Backlinks Know-How: Webseiten kompetent verlinken

Wer eine eigene Webseite gestaltet, wird irgendwann über das Thema „Verlinkung“ oder „Backlinks“ stolpern. Von Suchmaschinen-Optimierern hört man häufig den Rat, die eigene Homepage möglich gut und mit vielen anderen Webseiten zu verlinken. Aber was bringen Backlinks überhaupt und wem nutzen sie wirklich?

Kann man gute von schlechten Backlinks unterscheiden? Wie bekommt man überhaupt Backlinks für seine Homepage? Wenn Sie an diesen Fragen Interesse haben, sind Sie hier richtig. Sie erfahren einige Grundlagen und Erfahrungen, die meiner Meinung nach für dieses Thema wissenswert sind.

Welchen Nutzen haben Backlinks auf die eigene Webseite?

Grundsätzlich haben Links den Nutzen, ähnliche oder empfehlenswerte Inhalte im Internet zu vernetzen / verbinden. Damit kann ein Interessierter – ohne jedes Stichwort einzeln googeln zu müssen – sehr viel leichter gute Quellen oder weitere nützliche Informationen finden. Im besten Fall sind es also echte Empfehlungen eines Webmasters für andere, qualitativ hochwertige Inhalte von fremden Seiten.

Weiterhin sollte man wissen, dass Webcrawler (auch Spider, Searchbots oder Robots genannt) von Suchmaschinen ständig im Internet unterwegs sind, Links verfolgen und aufzeichnen, um neue Webseiten und Inhalte zu finden und zu indizieren.

Damit ist zweierlei gewonnen: Neue Webseiten werden gefunden und können von Suchmaschinen gelistet werden. Wird eine Unterseite zu einem bestimmten Thema besonders häufig verlinkt, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass es sich hier um einen besonders hochwertigen Content (Inhalt) handelt, der entsprechend gut – d. h. möglichst weit oben in den Suchergebnislisten – angezeigt werden soll.

Letztlich will man mit vielen Backlinks also möglichst viele Besucher generieren – sowohl über die Links, als auch über eine gute Platzierung in den Suchergebnislisten von Google. Daraus könnte man naiv schließen: je mehr Backlinks, desto besser. Aber dieser Schluss ist leider falsch!

Wie Suchmaschinen die Qualität von Backlinks unterscheiden

Leider kennen auch viele Trickser diese Idee des Verlinkens und erfinden immer neue Methoden, die Suchmaschinen durch Linkspam, gekaufte, getauschte oder getürkte Links zu täuschen. Aber die Programmierer der Suchmaschinen schliefen auch nicht und schrieben ihrerseits immer ausgefeiltere Algorithmen, um derartigen Linkspam zu erkennen und abzustrafen.

Ich kann allen seriösen Webmastern nur raten, die Finger von solchen Tricks zu lassen. Sie funktionieren meist nur kurzfristig und wenn man einmal als Trickser erkannt wurde, bekommt man meist heftige Abwertungen der eigenen Webseite oder wird im worst case sogar ganz aus dem Suchindex der Suchmaschine entfernt.

Die einzige, echte und langfristig erfolgreiche Lösung ist, ein natürliches Linkwachstum anzustreben, d. h. guten Inhalt anzubieten, der von echten Usern empfohlen wird. So bekommen Sie gute und hochwertige Links, die Ihnen langfristig Besucher über die Links und Suchergebnislisten liefern.

Für teures Geld von SEO-Firmen künstlich generierte Links zu kaufen; davon rate ich ab. Als Redakteur bei Philognosie erhalte ich ständig Angebote von solchen Firmen. Sparen Sie Ihr Geld! Schlechte Artikel, bei denen man meist sofort erkennt, dass es nur um Linkdropping geht, bieten keinen langfristigen Nutzen für Ihr Webprojekt.

Wer braucht Backlinks überhaupt?

Viele Webmaster hecheln Backlinks hinterher ohne zu fragen, ob sie für ihr Webprojekt wirklich nützlich sind. Es gibt beispielsweise viele Visitenkarten von Kleinunternehmen und Firmen im Internet, die gar keinen „fremden“ Traffic benötigen. Das Ziel der Webseite einer Firma ist es oft nur, dass Kunden das Angebot im Internet finden.

Dazu reicht es oft, die Firmenwebseite einfach bei den großen Suchmaschinen anzumelden. Damit Ihre Seiten zu bestimmten Suchbegriffen auch gefunden werden, müssen Sie Ihre Webseite auf wenige Keywords hin optimieren – fertig.

Backlinks brauchen eigentlich nur Webseiten, die möglichst viele, fremde Besucher anziehen wollen. Auch hier gibt es eine Menge seriöser Angebote, die auch von Suchmaschinen toleriert werden.

Woher bekomme ich seriöse Backlinks?

Wer nicht auf die natürliche Verlinkung von Usern warten will, kann selbst aktiv werden, um Werbung für die Homepage / seinen Shop zu machen.

Eine akzeptable Lösung ist die Webseite in Webkatalogen einzutragen. Geben Sie hierzu einfach das Stichwort „Webkataloge“ in Google ein, um Anbieter zu finden. Das ist zwar etwas mühsam, aber da gute Webkataloge per Hand gepflegt werden, erkennen Suchmaschinen die Empfehlungen auch an.

Wer etwas Geld übrig hat, kann anerkannte Werbefirmen mit der Bekanntmachung der eigenen Webseite beauftragen. Google bietet beispielsweise „Google Adwords“ an, wo man Werbelinks zu bestimmten Keywords oder Keywordkombinationen auch mit kleinem Geldbeutel kaufen kann. Persönlich empfehlenswert finde ich auch noch Plista, Vibrant oder Conative.

Außerdem kann man natürlich auch andere Webmaster ansprechen, ob sie gewillt sind, Links auf die eigene Homepage zu setzen oder zu tauschen. Worauf sollte man dabei achten?

Woran erkenne ich die Qualität von guten Backlinks?

1. Der Link wird gut sichtbar – meist, ohne dass man scrollen muss – auf einer Webseite platziert (Top-Link). Damit bekommen Sie gewöhnlich die meisten Besucher von der anderen Page. Es kann aber durchaus in Ordnung sein, wenn der Link etwas weiter unten angeboten wird; für die Suchmaschinen bleibt er damit immer noch relevant.

2. Der seriöse Webmaster vergibt nur eine beschränkte Anzahl von Backlinks an andere Seiten (maximal 5 Fremdlinks auf einer einzelnen Webseite / URL).

Reine Linklisten sind wertlos, da es sich hier meist nur um Linkspam handelt, der weder von einer Suchmaschine als „Natürlicher Link“ gewertet wird, noch von Besuchern genutzt werden, da diese keine Lust haben, sich durch einen künstlich angelegten Linkwald zu klicken.

3. Die Links sollen statisch eingebunden werden und über einen längeren Zeitraum fest auf der Partner-URL verbleiben. Grund dafür ist, dass Suchmaschinen einige Zeit brauchen, um einen bestimmten Link überhaupt zu finden. Je länger der Link von einer guten Homepage auf Sie verweist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er von Google gefunden und als guter Backlink (Empfehlung) gewertet wird.

Vorsicht!
Lehnen Sie grundsätzlich Angebote ab, bei denen der Webmaster der Partnerseite „dynamische“ Einblendungen – oder gar „Zufallseinblendungen“ eines Links anbietet. Sie haben einerseits keine Kontrolle darüber, ob Ihre Links auch wirklich in einem vernünftigen Verhältnis zu den Einblendungen erscheinen, andererseits finden Suchmaschinen den Backlink nicht bzw. nur zufällig.

4. Verlinken Sie nur auf Seiten, die echten Content (echten Inhalt, Artikel etc.) aufweisen. Bei solchen Seiten können Sie am ehesten davon ausgehen, dass sie gepflegt werden bzw. echte Besucher generieren. Seiten ohne Inhalt sind nicht nur wertlos, sondern auch gefährlich. Denn Suchmaschinen bewerten ebenso „bad-content“ (schlechten, automatisch bezogenen oder getürkten Inhalt), was sich auf die Bewertung der Verlinkung für Sie sogar negativ auswirken kann.

5. Vermeiden Sie unseriöse Inhalte von fremden Webseiten, damit eine Verlinkung keine negativen Folgen für Sie hat. Wer mit verbotenen oder problematischen Seiten verlinkt ist, kann im schlimmsten Fall sogar ganz aus den Webverzeichnissen und Suchmaschinen verbannt werden! Damit wäre Ihre Webseite endgültig gestorben.

Deshalb sollten Sie beim Verlinken von Webseiten folgende Kriterien beachten:

  • Nehmen Sie nur Sponsoren-Links und Homepages an, die das in Deutschland geltende Recht beachten.
  • Grundsätzlich abgelehnt werden sollten Links von oder zu Homepages, die das Urheberrecht verletzen oder strafbare Inhalte publizieren.
  • Lehnen Sie grundsätzlich Sponsoren und Links von Webseiten ab, die folgende Homepageinhalte bewerben wollen:
    • Adult Content nach § 184 StGB,
    • Volksverhetzung nach § 130 unter Berücksichtigung des § 86 StGB, Absatz 3,
    • Warez (Raubkopien),
    • Cracks (geknackte Programme),
    • das Austauschen von Passwörtern für kostenpflichtige Dienste.

Beachten Sie, dass Sie für alle Links auf Ihrer Seite verantwortlich sind! Falls diese gegen geltendes Recht verstoßen, sind Sie als Webmaster auch gerichtlich belangbar oder müssen andere negative Konsequenzen in Kauf nehmen!

6. Achten Sie darauf nicht direkt gegenseitig zu verlinken, d. h. A verlinkt auf B und B verlinkt auf A. Dies wird von vielen Suchmaschinen als „Linktausch“ erkannt und nicht mehr als echte „Empfehlung“ gewertet. Es ist unklar, ob diese Links dann gar nicht mehr oder nur mit einer geminderten Relevanz gezählt werden. Viel besser wäre eine Struktur wie: A verlinkt auf B – B verlinkt auf C – C verlinkt auf A!

Anmerkung: Google kann solche künstlich gesetzten Verlinkungen (teilweise) erkennen und mit einer Abwertung des Pageranks abstrafen! Im Extremfall werden dann alle Ihre Seiten auf einen PR von 0 (0= wertlos) gesetzt. So einen Google-Penalty wieder loszuwerden, kann Jahre dauern, was einer Webseite das Genick brechen kann.

7. Sehen Sie sich den Metatag-Code und HTML-Code der Partnerwebseite an: sperrt diese Suchmaschinen Robots aus (Code: # Partnerverzeichnis sperren User-agent: * Disallow: /partnerlinks/) oder als Metatag (- metaname=“robots“ conten t=“index nofollow“ -). Entdecken Sie einen derartigen Code wissen Sie, dass Sie der andere Webmaster betrügen will, da Ihr Link niemals von Suchmaschinen gefunden werden kann.

9. Kontrollieren Sie die Backlinks auf der Partnerwebseite und bestehen Sie darauf, dass direkt auf Ihre URL verlinkt wird. Sie können dies erkennen, in dem Sie mit dem Mauszeiger über den Link auf der Partnerseite fahren und unten in der Browserleiste Ihre URL erscheint. Redirect Links werden ebenfalls von Suchmaschinen nicht oder kaum erkannt, wodurch der Backlink für Sie wertlos wird.

Wenn Sie diese Anregungen zum Verlinken mit anderen Webseiten berücksichtigen, haben Sie gute Chancen von solchen Links zu profitieren!

Viel Erfolg bei der Verlinkung Ihrer Webseite!

Tony Kühn