Gesellschaftskritik: Managen wir den Planeten Erde in den Ruin

Frühjahr 2010. Die Finanzkrise lässt uns nicht los. Sie hat mit Griechenland den ersten Staat erreicht, der Zahlungsunfähigkeit anmelden muss. Mit dem drohenden Staatsbankrott steht aber auch die europäische Gemeinschaftswährung auf dem Spiel.

War die erste Reaktion auf die Krise im Jahr 2009, dass die Staaten noch mehr Schulden machen müssen, um die Konjunktur zu stützen, so verkünden nun die Hüter unserer Währung und die Finanzchefs, dass es geboten ist, ganz kräftig auf die Schuldenbremse zu steigen.

Man kann ihnen beinahe das Versprechen „Keine neuen Schulden“ von den Lippen ablesen.

Die Erkenntnis von zuvor, dass Sparen zu einem Zusammenbruch der Wirtschaft führen muss, wird wie eine irrsinnige Meinung beiseitegeschoben.

Die neue Erkenntnis kommt nicht aus einer Gesamtsicht wirtschaftlicher Notwendigkeiten, sondern von der Nervosität der Finanzmärkte und ihrer bangen Erwartung, dass auch Staaten ihre Schulden vielleicht demnächst schon nicht mehr begleichen, und stattdessen auf eine andere Weise entschuldet werden.

Management Erde zerstören FinanzkriseDer Zusammenbruch dieses morbiden Wirtschaftssystems scheint derzeit wieder einmal sehr nah. Allerdings mit dem Unterschied, dass sich diesmal der Markt nicht selbst regulieren kann, sondern auf Eingriffe der Notenbanken hofft. Die Wirtschaft kennt immer Sieger und Verlierer. Unternehmen mit unverschämt hohen Gewinnen und solche, die – manchmal auch unverschuldet – in den Konkurs schlittern.

Das Besondere an der gegenwärtigen Situation ist, dass Griechenland durch ein jahrelang von der Politik stillschweigend hingenommenes System aus Korruption und Steuerhinterziehung an den wirtschaftlichen Abgrund manövriert wurde. Im Zeichen des Neoliberalismus galt es als vornehm, auf die Besteuerung der „Tüchtigen“, der Manager, zu verzichten, damit diese dann mit den einbehaltenen Beträgen in Steueroasen stiften gehen können.

Doch dort wollten sie ihre Beute ohnehin nur vorübergehend parken. Die Krise, die sie herbeigeführt haben, schafft nun auch die Möglichkeit der gewinnbringenden Veranlagung. Die bankrotten Staaten werden aufgefordert, ihr verbliebenes Hab und Gut zu unmoralischen Bedingungen zu verkaufen und sich dem Gauner-Syndikat aufs Neue auszuliefern. Wenn Privatleute über die lebenswichtige Infrastruktur eines Landes verfügen, dann haben sie diesen Staat restlos erpressbar gemacht.

Das demokratische politische System kann abdanken. Politische Lösungen sind nicht in Sicht. Wir werden mit Sprechblasen abserviert, die wie Seifenblasen auf einem Kinderspielplatz platzen.

Über den Tag hinaus denken

Während sich die europäische, amerikanische, chinesische oder russische Nomenklatura noch immer nicht als einfache Verwalter des Untergangs erkennen und immer weitere Auswege unvermeidlich im Kollektiv – etwa im G8 oder G20 Verband – suchen, erahnen sie im besten Fall, wie nahe die Eisberge der Titanic bereits sind.

Sie lassen sich von Erdölkonzernen vorführen, anstatt sie zu kontrollieren. Der mächtigste Staat der Welt ist machtlos gegen die Inkompetenz und das zauberlehrlinghafte Benehmen der BP-Manager, die nicht in der Lage sind, ein Bohrloch zu verschließen.

Management Erde zerstören ruinierenWährend wir in West- und Mitteleuropa einem isländischen Vulkan einige Tage relativ guter Luftqualität verdanken dürfen, rüsten sich die Manager des Luftfahrts-Syndikats, um gegen das nur aus Sicherheitsgründen ausgesprochene Flugverbot mit Schadenersatz-Forderungen gegen die Staaten vorzugehen, die ohnehin kaum noch Hoheitsrechte haben, sondern nur noch simple unabhängige Dienstleister im Sinne dieser Unternehmen sind.

Sie nehmen uns die gesunde Luft zu atmen und sie klagen an. Dieses Verbrechen an der wehrlosen Zivilbevölkerung gilt in dieser verrückten Welt als ganz normal, in der sich alles nach den Bedürfnissen einer Minderheit zu richten hat. Die komplette Einstellung der gesamten Luftfahrt wäre eine richtige Maßnahme, um unseren Planeten wieder mehr Lebensqualität zu geben.

Wenn es gelänge, die Luftfahrt in die Schranken zu weisen, dann könnte damit auch die Praxis gestoppt werden, das Klima fortwährend mit Chemotrails zu vergiften. Aber noch waren all die Hochwasserkatastrophen nicht schlimm genug, um diesen Machenschaften ein Ende zu bereiten.

Aber die Luftfahrtkonzerne lassen sich einen Persilschein gerade von der WHO ausstellen, die durch ihre Verwicklung in den Schweinegrippe-Impfskandal selbst gezeigt hat, wie empfänglich sie für Zuwendungen aus der Pharma-Industrie ist. Dass dabei wiederum Staaten angestiftet wurden, um Steuerzahler-Geld irrsinnige Vorräte an Impfstoff für eine bekannterweise real nicht existierende Gefahr zu horten, das mag das moralische Gewicht solcher Institutionen aufzeigen.

Einen Umbruch herbeidenken!

Wir sehen in dieser Zeit immer deutlicher, dass wir den sogenannten Eliten nicht mehr vertrauen können, weil sie einfach auf den Untergang zusteuern. Die Schwäche einer Alternativbewegung ist derzeit noch, dass es keine einheitliche Antwort auf die Misere der Mächtigen gibt.

Wenn Deutschland 2010 ein Song-Contest mit einem Liedtext gewinnt, wie „Satellit“, dann wissen wir doch genau, wo wir in Sachen Emanzipation stehen. Und dass die Sehnsucht vieler Menschen darin besteht, in diesen stürmischen Zeiten irgendeinen Anker zu finden, den man eben wie ein Satellit umkreisen kann, egal ob er zu uns gemein ist oder nicht.

Eine andere Welt ist möglich. Diese Aussage sollte stattdessen in unserem Denken einen festen Platz einnehmen. Die Neue Welt braucht einen Kultplatz, einen Sammelpunkt. Ich dachte, dass die Granitsteine von Georgia interessante Impulse geben könnten, wenn bereits das erste „Gebot“ nicht schon so abschreckend wäre.

Oder sollte es tatsächlich richtig sein, dass die Erde höchstens 500 Millionen Bewohner verträgt und die Überbevölkerung unseres Planeten am Aussterben vieler Arten des Lebens und an der Zerstörung der Natur schuld ist?

Wenn wir aber diese auch mir unsympathische These verneinen, dann muss es möglich sein, dass wir Wege finden und beweisen, dass diese Erde ein guter Platz für alle seine Bewohner sein kann.

Wir sollten uns die Frage stellen, welche Gruppen im Untergrund bereits darauf hinarbeiten, dass vielen Menschen die Existenzgrundlage entzogen wird. Die Manager aus dem Finanzsektor sind gut herzeigbare Exemplare, die beweisen, wie man diese Welt zerstören kann.

Wir dagegen brauchen umsetzbare Konzepte einer gerechten und lebenswerten Gesellschaft. Unsere (Groß-)Städte haben die Behaglichkeit einer Gruft am Friedhof. Derzeit ist es modern, an allen unpassenden Stellen Zäune zu errichten, Wohnhausanlagen von bisherigen Naherholungsräumen zu trennen.

In unruhigen Zeiten haben die allmächtigen Hausverwalter den Wunsch, ihren vermeintlichen Besitzstand zu wahren und vor Eindringlingen aus einer anderen Dimension zu schützen. In früheren Zeiten, als die Demokratie noch nicht auf dem Abstellgeleise war, gab es auch in Wohnhausanlagen zumindest die Idee der Mitbestimmung, die Verwalter wollten Vorschläge zur Verbesserung der Wohnqualität hören und waren bereit zur Umsetzung.

In der Zeit, in der wir leben, scheinen Hausverwalter nur noch der Obrigkeit und nicht mehr den Mietern dienen zu müssen. Wenn Firmen beschäftigt werden sollen, dann werden Sanierungsaufträge leichthändig gegeben, egal ob es nötig ist oder nicht. Oder ob die Bauarbeiten mit Schikanen der Mieter einhergehen.

Der kleine Mann fühlt sich in der Endzeit noch einmal ganz stark, er feiert unbeschreibliche Triumphe über den Verstand der Allgemeinheit. Im überschaubaren Bereich können wir symbolhaft erkennen, was im gesamten globalen Dorf in dieser Zeit völlig falsch organisiert wird.

Von Günter Wittek

Günter Wittek