Ernährung: Welche Nahrung dürfen Menschen mit Bluthochdruck zu sich nehmen?

Bluthochdruck gilt in unserer heutigen Zeit als Volkskrankheit. Es ist nachgewiesen, dass anhaltend hoher Blutdruck das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzschwäche und Nierenversagen verstärken kann. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, worauf man bei der Ernährung bei Bluthochdruck achten sollte.

Ernährung bei Bluthochdruck Tipps Empfehlungen

Die Krankheit ist aus dem Grund so tückisch, weil sich Betroffene im frühen Stadium weitestgehend gesund fühlen.

Der Bluthochdruck entwickelt sich unbemerkt und langsam über Jahre hinweg. Es gibt keine deutlichen Warnzeichen wie Unwohlsein oder Schmerzen, die Patienten normalerweise zum Arzt führen. Betroffene müssen in erster Linie ihre Ernährung komplett umstellen, um den Blutdruck zu senken.

Blutdruck und Bluthochdruck: Der kleine aber feine Unterschied

Um das Krankheitsbild verstehen zu können, muss man den Aufbau des Herzens kennen. Das Herz ist ein muskuläres Hohlorgan, welches von einer Scheidewand getrennt wird und aus zwei Hälften besteht. Herzklappen trennen Kammer und Vorhof voneinander, wodurch Blut nicht zurückfließen kann und der Blutfluss nur in eine Richtung möglich ist.

Über die Körpervenen gelangt die rote Flüssigkeit zum rechten Vorhof und anschließend weiter in die rechte Kammer. Von dort aus wird es in die Lunge gepumpt, mit Sauerstoff angereichert und vom linken Vorhof zur linken Kammer transportiert. Anschließend wird das Blut durch den gesamten Körper gepumpt, wodurch es innere Organe, das Gehirn sowie die Muskulatur mit Sauerstoff und anderen Substanzen anreichert. Nachdem das nun sauerstoffarme Blut seinen Dienst verrichtet hat, gelangt es erneut zum Herzen und der Kreislauf beginnt von vorne.

Kommen wir nun zu der Frage, was Blutdruck ist. Unter dem Begriff versteht man den Druck, der im Adersystem des Menschen vorzufinden ist. Mit dem Blutdruck zirkuliert die lebenswichtige Substanz durch den menschlichen Körper und versorgt alle Organe mit Sauer- und Nährstoffen.

Die Kraft des Herzmuskels, das Blutvolumen sowie der Widerstand der Aderwände bestimmen die Kraft des Blutdrucks. Das Herz liefert dem Körper das lebenswichtige Blut in Portionen. Der Druck im Gefäßsystem ist ebenfalls nicht konstant und wird in zwei Zahlen in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) angegeben.

Der erste Wert (systolischer Blutdruck) entspricht dem Druck, der in den Schlagadern in der ersten Schlagphase des Herzens entsteht. Der zweite (diastolische) Druck ist jener zwischen den Herzschlägen, also der Ruhephase.

Bluthochdruck liegt dann vor, wenn die Druckwerte im Gefäßsystem chronisch erhöht sind. In den meisten Fällen ist eine organische Ursache nicht feststellbar.

Zu den Ursachen für erhöhten Blutdruck gehören:

  • Übergewicht
  • Stress
  • erbliche Veranlagung
  • übermäßiger Konsum von Kochsalz, Alkohol
  • nicht ausreichende Bewegung
Bewertung
Systolischer Druck
Diastolischer Druck
optimal 120 mmHg 80 mmHg
normal < 130 mmHg < 85 mmHg
hochnormal < 140 mmHg < 90 mmHg
kontrollbedrüftiger Grenzbereich < 160 mmHg < 95 mmHg
eindeutig erhöht > 160 mmHg > 95 mmHg

Weg mit dem Speck

Bluthochdruck Nahrung essen TippsHochdruckkranke müssen ihre Ernährung radikal ändern. Das ist in der Regel der erste Tipp jedes Arztes. Unter der radikalen Änderung ist eine gesunde Ernährung zu verstehen, die bewusst vollwertig ausgerichtet ist und den Körper mit wichtigen Vitalstoffen versorgt, welche Kreislauf und Herz entlasten.

Übergewichtige Menschen leiden doppelt so oft an Bluthochdruck als Normalgewichtige. Übergewichtig sind diejenigen, deren Body Mass Index (BMI) über 25 liegt.

Die Formel zur Ermittlung des BMI lautet: Er berechnet sich aus dem Körpergewicht, geteilt durch die Körpergröße im Quadrat.

Beispiel für (80 Kg Gewicht – Größe 1,70m) = 80 : (1,70 x 1,70) = 27,7 BMI

Die Gewichtsabnahme ist bei Übergewichtigen die erfolgreichste Behandlungsmaßnahme. Erfolge sind in der Regel schnell zu verzeichnen. Bereits nach der Abnahme weniger Kilogramm verbessern sich die Blutdruckwerte spürbar. Ziel ist nicht die radikale Gewichtsabnahme innerhalb von wenigen Wochen oder Monaten.

Der Speck ist durch den Jo-Jo-Effekt schnell wieder auf den Hüften. Übergewichtige müssen durch eine lebenslange Nahrungsumstellung gesund essen und auf ihr Gewicht achten. Leider ist im Internet häufig von Diäten zu lesen, mit denen jeder abnehmen kann. Eine Diät ist immer eine Lebensaufgabe und nicht ein Trend, dem man für wenige Wochen folgt.

Verzicht auf Salz – effektiv oder nicht?

Wenn es um das Thema Kochsalzeinschränkung bei Bluthochdruckpatienten geht, sind die Meinungen von Experten genauso verschieden wie die individuellen Reaktionen der Betroffenen. Das Phänomen ist einerseits mit einer individuellen Salzempfindlichkeit zurückzuführen. Der Blutdruck salzempfindlicher Menschen steigt bei übermäßigem Salzkonsum an, während die Reduzierung den Blutdruck senkt.

Zwar gibt es bis dato keine eindeutige Definition über die Verbreitung der Salzempfindlichkeit, Statistiken zeigen aber, dass gesunde Menschen zu 20 bis 30 Prozent und Bluthochdruckkranke zu 50 bis 60 Prozent betroffen sind. Eine Einschränkung des Salzkonsums ist keine schwere Umstellung und sollte deshalb von allen Betroffenen getestet werden.

Die Deutsche Hochdruckliga empfiehlt, die Salzaufnahme auf maximal sechs Gramm pro Tag zu reduzieren, was etwa einem Teelöffel entspricht. Damit ist nicht nur die Zugabe von Salz, sondern die Gesamtmenge gemeint, die auch in Brot und anderen Fertigprodukten zu finden ist.

Das 6-Gramm-Ziel lässt sich folgendermaßen erreichen:

  • Salzgebäck, Gemüsekonserven und andere salzreiche Lebensmittel von der Einkaufsliste streichen.
  • „Würzen statt salzen“ – als Ersatz für Salz dienen frische Kräuter, Essig, Zitrone, Meerrettich, Zwiebel, Knoblauch und Gewürze.
  • Salzsteuer nur noch am Tisch zum Nachwürzen einsetzen.
  • Ein Ersatz für herkömmliches Salz ist Pan-Salz, welches nur die Hälfte an Kochsalz enthält.

Die Liste schmackhafter Gewürze und Kräuter ist lang. Anfangs wird die Umstellung schwer sein, jedoch wird sich die Änderung schnell bezahlt machen.

3 weitere Tipps für eine gesunde Ernährung

1. Frisches bevorzugen

Wir haben es dem Kühlschrank zu verdanken, dass Gemüse und Co. tagelang aufbewahrt werden, bevor sie letztendlich in den Kochtopf wandern. Trotz dieser Vorzüge essen viele Menschen viel zu wenig Obst und Gemüse. Beides muss sowohl roh als auch gekocht täglich auf dem Tisch stehen. Gemüse und Obst enthalten wenig Kalorien, dafür aber viele Vitamine, Ballaststoffe, Kalium und sekundäre Pflanzenstoffe.

2. Das richtige Fett

Ein bekannter Trugschluss ist, dass Fette dem Körper schaden. Das ist so nicht richtig, es gibt nämlich auch „gesunde“ Fette. Grundsätzlich gilt als Faustregel: Nicht mehr als 80 Gramm Fett je Tag konsumieren. Tierische Fette sollte man besonders einschränken, sie beeinflussen den Cholesterinspiegel negativ und erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Pflanzliche Öle dagegen enthalten ungesättigte Fettsäuren und sind empfehlenswert. Auch die Einnahme von Omega–3-Fettsäuren, die in Algen und Seefischen zu finden sind, ist wichtig.

3. Gerichte aus Vollkornflocken und Getreide beugen Darmproblemen vor und machen länger satt.

Dies ist mit den enthaltenen Ballaststoffen zu begründen, die sich auf den Blutzucker- und Blutfettspiegel positiv auswirken. Beim Frühstück sollte man öfters auf Brot verzichten und es mit selbst gemachtem Müsli ersetzen.

Maria Mosch