Die Weiße Fliege bekämpfen in Haus und Garten

Die Weiße Fliege lässt sich in Haus und Garten leicht bekämpfen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen biologische Methoden vor, wie Sie die Weiße Fliege auf natürliche Weise nachhaltig loswerden. Außerdem erfahren Sie, wie man die Weiße Fliege von ähnlichen Schädlingen unterscheidet.

Charakteristik der „Weißen Fliege“ für ein gezieltes Bekämpfen

Die Weiße Fliege gehört zu den weitverbreiteten Pflanzenschädlingen, sie vermehrt sich schnell, ganze Schwärme fliegen auf, wenn die befallene Pflanze berührt wird. Es gibt mehrere Arten der Weißen Fliege, die ihr Unwesen in Gewächshäusern, Gärten, und im eigenen Heim treiben.

Weiße Fliege bekämpfen

Die Weiße Fliege ist eine nahe Verwandte der Schildlaus. Man nennt sie auch Mottenschildlaus, Schildmotte oder Schmetterlingslaus. Es handelt sich dabei um ein tropisches Insekt, das warme Verhältnisse liebt. Deshalb fühlt sie sich auch in Wohnungen und Häusern, auf Balkonen und Terrassen sehr wohl.

Sie bevorzugt Wärme liebt südländische Pflanzen, z. B. Hibiskus, das Fleißige Lieschen, Purpurglöckchen, Weihnachtsstern … also Pflanzen mit eher zarten Blättern. In Wohnungen macht sie meist dann Probleme, wenn man bestimmte Wärme liebende Pflanzen dort überwintern will.

Denn diese erfreuen auch im Winter durch eine reiche Blütenpracht. Ideale Bedingungen findet die Weiße Fliege bei 22 Grad Celsius (und mehr) und einer Luftfeuchtigkeit von 80 %. Sie kommt aber auch mit einer geringeren Luftfeuchtigkeit klar.

Weiße Fliege in Haus und Garten bekämpfen - gegen Weiße Fliegen

Die Weiße Fliege ist sehr klein, kaum 2 mm lang. Ihre Flügelspannweite beträgt ca. 3 mm. In der Ruhephase legt sie ihre Flügel dachartig übereinander. Gerne hält sich die Weiße Fliege auf der Blattunterseite auf und saugt Pflanzensaft. Die Weibchen sind produktiv – sie legen in ihrem Leben ca. 500 Eier, pro Tag 1 bis 2.

Wenn die gelbgrünen Larven geschlüpft sind, brauchen sie ca. 4 Wochen für ihre Entwicklung zum Vollinsekt. Zu Beginn sind die Larven noch mobil, bewegen sich auf der Blattunterseite oder Stängel und schädigen die Pflanze, indem sie ihren Saft aussaugen und dadurch die Nahrungsversorgung der Pflanze unterbrechen. Ältere Larven sind unbeweglich, saugen aber dennoch Pflanzensaft.

Befallbild durch Weiße Fliege

Die befallene Pflanze zeigt gelbliche Saugstellen, ihre Blätter trocknen ein und fallen schließlich ab. Auch sind die Blätter mit einem klebrigen, glänzenden Honigtau überzogen, den die Läuse der Weißen Fliege in Form des überschüssigen aufgenommenen Zuckers ausscheiden. Auf dem Honigtau können sich wiederum Rußtaupilze ansiedeln, die die Blätter der Pflanze schwarz färben.

Manchmal wird die Weiße Fliege mit weißen Blattläusen verwechselt, doch man kann den Unterschied schnell herausfinden, indem man die Pflanze einfach berührt. Schwirren weißen Fliegen empor, kann es sich um keine weißen Blattläuse handeln.

Weiße Fliegen bekämpfen – Standort ändern

Das sollte Ihre erste Maßnahme zur Bekämpfung der Weißen Fliege sein. Sie funktioniert natürlich nur, wenn Sie den Standort – z. B. einer Zimmerpflanze – ändern können. Stellen Sie die befallene Pflanze an einen luftigen, kühlen Ort mit niedriger Luftfeuchtigkeit. Es darf auch ein etwas zugiger, windiger Ort sein, denn das mögen die tropischen Insekten überhaupt nicht.

Wem das nicht möglich ist, sollte die befallene Pflanze von den gesunden Pflanzen isolieren und das Zimmer mehrmals am Tag kräftig jedoch kurz lüften. Das tut nicht nur der Pflanze, sondern auch der eigenen Gesundheit sehr gut.

Weiße Fliege mit Gelbsticker bekämpfen

Zusätzlich können Sie Gelbsticker in die Blumenerde stecken, denn die Farbe Gelb zieht die ausgewachsene Weiße Fliege an, die darauf kleben bleibt. Für einen stärkeren Befall sind auch Gelbtafeln im Fachhandel erhältlich, die Sie in der Nähe der Pflanze aufstellen können.

Die Gelbtafeln bringen einen guten Erfolg bei der Bekämpfung der Weiße Fliege, denn sie bereiten ihrer Fortpflanzung ein Ende.

3. Weiße Fliege mit natürlichen Fressfeinden bekämpfen

Der natürliche Fressfeind der Weißen Fliege ist die Schlupfwespe, genauer: die Schlupfwespe Encarsia formosa, die im verpuppten Stadium verkauft wird.

Sie ist im Fachhandel erhältlich und kann auch über das Internet zum Beispiel hier bezogen werden. Manche Menschen scheuen sich davor, weiteren Insekten Zutritt in die eigenen Räumlichkeiten zu gewähren. Doch die Schlupfwespen, die gegen die Weiße Fliege eingesetzt werden, sind sehr klein – sie werden kaum größer als 0,7 mm – also nicht einmal 1 mm! Sie fallen nicht auf und sterben ab, wenn sie keine Nahrung mehr finden.

Wie bekämpfen Schlupfwespen die Weiße Fliege?

  • Junge Weiße Fliegen werden von der Schlupfwespe angestochen und ausgesaugt.
  • Ältere Exemplare werden parasitiert, indem die Schlupfwespe ihre Eier in sie hineinschleust. So kann sich die Schlupfwespe selbst vermehren und dem Treiben der Weißen Fliege ein nachhaltiges Ende bereiten.

Bedenken Sie, dass bei einer biologischen Schädlingsbekämpfung der Erfolg nicht so schnell einsetzt, wie bei chemischen Insektiziden. Je nach Befall kann es einige Wochen dauern, bis die Weiße Fliege nachhaltig entfernt ist.

Weiße Fliege mit selbst gemachten Hausmittel bekämpfen

Rezept zur Bekämpfung der Weißen Fliege:

  • 30 g Schmierseife
  • 1 l warmes Wasser

Die Schmierseife wird im Wasser aufgelöst. Achten Sie jedoch darauf nur zäh-feste Schmierseife zu verwenden. Flüssige Schmierseife oder andere Reinigungsmittel sind ungeeignet. Die angesetzte Lösung können Sie aufheben – sie ist lange haltbar, ungiftig und leicht anzuwenden.

Sie können die befallene Pflanze in die Badewanne stellen oder an einem Ort, wo der Boden feucht werden darf. Sprühen Sie die Pflanze mit der Seifenlösung ein, insbesondere die Blattunterseiten. Wenn die Pflanze nur einen leichten Befall aufweist, können Sie die entsprechenden Stellen auch einpinseln oder gezielt einsprühen.

Dieses Hausmittel zur Bekämpfung der Weißen Fliege hilft übrigens auch gegen Wollläuse (= Schmierläuse) und Blattläuse.

Weiße Fliegen bei geringem Befall bekämpfen

Wer einen geringen Befall sehr früh bemerkt, kann einfach die Blätter entfernen, die betroffen sind. Auch lassen sich die Larven der Weißen Fliege abkratzen und man braucht keine andere Mittel anzuwenden.

Den klebrigen Honigtau sollten Sie jedoch feucht abwischen, da sich darauf gerne Schadpilze ansiedeln, die die Pflanzen schwächen können.

Wenn Sie Pflanzen in der Wohnung überwintern lassen, dann behalten Sie sie gut im Auge, damit Sie sofort bei Beginn eines Befalls von Weißen Fliegen eingreifen können.

Viel Erfolg beim Bekämpfen der Weißen Fliege!

Cassandra B.