Katastrophenvorsorge: Die richtige Ausrüstung zum Überleben

Nur wenige Menschen rechnen mit dem Eintreten von Katastrophen, obwohl uns die Vergangenheit zeigt, dass es auch in Europa immer wieder zu Katastrophenfällen kommt. Lesen Sie im folgenden Artikel, welche Vorsorgemaßnahmen es gibt, um sich ausreichend für den „Fall aller Fälle“ auszurüsten.

Katastrophenvorsorge – Ausrüstung im Haus

In diesem zweiten Teil der Katastrophenvorsorge möchte ich nun auf die Ausrüstung eingehen, die man im Haus oder – soweit möglich – in der Wohnung haben sollte.

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Sicherstellen der Wasserversorgung

Wer einen eigenen Brunnen besitzt, kann sich glücklich schätzen. Wer die Möglichkeit hat, nachträglich einen anzulegen, sollte dies tun. Das hilft nicht nur im Katastrophenfall, sondern auch auf längere Sicht, Wasserkosten einzusparen.

Wer diese Möglichkeit nicht hat oder in Betracht ziehen will, kann sich immer noch eine möglichst große Anzahl von Regentonnen anschaffen. Diese sollten mit einem dünnmaschigen Gitter abgedeckt werden, um zu vermeiden, dass Laub und anderer Dreck das Wasser verunreinigen.

Auch verhindert dies, dass Vögel, Ratten, Mäuse und anderes Getier darin zu Tode kommen. Dabei geht es nicht nur darum die Tiere zu schützen, sondern auch um verseuchtes Wasser zu vermeiden, das bestenfalls nur noch zum Pflanzengießen geeignet wäre.

In den meisten Gegenden und unter den noch gegebenen Rahmenbedingungen lässt sich Regenwasser trotz der Luftverschmutzung bedenkenlos trinken. Die Gourmets unter den Tee- und Kaffeetrinkern schwören sogar darauf. Allerdings sollte bedacht werden, dass Regenwasser genau wie destilliertes Wasser keine Mineralstoffe enthält und bei alleinigem Gebrauch Mineralien aus dem Körper ausspülen würde. Daher ist es wichtig sich zusätzlich, die wichtigsten Mineralien zuzuführen.

In keinem Haushalt sollte eine Wasser-Aufbereitungsanlage fehlen! Bei Armeebeständen wird man oft fündig. Ein ausreichend großer Aktivkohlefilter sollte das Minimum sein.

Welche Decken sind zu empfehlen?

Eine größere Anzahl von warmen, haltbaren, pflegeleichten Decken sollten trocken und mäusesicher eingelagert werden. Sehr zu empfehlen sind Decken aus Beständen des DRK, der Bundeswehr, der französischen Armee, der britischen Armee oder auch der US-Army.

Decken von vielen anderen Armeen haben sich als weniger tauglich erwiesen. Zivile Decken sind oft zu empfindlich und pflegeintensiv. Wer sich tibetanische Decken aus Yak-Wolle beschaffen kann, sollte sich damit ausrüsten. Auch einige sogenannte Rettungsplanen sollte man bevorraten.

Was ist bei der Bekleidung zu beachten?

Es empfiehlt sich einige Sätze Bekleidung, die auch für Extremsituationen geeignet sind, zur Verfügung zu haben.

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Jacken, Hemden und Hosen sollten aus abrieb- und reißfesten Materialien gefertigt – die Nähte und Verschlusssysteme sollten robust sein. Die Taschen sollten praktisch angebracht und verschließbar – Ellenbogen, Schulterpartie, Schritt und Knie verstärkt sein. Auch empfiehlt es sich, eine dezente Farbgebung zu wählen.

Alle Kleidungsstücke sollen so locker sitzen, dass die Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt wird.

Viele sogenannte Outdoor- oder Trekkingkleidung ist zwar teuer, doch für extreme Situationen nicht besonders geeignet. So ist z.B. Goretex-Kleidung recht gut für eine Fahrradtour oder eine Bergwanderung zu gebrauchen, für das Hetzen durch Betontrümmer, Stacheldraht, scharfkantigen Fels und Dornengestrüpp jedoch viel zu anfällig.

Für die niederländische Armee wurde allerdings etwas Ähnliches wie „Goretex“ entwickelt, das wesentlich haltbarer ist. Die genaue Bezeichnung dieses Materials könnte sicherlich mit etwas Recherche ausfindig zu machen sein.

Bekleidung, die die nötigen Eigenschaften aufweist, ist durchaus in den Bereichen Arbeitsbekleidung, Jagd- und Forstbedarf, aber auch in Armee-Beständen zu finden.

Warme Winterkleidung sollte natürlich ebenfalls zur Verfügung stehen und ähnlichen Kriterien standhalten.

Welche Kriterien sollte das Schuhwerk erfüllen?

Gutes Schuhwerk kann in Extremsituationen Leben retten. Daher sollte man es zur Verfügung haben. Auch hier sollte man sich nicht von exklusiven Namen, Preisen und großartigen Versprechungen der einzelnen Hersteller blenden lassen. Persönliche, sorgfältige und kritische Qualitätskontrolle ist unabdingbar. Gute Bergstiefel sind durchaus eine gute Wahl.

Zu achten ist vor allem auf Haltbarkeit, Tragekomfort, Wasserdichtigkeit, gute Stütze des Fußes und griffiges Sohlenprofil. Auch sollte das Schuhwerk einige Zeit ohne regelmäßige Pflege auskommen und einigermaßen feuerfest sein.

Bei Armeestiefeln haben sich die Stiefel der niederländischen Armee und der Bundeswehr am brauchbarsten erwiesen. Auch die österreichischen Armeestiefel sind von der Verarbeitung her akzeptabel. Doch sie haben im Vergleich zu den BW- und NL-Stiefeln den Nachteil, dass das Ösensystem etwas ungünstig ist, da man damit irgendwo hängen bleiben kann.

Welches Werkzeug sollte zur Verfügung stehen?

  • Sägen (Holz)
  • Sägen (Metall)
  • Axt / Spaltaxt
  • Beil
  • Pickel
  • Spaten
  • Schaufel
  • Bohrer (Holz/Metall, div. Größen), Bohrmaschine (handbetrieben)
  • Raspel/Feilen (Holz)
  • Feilen (Metall)
  • Stechbeitel (div. Größen)
  • Hämmer (div. Größen)
  • Schraubendreher, Schlitz/Kreuz (div. Größen)
  • einige Schlüsselsätze, 4-30mm (Maul/Ring)
  • Inbussatz

Und falls erschwinglich, noch möglichst:

  • Motorkettensäge (mit Vorrat an Betriebsstoff und Kettenöl)
  • Greifzug (wenigstens 4t Tragkraft)
  • Panzerwinde (wenigstens 4t Tragkraft)

Brandschutz und Bewaffnung

Einige Feuerlöscher sollte man eh im Haus verteilt haben. Zusätzlich ist es ratsam in unruhigen Zeiten, einige Eimer voll – mit nicht zu grobkörnigen Sand – in allen Bereichen zu verteilen.

Zur Bewaffnung möchte ich keinen Rat erteilen, denn das Thema ist ein äußerst „zweischneidiges Schwert“. Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

Abgesehen davon, dass ich niemanden dazu verleiten möchte, gegen das Waffenrecht zu verstoßen, können zu unterschiedliche Situationen eintreten, um diesbezüglich einen Rat zu erteilen.

Natürlich kann man in Extremsituationen möglicherweise mit einer Waffe sein Leben verteidigen oder Plünderer vertreiben, aber es gibt andere Situationen, in welchen militärische oder paramilitärische Verbände sofort jeden erschießen oder aufknüpfen, bei dem eine Waffe gefunden wird! Daher möchte ich dieses Thema, in diesem Ratgeber, nicht weiter erörtern.

Denn in diesem Ratgeber geht es lediglich darum, einer völligen Hilflosigkeit bei eventuell auftretenden „Katastrophensituationen“ vorzubeugen. Dabei wünsche ich uns, dass wir alle von wirklichen Extremsituationen und Katastrophen verschont bleiben.

Notvorräte für den Ernstfall

Welche Gründe für eine Vorsorge in Katastrophenfällen sprechen, trotz guter Infrastruktur, Logistik, Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten in Europa, erfahren Sie im Artikel: „Katastrophenvorsorge: Welche Notvorräte braucht man im Ernstfall?„.

Welche Notvorräte sinnvoll sind und wie sie eingelagert werden sollten, kann dort nachgelesen werden.

Viel Erfolg bei der Vorsorge!

Arto F.J. Lutz