie alle wissen, wir können unsere Umwelt nicht verändern, wohl aber unsere Einstellung zu ihr.

Aus geistiger Sicht entspricht das Herz dem Sitz von Geist und Seele und verfügt über eine eigene Intelligenz, sowie alle Zellen des Körpers über ein Gedächtnis verfügen. Deshalb wird bei einer Organverpflanzung nicht nur das Herz (die Materie), sondern auch feinstoffliche Seelenanteile übertragen. Man liest in den Erfahrungsberichten dieser Menschen immer wieder, dass ein Teil der Persönlichkeit des Spenders mit übertragen wird.

Die Geisteswissenschaft weiß, dass das Gehirn die Schaltzentrale unserer Gedanken ist, aber nicht der Produzent. Jeder Mensch hat irgendeine Art Denkmuster und neigt zu einer eher optimistischen oder pessimistischen Weltsicht. Die Art unserer Gedanken ist geprägt von unserer Geschichte, die nicht erst bei der Geburt anfängt.

Mittlerweile weiß man, dass sich die Herzvariabilität durch veränderte Emotionen aufbaut. Die Grundgefühle des Herzens sind Liebe, Wertschätzung, Fürsorge und Toleranz. Sie sind es, die für eine Ordnung im Herzrhythmusmuster sorgen, während Ärger, Angst, Frustration und Feindseligkeit Unordnung hervorrufen.

Über die sich dadurch stets verändernden Muster unserer Herzschläge sendet das Herz Botschaften an den Körper. Lässt sich ein Mensch von Stress, Frust und Ärger auffressen sendet sein Herz disharmonische Impulse an das Körpersystem. Logischerweise wird sein Inneres dadurch destabilisiert und krank.

Wendet sich der Mensch von der Liebe ab, empfindet keine Wertschätzung für sein Leben und das rundherum, kann sein Herz keine positiven Impulse mehr in Körper und Hirn schicken. Wenn die Emotionen negativ sind und die Liebe nicht mehr empfunden werden kann, wird der Mensch niedergeschlagen, depressiv und wendet sich innerlich vom Leben ab.

Gibt es schon über längere Zeit gewisse Beschwerden und Störungen zu beklagen stellt sich die Frage: “Warum liebe ich nicht?“

Einfach dankbar zu sein, für die einfachsten Dinge des Lebens ist der erste Schritt, damit kommt man der Liebe immer näher. Durch die weitere Ausdehnung der Liebe auf ALLE Lebewesen beginnt sich eine Herzenswärme zu entwickeln und sorgt für ein sonniges Gemüt in uns und lässt uns nie mehr frieren.

Herzlichen Dank, dass Sie diesen Artikel gelesen haben.

Heike Untermoser