PC Hitzekollaps: Überhitzung des Computers verhindern – 7 Tipps

Wenn sich in Sommermonaten die Temperaturen nahe der 30 °C Grenze bewegen, kann es auch für Ihren PC leicht zu heiß werden. In diesem Artikel finden Sie einige Maßnahmen, auf die Sie achten sollten, damit Ihr System nicht überhitzt. So können Sie selbst prüfen, ob Ihr PC optimal auf die heißen Sommermonate vorbereitet ist.

1. Überhitzung durch verstaubte Bauteile / Lüftungsschlitze

Manchmal können scheinbar unwichtige Einflussfaktoren die Ableitung der Hitze von PC-Bauteilen behindern, sodass bei höheren Temperaturen der Hitze-Kollaps droht.

Einer der häufigsten Gründe, dass PCs überhitzen, ist die mangelnde Pflege von Lüftungsschlitzen, Lüftern und Kühlköpfen im Inneren des PCs. Wenn Sie Ihren PC regelmäßig betreiben, sammeln sich mit der Zeit eine Menge Staubpartikel im Inneren des PCs an.

Normalerweise empfehle ich Computerbesitzern mindestens alle 6 bis 12 Monate eine „Generalreinigung“ des Gehäuses und der Bauteile vorzunehmen. Selbst in sehr sauberen Räumen ist die Verschmutzung durch Staub nach dieser Zeit so stark, dass die Kühlleistung rapide abgesunken ist.

Aber keine Sorge – den eigenen PC von Staub zu befreien, ist selbst für Anfänger kein großes Problem. Hierzu müssen Sie alle Anschlüsse Ihres PCs manuell abstecken und das Seitenteil mit einem kleinen Schraubenzieher öffnen.

Ich benutze zur Reinigung meist einen gewöhnlichen Staubsauger und einen kleinen Pinsel. Mit dem kleinen Pinsel entferne ich die Staubteilchen, die sich im Inneren des PCs (an Lüftern und Lüftungsschlitzen) angesammelt haben, während ich gleichzeitig vorsichtig mit dem Staubsauger die losen Staubteilchen absauge.

Manchmal muss man die Lüfter abnehmen, um an die verstaubten Kühlkörper der CPU und der Grafikkarte zu gelangen. Leicht übersehen wird meist der Lüfter bzw. das Innere des Netzteils, da es separat in einem kleinen Metallkästchen untergebracht ist, d. h. das Innere nur eingesehen werden kann, wenn man das Netzteil ebenfalls ausbaut bzw. öffnet.

Eigentlich ist das nicht schwer – entscheiden Sie selbst, ob Sie sich zutrauen das Netzteil zu säubern. Wenn nicht, fragen Sie einen Freund, der sich mit Computern auskennt oder lassen es von einem Fachmann erledigen.

Bei uns finden Sie übrigens auch im Artikel „Anleitung: Reinigen von PC-Lüftern und Computer-Kühlern selbst gemacht“ eine einfache Anleitung, wie Sie solche Wartungsarbeiten am PC selbst machen können.

2. Überhitzung durch schlecht verlegte Kabel

Im Inneren des PCs befinden sich eine Menge Kabel, welche die Festplatten und das CD-/ DVD-Laufwerk usw. mit dem Motherboard verbinden.

Überhitzung durch schlecht verlegte PC Kabel

Sind diese Kabel schlecht verlegt – verdecken z. B. einen Lüfter oder einen Lüftungsschlitz – kann sich die Kühlleistung ebenfalls drastisch verringern.

Abhilfe kann hier ein einfaches Isolierband (oder Kabelbinder) schaffen, mit dem Sie die Kabel so befestigen, dass Lüfter und Lüftungsschlitze frei bleiben. Um die Verkabelung zu prüfen, müssen Sie den PC ebenfalls – wie oben beschrieben – öffnen.

3. Überhitze Festplatten durch falsche Montage …

Auch Festplatten können eine enorme Hitze entwickeln. Wenn Sie mehrere Festplatten in Ihrem Computer eingebaut haben, beugen Sie einer Überhitzung vor, indem Sie genügend Abstand zwischen den einzelnen Platten lassen.

Meist ist der Festplattenkäfig so geräumig, dass man die Festplatten nicht direkt übereinander stapeln muss, was einen Hitzestau auslösen kann. Montieren Sie die Festplatten lieber mit einem möglichst großen Abstand voneinander, sodass die entstehende Wärme mehr Platz hat, zu entweichen.

Falls der Abstand zwischen den Festplatten für die Kühlung nicht ausreichen sollte, kann man sich einen Festplattenkühler besorgen, der zusätzlich für eine Umluft zwischen den Festplatten sorgen. Er wird zwischen die Festplatten – im Festplattenkäfig – montiert.

4. Überhitzte Grafikkarte …

Sehr leistungsstarke, luftgekühlte Grafikkarten können ebenfalls viel Abwärme erzeugen. Steigen die Temperaturen im Sommer zu hoch, schaltet sich der Computer automatisch ab, um die Grafikkarte vor einer Überhitzung zu schützen.

passive Kühlung schützt vor Überhitzung

In diesem Fall lassen Sie sich von einem Fachmann beraten, ob es für das Modell der Grafikkarte einen effektiveren Lüfter gibt.

Eine andere Möglichkeit ist, sich eine neue Grafikkarte mit sogenannter „Passivkühlung“ zu besorgen. Passiv gekühlte Grafikkarten (siehe Bild) erzeugen wesentlich weniger Abwärme als luftgekühlte (mit Lüfter) – hier reicht ein einfacher Kühlkörper ohne Lüfter aus, um die Temperatur des Chips konstant zu halten.

Da gute passiv gekühlte Grafikkarten mittlerweile schon sehr günstig zu haben sind, kann sich eine Umrüstung lohnen. Ein weiterer Vorteil von passiv gekühlten Grafikkarten ist, dass sie keinerlei Geräusche mehr produzieren. Falls Sie also Wert auf einen leisen PC legen, haben Sie mit einer passiv gekühlten Grafikkarte gleich mehrere Vorteile in Einem.

5. Überhitzung durch schlechten Standort des PCs …

Beachten Sie schon bei der Wahl des Standorts Ihres PCs, dass die Lüftungsschlitze an Vorder- und Rückseite nicht verdeckt werden und eine gute Luftzirkulation möglich ist. Achten Sie auf einen ausreichenden Abstand des PCs zur Wand bzw. darauf, dass keine Textilien (z. B. Vorhänge), Zeitungen, Bücher etc. die hinteren (bzw. vorderen) Lüftungsschlitze verdecken.

Stellen Sie Ihren PC so auf, dass eine optimale Zirkulation zwischen der Raumluft und dem Inneren des PCs gegeben ist. Bedenken Sie einfach: Alles was die freie Luftzirkulation behindert, kann bei besonders heißen Sommertagen zu Problemen führen.

6. Überhitzung des PCs durch falsch montierte Dämm-Matten

Da mittlerweile viele User Wert auf einen leisen PC legen, hat die Montage von Dämm-Matten Hochkonjunktur. Wer solche Dämm-Matten selbst montiert, sollte unbedingt darauf achten, dass damit keine Lüftungsschlitze verschlossen werden. Die Luftzirkulation im Inneren des PCs sollte nicht behindert werden.

7. Verbesserte Luftzirkulation durch einen zusätzlichen Gehäuselüfter …

Falls die Luftzirkulation zwischen PC und Raumluft immer noch nicht ausreichend sein sollte, hilft die Montage eines zusätzlichen Gehäuselüfters an den hinteren Lüftungsschlitzen. Damit kann die Luftzirkulation enorm verbessert werden.

Leider hat das meist den unliebsamen Nebeneffekt, dass damit der PC auch lauter wird. Zusätzliche Lüfter – also Gehäuse oder Festplattenlüfter – würde ich nur empfehlen, wenn eine ausreichende Kühlung mit den bisher beschriebenen Methoden nicht gewährleistet werden kann. Immerhin ist der zusätzliche Geräuschpegel ein Stressfaktor beim Arbeiten mit dem PC.

Wenn Sie alle Tipps beachten, sollten Sie mit Ihrem PC auch künftig für die heißen Sommermonate gut gerüstet sein!

Viel Erfolg beim Reinigen des Computers!

Tony Kühn