Erdpresstöpfe: Anzuchttöpfe selber machen

Statt Anzuchttöpfe teuer zu kaufen, kann man für wenig Geld Erdpresstöpfe selber machen. Hierzu braucht ihr nur Anzuchterde und eine Presse, mit der die Töpfe gestanzt werden. Diese kann man verwenden, um im Frühling Pflanzen für den Garten vorzuziehen. Wie man sie macht und was man dazu braucht, zeigen wir hier.

Video-Anleitung: Anzuchttöpfe selber machen

Sie haben im Weiteren die Möglichkeit, sich unsere Video-Anleitung anzusehen, in der wir zeigen, was sie brauchen und wie es geht. Sie können alternativ aber auch den Text im Folgenden weiter unten in Ruhe durchlesen.

Erdpresstöpfe: Anzuchttöpfe selber machen

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Was sind Erdpresstöpfe?

Erdpresstöpfe sind Anzuchttöpfe, die aus reiner Anzuchterde bestehen. Sie werden mit einer Presse, die man Bodenblocker oder Erdballenpresse nennt, in Form gebracht. Dabei entstehen kleine Rechtecke, die ca. 7 bis 8 cm hoch und 5 cm breit sind. Sie haben oben eine kleine Mulde oder Pflanzloch, in das die Samen zur Anzucht gelegt werden.

Anzuchttöpfe Erdpresstöpfe zeigen

Da man Anzuchterde sowieso kaufen muss, ist die Herstellung sehr günstig (bis auf die einmalige Anschaffung der Presse). Da man aus 10 Kilogramm Anzuchterde etwa 100 Erdpresstöpfe herausbekommt, hat sich die Anschaffung der Presse schnell amortisiert.

Der Vorteil gegenüber gekauften Produkten ist, dass man keinerlei Abfall erzeugt und die Erde bei der Anzucht von der Pflanze vollständig durchwurzelt werden kann. Sobald man die fertig Anzucht in den Garten pflanzt, können die Wurzeln direkt in die Erde weiter wachsen. So entsteht beim Umpflanzen für die Pflanze keinerlei Stress.

Was brauche ich zur Herstellung?

Um Erdpresstöpfe selber herzustellen, brauchen Sie nur eine Presse, die im Handel „Bodenblocker“ oder „Erballenpresse“ genannt wird. Diese ist leicht in einem Gartencenter oder im Online-Handel zubekommen. Als Erde verwenden wir gewöhnliche Anzuchterde.

Erdballenpresse zur Herstellung von Anzuchttöpfen

Warum verwenden wir Anzuchterde?

Anzuchterde ist speziell auf die Bedürfnisse von jungen Pflanzen abgestimmt. Hier werden verschiedenen Materialien wie Torf, Vermiculit, Perlit und Sand, die eine leichte, luftdurchlässige Umgebung für die Keimung und das Wachstum von Pflanzen bieten.

Die feine Struktur der Anzuchterde sorgt dafür, dass die jungen Pflanzen kräftige Wurzeln bilden können. Damit bildet die Pflanze zuerst ein kräftiges Wurzelwerk und schießt nicht – als dürrer Keimling – in die Höhe. Gleichzeitig bietet die Anzuchterde eine gute Drainage, um Staunässe zu vermeiden, die junge Pflanzen schädigen kann.

Darüber hinaus ist Anzuchterde in der Regel sterilisiert, um das Risiko von Krankheiten und Schädlingen zu reduzieren, die Keimlinge und junge Pflanzen befallen können.

Anzuchttöpfe herstellen – Anleitung

Um die Erde entsprechend zu formen, verwenden wir einen sogenannten Bodenblocker bzw. eine Erdballenpresse. Sie besteht aus Metall und sollte recht robust sein. Damit wird gewöhnliche Anzuchterde zu kleinen Rechtecken mit einem Pflanzloch oben verdichtet.

Zusätzlich sollte man sich ca. 10 Kilogramm Anzuchterde kaufen, aus der dann die Erdpresstöpfe gemacht werden. Mit dieser Menge Erde kann man etwa 100 Anzuchttöpfe pressen. Damit können Sie kalkulieren, wie viel Erde Sie brauchen, um die benötigte Menge an Anzuchttöpfen selber herzustellen. Blumenerde wäre zu nährstoffreich, d. h. die Keimlinge sprießen oft nur als dürre Stängel mit wenig Wurzelwerk.

Anzuchterde wässern

Reine Anzuchterde ist zu trocken und würde nach dem Pressen einfach zerfallen. Deswegen geben wir sie in eine Wanne und füllen schrittweise Wasser hinzu. Das Wasser wirkt wie ein Bindemittel, das die fertigen Töpfe gut zusammenhält.

Anzuchttöpfe Erdpresstöpfe selber machen

Die angemischte Erde wird dann einfach in die Form der Erdballenpresse gestopft. Drückt hier die Erde gut ein, damit in den einzelnen Kammern keine Luftlöcher entstehen. Anschließend wird die Erde mit herausgedrückt und bekommt so die richtige Form. Dabei wird auch das überschüssige Wasser wieder aus der Erde entfernt.

Wir sind ungeübt, haben aber nach ca. einer Stunde bereits über 100 Stück fertiggestellt. Die Anzuchttöpfe könnt ihr dann direkt zum Vorziehen euer Pflanzen verwenden.

Anzuchttöpfe richtig verwenden

Geben Sie zum Vorziehen einfach die Samen in die Pflanzlöcher und bedecken Sie sie mit Sand oder Erde. Anschließend gibt man sie zum Keimen wie gewohnt in Anzuchtkästen.

Anzuchttöpfe verwenden

Im obigen Video können Sie sehen, wie schön die jungen Pflanzen gekeimt und angewachsen sind. Sie haben im ganzen Ballen kräftige und üppige Wurzeln gebildet. Besonders praktisch ist, dass man beim Auspflanzen weder die Pflanzen noch die Wurzeln beschädigt. Sie können direkt in den Boden weiterwachsen und werden daher recht schnell groß.

Aber auch das Nachsetzen – wie im Video beim Feldsalat gezeigt – ist mit Erdpresstöpfchen schnell gemacht. So haben Sie am Ende null Abfall und brauchen wenig Geld, da man die Anzuchterde sowieso kaufen muss.

Andrea Munich

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