Geld anlegen: Ist Schmuck eine wertsteigernde Kapitalanlage?

Die Preise für Gold sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Gerade Goldschmuck sowie teure und kostbare Schmuckstücke gelten für viele Verbraucher als sichere Geldanlage. Ob sich Schmuck aus Edelmetallen wirklich als Geldanlage lohnt, will ich im Folgenden besprechen.

Schmuck als Kapitalanlage nur mit Expertise

Wer mit Schmuck sein Vermögen aufbauen will und auf eine starke Rendite hofft, sollte sich auf dem Schmuckmarkt auskennen. Allerdings ist davon abzuraten, einfach und unbedacht in teure Schmuckstücke zu investieren.

Die Werthaltigkeit von Schmuck ist von vielen Kriterien abhängig:

  • Schmuck ist Expertensache. Der Kauf sollte nur bei renommierten Juwelieren erfolgen
  • Selbst bei Schmuckstücken mit Expertise ist Vorsicht geboten
  • Selbst auf kleine Details sollte beim Kauf geachtet werden
  • Im Zweifel sollte man vor dem Kauf ein Wertgutachten in Auftrag geben
  • Bei Goldschmuck ist auf die Echtheit des Stempels zu achten

Grundsätzlich ist beim Kauf von Schmuck Vorsicht geboten. Der Kunde sollte hierbei umsichtig, sensibel und mit Fingerspitzengefühl vorgehen. Wer Schmuck als Geldanlage nutzen will, sollte generell nur bei angesehenen Juwelieren kaufen. Diese legen in der Regel eine Expertise vor.

Schmuck: Materieller und modischer Wert

Der Wert von Schmuck setzt sich aus zwei Hauptkomponenten zusammen: dem materiellen Wert und dem modischen Wert. Beide Faktoren spielen eine wesentliche Rolle bei der Bestimmung des Gesamtwertes eines Schmuckstücks, doch sie folgen unterschiedlichen Bewertungsprinzipien und unterliegen verschiedenen Einflüssen.

Materieller Wert

Der materielle Wert von Schmuck basiert auf den physischen Bestandteilen, aus denen das Schmuckstück gefertigt wurde. Dies umfasst Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die darin eingebetteten Edelsteine wie Diamanten, Rubine, Saphire und Smaragde.

Der materielle Wert kann relativ objektiv bemessen werden, basierend auf dem aktuellen Marktpreis dieser Materialien. Diese Preise variieren je nach Angebot und Nachfrage auf den globalen Märkten, wirtschaftlichen Entwicklungen, und geopolitischen Ereignissen. Der materielle Wert bietet somit eine Grundlage für die Bewertung, kann jedoch durch Faktoren wie Gewicht, Reinheit der Metalle, Qualität und Seltenheit der Edelsteine erheblich beeinflusst werden.

Modischer Wert

Der modische Wert von Schmuck hingegen ist subjektiver und wird von Faktoren wie Design, Markennamen, der Geschichte des Stücks (z.B. vorherige Besitzer oder historische Bedeutung) und aktuellen Modetrends beeinflusst. Ein Schmuckstück, das von einem renommierten Designer oder einer bekannten Marke stammt, kann einen wesentlich höheren Preis erzielen als eines von unbekannter Herkunft, selbst wenn beide aus denselben Materialien bestehen. Der modische Wert ist variabler und kann sich mit wechselnden Modetrends, persönlichen Vorlieben und kulturellen Wahrnehmungen schnell ändern.

Schmuckstücke, die als klassisch oder zeitlos gelten, können ihren modischen Wert über lange Zeiträume hinweg behalten oder sogar steigern, während trendbasierte Stücke möglicherweise schnell an Beliebtheit verlieren und damit stark an Wert einbüßen können.

Kapitalanlage: Wert von Edelsteinen

Doch eine Expertise alleine reicht leider nicht mehr aus, denn auch hier kann es nach dem Kauf böse Überraschungen geben. Schon kleine, für den Kunden nicht immer sichtbare Feinheiten bei Edelsteinen bestimmen den Wiederverkaufswert entscheidend mit. Gerade Steine – wie zum Beispiel Smaragde oder Rubine – wirken sich auf den Wert des Schmuckstückes aus.

Schmuck Gold Edelsteine als Kapitalanlage

Schon winzige Farbveränderungen können den Preis drücken. Auch nur durch eine Lupe erkennbare Risse oder Absplitterungen wirken sich erheblich auf den Schmuckwert aus. Daher sollte Schmuck, der nur der Geldanlage dient, nicht getragen werden. Der Verschleiß ist zu hoch.

Im schlimmsten Fall erhält der Kunde weniger Geld als beim Ankauf. In diesem Fall nützt auch eine Expertise wenig. Bei sehr teuren Schmuckstücken kann es lohnenswert sein, zuvor einen Gutachter einzusetzen. Die Gutachterkosten müssen die Auftraggeber allerdings selber zahlen.

Geld anlegen mit Goldschmuck

Gerade in jüngster Zeit investieren immer mehr Anleger in Gold. Eigentlich ist Goldschmuck eine gute Kapitalanlage. Das gilt aber nur, wenn der Schmuck echt und von hoher Qualität ist. Wie bei allen anderen Schmuckstücken auch gilt bei Gold: Achten Sie unbedingt auf die Qualität! Finger weg von Straßen- und Autobahnverkäufen.

Mittlerweile dürfte jedem klar sein, dass der Verkauf von Autobahngold einen kriminellen Hintergrund hat und dass die dort angebotenen Goldschmuckstücke mit hoher Wahrscheinlichkeit gefälscht sind. Meist handelt es sich dabei nur um billige Plagiate aus Nichtedelmetallen. Mit dem Gang zu einem renommierten Juwelier vermeiden Sie auch beim Goldkauf unangenehme Überraschungen.

Goldschmuck als Kapitalanlage

Echter und qualitativ hochwertiger Goldschmuck gilt dagegen als lohnenswerte Geldanlage:

  • In Zeiten von Finanzkrisen investieren immer mehr Anleger in sicheres Gold
  • Nach der Griechenland- und Eurokrise hat Gold sogar wieder die Grenze von 1.000 Euro für die Notierung Feinunze (31,1035 Gramm) durchstoßen
  • Gold / Goldschmuck gilt nach wie vor als sichere Anlage
  • Goldspekulanten machen seit Langem hohe Gewinne
  • Der Euro ist stabil, der Dollar niedrig: Es erfolgt eine Flucht in Sachwerte

Reinheit der Edelmetalle

Insbesondere unverarbeitetes Gold ist eine vielversprechende Wertanlage. Allerdings muss auch hier auf die Qualität und Echtheit der Schmuckstücke geachtet werden. Schmuckgold wird meist nicht in reiner Form verarbeitet.

Bei dem Stempel Gold 333 handelt es sich nur um 1/3 reines Gold. Die Reinheit von Gold wird in Karat angegeben. 100% reines Gold hat demnach einen Wert von 24 Karat. Egal, wie gut Sie sich mit Schmuck auskennen, gehen Sie bei Kauf von Gold kein Risiko ein!

Und hier gilt wieder: Renommierte Goldschmieden und Juweliere legen bei teuren und edlen Stücken unaufgefordert eine Expertise oder ein Gutachten vor, schon allein deswegen, um ihren guten Ruf zu schützen.

Beim Online-Kauf von Goldschmuck sollte man grundsätzlich nur auf namhafte und bekannte Auktionshäuser zurückgreifen. Der Kauf von Goldschmuck ist eine reine Vertrauenssache. Wer hochwertigen Goldschmuck erwirbt, ist gleichzeitig im Besitz einer sehr guten Kapitalanlage. Reines Gold in Form vom Goldbarren erwerben Sie am besten gleich bei der Bank.

Geld mit Diamantschmuck anlegen

Noch höhere Gewinne als beim Goldschmuck sind mit dem Kauf von Diamantenschmuck zu erzielen. Da Diamanten einen hohen Roh-Wert haben, lohnen sich hier natürlich auch hohe Investitionen. Doch auch beim Kauf von Diamantenschmuck ist einiges zu beachten:

  • Die Steine sollten nur bei seriösen Quellen gekauft werden
  • Kaufen Sie nur gängige Größen und Schliffe
  • Achten Sie auf eine hohe Farbgüte
  • Farbedelsteine sollten nur 20 % Anteil am Gesamtkauf ausmachen
Geldanlage Diamantschmuck

Beim Kauf von Diamanten sollten Sie nur auf seriöse Quellen zurückgreifen. Neben den bereits erwähnten Gutachten und Expertisen legen renommierte und namhafte Juweliere noch zusätzlich ein Edelstein-Portfolio vor. Das hat gerade beim Kauf von Edelsteinschmuck eine große Bedeutung. Hier gelten rechtliche Bestimmungen: Farbedelsteine dürfen nur bis maximal 20 % hinzugefügt werden.

Dabei muss es sich um Farbsteine von hoher Güte handeln, wie zum Beispiel Saphire oder Rubine. Nur wenn diese Bestimmungen eingehalten werden, ist Diamantschmuck eine dauerhafte und gewinnbringende Geldanlage! Grundsätzlich sollten eingearbeitete Diamanten von gängiger Größe sein. Das gilt auch für den Schliff. Im Bedarfsfall lassen sie sich so schneller und einfacher verkaufen.

Luxusuhren als Geldanlage

Uhren, hier vornehmlich namhafte Luxusuhren, sind eine sehr gute Kapitalanlage, die eine außerordentliche Rendite erzielen kann. Gerade Sonderanfertigungen und Unikate haben eine dauerhafte Wertsteigerung. Ausschlaggebend ist hierfür die Anfertigung.

Geld mit Luxusuhren anlegen

Handgefertigte Uhren haben einen ungleich höheren Wert als maschinell hergestellte Uhren. Letztere sind in Sekunden fertig, während die Anfertigung per Hand mehrere Wochen dauern kann. Auch beim Kauf von Uhren sollten Anleger auf die Qualität und natürlich auf die Echtheit achten.

Von privaten Käufen im Internet ist abzuraten, stattdessen empfiehlt sich auch hier der Gang zu einem bekannten Juwelier oder Uhrmacher. Idealerweise liegen ein Echtheitszertifikat und ein Echtheitssiegel vor. Eine gute Geldanlage sind auch alte und antike Uhren, hier wiederum vornehmlich Taschenuhren. Liegt kein Wertgutachten vor, ist es gerade bei teuren Stücken ratsam, selber eine Expertise in Auftrag zu geben.

Welches Risiko besteht bei Schmuck als Geldanlage?

Die Nutzung von Schmuck als Geldanlage birgt verschiedene Risiken und Nachteile, die vor einer Investitionsentscheidung sorgfältig erwogen werden sollten. Eines der Hauptprobleme ist die Anfälligkeit für Marktschwankungen, da der Wert von Schmuck stark von den Preisen für die darin enthaltenen Edelmetalle und Edelsteine abhängt. Diese Preise können durch eine Vielzahl von Faktoren wie politische Ereignisse, wirtschaftliche Bedingungen und Veränderungen in der Angebot-Nachfrage-Dynamik erheblich beeinflusst werden, was zu einer volatilen Wertentwicklung führt.

Ein weiteres wesentliches Risiko besteht in der geringeren Liquidität von Schmuck im Vergleich zu traditionellen Anlageformen wie Aktien oder Anleihen. Das bedeutet, dass es schwieriger sein kann, Schmuck schnell und ohne erheblichen Preisnachlass zu verkaufen. Hinzu kommt, dass die genaue Bewertung von Schmuckstücken spezifisches Fachwissen erfordert und der Wert erheblich variieren kann, abhängig von der Einschätzung des Bewerters. Es besteht auch die Gefahr von Fälschungen oder Missverständnissen hinsichtlich der Qualität und Echtheit, was die Investition weiter verkompliziert.

Darüber hinaus müssen wertvolle Schmuckstücke angemessen versichert und sicher aufbewahrt werden, was zusätzliche Kosten verursacht. Diese Kosten können je nach Wert des Schmucks und den gewählten Sicherheitsmaßnahmen variieren. Ein weiterer Punkt ist, dass der Wert von Schmuck auch von modischen Trends und persönlichen Vorlieben beeinflusst wird. Was heute wertvoll und begehrt ist, kann morgen an Beliebtheit verlieren, was den potenziellen Wiederverkaufswert mindert.

Zudem umfasst der Verkaufspreis von Schmuck oft nicht nur den reinen Materialwert, sondern auch Arbeitskosten und Markenaufschläge. Beim Wiederverkauf kann es passieren, dass nur der Materialwert erstattet wird, was zu Verlusten führen kann. Aus all diesen Gründen ist es entscheidend, Schmuck als Geldanlage sorgfältig zu prüfen und sicherzustellen, dass sie den eigenen Anlagezielen und Risikotoleranzen entspricht.

Fazit – Hochwertiger Schmuck ist als Kapitalanlage lohnenswert

Fazit: Hochwertiger Schmuck ist durchaus eine gewinnbringende Kapitalanlage, die nach wie vor zu empfehlen ist. Je hochwertiger und teurer der Schmuck ist, desto höher auch der Gewinn. Daher empfehlen Kenner einen Mindestkaufwert. Dieser sollte gerade bei Schmuckstücken mindestens im mittleren fünfstelligen Bereich liegen.

Schmuckstücke mit niedrigerem Verkaufswert haben in der Regel nicht genügend Materialqualität, um einen dauerhaften Werterhalt zu garantieren. Zudem müssen plötzliche und unerwartete Preisstürze vermieden werden.

Tipp der Redaktion zu Silberschmuck: Manchmal findet man zu Haus alten Silberschmuck, von dem man nicht weiß, ob er echt ist. Mit diesen Methoden können Sie selbst die Echtheit des Silberschmucks testen. Falls er angelaufen ist, kann man das Silber ganz einfach wieder reinigen.

Autor: Alexander Ferch, Gründer und Geschäftsführer von Trauringe 123gold und der Conftec GmbH und Tony Kühn

Philognosie Team