Manifest wider den „Unadel“““

Als zu Zeiten der französischen Revolution die Bourgeoisie ihren ersten großen Sieg über die Herrschenden errang, war dies auch der Anfang vom Ende des – sogenannten – „Adels“. Viele Rückschläge trafen den Adelsstand im Laufe der folgenden Epochen bis zur – faßt gänzlichen – Entmachtung. „Dies geschah zu Recht!“ – denn – was war dieser „Adel“?

Bis auf wenige löbliche Ausnahmen, war es ein „Erb-Adel“. Also eine Ansammlung degenerierter und dekadenter Feudalisten, welche sich auf Kosten des Volkes in ihren Ausschweifungen ergingen. Der „Erb-Adel“ war es auch, der die Basis für ein Feudalsystem bildete. Und das Feudalsystem wiederum bildete das Fundament für Monarchien, deren Dynastien – also allen, die dem „Erb -Adel“ angehörten.

Die politischen Umwälzungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, brachten es mit sich, daß erst die Bourgeoisie und sodann (zum Teil) das Proletariat, die Macht an sich riß. Alles im Namen der Freiheit, des Fortschritts und der Menschenrechte und im guten Glauben die Feudalherrschaft besiegt zu haben.

Doch, was war das Ergebnis? Was haben wir Heute? – Feudalherrschaft!

Die Demokratie, welche „dem Volke wie Honig, ums Maul geschmiert wurde“, ist nur ein anderer Name, für das selbe Kind – Feudalherrschaft durch den „Kapital-Adel“. Da über viele Generationen die jeweiligen Machthaber dem Volk anerzogen hatten, statt auf den Inhalt, nur auf die Verpackung zu achten, war es leicht, eine neue Feudalherrschaft aufzubauen – mit „Strohmänner“ als „Volksvertreter“.

Aus Bourgeoisie und Proletariat stiegen die Brutalsten, Gewissenlosesten und Hinterhältigsten in den sogenannten „Kapital-Adel“ auf, oder schmückten sich, auf Basis korrupter Machenschaften, mit Titel und Ämter. Denjenigen, welche Kapital ererbt haben, kann man dies nicht vorwerfen, jedoch rückten auch sie in einen Status, der nicht auf edle, eigene Leistung basiert – wie es einem echtem „Adel“ anstände.

Echter „Adel“? Doch was ist ein „echter Adel“?

Echter Adel kann niemals vererbbar sein oder auf Besitz basieren! Adel kommt von Edel. Wahrhafter Adel muß ständig, auf Grund von geistigen Fähigkeiten, Tugend, Ritterlichkeit und Verantwortungsbewußtsein erarbeitet werden. Hingabe in Aufgabe, Pflicht und Treue, Charakterstärke, Disziplin und Ehrenhaftigkeit sind die Säulen auf welchen wahrhafter Adel steht.

Schon in Frühzeiten gab es diese, ganz besonderen Menschen, die aus dem Volke emporragten und von den Anführern, ja, vom Volke selbst, mit Führungs- und Verwaltungsaufgaben betraut wurden. Erst mit der Wandlung in einen „Erb-Adel“, konnte sich eine Feudalherrschaft in vollem Umfang, entwickeln. Mit Einführung des Christentums wurde diese gefestigt und die Voraussetzungen für die verschiedenen Formen des heutigen „Un-Adels“ geschaffen.

Die weitere Entwicklung der Geschichte, brachte lediglich eine Steigerung an Ruchlosigkeit. Die aus den Wurzeln des heutigen „Un-Adels“ hervorgehende Folge, ist die Beschränkung sämtlicher Bestrebungen auf eine der primitivsten Emotionen: Die Gier! Auf ihr ist das gesamte System aufgebaut. Ersichtlich auch durch die Tatsache, daß, bei den Meisten, alle Werte durch Geld ersetzt wurden.

Es ist eine Herrschaft des Pöbels und des Mobs, eine Herrschaft der geistig Armen und der Charakterschwachen, der Gewissenlosen und der Brutalen, der Verantwortungslosen und der Feigen, der Ehrlosen und der Habgierigen. Alle durchweg voll des Eigendünkels. Die Untugenden könnten ganze Bände füllen. Wen wundert es, wenn unter solchen Voraussetzungen, alle Tugenden mit Füßen getreten und verlacht – ja – verteufelt und bekämpft werden?

Was machen diejenigen des Pöbels, welche kein Stück Kuchen der Macht und weniger des Wohlstands abbekommen haben? Sie drängen und sie kriechen, sie intrigieren und strampeln, wobei sie möglichst nach unten treten. Genau so, wie es von Pöbel nicht anders zu erwarten ist. Mit Parolen und Propaganda, in welcher wiederum viel von Freiheit, Fortschritt und Menschenrechte zu hören ist, versuchen sie Positionen zu stürzen, um selbst ein Plätzlein zu ergattern.

Doch bedenken sie auch die Freiheit des Anderen oder gar Verantwortung und Menschenpflichten? Wohl kaum! Eine Feudalherrschaft des Pöbels, wird lediglich durch eine Andere ersetzt! Schuldige an eigenem Versagen und Unfähigkeit sind immer schnell gefunden. Es lebe der Anarchismus, rufen die Verantwortungslosen und bedenken nicht, daß Anarchie auf Eigenverantwortung basiert.

Sozialismus predigen Andere und sind dennoch nur an ihrem eigenem Wohle interessiert. Noch Andere propagieren Nationalismus und haben keine Liebe für ihr Land, nur Haß gegen Andere. Worauf glauben sie stolz sein zu können? Etwa darauf, zufällig in ein bestimmtes Volk geboren zu sein, ohne eine Leistung dafür zu erbringen. Wohl gibt es Nichts, auf das sie sonst stolz sein könnten.

Widerum Andere kämpfen für den Kommunismus, doch sie haben nicht das Zeug dazu, um wahrhaft Kommunist zu sein, denn sie denken bloß: „Alles gehört Allen, also auch mir!“, diese Schmarotzer. „Die Macht dem Volke!“ riefen sie – doch ein Volk in seiner Gänze wird nicht mündig, auch wenn es sich in seiner Einfalt, so dünkt. Vielleicht in Jahrtausenden, mag es sein, falls die Tolldreisten nicht die gesamte Erde vernichten.

Mündige, Tugendhafte, Schöpferische, Intelligente, Ehrenhafte, Verantwortungsvolle – die gibt es wohl, wenn auch selten. Auch aus dem Volke, kommen Sie. So, wie in mancher Schutthalde, zuweilen ein Halbedelstein verborgen, oder – wer weis – gar ein Diamant, so gibt es immer Einzelne, die aus der Masse des Volkes herausragen. So bitter nötig wie heute waren sie noch nie. Sie gilt es zu finden und zu verbinden.

Aus Edlen einen neuen Adel zu schaffen, einen Adel, der auf alle Tugenden aufbaut und sich seiner Verantwortung bewußt ist. Natürlich kann man in solch einen Adel nicht hineingeboren werden, sondern kann nur, bei entsprechenden Anlagen und emsiger Arbeit an Sich selbst, hineinwachsen, sich als „Adeliger“ beweisen.

Nur so kann der Mensch Mensch werden und sich vom Vieh unterscheiden. Nur so kann ein neues Aeon für die Menschheit anbrechen. Denn die Narren werden Narren bleiben, Proleten, Proleten und Vieh, Vieh. Auch soll Mensch als Mensch handeln und Mensch wie Mensch behandelt werden, so wie Vieh, wie Vieh behandelt werden muß!

Wer Dies nicht verstehen will und sich windet Argumente, wider dies zu erfinden, wird dort bleiben, wo er war und umkommen in viehischer Blödheit, die er für Vernunft halten will. Er wird nie, einer der Unseren – und so soll es sein! Wahrhaftig „Adelige“ wird es wenige geben, sie werden im Geheimen wirken müssen, denn der närrische Pöbel wird sich zerfleischen und sein eigener Untergang sein. Gleich, wie hochtrabend seine Titel oder wie monströs seine Finanzmittel auch sein mögen.

Es lebe der echte Adel, es lebe das neue Aeon!

ARTO

Arto F.J. Lutz