Rheumatoide Arthritis Hausmittel: Was gegen Schmerzen tun?

Die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke ist die Rheumatoide Arthritis (auch chronische Polyarthritis). Aber auch andere Formen rheumatischer Erkrankungen gehen mit teils erheblichen Schmerzen der betroffenen Stellen einher. Lesen Sie im folgenden Artikel, welche Hausmittel gegen Ihre Schmerzen helfen können.

Hausmittel gegen rheumatische Schmerzen?

Es gibt viele Erfahrungen mit Hausmitteln, die gut bis hervorragend gegen rheumatische Schmerzen wirken. Finden Sie heraus, welche Hausmittel Ihnen besonders gut helfen.

Denn Menschen sprechen sehr unterschiedlich auf schmerzlindernde Maßnahmen an. Das hängt z. B. mit der eigenen Ernährungsweise, der individuellen Lebenssituation etc. zusammen.

Rheumatoide Arthritis Rheuma Schmerzen lindern

Selbst getroffene Maßnahmen ersetzen natürlich nicht den Gang zum Arzt mit anschließender Therapie, die nur aufgrund einer genauen Diagnose vorgenommen werden kann. Lesen Sie dazu folgenden Artikel, der grundlegende Informationen über verschiedene Formen rheumatischer Erkrankungen liefert: Rheumatische Erkrankungen: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung.

Die folgende Sammlung an Maßnahmen eignet sich nur für die äußerliche Anwendung gegen Schmerzen.

Was tun gegen Schmerzen? – Schmerzende Stellen wärmen

Viele Menschen machen die Erfahrung, dass Wärme gegen Schmerzen sehr gut hilft. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die sich auch gut kombinieren lassen:

Rheuma Vollbad – einige Rezepte

  • Vollbad mit Fichtennadelöl: Wenn nur dieses Öl verwendet wird, nimmt man etwa 5 g
  • Vollbad mit einem Absud von Wurmfarnwurzeln (halten Sie sich an die Dosierungsanweisung und nehmen Sie während der Anwendung keinen Alkohol zu sich. Keine Verabreichung an Kinder!)
  • Vollbad mit Gartenmajoran (150 g) und Echtem Salbei (150 g)

Angora-Wärmer

Vor allem in der kalten und nasskalten Jahreszeit halten Angora-Wärmer die schmerzenden Stellen wunderbar warm. Sie lindern nicht nur den Schmerz, sondern sorgen wieder für mehr Beweglichkeit.

Wärmesalben und Wärmewickel

Hildegard von Bingen empfiehlt bei Gicht folgendes Rezept:

Ein Mensch … soll Petersilie nehmen und das Vierfache davon Raute und in einer Schüssel mit Olivenöl rösten, oder, falls er dies Öl nicht bekommen konnte, mit Bockstalg (= Körperfett von Ziegen- oder Schafsbock) durchbraten lassen. Die Kräuter soll er so heiß, wie sie sind, auf die Stelle legen, wo er den Schmerz empfindet, und sie durch ein übergelegtes Tuch befestigen.

Über die Wirkung dieses Rezeptes schreibt sie weiter:

Die Kälte des Petersiliensaftes bändigt nämlich das Anschwellen der Gichtsäfte, die Wärme des scharfen Rautensaftes hält dieselben Säfte zusammen, sodass sie nicht im Übermaß zunehmen, und das Öl oder der Bockstalg durchdringt sie und löst sie auf, und das tun sie, wenn sie in der angegebenen Weise  miteinander gemischt werden.

  • Wermutssalbe: Sie soll gut gegen Schmerzen helfen. Halten Sie die betroffenen Stellen nach der Anwendung warm.
  • Honigwickel: Die entzündungshemmende Wirkung von Honig ist schon lange bekannt. Um Schmerzen zu lindern, erwärmen Sie 1 bis 2 Esslöffel Honig über einem Wasserbad (Menge je nach Umfang der betroffenen Stellen abschätzen). Streichen Sie den flüssigen Honig auf die betroffenen Stellen und umwickeln diese mit einem dünnen Tuch (aus Baumwolle oder Leinen). Es empfiehlt sich den Honig über mehrere Stunden einwirken zu lassen, zum Beispiel über Nacht.
  • Einreiben mit Zwiebelsaft: Auch Zwiebel haben eine entzündungshemmende Wirkung. Würfeln Sie zwei bis drei Zwiebeln, schlagen sie in ein dünnes Tuch ein und wringen dieses aus. Der Saft soll direkt in die Haut eingerieben werden. Befestigen Sie anschließend das Tuch und lassen den Wickel 1/2 Stunde lang einwirken.
  • Auflage mit Meersalz: Sie wirkt lindernd bei akuten Schmerzen. Erwärmen Sie das Meersalz in einer beschichteten Pfanne und geben es anschließend auf ein Tuch. Schlagen Sie das Tuch ein und fixieren es an der schmerzenden Stelle (z. B. mit einer Mullbinde). Lassen Sie es so lange einwirken, bis der Schmerz nachlässt.

Bei den hier genannten Maßnahmen können Sie die Wickel zusätzlich mit einer Folie fixieren. Das hält die schmerzenden Stellen wesentlich länger warm. Ein weiterer Vorteil: Nichts suppt nach außen hin durch, sodass Sie sich zusätzlich mit einer Decke einwickeln können.

Rotlicht (Infrarotlicht mit Tiefenwirkung), Fangopackungen und Wärmemassagen helfen ebenfalls, rheumatische Schmerzen zu lindern.

Was tun gegen Schmerzen? – Schmerzende Stellen kühlen

Nicht immer hilft Wärme, sondern genau das Gegenteil: Kühlen. Das ist ein bekanntes Phänomen bei rheumatisch und entzündlich bedingten Schmerzen. Entscheiden Sie nach Ihrem Bedürfnis, ob Sie wärmende oder kühlende Maßnahmen anwenden wollen.

  • Heilerde: Verrühren Sie Heilerde mit kaltem Wasser zu einem dickflüssigen Brei. Er wird direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen und ein dünnes Tuch darüber gelegt. Lassen Sie die Heilerde ca. 20 Minuten lang einwirken.
  • Melissengeist: Geben Sie ein Esslöffel Melissengeist in ca. 1/2 Liter Wasser. Tränken Sie ein Tuch mit der Flüssigkeit, wringen es aus und legen es auf die schmerzende Stelle.

Für obige beiden Maßnahmen können Sie auch warmes Wasser verwenden, je nachdem, was Ihnen besser hilft.

  • Franzbranntwein: Er sorgt für eine bessere Durchblutung und kühlt gleichzeitig. Werten Sie den Franzbranntwein auf, indem Sie eine (leere) Flasche mit den Trieben junger Fichten füllen. Füllen Sie die Flasche mit Franzbranntwein auf. Lassen Sie ihn ca. 2 Wochen an einem sonnigen bzw. warmen Platz ziehen. Eine tägliche Einreibung wirkt sehr wohltuend und gegen Schmerzen.
  • Apfelessig-Lavendelblüten-Einreibung: Bringen Sie 1/2 Liter Wasser zum Kochen und lassen es abkühlen. Geben Sie dann 200 g Lavendelblüten-Spiritus (in der Apotheke erhältlich) und 300 g Apfelessig dazu. Reiben Sie damit die schmerzenden Stellen vorsichtig ein, z. B. morgens und abends.

Zum Kühlen eignen sich auch Eiswürfel, Topfenumschläge oder Kühlkompressen. Achten Sie generell darauf, die betroffenen Stellen regelmäßig und vorsichtig zu bewegen bzw. zu dehnen, auch wenn es noch schmerzt.

Viel Erfolg beim Anwenden bewährter Hausmittel gegen die Schmerzen!

Cassandra B.