Win XP: Hintergrundprogramme ausmisten – versteckte Dialer finden

Eigentlich ist es eine Frechheit, dass manche Programmhersteller – neben dem eigentlichen Hauptprogramm – heimlich Hintergrundprogramme mit auf die Festplatte ihrer Kunden installieren. Man könnte den Eindruck bekommen, dass sie einem User nicht zutrauen, selbst zu entscheiden, welches Programm er haben will und welches nicht.

Nett wäre es allemal, gefragt zu werden, denn schließlich will man nicht nur darüber informiert sein, sondern auch darüber entscheiden können, was auf die eigene Festplatte darf. Nicht genug damit, manche verstecken diese Hintergrundprogramme sogar noch in der Registry. Dies wohl in der Hoffnung, dass die Computerbesitzer die Hintergrundprogramme nicht bemerken – oder wenn doch – einige Schwierigkeiten haben, sie wieder zu löschen.

Wenn Sie sich dafür interessieren, was Sie so alles an Hintergrundprogrammen laufen haben, machen Sie Folgendes:

Klicken Sie auf Start -> Ausführen ->

Geben Sie hier den Befehl „msconfig“ ein ->

Klicken Sie im Fenster „Systemkonfigurationsprogramm“ auf den Reiter „Systemstart“.

Nun können wir uns in Ruhe ansehen, welche Programme so im Hintergrund laufen. Unter dem Begriff „Systemstartelement“ erfahren Sie den Namen der Programme, mit denen Sie es zu tun haben. Unter den Begriffen „Befehl“ und „Pfad“ finden Sie Hinweise darauf, wo das Programm auf Ihrer Festplatte liegt bzw. auch, von wo aus es gestartet wurde.

Die ersten sechs Programme wurden von der Registry aus gestartet und bleiben im normalen Betrieb unsichtbar. Die letzten vier haben sich netterweise wenigstens in den „Autostart“-Ordner eingetragen, in dem Sie vom User bemerkt werden könn(t)en. Sie können unerwünschte Hintergrundprogramme hier recht einfach löschen, indem Sie die Checkbox vor den Programmnamen deaktivieren und mit OK bestätigen.

Normalerweise können alle Programme aus dem „Autostartverzeichnis“ bedenkenlos gelöscht werden – anders jedoch bei Programmen, die aus der Registry gestartet wurden.

Tipp: Den Autostart-Ordner finden Sie auch unter: Start -> Alle Programme -> Autostart

Wenn Sie von dort aus die Programme löschen wollen, fahren Sie mit der Maus einfach über den zu löschenden Eintrag -> Rechtsklick -> Löschen wählen -> fertig!

Das Programm RUNDLL32 ist beispielsweise ein Hintergrundprogramm, das Windows für den laufenden Betrieb benötigt. Löschen Sie also nur Programme, von denen Sie sicher sind, dass sie keine Systemprogramme von Windows sind.

Einmal erkennen Sie Systemprogramme an den Pfadangaben, die unter dem Begriff „Befehl“ aufgelistet sind. Windows-Systemprogramme haben entweder keine Pfadangaben oder kommen aus dem Ordner C:WINDOWS. Außerdem werden alle Systemprogramme ausnahmslos von der Registry aus gestartet.

Ob ein Programm von der Registry aus gestartet wurde, erkennen Sie an der Angabe unter dem Begriff „Pfad“.

Diese Einträge beginnen meist mit:

HKLMSOFTWAREMircrosoftWindows … oder
HKCUSOFTWAREMircrosoftWindows … oder
HKEYSOFTWAREMicrosoftWindows … etc.

Tipp: Den Gesamtüberblick über die Registry (und deren Schlüsselnamen) bekommen Sie, indem Sie im Fenster „Ausführen“ (siehe oben) den Befehl „regedit“ eingeben. Hiermit öffnen Sie die Registry und können alle Einträge durchsehen, die Sie interessieren.

Windows wird Sie darauf hinweisen, dass die geänderten Einstellungen erst nach dem Neustart aktiv werden. Starten Sie Ihren Computer neu und die geänderten Einstellungen werden aktiv.

Außerdem kann es sein, dass Windows Sie nach dem Neustart darauf hinweist, dass Sie Einstellungen verändert haben. Dieser Hinweis ist zwar nett, aber vollkommen überflüssig. Klicken Sie in dem „Möchtegernwarnfenster“ die Checkbox – diese Meldung künftig nicht mehr anzeigen – an. Dann haben Sie bei weiteren Neustarts wieder Ruhe.

Eine ausführliche Anleitung zum Tunen Ihres PCs finden Sie im Kurs:

„Windows XP Tuning“

Tony Kühn