Feuerwanzen Plage: Eine Gefahr im Garten?

Feuerwanzen gehören zur Wanzenfamilie der Pyrrhocoridae, die auch in Gärten häufig anzutreffen sind. Da sie oft in großer Zahl auftreten, werden sie von manchen als Plage angesehen, die es zu bekämpfen gilt. Schauen wir uns die Feuerwanze etwas genauer an, um zu verstehen, ob sie eine Gefahr für unseren Garten darstellt.

Video: Feuerwanzen nützlich oder bekämpfen?

Viele denken, dass man Feuerwanzen bekämpfen muss, da sie – wie Schädlinge – in großer Zahl im Garten auftreten. Dies ist jedoch falsch – sie sind Nützlinge, die uns helfen den Garten sauber zu halten. In unserem Video erfahren Sie, was Feuerwanzen wirklich sind und was man tun kann, um sie vom Wohnhaus fernzuhalten.

Feuerwanzen Plage: Eine Gefahr im Garten?

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Feuerwanzen Steckbrief

Die Feuerwanze ist ein Insekt aus der Familie der Wanzen. Sie ist in Europa, Asien und Afrika weit verbreitet. Ausgewachsene Feuerwanzen sind 9 bis 12 Millimeter lang und tragen lange Fühler am Kopf. Man kann sie leicht an ihrem auffälligen Aussehen erkennen, da sie auf dem flachen, schwarzen Hinterleib eine auffällige orange bis rote Zeichnung trägt.

Feuerwanzen eine Plage im Garten?

Die Gemeine Feuerwanze wird im Volksmund auch Soldatenwanze, Feuerwanze oder Friedhofswanze genannt. Mit ihren Mundwerkzeugen kann sie saugen und stechen, ist aber für den Menschen ungefährlich. Sobald es warm genug ist, verlassen die Tiere ihr Winterversteck. Sie sind sehr gesellig und werden dann oft in großer Zahl für uns sichtbar.

Feuerwanzen sind flugunfähig und sitzen oft zusammen an einem Ort. Wenn man sie berührt, sondern sie zur Abwehr einen süßlichen, unangenehmen Geruch ab, der Fressfeinde abschrecken soll. Grundsätzlich meiden sie jedoch den Kontakt mit Menschen.

Befruchtete Weibchen können 50 bis 60 Eier in Laub ablegen. Daraus entwickeln sich Larven, die sich nach der fünften Häutung zum erwachsenen Tier entwickeln. Die Vermehrung der Käfer ist abhängig vom Nahrungsangebot, sodass die Ausbreitung auf natürliche Weise unter Kontrolle ist.

Da sie dem Gärtner meist nur durch ihre „Geselligkeit“ im Sommer auffallen, befürchten viele, dass es sich um Schädlinge handelt, also um eine Plage, die bekämpft werden muss. Dem ist aber nicht so. Schauen wir uns einmal an, was Feuerwanzen wirklich für uns und unseren Garten tun.

Sind Feuerwanzen Schädlinge im Garten?

Obwohl ihr auffälliges Aussehen Respekt einflößt, gelten Feuerwanzen im Garten nicht als Schädlinge. Selbst wenn sie in großer Zahl im Garten vorkommen, richten sie keinen nennenswerten Schaden an unseren Pflanzen an.

Im Gegenteil – Feuerwanzen gelten als Nützlinge, weil sie helfen, den Garten sauber zu halten. Denn zu ihrer Leibspeise gehören vor allem die Samen von Linden, Robinien und Malven sowie die Säfte dieser Pflanzen. Außerdem kümmern sie sich um die Überreste toter Tiere und saugen zur Freude des Gärtners auch gerne mal Milben oder Blattläuse aus. Manchmal fressen Sie auch faules Obst, was aber ohnehin verdorben ist.

Feuerwanzen sind Nützlinge

Auch für Kinder sind Feuerwanzen völlig ungefährlich, denn sie beißen nicht. Selbst wenn sie gepiesackt werden, sondern sie höchstens einen etwas unangenehm riechenden (und ungiftigen) Duftstoff ab.

Man muss sich also keine Sorgen machen, wenn man Feuerwanzen im Garten entdeckt. Da sie auch Milben und Blattläuse vertilgen, kann man sich als Gärtner so manches Pflanzenschutzmittel sparen.

Feuerwanzen vom Haus fernhalten

Es gibt also keinen Grund, sie aktiv zu bekämpfen. Wer sie vom Haus fernhalten will, sollte im Herbst keine Laubhaufen direkt am Haus liegen lassen, da sie diese zum Überwintern nutzen. Eine aktive Barriere kann mit dem Häckselgut (oder Reisig) der Balsamtanne geschaffen werden. Sollten sich doch einmal einzelne Exemplare ins Haus verirren, kann man sie mit einer Kehrschaufel vorsichtig wieder in den Garten befördern.

Lavendel gegen Feuerwanzen

Auch Lavendel vor dem Haus – oder als duftender Strauß im Haus – ist ein wirksames Mittel, um sie fernzuhalten. Lavendel verströmt einen stechenden Duft, der Feuerwanzen abschreckt.

Eine weitere sanfte Art sie vom Haus fernzuhalten, sind Gerüche, die sie nicht mögen. So kann man Türschwellen oder Fensterbänke mit Neemöl, Nelkenöl oder Salmiakgeist besprühen. Dann meiden sie diese Stellen.

Feuerwanzen als Nützlinge schützen

Obwohl Feuerwanzen nur sehr wenige natürliche Feinde haben, sind sie heute in ihrer Existenz bedroht. Dabei sind sie nicht nur durch den Einsatz von Pestiziden und Insektiziden in der Landwirtschaft gefährdet. Ihr natürlicher Lebensraum (Wiesen, Waldlichtungen und Steinbrüche) wird immer seltener. Sie brauchen auch ruhige, trockene und sonnige Plätze, um sich aufzuwärmen und aktiv zu sein.

So ist manchmal der eigene Garten ein letztes Rückzugsgebiet, um zu überleben. Da sie hier als Nützlinge auch viel Gutes tun, sollten wir sie als Freunde des Gärtners betrachten und ihnen beim Überleben helfen. Wer in ihnen einen Nützling sieht, wird sich dann vielleicht nicht mehr daran stören, wenn sie sich zum Sonnen in größerer Anzahl an einem Plätzchen im Garten zusammenfinden.

Heiko Diadesopulus

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