Fett & Ernährung: Wirkungen verschiedener Fettarten

Fett macht dick! Aus diesem Grund wird vor allem bei Übergewicht vor dem Verzehr von Fett gewarnt, bei Diäten wird ganz auf diesen Nährstoff verzichtet. Dabei braucht der Körper Fett. Es muss nur das richtige sein und bestimmte Grenzen sollten nicht überschritten werden.

Der menschliche Körper braucht Fett

Rolle Fett Ernährung Fettarten WirkungIm menschlichen Körper hat Fett verschiedene Aufgaben. Zum einen liefert Fett doppelt so viel Energie wie Eiweiß oder Kohlenhydrate. Zum anderen ist der in Verruf geratene Nährstoff ganz wichtig für den Aufbau der Zellen. Auch viele Vitamine können ohne Fett nicht gebildet werden.

Dazu gehören die Vitamine A und D. Ohne eine Fettschicht auf den Organen ist die Verletzungsgefahr dieser Körperteile erhöht. Und nicht zuletzt schmeckt fetthaltiges Essen einfach besser, denn Fett ist ein hervorragender Geschmacksträger. Zuliebe der Figur ganz auf Fett zu verzichten, ist daher nicht sinnvoll.

Je nach Alter, Gewicht und Körpergröße gehören täglich 60 bis 80 Gramm Fett auf den Speiseplan. Wichtig ist nur die Auswahl des Fettes, das für den Körper am gesündesten ist.

Die verschiedenen Fettarten

Es gibt drei verschiedene Arten von Fett. Einige davon sind ungesund und sollten so weit wie möglich reduziert werden, andere dagegen sind in Maßen genossen gesund. Sie gehören auf den täglichen Speiseplan unbedingt dazu, auch wenn jemand abnehmen möchte. Zu den schädlichen Fetten, die Herz und Kreislauf belasten, gehören die gesättigten Fettsäuren.

Lebensnotwendige Fette dagegen sind diejenigen, die einfach oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Ein ganz besonderes Problem sind die Transfettsäuren, die bei der industriellen Verarbeitung von Fertigprodukten entstehen. Sie sind reine Geschmacksträger und haben keinen gesundheitlichen Nutzen für den Organismus.

Im Rahmen eines Diätplans bei Übergewicht oder Herz- und Kreislaufkrankheiten sollte auf sie möglichst ganz verzichtet werden.

Fette mit gesättigten Fettsäuren

Bis auf Ausnahmen enthalten tierische Fette nur gesättigte Fettsäuren. Zu ihnen gehören Butter, Schmalz oder fettes Fleisch. Sie sind die Fette, die nicht nur dick machen, sondern auch negative Auswirkungen auf Herz und Kreislauf haben. Sie erhöhen den Cholesterinspiegel und können so vorzeitige Arterienverkalkung verursachen.

Leider sind es genau diese Fette, die am häufigsten auf dem Speiseplan stehen. In geringen Maßen verzehrt, ist dagegen auch nichts einzuwenden, doch sollten die Mengen so gering wie möglich sein. Statt Butter oder Schmalz sollte lieber auf Pflanzenmargarine mit Ölanteilen ausgewichen werden.

Einfach ungesättigte Fettsäuren

Pflanzliche Fette enthalten häufig einfach ungesättigte Fettsäuren. Zu ihnen gehören Öle wie Rapsöl oder Olivenöl, die deshalb regelmäßig auf den Tisch kommen sollten. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die pflanzlichen Fette mit ungesättigten Fettsäuren den Cholesterinspiegel senken können, weil sie die Fließgeschwindigkeit des Blutes erhöhen. Die empfindlichen Zellmembranen werden durch die ungesättigten Fettsäuren geschmeidig gehalten und so geschützt.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Ganz besonders gut für den Körper sind die mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Nicht nur pflanzliche Fette wie Maiskeimöl oder Sonnenblumenöl enthalten mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Auch tierische Fette wie Seefisch oder Hering enthalten vieler dieser ungesättigten Fettsäuren. Um den Körper ausreichend mit diesen Fettsäuren zu versorgen, sollten Fisch oder Salate mit abwechselnden Dressings regelmäßig auf dem Speiseplan stehen.

Sie fördern die Fließgeschwindigkeit des Blutes in besonderem Maße und verhindern auf diese Weise Ablagerungen an den Blutgefäßen. Sie senken den Cholesterinspiegel und schützen den Körper vor Herz- und Kreislaufproblemen.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind unter mehreren Bezeichnungen bekannt. Dazu gehören die Omega-3 Fettsäuren (Alpha-Linolensäure) und die Omega-6 Fettsäuren (Linolsäure). Alle Formen der ungesättigten Fettsäuren sollten bei einer gesunden Ernährung vertreten sein, um die positiven Eigenschaften auf den Körper optimal zu nutzen.

Transfettsäuren

Wie schädlich Transfettsäuren sind, war lange nicht bekannt. Sie entstehen durch die Härtung von Fetten bei der Herstellung von Fertigprodukten in der Industrie. Gerade in den beliebten Fast Food Produkten wie Pommes frites oder Chips ist der Anteil dieser Fette besonders hoch.

Der häufige Verzehr solcher Nahrungsmittel erhöht den Cholesteringehalt, Herz- und Kreislaufprobleme sind die Folge. Außerdem sind es gerade diese Lebensmittel, die das Körpergewicht beträchtlich erhöhen können.

Auf das richtige Maß kommt es an

Auch im Rahmen eines Diätprogrammes darf nicht ganz auf pflanzliche oder tierische Fette verzichtet werden. Gesättigte Fettsäuren haben den geringsten Nutzen. Sie sollten deshalb vom Speiseplan verbannt werden. Fette mit einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren sollten dagegen täglich verzehrt werden. Sie sorgen für die Gesundheit von Zellen, sie produzieren die lebensnotwendigen Vitamine und sie wirken sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus.

Dennoch ist auch hier maßhalten angesagt. Die Menge von zwei Esslöffeln Öl pro Tag ist völlig ausreichend. Hering, Makrele und Seefische gehören zweimal in der Woche auf den Speiseplan. Auf diese Weise ist der Körper ausreichend versorgt. Eine Menge von 80 Gramm Fett darf auch beim Verzehr von ungesättigten Fettsäuren nicht überschritten werden.

Dann nämlich ist der gesundheitliche Nutzen infrage gestellt, weil das Gewicht schnell steigen und zu Übergewicht werden wird. Durch das erhöhte Gewicht wiederum werden Herz und Kreislauf über Gebühr belastet. Der positive Effekt der ungesättigten Fettsäuren wird damit aufgehoben.

Fette mit ungesättigten Fettsäuren sind wichtig

Fette sind also besser als ihr Ruf. Eine fettarme, aber nicht fettlose Ernährung ist für die menschliche Gesundheit die beste Alternative. Dabei sollten pflanzliche Fette den tierischen Fetten vorgezogen werden. Nur Fisch in verschiedenen Variationen gehört regelmäßig auf den Tisch.

Eine ausgewogene Ernährung, die alle Nährstoffe und die lebensnotwendigen Fette mit ungesättigten Fettsäuren enthält, ist die beste Voraussetzung für die Gesundheit von Herz und Kreislauf.

Antonella Schmalbach