Schamanismus ist so alt, wie die Menschheit selbst. Man vermutet, dass die Ursprünge im sibirischen Raum liegen und sich dann über die ganze Welt verbreitet haben. So liegen im Schamanismus die Wurzeln der Tradition und kulturellen Entwicklungen die ein bestimmtes Volk – oder Gemeinschaft – im Innersten zusammenhält.
Ein grundlegendes Element des Schamanismus, welches in allen Teilen der Welt Verwendung findet, ist die schamanische Reise. Je nach Kultur, werden auch hier unterschiedliche „Werkzeuge“ verwendet. So benutzen Schamanen beispielsweise Trommeln, Rasseln, Räucherwerk, halluzinogene Pflanzen, Tanz oder ihre Stimme, um den Bewusstseinszustand entsprechend zu verändern. All diese „Werkzeuge“ dienen letztlich dazu, in andere Welten zu reisen.
Übersetzt man das Wort Schamanismus aus der tungusischen Sprache, dann bedeutet es dort soviel wie „wissen“ oder „Wissender“. Damit ist der Schamane ein „Wissender“, der als Mittler zwischen den Welten auftreten kann. Er reist in die ihm bekannten oberen und unteren Welten, um beispielsweise mit Ahnen Kontakt aufzunehmen, Krankheiten zu heilen oder zwischen der Natur und dem Menschen zu vermitteln.
Schamanismus ist mit einer animistischen Weltanschauung verbunden, d.h. eine Weltanschauung in der alles, was uns umgibt, beseelt ist. „Alles ist beseelt“ bedeutet – jedes Lebewesen, jeder Gegenstand, alles Sichtbare und Unsichtbare hat eine „Seele“. Die Aufgabe des Schamanen besteht darin, mit diesem beseelten Universum zu kommunizieren und anderen zu vermitteln.
Heute gewinnt der Schamanismus auch in unserem Kulturkreis wieder mehr Präsenz und lenkt unsere Aufmerksamkeit auf diesen uralten spirituellen Weg. Oftmals dient eine Krankheit oder Krise als Auslöser, den Blick wieder auf alternative Hilfestellungen oder Lebensweisen zu richten. Es gibt heute zwar immer noch authentisch arbeitende Schamanen (-innen), aber auch einen oberflächlich praktizierten Neo- Schamanismus in der Esoterikszene, dessen Herkunft und Entwicklung fragwürdig erscheint.
“In den unterschiedlichsten Gebieten der Erde suchen Schamaninnen und Schamanen auch heute noch nach Lösungsmöglichkeiten und bringen diese in rituellen Handlungen zur Anwendung. Egal ob bei den Inuit, den Shuar in Ecuador, den Salish, den Sami, egal ob in Asien. Afrika, Europa oder Amerika. Überall finden sich diese geheimnisumwitterten Menschen von denen wir glauben, dass sie gar Magier oder Hexer sind!“ (Zitat Gschwandler, 2006)
In vielen Fällen wehren sich Schamanen sogar gegen ihre Bestimmung und wollen nicht unbedingt von Anfang an freiwillig diese verantwortungsvolle Aufgabe annehmen. Die Arbeit des Schamanen erfordert persönliche Kraft und Disziplin und darf keineswegs unterschätzt werden. Aber auch für „Nicht-Schamanen“ gibt es die Möglichkeit im Schamanismus Hilfestellungen zu finden, sofern man für die Einweihung in die schamanische Arbeit, Kontakt zu einem authentisch arbeitenden Schamanen bekommt. Wie oben bereits erwähnt wurde, muss nicht jeder der schamanistische Arbeit erlernen oder praktizieren will, selbst Schamane sein. Doch Kontakt zu authentisch arbeitenden Schamanen zu bekommen, ist nicht immer unbedingt einfach.
Hier bleibt es die Aufgabe jedes Einzelnen, selber nachzuspüren und genau hinzusehen, ob man einen authentischen Schamanen vor sich hat. Denn leider gibt es auch Menschen die sich nur als Schamane ausgeben, um sich selbst zu bereichern oder andere eigennützige Interessen zu verfolgen. Daher sagen die Schamanen aus der hawaiianischen Tradition – „Wirksamkeit ist das Maß der Wahrheit“.
Ich spreche hier aus Erfahrung, da ich selbst lange auf vielen „esoterischen Wegen“ herum geirrt bin, bevor ich einem echten Schamanen begegnete, der mein Leben veränderte. In einer persönlichen Krise entdeckte ich, dass man selbst im europäischen Raum echte Schamanen finden und sie um Rat und Hilfe bitten kann.
So begegnete ich Georg O. Gschwandler, einem initiierten Schamanen in der Tradition der Shuar- Indianer Ecuadors und Curandero/ Jiteeveri in der Tradition der Mayo- Yoreme Mexikos, der seit Jahren in seiner Praxis in Tirol arbeitet. Er steht vielen Menschen unterstützend zur Seite und kann auch von einigen Heilerfolgen berichten.
Soweit zu meinen Erfahrungen. Es wird klar, dass es sich beim Thema „Schamanismus“ immer um eine ganz persönliche, authentische und direkte Sache handelt. Es geht nicht um eine „sanfte Medizin“, sondern um eine „wirksame Medizin“. Wirksam wird sie vor allem für Menschen, die sich entschieden haben, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.