Silberfische bekämpfen: Was hilft gegen Silberfischchen?

Wenn Silberfische in der Wohnung auftauchen, stellt sich die Frage, wie man sie bekämpfen kann. Lesen Sie hier, welche Ursachen das Aufkommen von Silberfischchen begünstigen und wie Sie diese unliebsamen Gäste effektiv bekämpfen, fangen und loswerden können.

gegen Silberfische Silberfischchen bekämpfen Silberfische sind bei Menschen nicht sonderlich beliebt, obwohl sie gemeinhin als Nützlinge gelten. Haben sie sich jedoch die Wohnung für ihren eigenen Lebensraum ausgewählt, so sollten die Ursachen für ihr Vorkommen herausgefunden und beseitigt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Sie ein paar Monate später die Silberfische erneut bekämpfen müssen.

Was sind Silberfische?

gegen Silberfische Silberfischchen bekämpfen Definition TippsSilberfische sind Insekten – sie gehören zur Ordnung der Fischchen. Ihren Namen verdanken sie ihrem Aussehen, denn sie besitzen einen stromlinienförmigen, silberglänzenden Körper mit einer Länge von etwa 1 cm.

Ein ausgewachsenes Silberfischchen kann zwei bis acht Jahre alt werden. Den metallischen Glanz ihrer silbrigen Schuppen entwickeln sie nach ihrer dritten Häutung. Ab der achten Häutung sind sie geschlechtsreif. Das Weibchen legt ca. 20 bis 100 Eier ab, meist in Ritzen oder Spalten, da diese Tiere sehr lichtempfindlich sind.

Silberfische bekämpfen: Wie ernähren sie sich?

Silberfische sind nachtaktiv. Sie lieben die Dunkelheit und sind deshalb auch in Kellerräumen oder Speisekammern zu finden.

Für ihre Vermehrung benötigen sie eine Temperatur zwischen 25 und 30 Grad bei relativer (zeitweiser) Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90%. Sie überleben jedoch auch bei kühleren Temperaturen.

Ihre Lieblingsnahrung sind Kohlehydrate, wie stärkehaltige Stoffe (Kartoffeln) und Zucker. Deshalb werden sie manchmal auch Zuckergast genannt. Nach Wikipedia ernähren sie sich darüber hinaus von Klebstoffen und Kleister, Bucheinbänden, Papier und Fotos, Hautschuppen, Hausstaubmilben. Selbst vor Baumwolle, Leinen, Seide, Leder und Kunstfasern machen sie nicht Halt. Tote Insekten oder ihre eigene abgestreifte Haut gehören ebenfalls zur Nahrung von Silberfischen.

Durch ihre Ernährungsweise können Silberfische Löcher in Stoffe, Tapeten oder Bücher fressen. Sie sind aber auch fähig, mehrere Monate ohne Nahrung zu überleben.

Silberfische bekämpfen: Wo leben sie in der Wohnung?

Silberfische werden überall dort auftauchen (und oft nur nachts bzw. im Dunkeln zum Vorschein kommen), wo es feucht und warm ist, bevorzugt in Küchen, Bädern, Waschräumen, Speisekammern. Da sie ein sehr breites Nahrungsspektrum aufweisen, kann es sich auch um Kellerräume handeln.

Silberfische werden ebenfalls Räume bevorzugen, wo sie sich tagsüber in Ritzen und Spalten verstecken können, z. B. unter oder hinter dem Kühlschrank, in Bodenfliesen oder Fugen (wenn diese Risse aufweisen), unter losen Tapeten, Scheuer- oder Sockelleisten.

Silberfische bekämpfen – sind sie nützlich oder schädlich?

gegen Silberfische Silberfischchen bekämpfen HausmittelPrinzipiell sind Silberfische nützliche Tiere, denn sie säubern ihre Umgebung. Die Tiere selbst gelten nicht als Krankheitsüberträger, sondern sind für den Menschen völlig ungefährlich (Stand: Mai 2012). Deshalb ist nach wissenschaftlicher Ansicht eine Bekämpfung von Silberfische nicht nötig, auch nicht aus hygienischer Sicht.

Das Auftreten von Silberfischen kann darauf hindeuten, dass es in bestimmten Wohnräumen Schimmelpilze gibt, vor allem dann, wenn es sich um eine große Anzahl handelt.

Sie ernähren sich von Schimmel, sind aber nicht dessen Verursacher! Deshalb sollte jeder, der Silberfische in seiner Wohnung gehäuft beobachtet, ganz genau nachsehen, ob und wo es schimmelt bzw. sehr feucht ist.

Neben eventuellen Fressschäden ist ein sporadisches Auftreten von Silberfischen als harmlos einzustufen. In gehäuftem Maße jedoch sollten die Ursachen beseitigt werden.

Wie kann man Silberfische bekämpfen?

1. Silberfischchen durch Lüften vertreiben

Vor allem im Bad oder der Küche sollte nicht nur nach dem Duschen, Kochen oder Waschen dafür gesorgt werden, dass die Luftfeuchtigkeit abziehen kann. Wenn es sich um einen fensterlosen Raum handelt, kann vielleicht ein Durchzug helfen, wenn die Fenster anderer Räume und Türen offen gelassen werden. Doch es empfiehlt sich, über den Einbau eines Ventilators nachzudenken. Die Investition lohnt sich auf alle Fälle, denn nicht die Silberfische sind das Problem, sondern der Schimmel bzw. feuchte Stellen. Feuchträume sollten generell mehrmals am Tag gelüftet werden.

Wie man Räume entfeuchtet bzw. richtig lüftet, ist im Artikel „Wie entsteht Feuchtigkeit /Luftfeuchtigkeit in der Wohnung?“ genau erklärt. Bei mir hat richtiges Lüften gereicht, die Räume wieder trocken zu bekommen und eine ideale Luftfeuchtigkeit zu erzeugen. Schnell waren die Silberfischchen weg, ohne weitere Maßnahmen zu ergreifen.

2. Regelmäßig sauber machen hilft gegen Silberfische

Da sich die Tierchen u. a. von Staubmilben, Haaren und Hautschuppen ernähren, empfiehlt es sich vor allem an Orten ihres Vorkommens, für peinliche Sauberkeit zu sorgen. Damit nehmen Sie ihnen einen wesentlichen Nahrungsbestand weg. Mischen Sie in das Reinigungswasser Essig- oder Zitronenextrakt. Diesen Geruch mögen die Silberfische überhaupt nicht.

3. Vorräte verschließen hilft gegen Silberfischchen

Sind die Tiere in der Küche zu Hause, so sollten Sie Ihre Vorräte gut verschließen. Allerdings sind Tüten mit Aufklebern keine gute Idee. Verwenden Sie gut verschließbare Behälter, z. B. aus Glas oder Dosen.

4. Ritzen und Spalten vor Silberfischen verschließen

Je nachdem, wo die Tiere in Ihrer Wohnung ihr Quartier aufgeschlagen haben, sollten Sie Spalten und Ritzen – z. B. mit Spachtelmasse oder Fugenkitt – dichtmachen. Lose Tapeten müssen wieder festgeklebt werden, Scheuer- und Abdeckleisten befestigt bzw. erneuert, Spalten und Risse verfugt bzw. verschmiert werden etc.

Wer den Silberfischen ihren Lebensraum nimmt, wird sie nachhaltig los. Bei einem größeren und regelmäßigen Vorkommen gibt es zusätzliche Methoden, sie schnell und gezielt zu bekämpfen.

Wie kann man Silberfische kurzfristig bekämpfen?

Der einzig bekannte Feind der Silberfische ist der gemeine Ohrwurm. Spinnen sind nur bedingte Feinde, denn sie haben mit ihrer Jagd in der Dunkelheit nur mäßigen Erfolg. Da es wohl kaum einen Menschen gibt, der Ohrwürmer einsetzen will, kann auf bewährte Hausmittel zurückgegriffen werden.

1. Fangmethode: Kartoffelmethode gegen Silberfische

Geben Sie auf ein Stück Papier 1 bis 2 geriebene Kartoffeln. Die Tiere lieben diese Nahrung und werden unter die Kartoffelteilchen kriechen. Warten Sie ein paar Stunden bzw. einen Tag ab, dann können Sie die Tiere nach draußen tragen und entlassen.

Das Gleiche funktioniert mit einer halbierten Kartoffel, die ausgelegt wird. Auch hier sammeln sich die Tiere und können nach draußen gebracht werden. Diese Methode wurde mehrmals getestet, aber nur dann empfohlen, wenn es sich um eine moderate Anzahl von Silberfische handelt.

Die Kartoffelmethode dürfte neben Duftmethoden die tierfreundlichste Methode sein, sofern die Tiere im Anschluss nach draußen gebracht und am Leben gelassen werden. Verdient haben sie es. Als alternatives Lockmittel zur Kartoffel können Sie natürlich auch Zucker oder Honig verwenden.

2. Silberfische mit der Gipsmethode bekämpfen

Bestreichen Sie ein nasses Baumwolltuch mit Gips. Auch dort sammeln sich die Tiere und können draußen entsorgt werden.

3. Zucker und Backpulver gegen Silberfische

Vermischen Sie Zucker mit Backpulver 1:1 und geben Sie diese Mischung in Spalten und Ritzen. Das Backpulver quillt durch die Feuchtigkeit auf und hilft nicht nur gegen Ameisen. Diese Methode soll sehr nachhaltig und lang andauernd wirken.

4. Duftstoffe gegen Silberfische einsetzen

Lavendel bzw. Zitronenöl mögen die Tiere nicht. Beduften Sie die entsprechenden Stellen.

Ein Wort zu einer weiteren Duftmethode „Salmiakwasser“: Sie wird häufiger empfohlen und scheint sehr gut zu wirken. Es wird einfach in den betroffenen Räumen aufgestellt. Doch Salmiak ist auch für den Menschen nicht unbedenklich, daher sollten lieber andere Methoden zur Anwendung kommen.

5. Abflüsse reinigen hilft gegen Silberfische

Abflüsse sind immer feucht. Wenn Sie den Verdacht haben, dass sich dort Silberfischchen aufhalten, gießen Sie mehrmals am Tag heißes Wasser hinein und verschließen sie den Abfluss anschließend. Halten Sie auch in der Nacht verdächtige Abflüsse verschlossen.

Bekämpfungsmittel gegen Silberfische aus dem Fachgeschäft

Wer mit den Erfolgen der Hausmittel nicht zufrieden ist, kann natürlich diverse Mittel zur Bekämpfung von Silberfischen im Baumarkt oder Fachgeschäften erwerben.

Es gibt Köderdosen zu kaufen, deren Inhalt die fressbegierigen Silberfischen tötet und teils ihre gesamte Brut ausrottet, da die Lockmittel ins Nest getragen werden.

Empfehlenswert sind biologische Köderdosen. Produkte, die auf Kieselsäure oder Plankton basieren, trocknen zwar die Insekten aus, sind aber für Menschen, Kinder und andere Haustiere ungiftig. Vermeiden Sie – Ihrer Familie und der Umwelt zuliebe – chemische Köderdosen mit Insektiziden oder gar Sprays. Denn damit gehen Sie ein völlig unnötiges Gesundheitsrisiko ein. Das gilt jedoch für Insektenbekämpfung allgemein.

Eine giftfreie Variante zur Bekämpfung von Silberfischen sind auch Klebefallen. Sie können in Drogerien oder Baumärkten gekauft werden. Klebefallen enthalten Duftstoffe, welche die Tiere anlocken und auf der Klebefläche festkleben. Lesen Sie sich die Gebrauchsanweisung sorgfältig durch.

Viel Erfolg beim Bekämpfen der Silberfische in der Wohnung!

Cassandra B.