Selbsthilfe bei Allergiesymptomen

Viele Menschen denken, dass nur im Frühjahr und Sommer die Pollen fliegen. Doch das ist falsch, wenn auch die Hauptsaison der Pollen in dieser Zeit liegt, nämlich zwischen April und August.

Allergie HausmittelIn manchen Teilen Deutschlands beginnt der Pollenflug der Haselnuss und Erle schon im Dezember, meistens im Januar.

Ein Ende der Pollen ist erst im Oktober/November in Sicht, je nach Wetterlage. Es gibt also kaum einen Monat, wo nicht wenigstens ein schwacher Pollenflug gemessen werden kann. Hausstaubmilben oder Tierhaare haben natürlich das ganze Jahr Saison.

Niesattacken

Nicht jede Niesattacke ist gleich ein Heuschnupfen bzw. hat mit einer Allergie zu tun. Man spricht hier von einem allergischen Symptom. Achten Sie unbedingt darauf, die Niesattacken zuzulassen, also nicht zu unterdrücken!

Denn durch die kleine Explosion des Niesers gelingt es der Nasenschleimhaut, Staub, Sekret und Pollen loszuwerden. Wer Niesattacken hat, sollte vor allem während des Autofahrens am besten rechts ranfahren, bis die Attacke vorbei ist. Denn jeder Nieser bedeutet blindes Fahren! Bei einer Attacke und hoher Geschwindigkeit kann das die Sicherheit erheblich gefährden.

Was Sie tun können: Während der Attacke nichts, außer sie zuzulassen. Sie können vorbeugend morgens, abends und auch zwischenzeitlich Ihre Nase mit einer warmen Kochsalzlösung reinigen. Durch die Nasenspülung bekommen Sie einen Großteil der Pollen bzw. Staubpartikel weg. Siehe hierzu auch den Artikel "Verstopfte Nase: Schupfen mit Nasenspülung lösen" auf Philognosie.

Es gibt aber auch linderndes Nasenspray. Erkundigen Sie sich in Ihrer Apotheke.

Laufende und verstopfte Nase

Die Nasenschleimhaut produziert Abwehrzellen, gegen Pollen oder Staubpartikel, die vom Körper leider als gefährlich eingestuft wurden. Daher schwillt sie an, entzündet sich und fühlt sich daher verstopft an. Gleichzeitig will der Körper die Fremdstoffe ausscheiden und produziert mehr Sekret, d.h. die Nase läuft. Diese beiden Symptome treten oft zusammen auf.

Was Sie tun können: Es gibt spezielle Nasensalben bzw. Nasenöle, die die Schleimhäute feucht und geschmeidig halten. Durch das Verhindern der Trockenheitsrisse haben es Pollen oder andere Partikel schwer einzudringen. Doch lassen Sie die Finger weg von Cremes, die nicht für diesen Zweck hergestellt wurden, z.B. Feuchtigkeitscremes. Sie verkleben Ihre Flimmerhärchen der Nasenschleimhaut!

Nasenspülungen mit warmem Salzwasser helfen, einen Großteil der Pollen bzw. Partikel wegzuspülen. Führen Sie diese auch vor dem Einschlafen durch, damit Sie in den Genuss eines erholsamen Schlafs kommen.

Schnäuzen Sie sich nur, wenn das Sekret wirklich locker ist! Wenn das noch nicht der Fall ist, ziehen Sie lieber hoch. Denn wer sich zu verkrampft schnäuzt, erzeugt einen Unterdruck in den Nebenhöhlen. Pollen bzw. Partikel mit dem Schleim werden dadurch vermehrt angesaugt.

Erkundigen Sie sich in Ihrer Apotheke nach geeigneten Nasensprays.

Juckreiz im Mundrachen

Das Kribbeln oder Jucken im Mundrachen versuchen viele Menschen, durch Räuspern oder Husten loszuwerden. Doch das gelingt nicht – im Gegenteil. Oft wird der Rachen dadurch umso mehr gereizt.

Was Sie tun können: Kälte wirkt abschwellend und lindert Juckreize oder Kratzempfindungen. Lutschen Sie daher einen Eiswürfel oder essen Sie ein Eis. Sie können auch andere gefrorene Lebensmittel zu sich nehmen, z.B. das Lutschen mundgerechter Apfelstückchen oder Erdbeeren. Vermeiden Sie allerdings säurehaltige Früchte (z.B. Ananas). Sie greifen die Schleimhäute nur zusätzlich an. Trinken Sie ausreichend, lieber zu viel als zu wenig. Ihr Rachen oder Mund sollte keinesfalls austrocknen.

Tränende Augen

Leider sind die Bindehäute der Augen sehr anfällig für Pollen. Die Augen sind quasi der Haupteingang für Pollen. Viele Allergiker leiden an tränenden und juckenden Augen.

Was Sie tun können: Durch das Aufsetzen einer Sonnenbrille werden die empfindlichen Augen nicht nur gegen das Licht, sondern auch vor einem Großteil der Pollen geschützt. Falls Sie Kontaktlinsen tragen: Verzichten Sie in der Hochphase darauf und tragen Sie Ihren Augen zuliebe eine Brille.

Vermeiden Sie unbedingt Ihre Augen zu reiben, auch wenn sie stark jucken, denn damit reiben Sie die Pollen ein. Legen Sie lieber – die im Kühlschrank gekühlten – Gelpads auf Ihre Augen. Beim Optiker bekommen Sie eine sterile Kochsalzlösung, mit der Sie Ihre Augen spülen können. Erkundigen Sie sich in Ihrer Apotheke nach jucklindernden Augentropfen.

Juckende Ohren

Oft befindet sich der Juckreiz genau an einer Stelle, wo man nicht hinkommt, nämlich zwischen dem Ohr und Atemwegen. Juckende und kribbelnde Ohren können daher ganz schön gemein werden.

Was Sie tun können: Geben Sie einen Tropfen Sesam- oder Olivenöl in den Gehörgang. So können nicht so viele Pollen eindringen. Bitte kratzen Sie sich nicht und meiden Sie es mit Q-tips in Ihrem Ohr zu bohren. Damit verletzen Sie nur die eh schon empfindliche Haut und verschlimmern die Symptome. Erkundigen Sie sich in Ihrer Apotheke nach geeigneten Ohrentropfen.

Hautjucken und Hautausschläge

Sie können natürlich völlig unterschiedliche Ursachen haben, deshalb ist hier ein Gang zum Arzt auf alle Fälle ratsam.

Was Sie tun können: Hautpflege ist nicht nur für Allergiker, sondern generell sehr wichtig. In eine gesunde Haut kann nicht so schnell etwas eindringen. Fragen Sie Ihren Apotheker nach Rat, welche Creme oder welches Öl hier besonders empfehlenswert ist, z.B. wenn Sie eine gereizte Haut haben.

Verzichten Sie beim Reinigen Ihrer Haut auf den übermäßigen Einsatz von normaler Seife oder Duschgel. Verwenden Sie stattdessen lieber pH-neutrale und seifenfreie "Syndets", denn die Haut sollte vor übermäßigem Austrocknen geschützt werden. Eine Dusche mit klarem und lauwarmem Wasser reicht aus, um die Haut von Pollen und Staub zu befreien.

Verzichten Sie auf Peelings oder kräftiges Frottieren. Cremen Sie nach dem Duschen Ihren ganzen Körper ein, nicht nur die gereizten Stellen. Vermeiden Sie es unbedingt Ihre Haut zu kratzen, auch wenn es schwerfällt. Denn durch die aufgekratzten Stellen gelangen Pollen nur noch leichter in den Körper. Kühlen Sie juckende Stellen mit einem Gelpad oder kalten Umschlägen (z.B. mit Schwarzem Tee).

Bei folgenden Symptomen sollte Sie einen Arzt aufsuchen:

  • wenn Sie Atemnot bekommen,
  • bei Schluckbeschwerden, stark angeschwollenem, gerötetem Rachen bzw. Zäpfchen,
  • Juckreiz, Ausschläge oder Ekzeme auf der Haut,
  • bei Schwellungen im Gesicht, an Füßen oder Händen,
  • bei (pochenden) Schmerzen im Wangen- und Stirnbereich,
  • bei starkem Anschwellen Ihrer Augenlider,
  • bei Augen- oder Ohrenschmerzen,
  • bei Seh- oder Hörstörungen,
  • wenn Ihnen plötzlich schwindelig ist.

Viel Erfolg bei Ihrer Selbsthilfe!

Cassandra B.