Atemnot: Was tun gegen Asthma und Kurzatmigkeit

Asthma bronchiale ist eine häufig auftretende chronische Krankheit geworden. Etwa 5 % der Erwachsenen und 10 % der Kinder sind davon betroffen. Lesen Sie hier, was Asthma ist und welche Tipps es gibt, um sich das Leben zu erleichtern. Dabei geht es schwerpunktmäßig um die eigenen Wohnräume. Sie können viel tun, um Asthmaanfälle abzumildern oder sogar ganz zu vermeiden.

Was ist Asthma?

Das Wort „Asthma“ kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet Kurzatmigkeit bzw. Atemnot. Unterschieden wird zwischen zwei Formen:

  • Allergisches Asthma (exogen) – Asthma bronchiale
  • Nicht-allergisches Asthma (endogen)

Auch Mischformen sind möglich.

Atemnot Kurzatmigkeit Asthma

Beim allergischen Asthma liegen als Ursache oft eine oder mehrere Allergien vor. Auslöser des Asthmas können z. B. Hausstaubmilben, Tierhaare, Blütenpollen, chemische Stoffe, Arzneimittel oder Schimmelpilze sein.

Asthmatiker leiden oft – je nach Schwere – an einer dauerhaften Entzündung der Bronchialschleimhaut. Das wiederum führt zur Überempfindlichkeit der Atemwege, einem Anschwellen der Schleimhaut und zu einer übermäßigen zähen Schleimproduktion.

In Folge werden die Bronchien verengt. Bei einem Asthmaanfall kommt es zusätzlich zu einer Verkrampfung der Bronchialmuskulatur und damit zu einer verminderten Ausatmung. Asthmatiker empfinden das als Luftmangel.

Bei Asthma: Arztgang und Kurse bei der Krankenkasse

Es ist wichtig zu wissen, welche Form der Erkrankung vorliegt, denn nur dann können Sie gezielt etwas unternehmen, um sich zu entlasten. Daher ist ein Gang zum Arzt unabdingbar. Je nach Asthma und Schwere werden Sie Medikamente bekommen und Hilfsmittel, die Sie im Fall eines Asthmaanfalls einnehmen können. Wenn Sie an allergischem Asthma leiden, sollten Sie wissen, was genau die Auslöser sind.

Asthmatiker sollten auch wissen, wie sie im Fall eines Anfalls atmen sollen. Ein Asthma-Verhaltenstraining sollte daher in Anspruch genommen werden, denn es geschieht schnell, dass Betroffene Panik bekommen. Sie wirkt sich verstärkend auf den Anfall aus. Wenden Sie sich an Ihre Krankenkasse, die entsprechende Kurse anbietet.

Tipps – Wohnräume für Asthmatiker

Raumklima

Ein ausgewogenes und allergenfreies Raumklima ist für Asthmatiker sehr wichtig. Empfohlen wird eine Raumtemperatur von 19 Grad Celsius. Lüften Sie regelmäßig, um für eine gute Luftfeuchtigkeit zu sorgen (Stoßlüften mehrmals am Tag). Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit von 40 – 55%. Lüften und waschen Sie Ihre Textilien z. B. Vorhänge oder Bettzeug regelmäßig. Achten Sie hierbei auf leicht waschbares Material.

Regelmäßiges Stoßlüften beugt auch der Schimmelbildung vor. Schimmel ist nicht nur für Asthmatiker ein Problem. Achten Sie auf ausreichendes Lüften in den Feuchträumen, dort, wo Dampf entsteht, z. B. in Bad und Küche.

Wenn Pollen bei Ihnen allergische Reaktionen auslösen, sollten Sie je nach Pollenart bestimmte Lüftungszeiten beachten. Es macht nämlich keinen Sinn zu lüften und den umherfliegenden Pollen Einlass zu gewähren. Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, lesen Sie folgenden Artikel: Was tun gegen Pollenallergie? – 10 Tipps und Hausmittel.

Sauberkeit

Saugen Sie Ihre Wohnung regelmäßig. Allergikern wird empfohlen so wenig Teppiche wie möglich im Haus oder Wohnung auszulegen und lieber wischbare Böden, z. B. Fließen oder Parkett zu bevorzugen. Doch das ist nicht immer umsetzbar und für viele Menschen zu teuer. Allerdings wird von hochflorigen Teppichen abgeraten, die schwer zu reinigen sind.

Auch wischbare Böden müssen sauber gehalten werden. Wenn Sie wischen, achten Sie darauf, weder mit nassen noch trockenen, sondern mit feuchten Tüchern zu wischen.

Auch mit einem Staubsauger lassen sich Böden und Polstermöbel gut sauber halten. Es gibt Staubsauger für Allergiker, die mit einem Mikrofilter versehen sind und allergenen Feinstaub gut aufnehmen. Es gibt auch Staubsauger mit Spezialfilter, die Tierhaare aufnehmen und keinen unangenehmen Geruch an die Luft abgeben (durch Aktivkohlefilter). Nach eigener Erfahrung muss ein Tier nicht gleich abgegeben werden, wenn eine leichte Allergie gegen Tierhaare besteht. Doch man sollte darauf achten regelmäßig – je nach Bedarf auch täglich – staubzusaugen.

Finden Sie selbst heraus, wie häufig gelüftet, gewaschen oder gesaugt werden muss. Denn es ist schwer, eine allgemeingültige Regel zu formulieren. Sie werden selbst bemerken, welche Regeln in welcher Häufigkeit Ihnen Erleichterung verschaffen.

Atemschutz für Asthmatiker und Allergiker

Es gibt spezielle Masken für Allergiker, sogenannte Allergiemasken oder Staubmasken. Verwenden Sie eine Maske, wenn Sie z. B. Staubsaugen und merken, dass Sie währenddessen Atemprobleme bekommen. Auch wenn Sie den Staubsauger ausleeren, sollten Sie einen Atemschutz anlegen. Denn nicht immer lassen sich Hausarbeiten an andere Mitbewohner oder Familienangehörige delegieren.

Wer Reparaturarbeiten durchführen will, die mit einer starken Staubentwicklung einhergehen, z. B. Schleifen, sollte sich überlegen, ob er nicht jemanden kennt, der sie übernehmen kann. Zur Not gibt es Handwerker, die bestimmte Arbeiten übernehmen. Auch Arbeiten mit Lacken und anderen inhalativen Stoffen sollten nach Möglichkeit nicht selbst durchgeführt werden.

Schlafzimmer

Wenn bei Ihnen Hausstaubmilben eine allergische Reaktion auslösen, sollten Sie sich Ihrem Schlafzimmer mit besonderer Sorgfalt widmen. Denn ein erholsamer Schlaf ist für jeden Menschen ungemein wichtig. Achten Sie auf milben-, staubdichte und atmungsaktive Bezüge. Wenn Sie eine Milbenallergie nachweisen können, fragen Sie Ihre Krankenkasse, ob sie die Kosten übernimmt.

Die Bezüge sollten aus Leinen oder glatten Baumwollstoffen bestehen, am besten waschbar bei 85 Grad. Die Bettdecken und Kissen selbst sollten aus Kunstfasern bestehen, die bei 60 Grad gewaschen werden können. Vermeiden Sie Gegenstände aus Plüsch oder Wolle, zumindest im Schlafzimmer. Ansonsten sollten Sie auch diese Gegenstände waschen oder über Nacht ins Gefrierfach legen.

Geschlossene Bettkästen sind Staubfänger, ebenso offene Regale. Vermeiden Sie am besten beides. Leider gilt das auch für Zimmerpflanzen. Doch nach eigener Erfahrung lassen sich diese sehr gerne regelmäßig abduschen. Wer nicht zu viele Pflanzen beherbergt, wird sich vielleicht gerne diese Mühe machen. Meiden Sie Hydrokultur – verwenden Sie lieber Blumenerde.

Asthma-Tagebuch

Ein Asthma-Tagesbuch ist jedem Asthmatiker zu empfehlen. Viele nehmen zu oft Bedarfsmedikamente, die schnelle Erleichterung bringen, anstatt Maßnahmen zu ergreifen, um vorbeugend etwas zu tun. Notieren Sie nicht nur, wie oft Sie Ihre Medikamente nehmen etc., sondern auch in welcher Situation Sie Luftmangel oder Vorzeichen eines asthmatischen Anfalls beobachten. So bekommen Sie die Auslöser heraus und lernen immer bewusster und feiner zu beobachten. Sie können sehr viel tun, um Ihr Leben erheblich zu erleichtern.

Wenn Sie noch mehr darüber erfahren wollen, was Sie gegen Allergiesymptome tun können, lesen Sie folgenden Artikel: Selbsthilfe bei Allergiesymptomen.

Viel Erfolg beim Herausfinden und Einhalten der Regeln!

Cassandra B.