Bogenhanf vermehren in Wasser: Ableger und Stecklinge

Es gibt eine einfache Methode, wie man Bogenhanf in Wasser vermehren kann. Wir erklären die Unterschiede zwischen der Vermehrung durch Ableger und Stecklinge und führen Sie in dieser Anleitung durch die Stecklingsvermehrung mit der Wasser-Methode.

Grundlagen der Vermehrung

Wer seinen Bogenhanf vermehren will, hat die Wahl, dies mit Ablegern oder Stecklingen zu tun.

Ableger, auch als Kindel bekannt, sind kleine Seitentriebe, die sich meist aus dem Haupttrieb einer Mutterpflanze von selbst bilden. So bildet die Mutterpflanze eine Miniaturausgabe von sich selbst, die mit der Zeit eigenständig Wurzeln bilden und zu einer separaten Pflanze heranwachsen. Sobald ein Ableger groß genug ist, kann er von der Mutterpflanze getrennt und neu eingetopft werden.

Bogenhanf vermehren in Wasser - Ableger

Ein Steckling ist ein Teil einer Pflanze, der von einer Mutterpflanze abgeschnitten und zur Anzucht einer neuen Pflanze verwendet wird. Bei Bogenhanf können Teile von gesunden Blättern verwendet werden.

Der abgeschnittene Teil wird dann in ein Wachstumsmedium wie Erde, Wasser oder spezielle Wachstumssubstrate gesteckt. Wir wählen die einfachste Methode – die Bewurzelung in Wasser. Mit der Zeit entwickelt der Steckling dort seine eigenen Wurzeln und kann, sobald er kräftig genug ist, in einen größeren Topf umgepflanzt werden.

Bogenhanf vermehren in Wasser - Stecklinge

Hierbei sind jedoch einige Punkte zu berücksichtigen, die wir im Folgenden besprechen wollen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vermehrung im Wasser

  1. Wahl des Stecklings: Wählen Sie ein gesundes, mindestens 10 cm langes Blatt von der Mutterpflanze und schneiden Sie es kurz über der Erde mit einer sauberen Schere oder Messer ab.
  2. Vorbereitung des Stecklings: Schneiden Sie das Blatt in mehrere 5-10 cm lange Stücke, markieren Sie die Ausrichtung des Blattes (oben, unten).
  3. Wurzelbildungsfläche vergrößern: Schneiden Sie ein spitzes Dreieck aus dem unteren Stück des Blattes heraus.

Durch dieses Herausschneiden wird die Oberfläche für die Wurzelbildung vergrößert. Dies führt dazu, dass mehr Zellen an der Wurzelbildung beteiligt sind, was wiederum die Anzahl und die Geschwindigkeit der Wurzelbildung erhöhen kann.

  1. Schnittstelle schützen: Lassen Sie die Schnittstellen ein paar Tage antrocknen.

Das Trocknen der Schnittstellen vor dem Pflanzen ist ein wichtiger Schritt, der mehrere Vorteile bietet. Es bildet sich eine Schutzschicht auf der Schnittstelle, die das Eindringen von Pilzen erschwert.

Gleichzeitig wird die Bildung von Kallusgewebe angeregt, einem speziellen Wundgewebe, aus dem sich neue Wurzeln entwickeln können. Außerdem wird durch das Trocknen die Wasseraufnahme des Stecklings verringert, wodurch das Risiko von Fäulnis vor der Wurzelbildung minimiert wird.

Bogenhanf vermehren - Blattabschnitte wässern
  1. Einsetzen in Wasser:
    • Stellen Sie die Stecklinge in ein Wasserglas.
    • Achten Sie darauf, dass Blattteile richtig herum im Wasser stehen, um die Wurzelbildung zu fördern.
    • Wählen Sie einen warmen, hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  2. Bewurzelung:
    • Geduld ist nun gefragt, da die Bewurzelung einige Wochen bis Monate dauern kann.
    • Wechseln Sie das Wasser, wenn es trübe wird.
    • Sobald Wurzeln sichtbar sind, können die Stecklinge in Erde umgepflanzt werden.

Die Blattteile stehen einige Monate in Wasser und dies können sie auch noch für weitere Wochen. Sie können mit dem Einpflanzen also auch warten, bis sich Ableger oder Wurzeln bilden.

Der Bogenhanf verträgt zwar keine feuchte Erde, aber Blätter kommen mit Wasser wunderbar klar. Dies kennen wir auch von den Ablegern der Aloe Vera, die auch wochenlang im Wasser wachsen können.

Screenshot

Vorteile der Vermehrung in Wasser

Die Vermehrung von Pflanzen wie dem Bogenhanf in Wasser bietet einige Vorteile, die sie zu einer attraktiven Option für Pflanzenliebhaber machen. Einer der wichtigsten Vorteile ist die einfache Pflege.

Im Gegensatz zur Vermehrung in Erde besteht nicht die Gefahr, dass die Erde austrocknet oder fault.

Bogenhanf vermehren in Wasser - Vorteile

Ein weiterer großer Vorteil ist die Möglichkeit, die Wurzelbildung direkt zu beobachten. Dies ermöglicht nicht nur faszinierende Einblicke in den Wachstumsprozess, sondern hilft auch, den richtigen Zeitpunkt für das Umpflanzen in Erde besser zu bestimmen.

Darüber hinaus bietet die Wasservermehrung eine saubere und unkomplizierte Alternative, da keine Erde verwendet werden muss. Dies kann besonders vorteilhaft sein, wenn man in einer Wohnung mit wenig Platz lebt oder einfach eine saubere und einfache Methode der Pflanzenvermehrung bevorzugt.

Mögliche Abweichungen von der Mutterpflanze

Ein wichtiger Aspekt bei der Vermehrung von Bogenhanf durch Blattstecklinge, insbesondere bei Zuchtformen, ist die Möglichkeit, dass die Jungpflanzen von der Zuchtform der Mutterpflanze abweichen können.

Dies gilt insbesondere für Sansevieria trifasciata ‚Laurentii‘, eine beliebte Sorte mit charakteristischen gelben Blatträndern. Bei der Vermehrung durch Blattstecklinge kann es vorkommen, dass sich die Pflanzen wieder in ihre ursprüngliche Form zurückentwickeln, d. h. der charakteristische gelbe Blattrand kann verloren gehen.

Bogenhanf vermehren in Wasser: Stecklinge

Dieser Vorgang wird als Rückmutation bezeichnet. Er führt dazu, dass die Nachkommen der Zuchtform wieder Merkmale der ursprünglichen, natürlichen Art aufweisen. Um unangenehme Überraschungen bei der Vermehrung zu vermeiden, ist dies ein wichtiger Aspekt, den Pflanzenliebhaber beachten sollten.

Experiment „Falsch herum bewurzeln“

Im Internet und auf Plattformen wie YouTube wird immer wieder darauf hingewiesen, dass bei der Vermehrung durch Blattstecklinge darauf geachtet werden muss, dass die Blattstücke in ihrer ursprünglichen Wuchsrichtung ins Wasser gesteckt werden. Die Wurzeln sollen nur wachsen, wenn sie in dieser Richtung weiterwachsen können.

Unsere Untersuchungen zeigen jedoch, dass diese Aussage nicht ganz richtig ist. Es ist zwar ratsam, die Blattstücke in ihrer ursprünglichen Wuchsrichtung zu platzieren, um die Chancen für eine erfolgreiche Wurzelbildung zu erhöhen, aber es ist nicht zwingend erforderlich.

Um diese Hypothese zu testen, werden wir ein Experiment durchführen, bei dem wir Blattstecklinge absichtlich mit der falschen Wuchsrichtung ins Wasser setzen. Die Ergebnisse dieses Versuches werden wir in einigen Monaten vorstellen, um zu sehen, ob und wie sich die Bewurzelung in solchen Fällen verhält.

Fazit

Die Vermehrung von Bogenhanf in Wasser ist eine einfache und lohnende Methode, um neue Pflanzen zu erhalten. Mit etwas Geduld und der richtigen Pflege können Sie aus Ablegern und Stecklingen erfolgreich neue Sansevieria-Pflanzen ziehen. Diese Methode ist eine großartige Möglichkeit, Ihre Pflanzensammlung zu erweitern oder einzigartige Geschenke für Freunde und Familie zu schaffen.

Petra Sütterlin

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