Silber als Geldanlage: Einstiegs-Tipps zum Kauf von Silber

Für ein breit gestreutes Portfolio ergibt es Sinn, einen Teil des Kapitals in Edelmetallen anzulegen. Silber erlaubt einen günstigen Einstieg. Hier finden Sie eine Übersicht für Silber als Geldanlage bzw. was Sie beim Kauf von Silber als Einsteiger beachten sollten.

Vorteil: Bei Silber als Geldanlage droht kein Totalverlust

Dass sich Silber als Geldanlage eignet, hat vornehmlich einen Grund: Edelmetalle stellen einen bleibenden Wert dar. Sie unterliegen zwar immer wieder Kursschwankungen, aber führen zu keinem Totalverlust.

Silber als Geldanlage

Ein Totalverlust, der bei Wertpapieren zur traurigen Realität werden kann, ist hier ausgeschlossen. Das gilt übrigens für alle Metalle, für die börsentäglich Kurse ermittelt werden.

Silber hat dabei einen entscheiden Vorteil im Vergleich zu Gold: den Preis. Ein Kilobarren Silber kostet knapp 500 Euro. Die gleiche Menge Gold schlägt mit fast 32.000 Euro zu Buche. Das ist für viele unerschwinglich oder aber zu riskant.

Sicherlich gibt es kleinere Einheiten, allerdings mit einem spürbaren Aufpreis. Für einen Gramm-Barren aus purem Gold verlangen Händler etwa 40 Euro (alle Preisangaben Stand Anfang September 2014). Und wirklich Freude hätte man an dem winzigen Stück vermutlich nicht.

Vorteil Silber: Vergleichsweise niedriger Kaufpreis

So betrachtet, ist Silber deutlich interessanter, weil man tatsächlich etwas in der Hand hält und das Gewicht spürt. Barren wären die reinste Form, machen aber nur einen Bruchteil des Marktes aus. Der Schwerpunkt liegt vielmehr auf Anlage- bzw. sogenannten Bullion-Münzen.

Die bekanntesten Werte stammen aus den USA, China, Kanada und Australien. Sie werden in der Regel mit einem Gewicht von einer Feinunze (31,1 Gramm) verausgabt. Einige Ausgaben wiegen nur eine halbe Unze oder bringen gar ein ganzes Kilo auf die Waage. Das richtet sich schlichtweg nach der Ausgabepolitik des jeweiligen Landes.

Silber kaufen (Tipp): Auf gängige Ausgaben setzen

Für den Einstieg bietet es sich an, gängige Werte zu kaufen. Dazu gehören:

  • „Maple Leaf“ (Kanada),
  • „Philharmoniker“ (Österreich),
  • „Panda“ (China),
  • „Libertad“ (Mexiko)
  • und der „Silver Eagle“ (USA).
Silbermünzen als Geldanlage

Unterschieden wird nach Münzen, deren Erscheinungsbild seit Jahren unverändert geblieben ist, und Serien, die jährlich oder in kürzeren Abständen mit immer neuen Motiven aufwarten. All diese Münzen sind im Onlinehandel und in Numismatik-Geschäften vor Ort problemlos erhältlich.

Geldanlage Silber: Münzpreise vergleichen spart Geld

Um nicht zu tief in die Tasche zu greifen, lohnt sich vor dem Kauf ein Preisvergleich. Bei einigen Münzen reicht die Preisspanne von 18 bis 25 Euro. Ältere Werte sind in der Regel teurer, weil hier neben dem Silberpreis auch der Sammlerwert eine Rolle spielt. Für Einsteiger sind daher Neuausgaben zu empfehlen. Sie sollten ordentlich aufbewahrt werden, möglichst in einer luftdicht schließenden Kapsel.

Ob die Prägungen dann in einem Münzkoffer landen, auf einem Tablet oder in einer Geldkassette, bleibt jedem selbst überlassen. Je mehr Münzen vorhanden sind, desto sinnvoller ist die Investition in eine solide Münzkassette.

Sie schützt die Münzen und erlaubt es, sie jederzeit zu betrachten. Denn der Reiz geht nicht nur vom Silber aus, sondern auch von den fein gearbeiteten Motiven.

Silber-Medaillen und -Abonnements: Finger weg

Vorsicht sollte man walten lassen, wenn Medaillen beworben werden. Sie bestehen, anders als Anlagemünzen, oft nur aus 333er-Silber und haben keinen Gegenwert. Eine Münze der Reihe „Maple Leaf“ könnte rein theoretisch auch als Zahlungsmittel mit einem Wert von fünf kanadischen Dollar genutzt werden. Das ist bei Medaillen nicht möglich. Auch wenn sie günstig beworben werden: Das Geld sollte man sich sparen – außer man ist vielleicht Fan der Fußballmannschaft, die abgebildet ist.

Ebenfalls genau hinschauen muss man bei Abonnements, die eine Sammlung der wichtigsten Silberwerte eines Jahres versprechen. Auch wenn das Zubehör wie eine Kassette inklusive ist, sind die Münzen oft zu teuer. Bei zwölf Münzen kommt mitunter ein Mehrpreis von über 100 Euro zustande.

Von daher ist es sinnvoller, die Silbermünzen einzeln zu kaufen und dabei ein wenig auf den Silberpreis zu achten. Damit lässt sich der eine oder andere Euro sparen. Denn auch die Preise für Silbermünzen folgen den Kursschwankungen. Und schließlich soll die Rendite auf Dauer stimmen.

Silber: Eine Investition, die Freude machen kann

Silber als Geldanlage ist relativ einfach, sofern einige Grundregeln beachtet werden:

  • bekannte Münzen statt Exoten,
  • vor dem Kauf die Preise vergleichen,
  • nicht auf Abonnements einlassen,
  • und Finger weg von Medaillen.

Auf diese Weise lässt sich nach und nach eine kleine Silbersammlung aufbauen. Möchte man es pur, kann man Silber auch als Barren kaufen. Schöner sind zweifelsohne Münzen.

Tipp der Redaktion: Falls Sie Silber zu Hause haben, können Sie Silbergegenstände mit ein paar einfachen Methoden auf seine Echtheit prüfen. Ist es stark angelaufen und sieht unschön aus, kann man das Silber mit einfachen Hausmitteln wieder zum Glänzen bringen.

Silbermünzen bieten darüber hinaus die Chance auf eine zusätzliche Wertsteigerung aufgrund der Auflage und der Nachfrage. Vermutlich findet man auch Freude daran und sieht die Münzen nicht nur als Geldanlage. Falls doch, muss immer im Hinterkopf bleiben, dass der Silberpreis Schwankungen unterliegt und Verluste möglich sind.

André Maßmann