Problem Abnehmen: Wie man den Jojo-Effekt bei Diäten verhindert

Diäten sind kein probates Mittel für eine dauerhafte Gewichtsreduzierung. Natürlich verliert man Gewicht, wenn man Diät hält, aber meist sind nach kurzer Zeit wieder mehr Pfunde auf den Hüften als vorher.

Wer Ursache und Wirkung versteht, kann sich mit gesunden Alternativen zum Abnehmen beschäftigen.

Diäten versprechen schnelle Lösungen. Sie können unseren Ernährungsalltag über eine befristete Dauer bestimmen. Dabei entbinden sie uns von unserer eigenen Verantwortung für die Ernährung. Wenn es wieder nicht klappt mit dem Abnehmen, war die Diät eben nicht gut. Wenn der Jojo-Effekt kommt, war es wohl auch die falsche Diät und wir müssen eine neue Diät ausprobieren.

Mit diesen Denkmustern schieben wir die Verantwortung vor uns her. Wir begnügen uns damit, für einen bestimmten Zeitraum von einigen Tagen oder wenigen Wochen aus unserem Alltag auszusteigen, um mal eben ein paar Kilos abzuspecken.

Vorher und nachher gönnen wir uns was, denn entweder steht die nächste Diät bald an oder es wurde grad erst eine beendet … – da muss die Tafel Schokolade jetzt aber mal drin sein können und das Feierabendbier und die Tüte Chips oder ein Eimer Popcorn zum Kinofilm.

Wir leben aber deutlich über unsere Verhältnisse! Kaum jemand verrichtet noch körperlich anstrengende Arbeit. Die meisten von uns sitzen den Tag über am Schreibtisch, am Küchentisch und auf dem Sofa. Doch anstelle von schrumpfenden Portionsgrößen, die dem Bedarf angemessen wären, gibt es XXL-Portionen und All-you-can-eat-Angebote. Dafür kann man dann ja nächste Woche wieder Diät halten oder zumindest den Versuch starten.

Ein gesunder Körper ist auf „Jojo“ programmiert

Unser Körper und unser Stoffwechsel sind im Normalfall auf Effizienz programmiert. Der Körper versucht aus der Nahrungszufuhr das Maximum herauszuholen und immer mal wieder was für schlechte Zeiten anzulegen, Fettpolster nämlich.

Unser Organismus beugt sich keinen Modeerscheinungen. Diäten sind aber eine Entwicklung der Moderne, die den Körper austricksen sollen. Das haben alle Diäten gemeinsam. Unterm Strich bleibt bei allen Diäten nur die rationierte Nährstoffzufuhr. Diese zieht tatsächlich einen Gewichtsverlust nach sich. Dieser Gewichtsverlust ist nicht beständig.

Der Körper reagiert mit einem verbesserten Risiko- und Ausfallmanagement und wird sich künftig noch bessere Polster anlegen, denn die nächste Hungerstrecke kommt bestimmt.

Die Alternative: Verantwortung übernehmen und selbstbestimmt abnehmen

Wer sein Gewicht nachhaltig reduzieren möchte, muss sich der Verantwortung stellen. Der Verantwortung für die eigene gesunde Ernährung. Eine langfristige Ernährungsumstellung ist oft die einzige Lösung.

Das ist kein Hexenwerk. Im Wesentlichen sollten bestehende Ernährungsmuster und die konsumierten Lebensmittel hinterfragt werden: Warum hat man was gegessen, wann, wie und wie viel. Ungünstige Ernährungsgewohnheiten müssen erkannt und verändert werden.

Am einfachsten funktioniert das mit einem Ernährungstagebuch. Hier werden die einzelnen Mahlzeiten und Naschereien aufgeführt und je nach Vorlage auch weitere Einzelheiten zur Esssituation und zur Verträglichkeit notiert. Mit den gesammelten Inhalten kann sich jeder anschließend entweder selbst intensiv beschäftigen und daraus lernen oder man wendet sich an einen ausgebildeten Ernährungsberater.

Ein Ernährungstagebuch kann auch problemlos wiederholt eingesetzt werden, um den veränderten Ernährungsstatus zu prüfen. Nebenbei wirkt der protokollierende Blick auf den eigenen Nahrungsmittelkonsum bei vielen Menschen auch als "Appetitzügler".

Als Vorlage für ein Ernährungstagebuch kann eine selbst erstellte Tabelle gute Dienste leisten. Auch verschiedene Internetangebote zur Protokollführung können zum Teil kostenfrei genutzt werden. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass PC-gebundene Angebote im Alltag den meisten Menschen nicht in jedem Moment der Protokollführung zur Verfügung stehen. Notwendige Zwischennotizen und nachträgliche Eintragungen verfälschen das Ergebnis leider nur allzu leicht.

Peggy Hüpenbecker