Glaubenssätze und falsche Überzeugungen erkennen und verändern

Nutzen Sie den Frühling und schmeißen Sie alte Überzeugungen über Bord. Befreien Sie sich vom alten Ballast, der Sie blockiert. Machen Sie Platz für neue, frische Ideen.

Glaubenssätze und Überzeugungen verändernJeder von uns besitzt unzählige Glaubenssätze, Meinungen und Überzeugungen, wobei der Begriff Glaubenssatz irreführend erscheinen mag. Ich spreche hier nicht vom religiösen Glauben. Es geht einzig und allein um das, wovon wir, bewusst und unbewusst, überzeugt sind. Es geht hier nicht um die Frage, ob Glaubenssätze „gut“ oder „schlecht“ sind, sondern ob sie uns schaden oder nützen. Die Überzeugung „Alle Menschen sind Verbrecher“ kann uns davor schützen ausgenutzt zu werden.

Gleichzeitig nimmt sie uns viele Chancen, nette, hilfsbereite Menschen kennenzulernen. Die Meinung „Ich bin ein Versager“ führt dazu, sich wie ein Versager zu verhalten und damit genau das zu erreichen – zu versagen. Der Glaubenssatz „Es gibt immer einen Ausweg“ hilft uns, genau diesen zu finden.

Unsere Überzeugungen beeinflussen unsere Wahrnehmung. Sie steuern die Richtung, in die wir unsere Aufmerksamkeit lenken und so natürlich auch die Ergebnisse, die wir erzielen.

Wie bei vielen Dingen sind Glaubenssätze nicht logisch oder gar vernünftig. Es wurden Kriege wegen unterschiedlicher Überzeugungen geführt und es gab auch Fälle, in denen Menschen aufgrund ihrer Überzeugung krank wurden und starben. Auch das funktioniert zum Glück in beide Richtungen! So, wie es eingebildete Kranke gibt, gibt es auch eingebildete Gesunde. Möchten Sie über diesen Satz einmal nachdenken?

Überdenken Sie Ihre Einstellung zu Ihren Zielen, Ihre Zufriedenheit oder „einfach“ nur zu Ihrem Leben. Welche Überzeugungen haben Sie? Wie stark ist Ihr Glaube, es zu schaffen?

Überlegen Sie: Hat Ihr Leben mehr Wert und mehr Sinn, wenn Sie zum Teil andere Glaubenssätze haben? Gibt es Überzeugungen, die Sie daran hindern, ein zufriedenes Leben zu leben? Welche unterstützenden Glaubenssätze haben Sie?

  • 1. Übung: Nehmen Sie sich einen Notizzettel und schreiben Sie dort Ihre hinderlichen Glaubenssätze auf.
  • 2. Übung: Nehmen Sie sich einen Notizzettel und schreiben Sie dort Ihre unterstützenden Glaubenssätze auf.

Machen Sie sich die Konsequenzen der begrenzenden Überzeugungen bewusst und gewinnen Sie die nötige Motivation zur Änderung des Glaubenssatzes. Einige Fragen werden nicht auf Sie zutreffen. Überspringen Sie sie einfach.

Übungen zu Glaubenssätzen und falschen Überzeugungen

Nehmen Sie sich einen hinderlichen Glaubenssatz. Beantworten Sie die folgenden Fragen, während Sie an die Überzeugung denken:

  • „Was hat Ihnen diese einschränkende Überzeugung gekostet?“
  • „Was haben Sie aufgrund dieser Überzeugung verloren?“
  • „Auf wie viele Arten haben Sie sich durch diese Überzeugung selbst betrogen?“
  • „Auf wie viele Arten hat diese Überzeugung Ihre Beziehungen beeinflusst?“
  • „Wie geht es Ihnen, wenn Sie daran denken, welche Beziehungen Sie hätten haben
    können, wenn Sie diese einschränkenden Glaubenssätze nicht gehabt hätten?“
  • „Welche unangenehmen Emotionen erleben Sie durch diese Überzeugung täglich?“
  • „Wie viel Energie hat Ihnen diese Überzeugung abverlangt?“
  • „Wie viele Dinge haben Sie wegen dieser Überzeugung nicht begonnen? Wie fühlen Sie
    sich damit?“

Was werden diese einschränkenden Überzeugungen Sie in der Zukunft kosten?

Gehen Sie 5 Jahre in die Zukunft. Welche Konsequenzen haben diese Überzeugungen hier?

Beantworten Sie folgende Fragen:

  • „Was werden diese Überzeugungen Sie die nächsten 5 Jahre kosten?”
  • „Schauen Sie – 5 Jahre in der Zukunft – in den Spiegel. Wie schauen Sie aus?”
  • „Wie viel (und was) haben Sie durch diese Glaubenssätze nicht in Angriff genommen?”
  • „Wie haben diese Überzeugungen Ihre Lebensqualität vermindert und Ihren Wert weniger und weniger werden lassen?“

Gehen Sie 10 Jahre in die Zukunft und beantworten Sie die Fragen erneut.

Gehen Sie 20 Jahre in die Zukunft, stellen Sie die gleichen Fragen und zusätzlich:

  • „Wo sind Sie angekommen, wie sehen Sie aus, wie beweglich sind Sie?“
  • „Sind andere gerne mit Ihnen zusammen?“
  • „Wie weit haben Sie Ihre Werte vergessen oder stark verletzt?“
  • „Wie weit sind Sie ein Modell für Kinder?“
  • „Welchen Schaden haben diese einschränkenden Überzeugungen Ihnen zugefügt?“
  • „Wie sehr bedauern Sie, dass Sie diese einschränkende Überzeugung vor 20 Jahren (also heute) nicht geändert haben?“
  • „Ist Ihr Leben ein Beispiel oder eine Warnung für andere gewesen?“
  • „Möchten Sie Ihr Leben genau so noch einmal leben?“

Glaubenssätze positiv verändern

Ändern Sie Ihren inneren Zustand. Wie in einem Märchen haben Sie einen Wunsch frei und können sich ein bestimmtes Gefühl (inneren Zustand) wünschen, das Sie schon immer wollten. Lassen Sie sich in einen freudigen, verspielten, begeisterten, kraftvollen Zustand bringen!

Benennen Sie gegenteilige, bereichernde Überzeugungen.

Betrachten Sie Ihre einschränkenden Überzeugungen, streichen Sie sie durch und schreiben Sie eine neue bereichernde Überzeugung darunter, welche die gegenteilige Konsequenz der alten Überzeugung hat.

Beispiel 1:
Einschränkende Überzeugung: „Niemand ist gerne mit mir zusammen.“

Bereichernde Überzeugung: „Jeder mag mich.“

Beispiel 2:
Einschränkende Überzeugung: „Ich kann nicht aufhören zu rauchen.“

Bereichernde Überzeugung: „Nichtraucher zu sein ist ganz einfach und ich schaffe es!“ oder alternativ „Nichts und niemand (auch Nikotin nicht) hat Macht über mich. Ich bin selbstverantwortlich und Frau/Herr über mein Leben.“

Nehmen Sie sich nun wieder Ihre Notizen und schreiben nun auf: "Meine 5 neuen unterstützenden Überzeugungen sind:"

Hier können Sie Ihre 5 neuen Überzeugungen notieren, die Sie verändern wollen. Dazu können Sie sich weitere Notizen machen, welche Konsequenzen diese neuen Überzeugungen haben.

Unsere Überzeugungen entstehen unbewusst. Sie sind das Ergebnis aus Nachahmung, unserer Umwelt und unseres Umfeldes, ständig wiederkehrender Botschaften (z.B. Werbung) und durch einmalige, prägende Erlebnisse. Dann sprechen wir vom so genannten „One-Trial-Learning“, dem Lernen durch einen einzigen Versuch.

Das Kind, das sich die Finger verbrennt, wenn es auf die heiße Herdplatte fasst, lernt in einem einzigen Versuch. Auch Gewohnheiten und Phobien können so entstehen. Doch das ist ein anderes interessantes Thema.

Was habe ich gelernt?

Haben Sie es gemerkt? Wir haben uns gar nicht mit den bereits vorhandenen unterstützenden Glaubensmustern befasst. Das ist auch nicht nötig. Wichtig ist nur, dass Sie sich diese einmal bewusst gemacht haben.

Wenn Sie jetzt einen Blick auf die alten bereichernden und die neuen bereichernden Überzeugungen werfen – was können Sie tun, um mehr Lebensfreude, Zufriedenheit, Gesundheit, Liebe, Erfolg im Leben zu verspüren?

Nehmen Sie sich wieder Ihre Aufzeichnungen zur Hand und überlegen Sie sich, was Sie über sich gelernt haben bzw. was Sie ab sofort ändern wollen.

Welche hilfreichen Überzeugungen fehlen mir noch?

Sie wissen jetzt, was Sie tun können. Zuletzt fragen Sie sich, welche hilfreichen Überzeugungen Ihnen noch fehlen.

Hierzu können Sie wiederum Ihre Aufzeichnungen zurate ziehen und sich überlegen, welche Überzeugungen Ihnen fehlen bzw. welche Überzeugungen förderlich für Sie oder Ihre langfristigen Projekte wären.

Viel Erfolg beim Verändern von Glaubenssätzen und Überzeugungen!

Heiko Synofzik