Kopfläuse: Läusebefall auf dem Kopf – was tun?

Auch heute sind Kopfläuse noch weit verbreitet – vor allem Kinder sind häufig betroffen. Aber woran erkennt man einen Läusebefall am Kopf? Was kann man gegen Kopfläuse tun; wie lassen sie sich bekämpfen? Lesen Sie hier, welche Mittel und Tricks gegen Kopfläuse helfen, um sie nachhaltig loszuwerden.

Ursachen: Wo kommen Kopfläuse her?

Oft bringen Kinder Kopfläuse nach Hause und verbreiten sie sehr schnell auf die Köpfe anderer Familienmitglieder. Entdeckt werden sie häufig sehr spät, wenn sie sich stark ausgebreitet haben. Denn sie sind sehr klein und lassen sich mit bloßem Auge in geringer Anzahl nur schwer erkennen.

Pediculus humanus var capitis Kopflaus gegen KopfläuseMädchen sind häufiger betroffen als Jungen. Das liegt aber nicht an körperlichen Merkmalen oder gar langen Haaren, sondern schlicht am alters- und geschlechtsspezifischen Verhalten (Kuscheln, enger Körperkontakt). Kopfläuse werden leicht dort übertragen, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben. Deshalb infizieren sich Kinder oft in der Schule oder im Kindergarten (auch Ferienlager).

Es ist heutzutage normal, dass es eine Familie mit Kopfläusen zu tun bekommt, kein Grund sich Vorwürfe zu machen und den Befall einer mangelnden Hygiene zuzuschreiben. Daher nutzt häufiges Kopfwaschen überhaupt nichts.

Den Betroffenen sind Kopfläuse peinlich – sie fürchten stigmatisiert zu werden. Deshalb soll dieser Artikel einen kleinen Beitrag zur Aufklärung leisten, denn ein Läusebefall kann vorbeugend nicht ausgeschlossen werden, genauso wenig wie eine Erkältung.

Wissen über die Lebensweise von Läusen

Für eine erfolgreiche Behandlung ist es hilfreich, einige Eckdaten über die Lebensweise dieser Parasiten zu wissen.

Es gibt verschiedene Arten von Kopfläusen, die sich auf Menschen spezialisiert haben, doch ihre Lebensweise ist sehr ähnlich. Kopfläuse nehmen Blut auf – ca. alle 2 bis 4 Stunden – indem sie die Kopfhaut leicht einritzen, um an das Blut zu gelangen. Dabei geben sie Speichel ab, um die Blutgerinnung zu unterbinden.

Da der Körper bestimmte Inhaltsstoffe des Speichels als Fremdkörper erkennt, kommt es zum Jucken an der Kopfhaut. Es tritt aber meist sehr spät auf, wenn sich die Läuse in größerer Anzahl ausgebreitet haben (ca. nach 3 bis 5 Wochen). Gelangen die Läuse nicht zu ihrer Nahrung, z. B. wenn sie aus den Haaren gebürstet oder gekämmt werden, sterben sie nach ca. einem Tag ab.

Pediculus humanus var capitis gegen Kopfläuse bekämpfenAusgewachsene Kopfläuse sind ca. 3 mm lang – jung geschlüpfte 1 bis 2 mm. Man kann sie also mit bloßem Auge erkennen. Unter guten Bedingungen lebt eine Kopflaus 20 Tage (maximal 30). Die Weibchen legen in ihrem Leben 150 bis 300 Eier.

34 bis 36 °C ist die ideale Temperatur für die Entwicklung und das Lebensumfeld der Kopflaus – kombiniert mit einer relativ hohen Luftfeuchtigkeit, wie sie die Laus auf der Kopfhaut auch vorfindet.

Je nach Temperatur schlüpfen die Läuse nach 7 bis 10 Tagen. Die Eier der Läuse liegen sehr dicht an der Haarwurzel und vorzugsweise dort, wo die Haare sehr dicht aneinander stehen: an den Schläfen, hinter den Ohren und am Nacken.

Läuse selber erkennen

Es gibt zwei Methoden Läuse zu erkennen:

  • Visuell: Dabei werden die Haare und Kopfhaut mit einem Vergrößerungsglas systematisch durchsucht.
  • Mechanisch: durch das feuchte Auskämmen mit einem Läusekamm. Dabei werden die Haare angefeuchtet und Schicht für Schicht ausgekämmt. Der Kamm wird nach jedem Auskämmen auf einem weißen Papier abgestreift. So lassen sich die Läuse leichter erkennen.

Beide Maßnahmen haben ihre Vorteile. Das Auskämmen eignet sich gut, um zu überprüfen, ob sich Kopfläuse im Haar befinden. Bei der visuellen Betrachtung können Nissen entdeckt werden (die sich nur schwer auskämmen lassen, da sie angeklebt wurden). Die Nissen sind sehr leicht von Schuppen zu unterscheiden. Sie haben eine ovale Form und lassen sich nicht aus dem Haar schütteln – sind also unbeweglich.

Läusekamm hilft gegen Kopfläuse

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die gegen Kopfläuse wirken. Sehr empfehlenswert sind Läusekämme, die sich – wie oben beschrieben – sehr gut eignen, Läuse herauszukämmen. Allerdings muss bei dieser Methode sehr konsequent vorgegangen werden.

  • Das Haar muss zwei Mal pro Woche ausgekämmt werden – Schicht für Schicht – am besten im feuchten Zustand. Das erleichtert das Auskämmen enorm.
  • Drei bis vier Wochen sollten Sie diese Maßnahme durchführen, damit auch jene Kopfläuse entfernt werden, die aus den noch vorhandenen Eiern schlüpfen.
  • Die beliebten Nissenplätze für Eier wurden schon genannt. Hinzuzufügen ist nur, dass sich die Nissen an verhältnismäßig wenigen Stellen befinden. Entdecken Sie diese, können Sie auch das Haar an diesen Stellen nah an der Wurzel abschneiden. Oft ist das für andere nicht sichtbar (z. B. im Nackenbereich). Eine vollständige Rasur der Kopfhaut entfernt zwar alle Nissen und Läuse, doch sie wird hier nicht empfohlen, da die sozialen Auswirkungen dramatisch sein können. Wenn der Betroffene jedoch damit einverstanden ist, reicht eine einmalige Anwendung völlig aus 😉

Der Läusekamm sollte eine gute Qualität haben. Es gibt ihn in verschiedenen Materialien, aus Kunststoff oder mit Stahlzinken. Unabhängig davon, welches Material Sie bevorzugen – wichtig ist, dass die Zinken absolut parallel stehen und der Abstand zwischen den Zinken nicht mehr als 0,2 mm beträgt.

Hausmittel Essig gegen Kopfläuse

Viele schwören auf dieses sehr alte Hausmittel. Dabei wird der Essig – z. B. Apfelessig (keine Essigessenz!) in einem Verhältnis von 1:2 mit Wasser gemischt. Tränken bzw. waschen Sie damit die Haare und lassen das Ganze mindestens 10 Minuten lang einwirken.

Der Essig hat keinerlei negative Nebenwirkungen, ganz im Gegenteil – er fördert die Durchblutung und den Schutzsäuremantel der Haut und bringt Glanz in die Haare. Allerdings lassen sich damit die Nissen  nicht vollständig ablösen. Eine Behandlung mit Essig ist also auch über ca. 3 Wochen nötig.

Über Erfahrungen mit der Behandlung gibt es sehr unterschiedliche Berichte. Vielen hat sie geholfen, doch nicht allen.

Methoden kombinieren

Kombinieren Sie das Auswaschen der Haare mit Essig mit der mechanischen Methode – dem Auskämmen der Haare. Dann können Sie sicher sein, dass die Kopfläuse nachhaltig entfernt werden. Essig soll auch vorbeugend gegen Läuse wirken, da sie den Geruch nicht sonderlich mögen.

Unwirksame Maßnahmen

Kopfkissen, Handtücher, Kämme, Mützen, Ohrenschützer, Kuscheltiere oder Polstermöbel spielen laut Forschungsergebnissen (Quelle: Wikipedia) keine Rolle für die Übertragung von Kopfläusen. Sie können also groß angelegt Waschaktionen getrost unterlassen. Auch heißes Föhnen oder besonders heißes Waschen der Haare sollten Sie vermeiden. Es mag sein, dass die ein oder andere Laus gebrutzelt wird, doch der damit angerichtete Schaden steht in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Eines sollten Sie sich ganz besonders zu Herzen nehmen. Wenn Sie Kopfläuse entdecken, z. B. bei Ihrem Kind, informieren Sie die Schule, den Kindergarten bzw. alle, die mit Ihrem Kind in einem engen Kontakt standen. Die Übertragung von Kopfläusen kann leicht eine Epidemie werden und es ist wichtig, so früh wie möglich Kopfläuse ausschließen bzw. erkennen zu können. Das ist auch für Sie von Vorteil, denn Ihr Kind kann sich immer wieder mit Kopfläusen infizieren.

Viel Erfolg beim Kampf gegen die Kopfläuse!

Cassandra B.