Sieger oder Verlierer: Welche Gewohnheiten haben Sieger?

Warum sind manche Menschen erfolgreich und andere nicht? Wie werden aus Verlierern Gewinner? Können sie aus eigener Kraft erfolgreich(er) werden? Die gute Nachricht: Ja, jeder kann erfolgreich sein. Was Sie dazu brauchen, ist ein „Sieger-Charakter“ wie ihn alle erfolgreiche Menschen besitzen. Dieser Artikel sagt Ihnen, wie Sie ihn entwickeln.

Einfluss von Charakter und Gewohnheiten

Jeder Mensch formt im Laufe seines Lebens seinen persönlichen Charakter. Er ist der Ursprung für ein positiv (= erfolgreich) oder negativ (= erfolglos) verlaufendes Leben.

Der geheime Schlüssel zum Erfolg sind unsere Gewohnheiten. Erfolgreiche Menschen, wie Spitzensportler, Top-Manager oder Millionäre verfügen über ganz bestimmte positive Schlüssel-Gewohnheiten, die den Erfolg sichern. Diese Sieger-Gewohnheiten können Sie sich aneignen. Wie geht das, und welche sind es?

Gewohnheiten sind Tätigkeiten und Verhaltensweisen, die wir automatisch (von selbst) ausführen. Irgendwann einmal haben Sie zum Beispiel Rad fahren gelernt. Bald wurde es zur Gewohnheit. Sie brauchen nie mehr darüber nachzudenken, wie Sie auf dem Fahrrad das Gleichgewicht halten. Wie kommt es zu automatisierten Gewohnheiten?

Gewohnheiten werden systematisch in unser Unterbewusstsein programmiert. Und zwar mittels …:

  • wiederholter Sachinformation („So macht man das“)
  • Lernen (Einprägen der Sachinformation)
  • Üben des Gelernten (bewusstes Tun)
  • Wiederholen (Automatisierung)

Auf diese Weise erwerben wir eine Fähigkeit, die uns zur Gewohnheit auf Lebenszeit wird. Wir führen eine Tätigkeit unbewusst aus, wir verhalten uns gewohnheitsgemäß. Bekanntlich ist der Mensch ja ein Gewohnheitstier. Um erfolgreich zu sein, ist es folglich nötig, sich mittels obiger „Formel“ die Sieger-Gewohnheiten der Erfolgreichen anzueignen.

Dabei handelt es sich um jene positiven Gewohnheiten, die unbedingt nötig sind, um in unserer Gesellschaft voranzukommen.

Alle positiven Gewohnheiten, die Ihnen Ihre Umwelt (Familie, Schule, Vereine …) vermittelt haben, beeinflussen Ihren Erfolg positiv (und umgekehrt). Aus Forschungen ist zum Beispiel bekannt: Kinder, die von den Eltern daran gewöhnt wurden, Pflichten zu übernehmen, sind denen überlegen, die immer nur alles haben wollten und auch ohne Gegenleistung bekamen.

Welche Sieger-Gewohnheiten gibt es?

Drei Sieger-Gewohnheiten sind aus Erfahrung unentbehrlich, um erfolgreich zu sein.

1. Aktiv interessiert sein

Am Erfolg nur interessiert zu sein, ist zu wenig, um Erfolg zu haben. Sie müssen aktiv etwas dafür tun. Für einen Verkäufer ist es zu wenig, am Verkaufserfolg zwar interessiert zu sein, aber noch nicht einmal ein Fachbuch über „Verkaufen“ gelesen zu haben – er bleibt bestenfalls Mittelmaß. Wenn Sie aktiv werden, stellen sich Teilerfolge ein, die Sie motivieren. Um sicher aktiv interessiert zu sein, schreiben Sie auf:

  • Was interessiert Sie? (z. B. Ich will ein Buch schreiben)
  • Was ist Ihnen dabei wichtig? (z. B. Das Buch verkaufen)
  • Was tue ich dafür? (z. B. Eine Schriftsteller-Ausbildung machen)

Gewöhnen Sie sich an, zu jeder dieser drei Positionen einen Handlungsplan aufzustellen.

  • Handlungsplan „Ich will ein Buch schreiben“: Jeden Tag von 19 bis 20 Uhr habe ich in Zukunft „Schreibzeit“.
  • Handlungsplan „Das Buch verkaufen“: Ich informiere mich einschlägig über Verlage, deren Programme und Ansprechpartner. Ich besorge Adressen und spreche mit Literatur-Agenten. Jede Woche zwei neue Kontakte.
  • Handlungsplan „Eine Schriftsteller-Ausbildung machen“: Ich erlerne das Handwerk des Schreibens. Dazu nehme ich mir sechs Monate Zeit.

Das „Aktiv interessiert sein“ macht Sie zum Profi. Machen Sie sich diese Sieger-Eigenschaft zur Gewohnheit, dann stellt sich der gewünschte Erfolg garantiert ein.

2. Loslassen

Lassen Sie alles Belastende sofort los. Hadern Sie nicht mit dem Schicksal, jammern Sie nicht über Probleme, resignieren Sie nicht, wenn es mal anders läuft, als gewünscht. Jede Form solcher negativen Einflüsse bindet Zeit und Energien, die Sie besser positiv nutzen können.

Werfen Sie Belastungen jeglicher Art über Bord, sie verhindern Ihren Erfolg. Negative Eigenschaften wie nörgeln, schlechte Laune haben, aggressiv sein, nicht zuhören, schimpfen, unzuverlässig sein, unpünktlich sein … sind Verlierer-Gewohnheiten.

Legen Sie diese ab, indem Sie Ihr Unterbewusstsein mittels eines positiv formulierten Textes (= Selbstbeeinflussungs-Text) umprogrammieren. Wie machen Sie das?

Sie formulieren zuerst den Selbstbeeinflussungs-Text, lernen ihn auswendig und sprechen ihn dann täglich fünfmal morgens und mittags laut und deutlich vor – so, als würden Sie den Text einem Publikum vortragen. Anders gesagt: Sie reden mit Ihrem Unterbewusstsein, sagen ihm auf diese Weise, wie es sich zu verhalten hat. Wenn Sie zum Beispiel nie mehr unpünktlich sein möchten, könnte das folgendermaßen aussehen:

"Ich bin immer pünktlich. Ich schaffe das! Ich nehme dazu nur so viel Termine pro Tag an, wie ich wahrnehmen kann. Zu jedem Termin begebe ich mich 15 Minuten früher als nötig. Ich kann das. Ich freue mich auf mein Pünktlichsein."

Genau so, wie Sie auf diese Art negative Gewohnheiten ablegen, eignen Sie sich Sieger-Gewohnheiten an.

3. Positiv reagieren

Menschen reagieren auf drei Arten: negativ, neutral, positiv.

  • Positiv: „Ich komme gleich und helfe Ihnen.“
  • Neutral: „Sicherlich haben Sie nur eine Kleinigkeit übersehen.“
  • Negativ: „Tut mir leid, aber mich geht das nichts an.“

Auf dem Weg zum Erfolg müssen Sie oft reagieren. Gewöhnen Sie sich an, positiv zu reagieren. Das erzeugt Rückenwind auf dem Weg zum Erfolg. Beispiel:

Ein Chef wirft seiner Sekretärin einen Brief zurück mit der Bemerkung: „Was soll denn das!? Soll das ernsthaft rausgehen?“

Solch negatives Reagieren verursacht negative Energien. Im Nu ist aus der arbeitswilligen Sekretärin eine unmotivierte Angestellte geworden. Negative Energien verhindern Ihren Erfolg, sie produzieren Gegenwind. Gegenbeispiel:

„Toller Text. Könnten Sie vielleicht unseren Geschäftspartner noch persönlich ansprechen, dann ist es absolut perfekt.“

Profis reagieren positiv. Dadurch wird jedes Problem lösbar, „Feinde“ zu Sympathisanten, Gegner zu Mitstreitern. Bei unseren Gewohnheiten, ob positive oder negative, handelt es sich nicht um Eigenschaften, die genetisch veranlagt sind. Es sind Beispiele von anderen Menschen aus unserer Umgebung, die wir nachgemacht und schließlich automatisiert haben.

Mit diesem Wissen kann jeder sein Unterbewusstsein umprogrammieren, Sieger-Gewohnheiten erwerben, Verlierer-Gewohnheiten ablegen und so in Zukunft zu den Erfolgreichen gehören.

Viele Menschen empfinden ihr Leben als grauen Alltag. Wir leben in einer Welt negativer Gedanken und Handlungen. Die täglichen Hiobsbotschaften in der Presse und in den Nachrichten sprechen Bände. Traurig, aber wahr. Doch Sie sind ein Sieger, Sie sehen diesen Zustand positiv: Ein „besseres“ Umfeld, um positiv und somit erfolgreich zu sein, kann es nicht geben. Es liegt an jedem selbst, in die Straße der Sieger einzuschwenken.

Von Martin Selle, Schriftsteller, Schreib-Coaching

Martin Selle