Autor werden: Qualitätskriterien für einen guten Sachartikel

Täglich bekommen wir in der Philognosie-Redaktion viele Artikelvorschläge von Fremdautoren, die ihre Texte gerne bei uns veröffentlichen würden. Um die Qualität von Texten einschätzen zu können, haben wir in der Redaktion bestimmte Kriterien für Sachartikel entwickelt.

Wozu auf Qualität achten?

Die Qualitätskriterien helfen uns Autoren gezielt Feedback zu geben. Da dieses Wissen nicht nur für unsere Autoren wichtig ist, werden wir diese Kriterien hier vorstellen.

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So können Autoren Schwächen und Stärken ihrer Arbeit besser verstehen und ein höheres Niveau bei ihren Artikeln anstreben.

Warum sollte ich eine gute Qualität bei Texten anstreben?

Heute findet man im Internet zu sehr vielen Themen gute Sachartikel. Jeder neue Artikel steht somit in den Google-Suchergebnislisten immer in Konkurrenz zu anderen Artikel. Gefunden und gelesen wird ein Artikel – laut SEO-Statistiken – nur, wenn er bei Google auf den ersten 30 Plätzen der Suchergebnisse erscheint. Landet er jedoch beispielsweise auf Platz 100, wird er von potenziellen Lesern nicht mehr gefunden.

Eine Option ein gutes Ranking zu erzielen, ist mit guter Qualität zu punkten, d. h. die Artikel der Konkurrenz zu kennen und dann den eigenen Text noch informativer, interessanter oder verständlicher zu schreiben. Damit erhöht man die Wahrscheinlichkeit, dass Google den eigenen Artikel als „hochwertig“ ansieht und ihn an einer Top-Position listet.

Ein anderer positiver Nebeneffekt ist die Verlinkung des Artikels von Lesern, d. h., wenn einem Leser ein Artikel sehr gut gefällt, wird er ihn in Foren, auf Webseiten oder in Communitys verlinken und damit weiterempfehlen. Auch so kann man zusätzliche Leser gewinnen oder Google überzeugen, dass der eigene Artikel auf den Top-Positionen gelistet werden sollte.

Welchen Nutzen hat der Leser von meinem Artikel?

Diese Frage mag manchen vielleicht banal erscheinen, doch es ist die wichtigste Frage überhaupt, wenn Sie ein Thema suchen oder sich fragen, wie Sie es gut aufbereiten können.

Im Folgenden werden Ihnen einige Perspektiven vorgestellt, die den Kontext „Nutzen für den Leser“ verständlich erläutern sollen. Je mehr Punkte der folgenden Aufzählung Ihr Artikel erfüllt, desto mehr „Nutzen“ hat ein potenzieller Leser. Als Test können Sie Ihren Artikel ausdrucken und anhand der genannten Kriterien überprüfen.

1. Kann mein Thema im Internet überhaupt gefunden werden?

Wenn Leser im Internet nach Sachartikeln suchen, wollen sie zumeist ein bestimmtes (praktisches) Problem lösen oder haben eine konkrete Frage (Informationsdefizit), die beantwortet werden soll. Deshalb versucht der potenzielle Leser Suchbegriffe bei Google einzugeben, die ihn zu seiner Problemlösung – z. B. dem gesuchten Artikel – führen. Dabei beachtet er meist nur die ersten 1 bis 3 Suchergebnisseiten (= die ersten 30 Suchergebnisse) von Google, um fündig zu werden.

Der erste Aspekt eines guten Artikels ist also ein konkretes Thema zu haben, welches man mit Suchbegriffen füllt, die ein potenzieller Leser zu diesem Thema suchen würde. Wie man das als Autor nutzen kann, wurde bereits im Artikel „Was sind Keywords? – Gute Suchbegriffe für einen Internet-Text finden“ ausführlich beschrieben.

Der erste Nutzen des Lesers ist somit eine gefragte Information überhaupt zu finden. Als Autor können Sie dies berücksichtigen, indem Sie die Sprache Ihrer Leser verwenden oder den Artikel so verfassen, dass dort Suchbegriffe auftauchen, die ein Leser zu diesem Thema bei Google eingeben würde.

Negativ-Beispiel: Je allgemeiner man schreibt, je unkonkreter ein Thema gefasst ist, je weniger wichtige Suchbegriffe auftauchen, desto größer ist die Chance ein Textgrab zu verfassen, welches nie gefunden oder gelesen wird.

2. Wie entscheiden Leser über den „Nutzen“ von Informationen?

Autoren sollten sich vergegenwärtigen, dass ein durchschnittlicher User im Internet einen Artikel nur ca. 5 Sekunden scannt (kurz überfliegt), um zu entscheiden, ob er lesenswert ist oder nicht. Oder anders ausgedrückt – innerhalb von 5 Sekunden muss für den Leser klar sein, ob es sich für ihn rentiert, Zeit und Aufmerksamkeit in einen Artikel zu investieren.

Klar ist, dass man in 5 Sekunden höchstens die Einleitung oder ein paar Überschriften erkennen kann. D. h., bereits in der Einleitung des Artikels (d.h. die ersten beiden Absätze) muss das Thema klar erkennbar sein und dargestellt werden, was der Leser von diesem Artikel erwarten kann. Außerdem helfen weitere Überschriften den Artikel gut zu strukturieren und wecken das Interesse der Leser.

Mein Tipp zum Selbsttest: Drucken Sie Ihren Artikel aus und geben Sie ihn einer x-beliebigen Testperson 5 bis 10 Sekunden zum Lesen. Fragen Sie die Testperson, ob sie nun eine Ahnung hat, um welches Thema es geht bzw. welche Problemlösung oder Information dargestellt werden soll. Beantwortet die Testperson Ihre Frage richtig, dann ist die Einleitung (oder auch Aufbau mit aussagekräftigen Überschriften etc.) gut gelungen. Ist die Antwort falsch, sollte nochmals überarbeitet werden.

3. Welchen formalen Aufbau sollte ein guter Artikel haben?

Ein vollständiger formaler Aufbau eines Artikels könnte wie folgt aussehen:

  • Einleitung
  • Hauptteil
  • Abschluss

Die Einleitung sollte den Leser in ein bis drei Absätzen über den Inhalt und das Ziel des Artikels informieren. So kann der Leser entscheiden, ob der konkrete Artikel überhaupt seinen Erwartungen entspricht. Mit „Inhalt“ ist das konkrete Thema gemeint, mit „Ziel“ der Endzustand – also beispielsweise die „Problemlösung“ oder der „Informationsstand“ nach dem Lesen des Artikels.

Schlechte Artikel haben entweder überhaupt keine Einleitung oder die Einleitung ist so unverständlich geschrieben, dass ein Leser das konkrete Thema oder das Ziel des Artikels nicht erkennen kann.

Im Hauptteil soll das Thema leicht verständlich aufbereitet sein, d. h. das Problem und die Lösung gezeigt oder die Frage und die Antwort erklärt werden. Ist der Artikel länger, bauen Sie zusätzlich aussagekräftige Zwischenüberschriften ein, die bereits beim Überfliegen einen guten Überblick über den Inhalt geben.

Schlechte Artikel stellen entweder gar keine Probleme und Lösungen vor oder Problem und Lösung werden zu allgemein abgehandelt (und sind daher für den Leser „nutzlos“). Bei schlechten informellen Artikeln wird oft keine konkrete Frage gestellt und beantwortet oder der Autor wechselt im Artikel des Öfteren das Thema. Letzteres kann so weit gehen, dass ein Autor gar kein konkretes Thema verfolgt, sondern nur irgendwelche Informationen in Gedankensprüngen aneinanderreiht.

Ein guter Test kann darin bestehen, beispielsweise eine Gebrauchsanleitung genau so durchzuführen, wie sie geschrieben ist. Fehlt dann ein Schritt (z. B. bei einem Computer-Tipp ein Klick) wäre die Anleitung für einen Leser unbrauchbar.

Der Abschluss besteht in der Darstellung der Problemlösung oder der versprochenen Information. Weiterhin kann man dort das Thema auch noch einmal zusammenfassen oder Links zu weiterführenden Informationen liefern.

4. Welchen inhaltlichen Aufbau sollte ein guter Artikel haben?

Ein guter Artikel sollte ein konkretes Thema haben. Vermeiden Sie „Themensprünge“ und versuchen Sie nicht zu viele unterschiedliche Themen und Perspektiven auf einmal abzuhandeln. Hier besteht die Gefahr mehr Verwirrung zu stiften, als über einen Sachverhalt aufzuklären.

Vermeiden Sie ein Thema zu allgemein zu behandeln. Wenn Leser Schwierigkeiten haben das angesprochene Problem zu verstehen, wird oft der Artikel als Ganzes nicht positiv aufgenommen. Wenn Sie also beispielsweise über „Kosmetik“ sprechen wollen, dann suchen Sie ein möglichst konkretes Anwendungsgebiet – z. B. „Wie behandelt man müde Augen?“

Leser werden sich nur dann die Mühe machen Ihren Artikel zu lesen, wenn sie sich davon einen konkreten Nutzen versprechen. An meinem Monitor klebt ein Zettel, auf dem steht: „Welchen Nutzen hat ein Leser von deinem Artikel?“ Wenn ich einen Artikel fertig habe, stelle ich mir diese Frage. Wenn der Nutzen klar erkennbar ist, ist der Inhalt prinzipiell brauchbar. Wenn ich die Frage nicht beantworten kann, überdenke und überarbeite ich meinen Artikel noch einmal.

Was ist der Nutzen einer Information?

Eine Information ist dann nützlich, wenn sie in meinem Handeln oder Entscheiden einen praktischen Unterschied macht. Das bedeutet, sie hilft, bessere oder klügere Entscheidungen zu treffen bzw. Probleme zu lösen, die vorher nicht gelöst werden konnten. Macht die Information für mich keinen Unterschied, dann ist sie nutzlos.

Wenn Sie einen Artikel schreiben, können Sie sich somit immer selbst fragen, wie sinnvoll oder nützlich Sie Ihre dargestellten Informationen finden. Würden Sie ihn selbst gut bewerten, wenn Sie nach diesen Informationen suchen? Würden Sie ihn Freunden oder Bekannten empfehlen, da die Problemlösung besonders anschaulich, brauchbar oder verständlich ist?

Wenn Sie diese Fragen mit „Ja“ beantworten können, ist Ihr Artikel gut gelungen.

5. Testfragen an Ihren Artikel

Weitere Testkriterien für den Inhalt bekommen Sie von unserer Bewertungsfunktion, die an den Leser drei wichtige Fragen stellt:

  1. Ist das Thema interessant oder wichtig?
  2. Ist der Informationsgehalt zufriedenstellend?
  3. Ist die gegebene Information „verständlich“ dargestellt?

Dies sind ebenfalls wichtige Testfragen, die Sie an Ihren Artikel stellen können. Worauf man dabei achten sollte, will ich Ihnen hier noch kurz zeigen.

Was ist ein interessantes oder wichtiges Thema?

Ob ein Thema „interessant“ oder „wichtig“ ist, entscheidet der Leser. Um diese Frage zu beantworten, können Sie beispielsweise das Google Keyword-Tool benutzen, wie es im Artikel „Was sind Keywords? – Gute Suchbegriffe für einen Internet-Text finden“ erläutert wurde.

Hier können Sie beispielsweise Suchbegriffe zu Ihrem Thema eingeben und nachsehen, ob sie überhaupt gesucht werden bzw. wie hoch das Suchvolumen für diese Keywords ist. Werden diese Keywords oft gesucht, können Sie davon ausgehen, dass das Thema „interessant“ oder „wichtig“ für Leser ist. Tendiert das Suchvolumen für Ihre Suchbegriffe jedoch gegen Null, dann ist das Thema für Leser uninteressant.

Ist der Informationsgehalt in meinem Artikel zufriedenstellend?

Um diese Frage beantworten zu können, müssen Sie die Konkurrenz kennen, d. h. wissen, wer welche Artikel bereits zu Ihrem Thema im Internet veröffentlicht hat. Hierzu können Sie einfach die Google-Suchmaschine nutzen und nach Ihrem Thema suchen.

Finden Sie hier schnell viele gute Artikel zu Ihrem Thema, dann wissen Sie, dass Sie einen Artikel verfassen müssen, der noch besser als die Konkurrenz sein sollte. Denn nur dann haben Sie die Chance die Konkurrenz auszustechen. Ist wenig oder kaum etwas zu Ihrem Thema zu finden, dann können Sie auch mit weniger Aufwand einen Artikel gut platzieren.

Tipp: Wenn ich einen Artikel zu einem Thema (mit hoher Konkurrenz) schreiben will, sehe ich mir zunächst die Artikel meiner Konkurrenten an. Ich frage mich, ob ich die Information besser aufbereiten oder ob ich mehr Informationen bündeln kann, sodass die Informationsdichte höher wird, als bei den bereits vorhandenen Artikeln.

Mit dieser Vorgehensweise habe Sie gute Chancen selbst bei hoher Konkurrenz, Artikel in Top-Positionen bei Google zu platzieren.

Was macht meine Texte verständlich?

Sachthemen werden für Leser geschrieben, d. h. nur der Leser kann entscheiden, ob er einen Artikel hilfreich und verständlich findet. Natürlich sollte man fragen „verständlich für wen“? Denn man schreibt Artikel immer für ein bestimmtes Zielpublikum.

Wer für Manager schreibt, kann von deren Bildungsniveau und einer dort üblichen Fachsprache als „Norm“ ausgehen. Wer für Hausfrauen oder Handwerker schreibt, muss deren Sprache sprechen. Wer für die „Allgemeinheit“ schreibt, sollte allgemein verständlich formulieren. Letztlich ist hier nur wichtig, dass man die „Sprache seines Zielpublikums“ kennt und in den Formulierungen berücksichtigt.

Welche Artikel lehnen wir grundsätzlich ab?

Da wir unsere Webseite für unsere Leser machen, können wir nicht alle Themen veröffentlichen. Hier einige Beispiele für Grenzfälle, die kritisch sind bzw. bei uns nicht veröffentlicht werden.

  • Artikel ohne klaren Inhalt
  • Themen, die eine zu kleine Leserschaft ansprechen
  • jede Art von reinen Werbe-Artikeln, Selbstdarstellungen, Produktanpreisungen
  • Artikel ohne erkennbaren informativen oder praktischen Nutzen für unsere Leser
  • Raubkopien
  • Texte, die bereits (mehrfach) im Internet vorhanden sind
  • Artikel, die nur dazu verfasst sind, um Links zu droppen

Fremdlinks in Texten

Fremdlinks werden von der Redaktion in allen Veröffentlichungen grundsätzlich auf „nofollow“ gestellt, um Linkspam zu vermeiden. Alle Links bleiben im Text aber sichtbar bzw. für Leser nutzbar. Autoren haben im Autorenprofil die Option Homepages, Eigenwerbung oder Ähnliches selbst frei einzubinden.

Hilfe für neue Autoren

Manchen werden die hier genannten Qualitätskriterien vielleicht „sehr hoch“ erscheinen, aber bedenken Sie, dass ich hier von einem „Ideal“ ausgehe. Wir erwarten keine perfekten Artikel, sondern wollen jedem Autor helfen, aus seinem Thema das Beste zu machen. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Artikelvorschlag geeignet ist, schicken Sie ihn uns einfach zu. Wir lesen jeden Artikelvorschlag aufmerksam durch, geben Feedback und bieten Anregungen oder Verbesserungsvorschläge.

Zudem wird jeder Artikel von unserer Lektorin vor der Veröffentlichung Korrektur gelesen, d. h., man muss auch keine perfekte Rechtschreibung beherrschen. Letztlich ist es nur wichtig, ein gutes Thema zu finden und es für Leser interessant aufzubereiten. Stimmt der Inhalt, dann werden wir von der Redaktion alles tun, um den Artikel entsprechend professionell zu präsentieren.

Da unser Autorenservice völlig kostenlos ist, kann jeder neue Autor dabei nur gewinnen – und sei es auch nur, von einer unabhängigen Quelle ein kompetentes Feedback zu erhalten. Probieren Sie es einfach aus …

Kann jeder freie Autor auf Philognosie veröffentlichen?

Jeder Autor kann bei uns kostenlos publizieren. Da wir im Jahr über 13 Millionen Leser haben, lohnt sich der Aufwand für Autoren.

Damit komme ich zum Ende und hoffe Ihnen die Qualitätskriterien verständlich dargestellt zu haben. Zudem empfehle ich Ihnen noch einige weitere Artikel zu diesem Thema auf Philognosie, die künftigen Autoren weiterhelfen könnten:

  • Autor werden: Wie veröffentliche ich eigene Artikel auf Philognosie? (Hier erfahren Sie alles zur Vorgehensweise, unseren Bedingungen und zur Zusammenarbeit der Redaktion mit den Autoren)
  • Philognosie Autorenservice (hier erfahren Sie, welche Leistungen wir für unsere Autoren erbringen.)
  • Philognosie Impressum (siehe Punkt „Autorenvereinbarung: Urheber- und Nutzungsrecht“ – hier erklären wir die Bedingungen der Zusammenarbeit – speziell auch das Urheber- und Nutzungsrecht, dem Sie als Philognosie Autor explizit zustimmen müssen, wenn Sie bei uns veröffentlichen wollen.)

Auf eine gute Zusammenarbeit freut sich Tony Kühn von der Philognosie-Redaktion!

Tony Kühn