Manch einer ist beim Aufschneiden überrascht, wenn die Tomaten im Inneren bereits keimen. Die Tomatenkerne keimen also in der Tomate, was die Frage aufwirft, ob sie noch essbar oder schon giftig sind. Schauen wir uns die Keimlinge in der Tomate genauer an und klären, was mit ihnen passiert ist und was sie damit noch machen können.
Warum keimen Tomaten von innen?
Viele fragen sich vielleicht, wie es möglich ist, dass die Tomatenkerne im Inneren der Tomate zu keimen beginnen. Normalerweise verhindert ein bestimmtes Enzym in der Tomate auf natürliche Weise, dass die Kerne keimen. Inzwischen gibt es aber so viele hochgezüchtete Hybride, die sich nicht mehr wie ihre natürlichen Artgenossen verhalten. Dies ist aber nur meine persönliche Meinung.
Da es im Inneren natürlich feucht und warm ist, beginnen die Keimlinge auch im Inneren der Tomate zu keimen. Dieser Vorgang wird „Viviparie“ (lateinisch für „Lebendgeburt“) genannt und kann auch bei anderen Pflanzen vorkommen.
Die Viviparie ist normalerweise von außen nicht sichtbar. Erst wenn man die Tomate aufschneidet, werden die Keimlinge im Inneren der Tomate erkennbar. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass die Keimlinge das Fruchtfleisch durchbrechen und so von außen sichtbar werden.
Die meisten seriösen Quellen behaupten jedoch, dass es sich dabei um ein natürliches Phänomen handelt, bei dem weder Gentechnik noch chemische Behandlung der Tomaten eine Rolle spielen.
Wie erkenne ich keimende Tomatenkerne?
In den meisten Fällen ist die Keimung der Tomatenkerne von außen nicht sichtbar. Erst wenn man die Tomate aufschneidet, sieht man die Keimlinge im Fruchtfleisch. Dort sehen sie wie normale Keimlinge aus, d. h. die Kerne treiben einen kleinen beige-grünen Stängel aus.
Manchmal sind an den Stängeln auch schon die ersten grünen Keimblätter zu sehen. Durch die große Anzahl der Keimlinge in der Tomate sind diese also auch für den Laien gut zu erkennen.
In der Regel geht die Keimung der Samen im Inneren nur sehr langsam voran. Sie wird erst sichtbar, wenn die Frucht aufgeschnitten wird.
Sind keimende Tomatenkerne essbar oder giftig?
Viele Tomatenliebhaber wissen bereits, dass unreife, grüne Tomaten nicht zum Verzehr geeignet sind, da sie den giftigen Stoff Solanin enthalten. Dieser wird von der Tomatenpflanze natürlicherweise zur Abwehr von Fressfeinden gebildet. Allerdings nimmt die Konzentration während der Reifung der Tomate so stark ab, dass er am Ende keine nennenswerte Rolle mehr spielt.
Dieses Solanin ist in geringer Konzentration auch in den Keimlingen enthalten. Allerdings sagen viele Experten, dass auch hier die Konzentration so gering ist, dass es keine negativen Auswirkungen auf den Menschen hat. Insofern könnte man Tomaten, deren Samen bereits im Inneren keimen, durchaus essen.
Zur Veranschaulichung soll hier kurz ein Beispiel gegeben werden, ab welchen Mengen Solanin für den Menschen gefährlich ist. Für eine leichte Vergiftung wären mindestens 200 mg Solanin nötig – ab 400 mg können schwere Vergiftungen auftreten.
Für eine leichte Vergiftung müsste man etwa 650 Gramm unreife Tomaten auf einmal essen. Das kommt in der Praxis aber fast nie vor. Keimlinge enthalten weniger Solanin als ganze Tomaten, d. h. gesunde Menschen müssten schon 10 bis 20 Kilo Tomaten voller Keimlinge essen, bevor sich das Solanin negativ bemerkbar macht.
Lediglich Menschen mit Verdauungsproblemen, sehr empfindlichem Magen oder Reizdarm sollten hier vorsichtiger sein. Denn bei ihnen könnten auch geringe Mengen des Giftstoffs zu Magenproblemen führen. Mit dem folgenden Trick kann man sie aber trotzdem essen.
Keimende Tomaten zum Essen aufbereiten
Wer keine Magenprobleme hat, kann auch keimende Tomaten ganz normal essen, ohne gesundheitliche Probleme befürchten zu müssen. Vor allem, wenn Sie sie ohnehin kochen wollten, ist es kein Problem, sie vollständig zu verzehren.
Falls Sie Magenprobleme oder sonstige Bedenken haben, können Sie diese Tomaten aber ebenfalls noch verwerten. Entfernen Sie in diesem Fall einfach vorher alle Keime im Inneren vollständig und verwenden Sie nur das restliche Fruchtfleisch für Salate oder warme Speisen.
So haben Sie das Solanin vollständig aus der Tomate entfernt und bekommen keine unnötigen Magenprobleme. Dem Verzehr – roh oder gekocht – steht dann nichts mehr im Wege.
Die Angabe des Namens ist optional.
Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung, Verarbeitung und Veröffentlichung der angegebenen Daten durch diese Website einverstanden. Mehr Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.