Blumenpflege: 12 Tipps Schnittblumen länger frisch zu halten

Viele Menschen lieben sie, die blühenden Inseln in den eigenen vier Wänden. Blumen sind immer Hingucker, heben die Stimmung und sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Oft halten sie aber nur wenige Tage, lassen viel zu früh ihr welkendes Köpfchen hängen und der gegenteilige Effekt tritt ein.

Damit Sie sich möglichst lange an Ihren Blumen erfreuen, sollten Sie über einige wichtige Grundregeln Bescheid wissen. Wer für seine Schnittblumen sorgt, wird sich länger an ihnen erfreuen können. Es reicht also nicht aus, sie einfach in die Vase zu stellen und bei Bedarf frisches Wasser nachzufüllen.

1. Sauberkeit von Vasen

Vor Gebrauch sollten Sie die Vase gründlich säubern, mit heißem Wasser, Spülbürste und Spülmittel. Die Bakterien des letzten Straußes müssen vollständig vernichtet werden.

2. Schnell in die Vase

Schnittblumen brauchen so schnell es geht Wasser. Das gilt insbesondere für Sträuße, die Sie geschenkt bekommen, denn sie haben meist einen längeren Weg hinter sich. Befreien Sie sie zügig von ihrer Verpackung, denn die Blumen brauchen nicht nur Wasser, sondern auch Luft. Auch, wenn es sich um Blumen aus dem eigenen Garten handelt, sollten sie so schnell es geht ins Wasser gestellt werden.

3. Säubern und Anschneiden der Blumen

Blumenpflege Tipps Schnittblumen länger frisch halten RatgeberBevor die Blumen ins Wasser gegeben werden, sollten sie mit einem glatten Schnitt schräg angeschnitten werden. Verwenden Sie ein scharfes Messer, damit kein Ausfasern oder Quetschungen der Stängel entstehen. Die frische Schnittstelle sollte so schnell es geht ins Wasser gestellt werden, damit keine Luft eindringen kann, die den Alterungsprozess der Blumen beschleunigt.

Am günstigsten ist es daher, jede Blume einzeln anzuschneiden, sie sofort ins Wasser zu stellen und sich dann die nächste Blume vorzunehmen. Sie werden sehen, der kleine Aufwand lohnt sich! Das gilt insbesondere für Rosensträuße.

Blätter sollten niemals mit dem Blumenwasser in Berührung kommen, damit sich keine frühzeitigen Fäulnisbakterien bilden können. Entfernen Sie daher alle unteren Blätter.

Es gibt einen Tipp aus Großmutters Zeiten, den Sie keinesfalls anwenden sollten. Klopfen Sie holzige Stiele niemals weich, wie es dazumal empfohlen wurde. Denn die austretende Flüssigkeit fördert die Bildung von bakteriellem Schleim, welcher die Poren der Blume verschließt. Sie kann dann kein Wasser mehr aufnehmen und verhungert.

4. Temperatur des Blumenwassers

Es sollte lauwarm sein, ideal sind ca. 35 Grad Celsius.

5. Nährlösungen für das Blumenwasser

Meist wird mit einem gekauften Blumenstrauß eine Nährlösung (-pulver) gratis mitgegeben. Diese Nährlösung hat zwei Funktionen:

  • Sie verhindert das Bilden von Fäulnisbakterien und Pilzen, die den Alterungsprozess der Blumen beschleunigen.
  • Sie enthält Mineralien, die für die Blüten sehr wichtig sind und ihre Lebensdauer verlängern.

Nutzen Sie also unbedingt das mitgelieferte Tütchen, um das Blumenwasser aufzuwerten.

6. Alternativen zur Nährlösung

Wer keine Nährlösung zur Verfügung hat, kann dem Blumenwasser eine Prise Zucker beigeben. Es soll aber nicht mehr sein, denn sonst erreicht man wiederum das Gegenteil.

Gegen das Bilden von Fäulnisbakterien und Pilzen hilft eine Kupfer- oder Messingmünze, die ins Wasser gegeben wird. Wer eine Vase aus Kupfer bzw. Messing verwendet, kann sich natürlich die Münze sparen. Den gleichen Effekt erreicht man mit einem Schuss Essig oder Zitronensaft.

7. Holzige Stiele

Blumen, die sehr harte Stängel haben, z. B. Sonnenblumen oder Rosen verwelken oft schnell in der Vase, da die Gefahr des Lufteinschlusses besteht. Doch dagegen können Sie etwas tun. Tauchen Sie die Stiele in kochendes Wasser (aber nur kurz – etwa eine 1/2 Minute), um einen Lufteinschluss zu verhindern. Danach stellen Sie die Blumen in gut temperiertes Wasser (s. o.). Sie brauchen nicht befürchten, dass die Blume keine Nahrung mehr bekommt – das Gegenteil ist der Fall.

8. Stiele von Tulpen

Oft verwelken Tulpen, da sich Stauungen im Stiel ansammeln und die Pflanzen folglich kein Wasser mehr aufnehmen können. Durchbohren Sie den Stiel direkt unterhalb der Blüte mit einer Stechnadel (auch ein leichtes Einritzen ist möglich). Die Luft kann dann entweichen und das Wasser wieder fließen.

9. Standort der Blumen

Schnittblumen sollten nicht in die pralle Sonne oder in Zugluft gestellt werden. Das mögen sie nicht. Vermeiden Sie es auch, Ihre Schnittblumen in der Nähe von Obst aufzustellen, denn das Obst verströmt ein Gas, das die Blumen schneller welken lässt.

Stellen Sie die Vase nachts in einen kühlen Raum. Sie werden sehen, dass sich die Lebensdauer ihres Blumenstraußes erheblich verlängert.

10. Große Temperaturunterschiede

Wenn Sie im Winter einen Blumenstrauß bekommen oder verschenken und er abgekühlt von draußen ins Warme gebracht wird, sollten Sie ihm Zeit lassen, sich an die veränderte Temperatur zu gewöhnen. D. h., nur in diesem Fall sollte er weder ausgewickelt, noch ins Wasser gestellt werden. Warten Sie etwa eine halbe Stunde lang, bis Sie ihn ins Wasser stellen.

11. Unverträglichkeiten von Blumensorten

Es gibt Blumen, die sich nicht vertragen und daher in getrennten Vasen stehen sollten. Ein Beispiel sind Tulpen und Narzissen (Osterglocken). Beide blühen zur gleichen Jahreszeit (früh im Frühling). Sie würden zwar optisch gut zueinanderpassen, doch der Narzissenschleim lässt die Tulpen verkümmern.

Narzissen (Osterglocken) sollten gesondert behandelt werden, bevor sie mit anderen Blumen in eine gemeinsame Vase gegeben werden, unabhängig von deren Sorte. Osterglocken sind sehr beliebte Schnittblumen – vielleicht auch deshalb, weil sie den Frühling einläuten nach einem blütenlosen Winter.

Lassen Sie die angeschnittenen Stiele 24 Stunden im Wasser stehen, damit sie sich ausschleimen können. Schneiden Sie sie später keinesfalls neu an, denn sonst tritt wieder Schleim aus. Erst danach können Sie sie gemeinsam mit anderen Blumen in eine Vase geben.

Wer ganz sicher gehen will, lässt sie nur für sich und getrennt von anderen Blumen in einer Vase stehen.

12. Alte Blumen meiden

Wer seine Blumen regelmäßig im gleichen Geschäft kauft, sollte seine Augen offen halten und sich merken, welche Blumen schon länger (eine Woche) im Geschäft stehen. Bei zu alten Blumen kann kein noch so guter Trick mehr funktionieren, sie länger frisch zu halten. Das ist natürlich nicht immer einfach – wer kauft schon regelmäßig Blumen im gleichen Geschäft? Doch Sie können z. B. den Verkäufer auch fragen, welche Blumen heute geliefert wurden.

Weitere Tipps zu Zimmerpflanzen finden Sie in unseren Artikeln:

Viel Erfolg beim Frischhalten Ihrer Blumen!

Cassandra B.