Verabschiedung: Ein Gespräch höflich beenden …

Viele Menschen haben einige Probleme damit, ein Gespräch höflich aber bestimmt zu beenden. Hier geben wir ein paar Tipps, wie man ein Gespräch höflich aber bestimmt beenden kann.

Problem: Gespräch beenden

Eine gekonnte Verabschiedung ist nicht immer einfach, wenn man nicht unhöflich wirken will. Oft geschieht es, dass man sich gezwungen fühlt, eine günstige Gelegenheit abzuwarten.

Verabschiedung Gespräch höflich beenden

Doch die Gelegenheit für eine Verabschiedung dauert in den meisten Fällen viel zu lang. Man verliert unnötig viel Zeit und ist am Ende genervt oder frustriert.

Leider gibt es immer wieder Menschen, die wenig Feingefühl zeigen, ob und wie lange ein Gesprächspartner mit ihnen reden will. Hinter diesem „Bedrängen“ müssen keine bösen Absichten stehen – manchmal fehlt es einfach an Empathie oder sozialer Kompetenz, die Signale des Gegenübers richtig zu deuten.

Hier kann man mit klaren Signalen nachhelfen, um höflich aber eindeutig ein Ende des Gesprächs herbeizuführen.

Verabschiedung: Wie beende ich höflich ein Gespräch?

1. Sie entscheiden den Zeitpunkt der Verabschiedung!

Oft wird einseitig dem Gesprächspartner die Schuld zugeschoben. Sicher gibt es Menschen, die gerne viel reden und kein Ende finden.

Dennoch sind Sie der einzige, der das Gespräch „rechtzeitig“ beenden kann. Abzuwarten ist keine Option, Sie müssen schon selbst die Initiative ergreifen und Verantwortung übernehmen.

2. Bereiten Sie sich auf das Gespräch vor!

Oft weiß man vorher genau, welche Gesprächspartner schwierig sind. Beispiel: Sie wollen Ihre Tante besuchen und wissen, dass sie Sie nicht so leicht gehen lässt.

Folgende Überlegungen gehören zur Vorbereitung:

  • Nutzen eines Gesprächs: Was wollen Sie mit dem Gespräch erreichen? Warum wollen Sie Ihre Tante besuchen? Machen Sie sich den Nutzen bewusst.
  • Inhalte eines Gesprächs: Überlegen Sie sich, welche Themen Sie mit Ihrer Tante besprechen wollen, welche Fragen Sie an sie stellen werden. Damit ist eine Voraussetzung geschaffen, im Gespräch und beim Abschied aktiv zu werden.
  • Dauer des Gesprächs: Wie viel Zeit wollen Sie mit Ihrer Tante verbringen? Setzen Sie sich einen Zeitrahmen, z. B. 2 – 2,5 Stunden. Behalten Sie bei der Festlegung der Zeit Ihren persönlichen Nutzen im Auge. Der Zeitrahmen sollte realistisch sein, um das Ziel des Gesprächs zu erreichen.
  • Mögliche Hindernisse: Welche Hindernisse können bei einer Verabschiedung auftreten? Ein Beispiel: Ihre Tante wird Sie überreden wollen länger zu bleiben. Vielleicht hat sie ein Abendessen vorbereitet oder eine weitere „dringliche Sache“ zu besprechen. Hier müssen Sie lernen „Nein“ zu sagen und den Abschied höflich – aber bestimmt – zu begründen.

3. Gesprächszeit kommunizieren

Informieren Sie Ihren Gesprächspartner möglichst früh, wie viel Zeit Sie sich nehmen können oder wollen. So kann er sich auf den Abschied angemessen einstellen und wird nicht durch einen plötzlichen Gesprächsabbruch überrascht.

4. Verabschiedung ankündigen

Kündigen Sie Ihren Abschied – z. B. 15 Minuten vorher – an. Damit leiten Sie das Ende ein und der Gesprächspartner hat noch Gelegenheit etwas Wichtiges anzusprechen.

5. Körpersprache zur Verabschiedung einsetzen

Ein Gesprächspartner nimmt auch Körpersignale wahr und deutet sie. Wer nur verbal andeutet „bald gehen zu müssen“, aber gemütlich sitzen bleibt, signalisiert gegenüber dem Gesprächspartner weiterhin „eine Gesprächssituation“.

Verabschiedung Gespräch höflich bestimmt beenden

Eine Möglichkeit ist beispielsweise aufzustehen und so zu signalisieren, dass man die Gesprächssituation beenden möchte. Dabei kann man ruhig (aber bestimmt) seine Sachen zusammensuchen, was die kommende Verabschiedung ankündigt. Man kann dies zusätzlich mit Aussagen „Nun wird es für mich Zeit zu gehen, da ich noch XY vorhabe.“ unterstreichen.

Nehmen Sie sich auf dem Weg zur Tür Zeit, das Gespräch zum Abschluss zu bringen. Wenn Sie höflich und entschlossen sind, erleichtert das beiden Seiten das Gesprächsende zu akzeptieren.

6. Schlussformeln zur Verabschiedung nutzen

Bedanken Sie sich für die Einladung, den Besuch oder das Gespräch. Beispiele könnten sein: „Ich danke dir für den interessanten Nachmittag und freue mich auf ein Wiedersehen“ oder: „Es war schön dich wiederzusehen. Wenn ich zu Hause bin, schicke ich dir eine SMS, dass ich gut angekommen bin …“ Sie können auch Ihr Interesse am bisherigen Gespräch zum Ausdruck bringen, z. B. „Deine Beschreibung über den Urlaub in Italien, fand ich sehr interessant …“ Damit fassen Sie den Inhalt des Gesprächs zusammen und leiten den Abschied ein.

7. Abschied nehmen

Beachten Sie in dieser letzten Phase folgende Regeln:

  • Gehen Sie nicht mehr auf Gesprächsangebote des anderen ein, d. h. fangen Sie nicht an über „neue“ Themen zu diskutieren.
  • Unterbrechen Sie höflich die Versuche, ein neues Gesprächsthema zu beginnen. Beispiel: „Das Thema finde ich sehr interessant, doch das können wir jetzt leider nicht mehr besprechen“.
  • Verabschieden Sie sich aktiv, indem Sie dem anderen die Hand reichen.
  • Bewegen Sie sich Richtung Haustür des Gastgebers bzw. geleiten Sie Ihren Besuch zur Haustüre.

Viel Erfolg beim höflichen Verabschieden!

Cassandra B.