Holzmöbelpflege mit Omas Hausrezepten

Auch unsere Omas hatten schon so ihre Hausrezepte, wie sie ihre alten Vollholzmöbel wieder auf Vordermann brachten. Gerade nach dem Krieg waren Reinigungs- und Haushaltspflegemittel Mangelware, so dass man sich mit einfachen und kreativen Ideen selbst helfen musste. Urteilen Sie selbst, inwiefern diese Ideen auch heute noch brauchbar sind – immerhin erleben wir – mit Hartz IV – selbst wieder eine Zeit, in der sich nicht mehr alle Menschen alles aus dem Supermarkt kaufen können.

Lange Rede – kurzer Sinn – ich lasse einfach mal meine Oma selbst zu Wort kommen:

Möbel sind heute ein kostbares Gut, und wir können verstehen, wenn Sie auf deren gutes Aussehen bedacht sind. Aber deshalb brauchen Sie nicht gleich den Tischler in Anspruch zu nehmen!

Ist die Oberfläche sehr angegriffen und wir mechanisch ziemlich beansprucht, kann man alte Holzmöbel auch mit Leinölfirnis behandeln.

Schwarzpolierte Möbel werden wie neu, wenn man sie mit einem faltenlosen, mit etwas gereinigtem Terpentinöl getränkten Flanellstück abreibt und mit einem Tuch nachpoliert.

Sind Eichenmöbel durch häufiges Waschen fleckig geworden, so nimmt man auf ein Liter Wasser einen Esslöffel Salmiak und säubert mit dieser Lösung die Möbel, bis die Grundeichenfarbe nach dem Trocknen wieder erscheint. Mit einem in Leinöl getränkten Wolllappen ist die ursprüngliche matte Tönung wieder hervorzubringen.

Korbmöbel aus Peddigrohr sind am leichtesten mit kräftigem Seifenwasser ohne Sodazusatz zu reinigen. Nehmen Sie dazu eine weiche Bürste, spülen Sie mit heißem Wasser nach und bestreuen anschließend das Geflecht mit pulverisiertem Schwefel, dessen Rückstände Sie nach dem Trocknen mit einem sauberen Pinsel entfernen!

Selbstredend wenden Sie diese Tips auf eigene Verantwortung an – immerhin ist die Auswahl der Zutaten nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik. Falls Sie Zutaten austauschen wollen, sollten Sie am besten Ihren Apotheker fragen, welches Äquivalent sich dafür anbieten würde.

Tony Sperber