Kommunikationstraining: Kreativität mit PELZ-Modell steigern

Das PELZ-Modell ist ein einfaches und doch effektives Problemlösungsmodell. Wenn Sie bei komplexen Problemen nach kreativen Lösungen suchen, können Sie das nachfolgende PELZ-Modell testen.

Was bedeutet PELZ-Model?

Der Name ist ein Akronym – es setzt sich aus den vier Anfangsbuchstaben der notwendigen Schritte zusammen. Es kann grundsätzlich universell eingesetzt werden, da seine Grundstruktur sehr einfach ist.

Bei sehr komplexen, systematischen Zusammenhängen stößt es jedoch an seine natürlichen Grenzen.

Diese Methode umfasst …:

  • Problemdefinition
  • Problembearbeitung in Gruppen, im Vier-Augen-Gespräch und in der Einzelanwendung
  • Lösungsfindung
Kommunikationstraining Pelz Methode

Der Weg führt über (das meist) vermeintliche Problem zu einem realisierbaren Ziel. Damit ist das PELZ-Modell lösungsorientiert und durchbricht (bei richtiger Anwendung und entsprechender Übung) das reine „Ursache-Wirkungs-Denken“. Ich schreibe „das meist vermeintliche Problem“ da die „wirkliche Problematik“ nicht immer auf den ersten Blick erkannt werden kann.

In anderen Worten – reflektiert man eine Problemstellung, können sich sowohl die Perspektive als auch die Beschreibung einer „Problemstellung“ erheblich verändern. „Wirklich“ ist hier in dem Sinne gemeint „…das, was wirkt“ und sollte von Einbildungen oder Wunschvorstellungen abgegrenzt werden. Bei richtiger Anwendung des PELZ-Modells können solche Nebelschwaden der Einbildung beseitigt werden. Im besten Falle erreichen wir das, was Goethe im Faust als „des Pudels Kern“ bezeichnet hat.

Welche Vorteile bietet die PELZ-Methode?

  • Keine Vorbereitung nötig
  • Dauer ca. 10-15min
  • Keine theoretischen Modelle, die erklärungsbedürftig sind
  • Allgemein verständliche Fragen
  • Aufgrund der Fragen entsteht nicht das Gefühl, dass man sich in einem Verhör befindet

Was bedeutet PELZ?

Dieses Akronym lässt sich in vier einfache Teilbereiche aufgliedern:

  • Problem
  • Erklärung
  • Lösung
  • Ziele

Der erste Punkt beschäftigt sich mit der Frage, wie ein konkretes Problem bestimmt werden kann. Hier sind Fragen relevant wie: „Worin besteht das Problem genau?“ – oder auch – „Wer ist an dem Problem beteiligt?“

Wie oben bereits angedeutet, sind echte Probleme daran zu erkennen, dass „sie wirken“. Hier sollte sich der Fragende eine genaue Vorstellung erarbeiten, was ihn hindert eine bestimmte Entscheidung zu treffen oder in einer entsprechenden Weise zielorientiert zu handeln.

Der zweite Punkt wird „Erklärung“ genannt. Hier sind Fragen relevant wie: „Wie ist das Problem Ihrer Meinung nach entstanden?“ – oder auch – “ Wie beschreiben andere das Problem?“ Gerade die zweite Frage eröffnet oft neue Perspektiven für den Fragenden. Denn die Beschreibung von „Außenstehenden“ liefert nicht nur neue Perspektiven zu einer Problemstellung, sondern kann uns auch zeigen, ob die gewählte Problembeschreibung selbst eingebildet, real, halluziniert oder angemessen ist (um einige Möglichkeiten zu benennen).

Im dritten Punkt „Lösung“ geht es darum herauszufinden, welche Handlungsalternativen bestehen bzw. bereits bekannt sind. Hier kann man beispielsweise fragen, welche Lösungsmöglichkeiten der Fragende bereits ausprobiert hat. Was hat davon gut funktioniert, was nicht? Wichtig ist bei diesem Schritt vor allem, dass sich der Fragende seiner Möglichkeiten – trotz der evtl. vorhanden Hindernisse – bewusst wird und er konkrete Handlungen entwirft, die ihm dabei helfen das Problem zu lösen.

Der letzte Punkt wird „Ziele“ genannt und beschäftigt sich mit dem gewünschten Ergebnis einer Entscheidung oder Handlung. Denn Probleme beziehen sich direkt oder indirekt immer auf ein bestimmtes Ergebnis, welches wir erreichen wollen. So können wir beispielsweise fragen: „Was ist das konkrete Ziel bezüglich des Problems?“ – oder auch – „Woran werden Sie und andere erkennen, dass Sie das Ziel erreicht haben?“

Hierbei ist es wichtig, dass wir unser Ziel klar vor Augen haben und wissen, woran wir den „Erfolg“ erkennen können. Wer nur schwammige Vorstellungen von seinen Zielen hat, kann auch keinen klaren Weg zur Realisierung beschreiben. Erst wenn uns klar ist, was genau passieren muss, wenn das Ziel realisiert ist, werden wir sowohl die „wirklichen Probleme“ als auch die relevanten Methoden klar erkennen können.

Vielleicht hilft Ihnen diese relativ knappe Charakterisierung der Methode bereits, selbst ein wenig damit zu experimentieren. Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Spaß und vor allem Erfolg bei der Anwendung.

Viel Spaß, Ihr …

Heiko Synofzik