Als „Maiwipferl“ werden in Österreich die jungen Triebe von Fichten und Tannen bezeichnet, die schon seit langer Zeit als Hausmittel gegen allerlei Beschwerden eingesetzt werden können. In diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie Sie Maiwipferl ernten und zu Hustensaft oder -sirup verarbeiten können.
Warum sind Maiwipferl gesund?
Von Ende April bis Anfang Juni gibt es bei Fichten und Tannen einen Wachstumsschub, d. h., sie bilden frische, hellgrüne Triebe aus, die sich von den alten, dunkelgrünen gut unterscheiden lassen. Die Maiwipferl enthalten wertvolle ätherische Öle, Harze, Tannine und sehr viel Vitamin C.
Sie entfalten eine antiseptische Wirkung und können so die Bildung von Bakterien hemmen. Da sie auch den Transport von Schleim aus den Atemwegen fördern, ist ein Maiwipferl Hustensaft oder /-sirup gut gegen Hustenerkrankungen geeignet.
Maiwipferl selber sammeln
Wer Fichten und Tannen in seinem Garten hat, kann im Frühjahr die jungen Triebe ernten und dann direkt verarbeiten bzw. auch zur Lagerung trocknen lassen.
Falls Sie in einem Wald sammeln wollen, müssen Sie das mit dem Förster abklären, da „wildes Sammeln“ strafbar ist.
Damit die Bäume nicht geschädigt werden, sollten Sie aber immer sehr sparsam sammeln – also lieber von mehreren Bäumen nur wenig, als von einem Baum viel ernten. Außerdem sollten Sie Nadelbäume gut unterscheiden können, denn die Nadeln der Eibe sind giftig.
Maiwipferl Sirup gegen Husten selber machen
- Geben Sie zwei große Hände voll junge (oder getrocknete) Maiwipferl (Fichtentriebe) in einen kleinen Topf
- Gießen Sie ihn mit ca. 1 bis 1,5 Liter Wasser auf.
- Lassen Sie die Mixtur aufkochen und danach noch ca. 15 Minuten bei kleiner Flamme weiter köcheln.
- Nehmen Sie die Mixtur vom Herd und lassen den Sud einen Tag ziehen.
- Seihen Sie den Sud am nächsten Tag ab und geben ca. 1 bis 1,5 kg Zucker hinzu. Lassen Sie das Ganze nochmals solange aufkochen, bis die Flüssigkeit eine sirupartige Konsistenz angenommen hat.
- Füllen Sie den so gewonnenen „Maiwipferl Hustensaft“ in Flaschen ab.
Achten Sie darauf, die Flaschen vorher gründlich zu reinigen. Direkt vor dem Abfüllen gebe ich nochmals kochendes Wasser in die Flaschen und gieße es wieder ab, bevor ich den Maiwipferl-Sirup einfülle. So gereinigt kann der Maiwipferl-Sirup bis zu einem Jahr haltbar gemacht werden.
Aufgrund der Süße ist der Maiwipferl-Sirup besonders bei Kindern beliebt. Ich empfehle am Tag mehrere Esslöffel gegen den Husten zu verabreichen.
Maiwipferl-Tee gegen Husten selber machen
Geben Sie in eine Handvoll frische oder getrocknete Maiwipferl in einen Topf und übergießen sie mit kochendem Wasser. Lassen Sie den Tee etwa 10 bis 15 Minuten durchziehen, bis Sie den Sud abseihen. Den Maiwipferl-Tee sollte man lauwarm, langsam in kleinen Schlucken trinken, wenn er gegen Hustenbeschwerden wirken soll.
Maiwipferl-Tee ist ein uraltes Hausmittel, bei dem keine schädlichen Nebenwirkungen bekannt sind. Gerade in Österreich ist er in ländlichen Gebieten bekannt und beliebt.
Da beide Rezepte recht einfach sind, haben vielleicht auch Sie einmal Lust, sie bei sich oder Ihren Kindern auszuprobieren.
Viel Erfolg beim Zubereiten des Maiwipferlsirups oder Maiwipferltees!