Mind Mapping: Mindmap selber erstellen lernen

Das sogenannte „Mind Mapping“ (engl. frei übersetzt „Gedanken-Karte“) ist eine Lernmethode, die darauf abzielt zu lernen, wie man das Wichtigste eines Themas erfasst und strukturiert. Zudem kann man anhand einer Mindmap prüfen, ob und inwieweit ein Lernender ein Thema verstanden hat.

Mindmaps und Lernen

Für den Lernenden hat eine Mindmap den Vorteil, dass er bereits erlerntes Wissen länger behalten bzw. schnell wieder auffrischen kann.

Aufbau einer Mindmap

Ein anderer Anwendungsbereich ist die Organisation von komplexeren Vorgängen, die in einer grafischen Übersicht vereinfacht dargestellt wird. Das erlaubt einen optimalen Überblick, was zu tun ist und: Man vergisst nichts.

Da das Mind Mapping mittlerweile in vielen Bereichen angewendet wird, in welchen es um Wissensvermittlung geht, werde ich diese Lernmethode genauer vorstellen. Das Ziel des Artikels ist, dass Sie das Mind Mapping verstehen und selbst anwenden können.

Wie funktioniert das Erstellen einer Mindmap?

Wer eine Mindmap selbst erstellen möchte, muss sich zunächst mit dem Prinzip vertraut machen, wie eine Mindmap funktioniert. Grundsätzlich geht es dabei darum, ein bestimmtes Thema grafisch vereinfacht darzustellen, sodass man auf einen Blick das Thema, Haupt- und Unterpunkte erkennen kann.

Damit Sie sich besser vorstellen können, wie das geht, will ich das Prinzip anhand einer Urlaubsplanung – z. B. Bergsteigen – darstellen.

1. Mindmap Vorarbeit: Kernpunkte definieren

Als Erstes notiere ich mir stichpunktartig alle wichtigen Punkte auf einem Zettel, die mir zu meiner Urlaubsplanung einfallen. Am Ende habe ich dann eine unsortierte Liste mit Stichworten wie:

  • Reisepass verlängern
  • Autoinspektion
  • Katze füttern
  • Treppenhausdienst organisieren
  • Schlüssel hinterlegen
  • Bergschuhe einkaufen
  • usw.

Meist zeichnet sich dabei ab, dass man einzelne Aktionen einem Hauptpunkt zuordnen kann. So könnte man Aktionen wie: Pass verlängern, Impfen lassen, Visa beantragen, EU-Aufkleber besorgen – dem Hauptpunkt „Organisation“ – oder Behördengänge – zuordnen.

Mindmap selber erstellen

Man sortiert in Haupt- und Unterpunkte bzw. versucht Kategorien zu bilden (wie eine Art Inhaltsverzeichnis), um das vorhandene Durcheinander zu ordnen.

2. Mindmap erstellen – Kernpunkte grafisch anordnen

Bildlich könnte man seine sortierte Stichpunktsammlung wie folgt darstellen:

Mind Mapping Mand map selbst erstellen

2.1. Regeln beim Erstellen der Mindmap

  • Das Thema kommt in die Mitte und wird umkringelt.
  • Vom Thema zweigen Äste ab, die in Haupt-, Unterpunkte und Details strukturiert sind. Es soll maximal in 4 Ebenen aufgelöst werden.
  • Die Äste zeigen an, wie sich ein Hauptthema in Unterpunkte und Details auflöst – vom Allgemeinen ins Besondere.
  • Die Benennung aller Punkte erfolgt stichpunktartig und möglichst kurz und prägnant.

Hier ein weiteres Bild zum Schema / Struktur einer Mindmap:

Aufbau Prinzip einer Mindmap

Das obige Beispiel ist natürlich nicht vollständig, sondern soll nur zeigen, wie eine komplexe Organsiationsaufgabe auf eine übersichtliche Darstellung verkürzt werden kann. Das Ziel könnte hierbei sein, alle wichtigen Punkte zu überblicken, um – wenn alle Punkte erledigt sind – beruhigt in den Urlaub fahren zu können.

Zu viele Ideen passen nicht auf eine Mindmap

Manchmal passiert es, dass man zu viele Haupt-, Unterpunkte oder Details notiert hat, die sich auf einem DIN-A4-Blatt nicht mehr übersichtlich darstellen lassen. Eine Option ist dann ein größeres Format – z. B. DIN-A3 – zu wählen.

Alternativ kann man zu sehr komplexen Unterpunkten auch separate Mindmaps erstellen. Wäre beispielsweise die Liste zur „Organisation“ zu lange, könnte man eine extra Mindmap zum Thema „Organisation Bergsteigen“ erstellen, die die nötigen Arbeiten dort wieder übersichtlicher gliedert. Das könnte auf der Hauptmindmap wie folgt dargestellt werden.

Mindmapping Mind Maps aufteilen

Sie sehen, dass der Punkt „Organisation“ am Kringel „2“ endet, d. h., dafür gibt es eine extra Mindmap, die die Organisation detailliert zeigt.

Das Ziel ist immer, die gesamte Struktur eines Themas übersichtlich auf einen Blick erfassen zu können.

Mindmaps zu „Wissensthemen“ selbst erstellen

Im Unterschied zu einer Organisations-Mindmap wird bei einer Wissens-Mindmap die Struktur, Kernbegriffe, Zusammenhänge etc. von einem Lehrer oder Thema vorgegeben. Die Vorgehensweise ist dann dieselbe wie oben bereits beschrieben.

Nimmt man beispielsweise in der Schule den „Elektrischer Strom“ durch, so wird das Thema, wie auch Kernbegriffe (oder Kernfragen: Was ist Strom? – Berechnung von Volt, Ampere, Ohm – Formeln – einfache Schaltungen etc.) bereits als fertige Struktur geliefert.

Die Aufgabe hier ist das selbstständige Nachvollziehen des Wissensinhalts, indem man aus den vorgegebenen Punkten eine Mindmap erstellt, die alle Zusammenhänge abbildet. Das mag auf den ersten Blick wie eine völlig unnötige Zusatzaufgabe angesehen werden, denn die Beschreibungen stehen ja auch im Physikbuch.

Der Zweck einer Wissens-Mindmap besteht jedoch darin zu prüfen, ob man die Zusammenhänge überhaupt verstanden hat und darstellen kann. Außerdem prägen sich Zusammenhänge besser ein, wenn man sie selbst übersichtlich und verständlich strukturiert hat. So kann man nicht nur für eine einzelne Prüfung besser lernen, sondern für eine Abschlussprüfung – bei der sehr viele Themen erfragt werden – die Komplexität so weit reduzieren, dass man immer noch einen guten Überblick über alle Themen behält.

Tipp: Längeren Definitionen von Begriffen oder sperrigen Formeln kann man ebenfalls auf ein Extrablatt auslagern. Auf der Mindmap selbst kann man dann z. B. Zahlen (als Index, welche Formel zu welchen Ast gehören) verwenden.

Kostenlose Mindmap-Programme (Freeware) für den PC

Da viele Menschen gerne am PC arbeiten, ist es erfreulich, dass es kostenlose Mindmap-Programme gibt. Der Vorteil ist, dass man bei der Kernpunktsammlung oder auch der Übertragung der Kernpunkte auf die Mindmap nicht alles händisch wiederholt aufschreiben muss, sondern einfach hin und her kopieren kann.

Es gibt zwei kostenlose Mindmap Programme von Chip-Online, die sich jeder zum Testen als Freeware herunterladen kann.

Beide wurden sehr gut bewertet und eignen sich auch gut zum Einstieg, Mindmaps auf dem PC zu erstellen.

Damit bin ich mit meiner Anleitung an Ende und hoffe, dass ich Ihnen die Vorteile dieser Lern- und Memorierungsmethode von Mindmaps schmackhaft machen konnte.

Viel Spaß beim Erstellen Ihrer Mindmaps!

Tony Kühn

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