Klimakterium: Tipps bei Beschwerden in den Wechseljahren

Die Wechseljahre sind für viele Frauen eine Zeit, in der sie mit den unterschiedlichsten Beschwerden konfrontiert werden. Lesen Sie im folgenden Artikel, welche Möglichkeiten es gibt, mit den daraus entstehenden Problemen umzugehen.

Was passiert in dieser Zeit des Wandels?

Das Klimakterium – umgangssprachlich Wechseljahre – ist ein natürlicher Abschnitt im Leben jeder Frau. Vergleichbar ist diese Phase mit der Pubertät. Es handelt sich also nicht um eine Krankheit, die notwendig mithilfe von Ärzten kuriert werden muss.

Das Klimakterium ist der Ausdruck für die Zeit der hormonellen Umstellung vor und nach der Menopause. Die wichtigste hormonelle Veränderung ist der drastische Rückgang des Östrogens. Im Durchschnitt beginnen die Wechseljahre einer Frau im Alter zwischen 45 und 55 Jahren. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. Bei manchen Frauen beginnt diese Phase schon im Alter von 40 Jahren. Doch mit 58 Jahren haben die meisten Frauen die Wechseljahre hinter sich.

Im Folgenden werden die häufigsten Beschwerden genannt und was Sie dagegen unternehmen können.

Hitzewallungen und Schweißausbrüche

Wechseljahre beschwerden RatgeberWenn Sie unter Hitzewallungen leiden, empfiehlt es sich mehrere Kleidungsstücke übereinander anzuziehen, sodass Sie leicht wieder etwas ausziehen können (Zwiebelprinzip). Achten Sie darauf Kleidungsstücke auszuwählen, die aus Naturfasern bestehen, denn darin schwitzt der Körper weniger als in Kleidung mit synthetisch hergestellten Fasern. Zu empfehlen sind z.B. Baumwolle, Leinen und Seide.

Treiben Sie Sport! Wenn Sie nicht zu den sportbegeisterten Menschen gehören, dann bewegen Sie sich regelmäßig. Gehen Sie spazieren, walken, wandern, schwimmen oder fahren Sie mehr mit dem Fahrrad. Bringen Sie Ihren Kreislauf in Schwung.

Studien haben gezeigt, dass Menschen, die sich regelmäßig bewegen, mit Hitzewallungen weniger konfrontiert werden. Bewegung stärkt Ihren Kreislauf, das Herz, Blutgefäße und Muskulatur. Auch der Blutdruck wird stabilisiert, sodass der Körper sehr viel besser in der Lage ist, die Temperatur intern zu regeln.

Auch öftere Warm-Kalt- oder Wechselduschen stärken Ihren Kreislauf und Herz. Beginnen Sie aber immer mit den Gliedmaßen, die am weitesten vom Herzen entfernt liegen, d.h. Füße bzw. Arme. Hören Sie jedoch bei den Wechselduschen mit kalt auf. Auch warm-kalte Fuß- oder Armbäder können helfen, den Kreislauf zu stärken.

Vermeiden Sie den übermäßigen Genuss von Kaffee, Alkohol und Nikotin. Sie nehmen Einfluss auf den Östrogenspiegel und können Hitzewallungen und Schweißausbrüche begünstigen.

Ernähren Sie sich bewusst. Günstig ist eine leicht verdauliche Kost. Es gibt einige Nahrungsmittel, die pflanzliche Östrogene enthalten und daher in den Wechseljahren empfohlen werden, um die typischen Beschwerden zu lindern: Cashewnüsse, Erdnüsse, Hafer, Mais, Weizen, Äpfel und Mandeln.

Trinken Sie ausreichend, also mindestens 2 Liter täglich, vorzugsweise ungesüßte Tees oder Wasser. Salbeitee ist bei Schweißausbrüchen sehr empfehlenswert. Als Kur für 3-4 Wochen trinken Sie 2 Tassen warmen Tee täglich (schluckweise). Es gibt auch ein altes Hausrezept gegen Hitzewallungen, das Sie ausprobieren können: Grapefruitsaft mit Wasser verdünnt (50:50). Sobald Sie Hitzewallungen verspüren, trinken Sie langsam ein paar Schlucke. Dieses Getränk empfiehlt sich auch nachts. Stellen Sie sich ein Glas davon auf den Nachttisch.

Folgende Pflanzen haben eine östrogenartige Wirkung und helfen auch gegen weiter unten genannte Beschwerden:

  • Rotklee (Wiesenklee): Er schützt vor hormonabhängigen Erkrankungen bzw. Beschwerden wie Osteoporose, Schweißausbrüche, Hitzewallungen, Libidoverlust, Scheidentrockenheit. Doch Rotklee sollte immer vor einer Einnahme mit einem Arzt abgesprochen werden!
  • Leinsamen: Er wird empfohlen bei Scheidentrockenheit, Osteoporose und Schweißausbrüchen. Er eignet sich gut als Leinsamenöl, z.B. mit Pellkartoffeln und Quark.
  • Soja: Asiatische Frauen leiden kaum an Wechseljahresbeschwerden. Vermutlich liegt das am Soja, welches gut gegen die typischen Beschwerden wirkt: bei Schweißausbrüchen, Hitzewallungen, Kreislaufproblemen und Osteoporose.

Schlafstörungen

Sie gehen oft mit Schweißausbrüchen und Hitzewallungen einher. Gegen Schlafstörungen helfen Entspannungsübungen, wie z.B. Yoga, Meditationen, Autosuggestionen. Dazu gibt es einige Artikel hier auf Philognosie, z.B.:

Aber auch regelmäßige Bewegung, die Ihren Kreislauf in Schwung bringt, hilft, einen guten und erholsamen Schlaf zu finden. Beruhigend wirken die Pflanzen: Kamille und Baldrian.

Verlieren Sie den natürlichen Flüssigkeitshaushalt des Körpers jedoch nie aus den Augen. D.h., trinken Sie ausreichend und vermeiden Sie zu viel Kaffee oder Alkohol, denn beides trocknet den Körper aus und begünstigen die Trockenheit in der Scheide.

Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit

Auch wenn Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit hormonell bedingt zu erklären sind, gibt es jedoch viele Frauen, die damit keine Probleme haben. Veränderungen sollten also nicht automatisch alleinig den Hormonen zugerechnet werden. Denn gerade in diesem Lebensabschnitt sind Veränderungen im Umfeld entscheidend für das eigene Wohlbefinden. Um einige Beispiele zu nennen:

  • Häufig gehen die Kinder in dieser Phase aus dem Haus und hinterlassen vielleicht eine gewisse Leere.
  • Wichtige Personen im eigenen Umfeld werden krank oder sterben.
  • Die eigenen Eltern werden alt und brauchen mehr Hilfe.
  • Im Beruf gibt es Schwierigkeiten mit jüngeren Kollegen …
  • Die Partnerschaft gerät in eine Krise …
  • Das Gefühl etwas in seinem Leben versäumt zu haben.

Schnell geschieht es, dass man jegliche Probleme den Wechseljahren "in die Schuhe schiebt". Nicht alle Beschwerden sind also direkt mit den Wechseljahren in Verbindung zu bringen, sondern hängen mit dem eigenen Lebensumfeld zusammen.

Die Zeit der Wechseljahre eignet sich sehr gut, um über sein eigenes Leben nachzudenken.

Denn Wechseljahre sind Jahre des Wandels. Was wollten Sie immer schon tun, haben es aber bisher nicht getan?

Was wünschen Sie sich von Ihrem neuen Lebensabschnitt? Welche wichtigen Bedürfnisse haben Sie sich bisher noch nicht oder nicht zufriedenstellend erfüllt?

Gibt es Interessen, die Sie schon länger verfolgen wollen, es aber bisher nicht schafften?

Was wollen Sie unbedingt erleben? Wollen Sie vielleicht etwas völlig Neues beginnen? Überdenken Sie Ihren Lebensstil!

Bei Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit haben sich Entspannungsübungen und Meditationstechniken sehr bewährt (siehe dazu weiter oben). Viele Frauen schwören darauf. Aber auch Gespräche und der Austausch mit anderen Frauen, die sich ebenfalls in den Wechseljahren befinden, können sehr hilfreich sein, um wieder mehr Kraft zu bekommen.

Tun Sie sich selbst etwas Gutes. Lassen Sie sich massieren oder gönnen Sie sich ein Bad in Lavendel, Melisse oder Rosmarin. Das hilft, sich zu lockern und traurige Gedanken oder Antriebslosigkeit zu vertreiben. Manche Frauen empfehlen Johanniskrauttee, der wirksam gegen starke Stimmungsschwankungen helfen soll.

Konzentrationsstörungen

Halten Sie nicht nur Ihren Körper durch Bewegung, sondern auch Ihr Gehirn in Schwung. Muskeln, die nicht gefordert werden, bilden sich zurück – ähnlich verhält es sich mit unserem Gehirn. Es gibt viele Methoden, um das Gedächtnis zu trainieren, angefangen beim "Gehirnjogging" (z.B. Logiktraining) bis hin zum regelmäßigen Lesen anspruchsvoller und unterhaltsamer Literatur. Auch regelmäßige Meditationen, die richtig durchgeführt werden, fördern die Konzentration.

Tun Sie das, was Ihnen Freude macht! Wählen Sie unter den vielen Möglichkeiten jene aus, die Sie am meisten anspricht. Die Welt des Wissens ist groß. Vielleicht wollen Sie sich weiterbilden, z.B. eine neue Sprache lernen oder einen alten Klassiker lesen. Nutzen Sie die Zeit, um etwas für sich selbst zu tun.

Die Erfahrungen der meisten Frauen haben gezeigt, dass die typischen Wechseljahresbeschwerden wieder verschwinden, wenn Frauen diese Phase hinter sich gelassen haben.

Ich wünsche Ihnen einen spannenden neuen Lebensabschnitt!

Cassandra B.