Hilfreiche Einstellung zur Meditation

Meditation ist wesentlich mehr als nur eine Technik. Meditation ist eine innere, wache und aktive Tätigkeit, die den Zugang zu sich selbst, zur eigenen Kreativität öffnet. Im Alltag sind wir vorwiegend mit unserem Verstand konfrontiert. Die Gedanken drehen sich darum, den eigenen Lebensunterhalt zu sichern, Kinder zu erziehen oder die Freizeit zu gestalten.

Manche fühlen sich hilflos und unfähig diese Gedanken zu stoppen, auf andere Gedanken zu kommen oder sich einfach zu entspannen. Hinzu kommt, dass die Tendenz unserer heutigen Welt darin besteht, immer mehr in immer kürzerer Zeit bewältigen zu müssen. Die Anforderungen steigen und damit auch die Entfremdung von sich selbst.

Vielleicht ist das ein Grund, warum es immer mehr Menschen gibt, die nach einer Tätigkeit suchen, die ihnen dabei hilft, wieder zu sich selbst zu kommen, aus der sie Kraft schöpfen können. Es gibt sehr verschiedene Gründe zu meditieren – es muss nicht immer ein spiritueller Weg damit verbunden sein.

Meditation Einstellung Vorbereitung

Meditationen außerhalb von Klöstern und Therapien gewinnen heutzutage immer mehr an Bedeutung. Mittlerweile ist Meditieren gesellschaftsfähig geworden und wird zum Beispiel von Managern in großen Konzernen zur Stressbewältigung erfolgreich eingesetzt.

Unabhängig davon, ob Sie sich tief entspannen, Stress abbauen, eine Heilung unterstützen, Ihre Konzentration schulen oder in eine noch unbekannte Welt des Abenteuers tauchen wollen – Meditation will richtig erlernt und gelebt werden, damit Sie die damit angestrebten Wirkungen auch erreichen können.

In dieser Artikelserie geht es um die Grundlagen zum Erlernen der Meditation. Daher eignet sie sich sehr gut für Anfänger. Doch auch fortgeschrittene Meditierende werden mit Sicherheit noch interessante und wichtige Informationen erhalten.

Meditation kann nur in der Praxis verstanden und erfahren werden. Es ist genauso wie beim Erlernen jeder anderen Fähigkeit – man muss sie selbst einüben und regelmäßig durchführen. Ohne die eigene Erfahrung ist jede Theorie nur eine leere und bedeutungslose Hülle. Meditation ist ein Prozess – man kann nie genug darüber lernen. So einfach sich die Technik der Meditation beim ersten Lesen anhören mag, so kompliziert sieht es häufig in der Praxis aus.

Das liegt in der Natur der Sache, denn keiner kann in den Körper eines anderen Menschen schlüpfen und ihm zusehen, wie er meditiert, ob er sich tatsächlich konzentriert oder anderen Gedanken nachhängt, die er womöglich selbst noch gar nicht bemerkt. Die Vermittlung eines Handwerks ist daher viel einfacher, da man die Handlung eines anderen Menschen beobachten und gegebenenfalls sofort korrigieren kann.

Ein weiteres Anliegen unserer Reihe "Meditieren lernen" ist es deshalb, den Meditierenden über bestimmte Phänomene bzw. Wirkungen zu informieren, die auftreten können und die völlig normal und natürlich sind.

Um diese Wirkungen möglichst sinnlich wahrnehmbar beschreiben zu können, werden nach Möglichkeit esoterische und religiöse Interpretationen vermieden. Denn es soll nicht darum gehen, das Thema Meditation mit einer bestimmten Ideologie oder Weltanschauung zu verknüpfen. Der Leser soll die Chance haben, sich selbst ein Urteil über Meditation und ihre Wirkungen zu bilden, ohne von vornherein mit religiösen Vorstellungen oder Vorurteilen konfrontiert zu werden.

Meditation Allgemeinwissen

Es ist keine Seltenheit, gewöhnliche Meditationsphänomene (wie z. B. ein helles Licht, das innerlich gesehen wird) sofort mit Konzepten wie „Erleuchtung“ – „Jesus“ – „Engel“ oder Ähnlichem zu belegen. Dadurch entfernt man sich vom eigentlichen Phänomen und seinen Möglichkeiten. Gehen Sie mit einer offenen Haltung und forschenden Einstellung an das Thema heran, denn dadurch erhöhen Sie Ihre Chancen auf weitere Erfolge in der Meditation.

Sie können natürlich gerne ein Lichtphänomen als „Engelserscheinung“ deuten. Das ist völlig in Ordnung. Ein christlich geprägter Mensch mag einen Erzengel darin sehen, ein buddhistischer Mönch hingegen Buddha. Bleiben Sie jedoch immer – so dicht es geht – an der Beschreibung Ihrer sinnlichen Erfahrung. Wenn Sie ein Phänomen deuten, seien Sie sich darüber im Klaren, dass es nur eine von vielen möglichen Deutungen ist. Es sind Ihre Konzepte, Ihr Verstand, welcher diese Interpretationen bzw. Deutungen vornimmt.

In Meditationen können großartige Erfahrungen gemacht werden, wenn Sie die Realität im Blick behalten und nicht in Träumereien oder Ideologien abschweifen.

Wenn Sie in Ihrer Meditation eine Erkenntnis gewinnen, seien Sie sich darüber bewusst, dass es Ihre Erkenntnis ist. Ein anderer Mensch hat mit Sicherheit andere Erkenntnisse, die sich ganz wesentlich von Ihren Erkenntnissen unterscheiden werden.

Wer in dieser Weise regelmäßig meditiert, wird auch Erfahrungen machen, die ihm selbst völlig neu sind. Meditationen können ungeheuer faszinieren (Ekstasephänomene, innerer Frieden o. ä.), aber auch Angst einjagen. Je mehr Sie in der Praxis voranschreiten, desto besser werden Sie mit solchen „glücksbringenden“ oder auch „angstbesetzten“ Erfahrungen umgehen können.

Es ist von Vorteil einen oder mehrere andere Meditierende zu kennen, die auf diesen Weg schon einige Erfahrungen gesammelt haben. So kann man am einfachsten Erfahrungen austauschen und vergleichen – sofern man offene Menschen mit forschendem Geist vor sich hat. Von Vorteil ist es ebenfalls, jemanden zu kennen, der mehr Erfahrungen mit Meditationen hat als man selbst und bereit ist, bei auftretenden Problemen zu helfen. Das gilt vor allem dann, wenn spirituelle Ziele erreicht werden sollen. Denn je tiefer man in den Prozess der Meditation hineinkommt, desto mehr Phänomene können auftreten, die vielleicht Angsteinflößend sind.

Hüten Sie sich aber vor allen "Möchte-Gern-Gurus" – selbsternannten Beratern, die Ihnen nur eine Ideologie oder Religion verkaufen wollen, statt Ihnen zuzuhören und konstruktiv zu helfen. Bewahren Sie sich Ihren gesunden Menschenverstand, mit dem Sie Erfahrungen und Erklärungsmodelle prüfen. Prüfen bedeutet, dass Sie die Erfahrungen anderer nur dann verstehen, wenn Sie die Möglichkeit aufgezeigt bekommen, sie selbst zu machen. Ideologien kann man nur "glauben", während man echte Erfahrung nachvollziehbar begründen und durch eigene Erfahrungen Gewissheit erlangen kann.

Unsere Artikelserie können Sie aber in jedem Falle gut als Einstiegshilfe nutzen. Sie bietet viele wichtige Informationen rund um die Frage "Wie erlerne ich die Meditation?" Lassen Sie sich inspirieren und probieren Sie unsere Tipps und Übungen selbst aus – machen Sie damit eigene Erfahrungen.

Viel Spaß beim Erlernen der Meditation!

Tony Kühn